DE3929760A1 - Verfahren zum messen kleiner innengewinde und -verzahnungen - Google Patents
Verfahren zum messen kleiner innengewinde und -verzahnungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen kleiner In
nengewinde und -verzahnungen nach dem Zweikugelmeßverfahren
auf Einkoordinatenmeßgeräten, insbesondere zur Bestimmung des
Flankendurchmessers bei Gewinden.
Innengewinde hoher Genauigkeit, z. B. Gewindelehrringe,
werden durch mechanische Antastung der Gewindeflanken mittels
Taster geprüft, wobei diese Prüfungen nach dem Ein- oder
Zweibügelmeßverfahren durchgeführt werden. Verfahren und
Einrichtungen zum Einkugelmeßverfahren sind für kleine
Innengewinde und -verzahnungen u. a. aus der DD-PS 2 55 785
bekannt.
Aus Lehmann "Leitfaden der Längenmeßtechnik", Verlag Technik
1960, Seite 216, und aus der CZ-Firmendruckschrift Nr. 24-
236c-1 "Universallängenmesser", Seiten 18 und 19, ist es
bekannt, zwei in Meßrichtung gegeneinander verschiebbare
Tastelemente gleichzeitig in das Gewinde einzuführen und am
Gewinde eines Meßobjektes unter der Einwirkung einer Meßkraft
zur Anlage zu bringen. Je eines der beiden Tastelemente ist
an einem Meßbügel angebracht, wobei einer der beiden Meßbügel
gestellfest am Meßgerät angeordnet ist. Der andere Meßbügel
ist an der beweglichen Meßpinole des Meßgerätes angeordnet.
Das Meßobjekt, z. B. der zu messende Gewindering, steht dabei
auf einem in der Ebene frei beweglichen Tisch des Meßgerätes,
wobei die Tischebene parallel zur Meßachse ausgerichtet ist.
Das Meßobjekt wird infolge der Einwirkung der Meßkraft an den
beiden Tastelementen so ausgerichtet, daß jeweils eine Zwei
flankenanlage zustandekommt. Durch Höhenverstellung des Ti
sches wird der Umkehrpunkt an den Tastelementen eingestellt.
Der nun vom Meßsystem ermittelte Wert wird mit einer Taster
konstanten verrechnet und ergibt direkt den Flankendurchmes
ser.
Nachteilig ist es, daß dieses Verfahren und die Einrichtung
nur für die Messung größerer Innengewinde anwendbar ist, da
gleichzeitig beide Tastelemente an den Flanken des
Innengewindes anliegen müssen und diese Tastelemente nicht
klein genug ausgebildet werden können. Ihre Größe und Bauform
bestimmen den kleinsten meßbaren Innendurchmesser. Die
minimale Größe der Tastelemente wird durch eine für eine
reproduzierbare Messung unbedingt notwendige Steifheit und
Festigkeit dieser bestimmt.
Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der
Technik zu beseitigen und den Anwendungsbereich insbesondere
von Einkoordinatenmeßgeräten im Hinblick auf die Messung
kleiner Innengewinde und -verzahnungen zu erweitern und somit
den Gebrauchswert der Meßgeräte zu erhöhen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Einrichtung zum Messen kleiner Innengewinde und
-verzahnungen nach dem Zweikugelmeßverfahren zu schaffen,
welche es ermöglichen, Bestimmungsgrößen von Innengewinden
und -verzahnungen im Durchmesserbereich bis herab auf etwa 1
mm mit hoher Genauigkeit zu ermitteln.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum
Messen kleiner Innengewinde und -verzahnungen nach dem Zweikugel
meßverfahren dadurch gelöst,
daß die Endmaßkombination bzw. Rachenlehre auf dem Tisch des Meßgerätes angeordnet wird und innerhalb dieser das Meßobjekt eingelegt wird, wobei die Meßflächen der Endmaßkombination oder der Rachenlehre durch Tischjustierung senkrecht zur Meßachse ausgerichtet werden,
daß das Innenmaß l 0 der Endmaßkombination oder der Rachenlehre durch Antasten mit den beiden Meßbügeln ermittelt wird, wobei die Anlage der Tastelemente der Meßbügel durch die Meßkraft einer Meßpinole des Meßgerätes erzeugt wird,
daß dann mit dem einen Tastelement zur Bestimmung eines Maßes l 1 die eine Seite der Endmaßkombination und mit dem anderen Tastelement eine Flanke des zu prüfenden Innengewindes angetastet werden,
