DE3929472C2 - - Google Patents
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- B23B29/03432—Boring heads with tools moving radially, e.g. for making chamfers or undercuttings radially adjustable during manufacturing
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Description
Die Erfindung betrifft einen rotierenden Bohrkopf zum
Feinbearbeiten von Bohrungen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Die Erfindung dient der Lösung der in der modernen Fertigungstechnik
zunehmend häufiger auftretenden Forderung,
Ausbohrungen, insbesondere innere Zylindermantelflächen möglichst
schnell und maßgenau herzustellen, deren Oberflächenkontur
abhängig vom Weg des Schneidmeißels
parallel zur Drehachse und in Abhängigkeit von seinem
Drehwinkel gegenüber dem Werkstück um maximal 500 µm bis
1000 µm von einer exakt zylindrischen Mantelfläche mit
einer Toleranz von ±0,5 µm abweicht. Solche kegeligen und/oder
unrunden Ausbohrungen, deren Oberfläche demnach polar
und/oder axial von einer achsparallelen Geraden bzw.
einem achskonzentrischen Kreis abweichen, können mit
den bisher bekanntgewordenen Bohrköpfen nur mangelhaft
hergestellt werden.
Unter der Voraussetzung, daß die Steuerdruckquelle den
notwendigen Steuerdruck zur richtigen
Zeit und in richtiger Höhe bereitgestellt, müssen
die mechanischen Stellmittel dieser Bohrköpfe folgende
Eigenschaften gleichzeitig haben:
- 1. Der Schneidemeißel muß dem Steuerdruck hinreichend genau und ohne Hysterese folgen, und
- 2. Die Eigenfrequenz des Bohrkopfes muß deutlich über der Steuerdruckfrequenz liegen. Unterscheiden sich diese Frequenzen nur wenig, so kommt es zu Resonsanzerscheinungen, welche den Bohrkopf für einen Einsatz im Resonanz-Frequenzbereich unbrauchbar machen.
Die Bohrköpfe nach dem Stand der Technik erfüllen entweder
die eine oder die andere Voraussetzung, nicht jedoch
beide zu gleicher Zeit.
So überträgt bei dem gattungsgemäßen Bohrkopf nach der US 30 07 356
der Abtrieb seinen Ausschlag mittels aneinander reibender
Teile auf den quer zur Rotationsachse schwenkbaren
Schneidmeißel. Wegen dieser Reibung kann ein solcher
Bohrkopf kleinen Druckänderungen, deren Wirkung die
Reibkräfte nicht übersteigt, nicht folgen und auch bei
größeren Kräften ist die Schneidmeißelstellung nicht
reproduzierbar mit dem Steuerdruck verknüpft, was sich
darin äußert, daß gleicher Steuerdruck, je nachdem, ob
er fallend oder steigend ist, verschiedene Schneidmeißelstellungen
hervorruft. Zudem liegt die aus der
Schwenkbewegung resultierende Kippachse im vom Abtrieb
abgewandten Endbereich der Bohrstange, so daß nur ein
relativ geringer Schwenkbereich, beispielsweise zur
Vermeidung von Riefen beim Zurückziehen des Bohrkopfes,
erreichbar ist.
Die Bohrköpfe nach der DE-OS 20 34 601 und der
DE-OS 22 28 553 besitzen zwar keine Reibung, stellen
daher maßgenaue Werkstücke her, doch ist ihre Eigenfrequenz
niedrig, denn das auf den Schneidmeißel bezogene
reduzierte Massenträgheitsmoment aller gegenüber der
Basis bewegten und daher an einer Schwingung teilhabenden
Teile ist groß.
Bei dem Bohrkopf nach der DE 34 33 793 A1 ist zwar der
Schwenkbereich des Schneidmeißels größer als bei dem
Bohrkopf nach der genannten US 30 07 356, da die
Verstellbewegung bereits im Bereich des Abtriebsgliedes
erfolgt. Jedoch muß dort die Schwenkbewegung durch im
Reibungsschluß miteinander stehender Teile erzeugt werden.
Alle Bohrköpfe nach dem Stand der Technik haben außerdem
den Nachteil, daß sie eine große Druckmittelkammer besitzen.
Bei großer Druckmittelkammer muß wegen der Kompressibilität
des Druckfluids zum Aufbau eines bestimmten
Druckes in der Druckmittelkammer eine relativ große Fluidmenge
über die widerstandsbehaftete Fluidzuführung in
die Druckmittelkammer ein- bzw. aus ihr abfließen. Es bedarf
also einer gewissen Zeit, bis der Druck in der Druckmittelkammer
gleich dem Steuerdruck ist. Bei schnell wechselndem
Steuerdruck weicht daher der Kammerdruck hinsichtlich
Druckamplitude und Phase vom Steuerdruck vor
der Fluidzuführung ab und es kommt zu Stellungsfehlern
des Schneidmeißels.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsbildenden
Bohrkopf zu verbessern und derart weiterzubilden,
daß eine gegenüber dem Stand der Technik einfache
robuste, wenig Teile aufweisende Bauart vorgesehen
ist, welche auf einfache Weise maßgenau herstellbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im
Unteranspruch angegeben.
Durch die erfindungesgemäße Gestaltung des Bohrkopfes
wird die federnde Verbindung, die beim gattungsbildenden
Bohrkopf durch die Bohrstange gebildet ist, zwischen
Flansch und Abtriebsglied gelegt, so daß
der Schwenkbereich der Bohrstange vergrößert wird;
gleichzeitig werden durch die erfindungsgemäße Ausbildung
des Bohrkopfes bezogen auf gleiche Abmessungen und
Massen der den Schneidmeißel mit dem Abtriebsglied des Druckmittelmotors
verbindenden Bohrstange nach dem Stand der Technik
und nach der Erfindung das auf dem Schneidmeißel bezogene
reduzierte Massenträgheitsmoment aller gegenüber
der Basis bewegten und daher an einer Schwingung teilhabenden
Teile kleiner als jenes der bekannten druckgesteuerten
Bohrköpfe, bei denen Schneidmeißel und Abtriebsglied des
Druckmittelmotors bei ihrer Verstellung denselben Weg
durchlaufen. Dies führt dazu, daß bei sonst gleicher
Federsteife des Schneidmeißels in Richtung seines Zustellweges
die Resonanz- bzw. Eigenfrequenz des Bohrkopfes höher ist als die
der bekannten druckgesteuerten Bohrköpfe. Der Schneidmeißel
des erfindungsgemäßen Bohrkopfes folgt also wesentlich
schneller maßstabgenau den Druckänderungen
des ihn in einer Einstellage beeinflussenden Fluids.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die am
Drehmeißel meßbare und auf dessen Weg bezogene Federsteife,
im wesentlichen nur durch die Eigensteife des
Druckmittelmotors bestimmt ist. Schließlich ermöglicht die
erfindungsgemäße Gestaltung des Bohrkopfes und seiner
Antriebsmittel eine Verkleinerung des Druckmittel-Volumens
im Druckmittelmotor, so daß dieses nur wenig größer als
das zur Bewegung des Abtriebsglied des Druckmittelmotors notwendige Volumen
ist, was ebenfalls besonders vorteilhaft ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenanischt
eines rotierenden Bohrkopfes gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 im verkleinerten Maßstab einen Schnitt gemäß
der Linie II-II in Fig. 1, und
Fig. 3 im verkleinerten Maßstab einen Schnitt gemäß
der Linie III-III in Fig. 1.