daß weiterhin zur Ermittlung eines Maßes l 2 die gegenüberliegende Seite der Endmaßkombination mit dem einen Tastelement und die gegenüberliegende Flanke des zu prüfenden Innengewindes mit dem anderen Tastelement angetastet werden, und
daß danach aus den Maßen l 0, l 1 und l 2 der Flankendurchmesser D 2 oder eine analoge Bestimmungsgröße eines Innenzahnrades nach der Beziehung
daß die Endmaßkombination bzw. Rachenlehre auf dem Tisch des Meßgerätes angeordnet wird und innerhalb dieser das Meßobjekt eingelegt wird, wobei die Meßflächen der Endmaßkombination oder der Rachenlehre durch Tischjustierung senkrecht zur Meßachse ausgerichtet werden,
daß das Innenmaß l 0 der Endmaßkombination oder der Rachenlehre durch Antasten mit den beiden Meßbügeln ermittelt wird, wobei die Anlage der Tastelemente der Meßbügel durch die Meßkraft einer Meßpinole des Meßgerätes erzeugt wird,
daß dann mit dem einen Tastelement zur Bestimmung eines Maßes l 1 die eine Seite der Endmaßkombination und mit dem anderen Tastelement eine Flanke des zu prüfenden Innengewindes angetastet werden,
daß weiterhin zur Ermittlung eines Maßes l 2 die gegenüberliegende Seite der Endmaßkombination mit dem einen Tastelement und die gegenüberliegende Flanke des zu prüfenden Innengewindes mit dem anderen Tastelement angetastet werden, und
daß danach aus den Maßen l 0, l 1 und l 2 der Flankendurchmesser D 2 oder eine analoge Bestimmungsgröße eines Innenzahnrades nach der Beziehung
D 2 = l 1 + l 2 - l 0 - K
bestimmt wird, wobei K ein Korrekturwert ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können in einfacher
Weise Bestimmungsgrößen kleiner Innengewinde oder
-verzahnungen nach dem Zweikugelmeßverfahren mit hoher
Genauigkeit bis herab auf etwa 1 mm auf Einkoordinatenmeßge
räten bestimmt werden, wobei der zu messende Durchmesserbe
reich von der Größe der an den Meßbügeln angebrachten Kugeln
bestimmt wird. Ferner wird der Anwendungsbereich von Koordi
natenmeßgeräten, insbesondere von Einkoordinatenmeßgeräten,
auch für Messungen von Innenmaßen bis auf etwa 1 mm nach dem
Zweikugelmeßverfahren erweitert. Durch Ungenauigkeiten der
Tischführungen bedingte Fehler beeinflussen nicht das Meßer
gebnis.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die Anordnung von Meßobjekt und Endmaßkombination auf
den Meßtisch zur Bestimmung des Maßes l 0,
Fig. 2 die Antastung von Meßobjekt und Endmaßkombination zur
Bestimmung des Maßes l 1 und
Fig. 3 die Antastung von Meßobjekt und Endmaßkombination zur
Bestimmung des Maßes l 2.
Zur Ermittlung von Bestimmungsgrößen kleiner Innengewinde und
-verzahnungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
eine Endmaßkombination 1 und das Meßobjekt 2, ein mit
Innengewinde versehenes Werkstück oder ein innenverzahntes
Zahnrad, auf dem in drei Koordinaten verstellbaren Tisch 3
eines Koordinatenmeßgerätes 4 angeordnet, derart, daß das
Meßobjekt 2 zwischen den Meßflächen 5 und 6 der
Endmaßkombination 1 oder einer Rachenlehre liegt. Durch
Antasten dieser Meßflächen 5 und 6 mit an Meßbügeln 7 und 8
angeordneten Tastelementen 9 und 10 wird ein Innenmaß l 0
ermittelt. Die Meßflächen 6 und 7 sind dabei durch Justierung
des Tisches 3 senkrecht zur Meßachse 11 ausgerichtet. Der
Meßbügel 8 ist fest am Koordinatenmeßgerät 4 und der Meßbügel
7 an einer gegenüber einem Meßsystem (nicht dargestellt)
relativ verschiebbaren Meßpinole angeordnet (Fig. 1).
In einem zweiten, in Fig. 2 dargestellten Verfahrensschritt
wird das Innenmaß l 1 durch Antasten der Meßfläche 6 der
Endmaßkombination 1 mit dem Tastelement 10 und einer Flanke
des zu prüfenden Innengewindes oder -verzahnung durch das
Tastelement 9 ermittelt. Dazu muß die Kugel des Tastelementes
9 durch feinfühliges Bewegen des Tisches 3 in Z-Richtung im
Gewinde oder zwischen den Zähnen des zu prüfenden Zahnrades
zur Zweiflankenanlage gebracht und der Umkehrpunkt an der
Meßpinole ermittelt werden. Anschließend muß der Umkehrpunkt
durch Verschieben des Tisches 3 in Y-Richtung gesucht werden.