Fig. 1 ist ein zwei Teile 10 und umfassender hydraulischer
Bohrkopf Bk gezeigt. Das Teil 10 auch als Drehteil bezeichnet, ist ein
flaches Teil von kreisförmigem Querschnitt, das
durch einen exzentrischen Einstich 12 im Bereich der
Schnittlinie II-II in zwei Abschnitte unterteilt ist,
nämlich in einen eine dünne Platte bildenden Abschnitt
13 und einen Abschnitt, der einen eine dicke Platte
bildenden Flansch 14 verkörpert, die durch einen runden
exzentrisch liegenden, einen Steg 15 bildenden Abschnitt
miteinander verbunden sind. Dieser
durch den Einstich im oberen Teil des Teiles 10 entstehende,
relativ dünne Abschnitt 13 besitzt etwa die Gestalt
einer geschlossen "Sichel" - vgl. Fig. 3 - und
ist federnd gegenüber dem den unteren Abschnitt bildenden
Flansch 14 und dient gleichzeitig als bewegliche
Druckabdichtung für den noch zu beschreibenden Druckmittelmotor
DM, wobei der breite Teil der Sichel in bezug auf
Fig. 2 rechts, der schmale Teil links liegt. Dort weist
der Abschnitt 13 ferner einen auf der dem Abschnitt
abgewandten Seite einen zylindermantelförmigen Fortsatz
16 auf, der koaxial zur Symmetrieachse 17 - die gleichzeitig
die Rotationsachse des Bohrkopfes bildet - angeordnet
und Teil des Druckmittelmotors DM ist. Das Teil 10
bildet also die starre Basis des noch zu erläuternden
Druckmittelmotors.
Das Teil 11, auch als Abtriebsglied oder als Platte bezeichnet, trägt die zentrisch angeordnete, einen
Schneidmeißel 20 aufweisende Bohrstange 21 und weist an
der der Bohrstange abgewandten Seite einen ebenfalls
zentrisch angeordneten, kolbenförmigen Fortsatz 23 auf,
der in den zylindermantelförmigen Fortsatz 16 eingreift.
Das Teil 11 ist mittels Schrauben 25 und einer
Abdichtung in Form einer Rundschnurdichtung 26 zwischen
den einander zugewandten Zylindermantelflächen der
Fortsätze 16 und 23 fest und dicht mit dem Teil 10 verbunden.
Zwischen dem kolbenförmigen Fortsatz 23 und dem
zylindermantelförmigen Fortsatz 16 befindet sich ein
Fluidraum oder eine Fluidkammer 27. Die Höhe dieses Raumes,
bestimmt durch die unterschiedlichen Höhen der Fortsätze
16 und 23, ist wegen der nachteiligen Wirkung der Flüssigkeitskompressibilität
möglichst niedrig gewählt.
Die Fortsätze 16 und 23 sind Teile des genannten Druckmittelmotors
DM, wobei der dünne, elastische und plattenförmige Abschnitt 13 des
Teils 10 mit dem Teil 11, das den Antrieb des Druckmittelmotors
bildet, über die Schrauben 25 am Fortsatz 16 verbunden ist.
Das Teil 10 besitzt ferner nahe dem Außenrand Löcher 28
und einen Zentrierflansch 29 zum Befestigen des Bohrkopfes
an der hier nicht dargestellten Bohrmaschinenspindel.
Weiterhin weist das Teil 10 eine zentrale
Druckmittel- oder Fluidzuleitung 30 auf, die in die
flache scheibenförmige Druckmittelkammer 27 mündet.
Der vorstehend beschriebene Druckmittelmotor besteht also
aus einer Basis, die mit der Rotationsachse starr (drehfest) verbunden
ist. Der Abtrieb bewegt sich bei Druckwechsel
des Druckfluids gegenüber der Basis. Basis und Abtrieb
umschließen die Druckmittelkammer, welche eine mit
Strömungswiderstand behaftete Fluidzuleitung besitzt.
Damit die Druckmittelkammer trotz Bewegung des Abtriebes
dicht bleibt, ist die bewegliche Abdichtung vorgesehen.
Der Abtriebsweg ist der durch Druckwechsel hervorgerufene
Weg des Abtriebsschwerpunktes gegenüber der
Basis.
Die zur Erzeugung des notwendigen Steuerdruckes erforderliche
Steuerdruckquelle ist, da nicht zur Erfindung
gehörend und an sich bekannt, weder dargestellt noch
beschrieben.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende:
Erhöht sich der Druck des von der hier nicht dargestellten
Steuerdruckquelle zur Verfügung gestellten Druckmittels,
also eines Fluids, so wird das in die Druckmittelkammer 27
eintretende Fluid versuchen, ein größeres Volumen einzunehmen.
Dabei wird infolge des durch den Einstich 12
geschwächten Widerstandsmomentes der in bezug auf Fig. 1
rechte Teil des federnden Abschnittes 13 stärker
verformt als der linke Teil. Das Teil 11 schwenkt
daher im Uhrzeigersinn um
die Symmetrie- bzw. Rotations-Achse 17 der Bohrstange 21.
Geht der Druck des Fluids auf den
Ausgangsdruck zurück, so federt der Abschnitt 13 in
seine Ausgangslage zurück und die Bohrstange 21 nimmt
ebenfalls ihre Ausgangslage wieder ein. Die Steifigkeit
dieser Anordnung ist durch die Abmessungen ihrer
Bauteile, insbesondere des federnden Abschnittes 13
bestimmt.
Hierbei wird ersichtlich, daß das als Abtriebsglied des Druckmittelmotors
wirkende Teil 11 kleinere Wege macht als der längs einer
gekrümmten Bahn bewegte Schneidmeißel 20 und daß
das Fluidvolumen der Gesamtanordnung klein ist und daher
die Eigenfrequenz des Bohrkopfes höher
als bei einer Vorrichtung mit einer Bohrstange ist,
die sich bei der Schneidmeißelzustellung infolge eines
Parallelfedergelenkes parallel zur Symmetrie- bzw. Rotations-Achse 17
bewegt (DE-OS 20 34 601).
Selbstverständlich kann anstelle der beschriebenen
starren Verbindung der Bohrstange mit der Platte 11 die
Bohrstange auch mittels eines Werkzeugwechselsystems
bekannter Bauart mit der Platte verbunden sein.
Claims (2)
1. Rotierender Bohrkopf zum Feinbearbeiten von
Bohrungen mit einem
quer zur Rotationsachse fein einstellbaren Schneidmeißel,
der von einer Bohrstange getragen ist, welche mit
einem Flansch des Bohrkopfes verbunden ist, ferner mit
einem Druckmittelmotor, welcher eine Druckmittelleitung,
eine Druckmittelkammer sowie ein Abtriebsglied umfaßt
und dem ein exzentrisch gegen eine Federkraft wirkendes
Übertragungsglied zugeordnet ist zur Übertragung der
Bewegung des Abtriebgliedes in eine radiale Schwenkbewegung
des Schneidmeißels, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federkraft durch eine federnde Verbindung in einem ersten Abschnitt (13) zwischen
Abtriebsglied (11, 16) und dem Flansch (14) als einem zweiten Abschnitt verkörpert ist,
wobei die zwei Abschnitte (13, 14) unterschiedlich stark ausgebildet
sind und durch
einen exzentrisch angeordneten, das Übertragungsglied
bildenden Steg (15) miteinander verbunden sind, während
die federnde Verbindung von dem dünnen elastischen Abschnitt
(13) gebildet ist, der als Druckmittelkammer-Wand
bei Druckmittelbeaufschlagung ausbrauchbar ist.
2. Rotierender Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abschnitte (13, 14) Teile eines
flachen, einen exzentrischen Einstich (12) aufweisenden
Drehteils (10) von kreisförmigem Querschnitt
sind und daß der Abschnitt (13) einen koaxial zur Rotationsachse
(17) liegenden zylindermantelförmigen Fortsatz
(16) aufweist, der Teil des Druckmittelmotors
(DM) ist, derart, daß über das Druckmittel der Abschnitt
(13) und das damit starr verbundenes Abtriebsglied
(11) um eine zur Rotationsachse (17) außermittig
liegende, durch den Steg (15) bestimmte Schwenkachse zu
verschwenken ist.
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