Die aufgrund der Gewindesteigung nun bestehenden Einflankenan
lage ist nun durch eine nochmalige Umkehrpunktsuche in Z-
Richtung zu beseitigen.
Analog zur Ermittlung des Innenmaßes l 1 wird danach das
Innenmaß l 2 bestimmt, wobei nur noch eine Umkehrpunktsuche
in Z-Richtung notwendig ist, wenn der Tisch 3 in X-Richtung
exakt zur Meßachse ausgerichtet ist und die Verbindungslinie
der Zentren der Kugeln an den Meßbügeln 7 und 8 parallel zur
Meßachse 11 liegt. Das Innenmaß l 2 wird durch Antasten der
Meßfläche 5 mit dem Tastelement 9 des Meßbügels 7 und durch
Antasten des Meßobjektes 2 mit dem Tastelement 10 des Meßbü
gels 8 ermittelt.
Der Flankendurchmesser D 2 bei Innengewinden oder eine analoge
Bestimmungsgröße bei Innenverzahnungen, z. B. der
Teilkreisdurchmesser, werden in einer nicht dargestellten
Auswerteeinheit in bekannter Weise nach der Beziehung
D 2 = l 1 + l 2 - l 0 - K
bestimmt, wobei K ein Korrekturwert ist, der notwendig ist,
weil die Antastbedingungen bei der Bestimmung des Maßes l 0
nicht immer mit denen bei der Antastung am Meßobjekt 2
übereinstimmen.
Claims (1)
- Verfahren zum Messen kleiner Innengewinde und -verzahnungen nach dem Zweikugelmeßverfahren auf Koordinatenmeßgeräten mit Hilfe einer Endmaßkombination oder einer Rachenlehre, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endmaßkombination (1) bzw. Rachenlehre auf dem Tisch (3) des Koordinatenmeßgerätes (4) angeordnet wird und inner halb dieser das Meßobjekt (2) eingelegt wird, wobei die Meßflächen (5; 6) der Endmaßkombination (1) oder der Rachen lehre bei Tischjustierung senkrecht zur Meßachse (11) aus gerichtet werden,
daß das Innenmaß l 0 der Endmaßkombination (1) oder der Ra chenlehre durch Antasten mit den beiden Meßbügeln (7; 8) er mittelt wird, wobei die Anlage der Tastelemente (9; 10) der Meßbügel (7; 8) durch die Meßkraft einer Meßpinole des Koordi natenmeßgerätes (4) erzeugt wird,
daß dann mit dem einen Tastelement (10) zur Bestimmung eines Maßes l 1 die eine Meßfläche (6) der Endmaßkombination (1) und mit dem anderen Tastelement (9) eine Flanke des zu prüfenden Innengewindes oder der -verzahnung angetastet werden,
daß weiterhin zur Ermittlung eines Maßes l 2 die gegenüberlie gende Meßfläche (5) der Endmaßkombination (1) mit dem einen Tastelement (9) und die gegenüberliegende Flanke des zu prü fenden Innengewindes mit dem anderen Tastelement (10) angeta stet werden, und
daß danach aus den Maßen l 0, l 1 und l 2 der Flanken durchmesser D 2 oder eine analoge Bestimmungsgröße eines Innenzahnrades nach der Beziehung D 2 = l 1 + l 2 - l 0 - Kbestimmt wird, wobei K ein Korrekturwert ist.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6460261B1 (en) * | 1999-11-18 | 2002-10-08 | Mitutoyo Corporation | V-groove shape measuring method and apparatus by using rotary table |
DE102011050257A1 (de) | 2011-05-11 | 2012-11-15 | DECOM Prüflabor GmbH & Co. KG | Tasteinrichtung zum Antasten von Oberflächen sowie Verfahren zur Herstellung einer solchen Tasteinrichtung |
Families Citing this family (1)
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DE19532012C2 (de) * | 1995-08-31 | 1997-10-16 | Mahr Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur hochgenauen Abstandsmessung |
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1988
- 1988-11-25 DD DD32215688A patent/DD277321A1/de not_active IP Right Cessation
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1989
- 1989-09-07 DE DE19893929760 patent/DE3929760A1/de not_active Withdrawn
- 1989-11-16 CH CH412389A patent/CH679884A5/de not_active IP Right Cessation
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DE102011050257A1 (de) | 2011-05-11 | 2012-11-15 | DECOM Prüflabor GmbH & Co. KG | Tasteinrichtung zum Antasten von Oberflächen sowie Verfahren zur Herstellung einer solchen Tasteinrichtung |
Also Published As
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CH679884A5 (de) | 1992-04-30 |
DD277321A1 (de) | 1990-03-28 |
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