DE3701446C2 - Innenrundschleifmaschine - Google Patents
InnenrundschleifmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Innenrundschleifmaschine
mit einem Maschinenbett, auf dem in dessen Längsrichtung
ein Tisch gleitend verschiebbar angeordnet ist, mit
einem auf dem Tisch angeordneten Schleifbock, dessen Lage in
Längsrichtung frei einstellbar ist, sowie mit einem auf der
Oberseite des Schleifbocks befestigten Schleifspindelstock, an
dessen vorderem Ende eine ein Schleifwerkzeug tragende
Schleifspindel angeordnet ist, wobei der Tisch derart verschiebbar
ist, daß das Schleifwerkzeug in eine vorbestimmte
Lage relativ zu dem Werkstück gelangt, um die Innenfläche des
Werkstücks zu schleifen, und wobei der Schleifbock derart
angeordnet ist, daß dessen hinteres Ende nach rechts und links
um einen zentralen Schwenkpunkt an seinem vorderen Ende verschwenkbar
ist.
Aus der DE-AS 12 79 500 ist eine Innenschleifvorrichtung für
lange Bohrungen bekannt, bei der der Schleifspindelstock quer
zur Achsrichtung der Bohrung schwenkbar ist. Die Schwenkachse
des Schleifspindelstocks ist in einer senkrecht zur Bohrungsachse
liegenden, die Spindel an einer Stelle schneidenden
Ebene angeordnet, wo der Spindeldurchmesser gleich dem Durchmesser
der Bohrung ist. Die Schleifscheibe hat eine dem
Schwenkwinkel des Schleifspindelstocks entsprechende Konizität.
Die Verschwenkung des Schleifspindelstocks erfolgt mit
Hilfe einer Servoeinrichtung, die einen in einem Zylinder
bewegbaren Kolben und eine Kolbenstange umfaßt, welche auf
einen am Schleifspindelstock angebrachten Vorsprung einwirkt.
Zur Problematik beim Schleifen langer Bohrungen wird
auf die Fig. 5 hingewiesen.
Zum Schleifen einer verhältnismäßig langen Bohrung in einem
beispielhaft in dieser Figur dargestellten Werkstück 1 ist eine
entsprechend lange Schleifspindel 2 erforderlich, die
einen kleinen Durchmesser hat. Durch Verwendung einer langen
Schleifspindel 2 in Kombination mit einem kleinen
Schleifwerkzeug 3 soll eine hohe Schleifgüte erzielt werden.
Das Schleifen der zylindrischen Bohrung erfordert eine verhältnismäßig
lange Schleifzeit, wobei das Schleifwerkzeug 3
ausreichend weit über das Ende des Werkstücks 1 vorgeschoben
werden muß. Jedoch ergibt sich beim Schleifen eines Werkstücks
1 mit einer langen Bohrung die Schwierigkeit, daß die Innenfläche
des Werkstücks 1, insbesondere die Innenfläche am
hinteren Ende des Werkstücks, mit einer sich verjüngenden
Ausbildung abgeschliffen wird, weil sich die Schleifspindel
verbiegt. Deshalb ist es bei verhältnismäßig langen
Werkstücken nicht ohne weiteres möglich, eine genaue zylindrische
Bohrung auszuschleifen.
Das durch die vorliegende Erfindung zu lösende technische
Problem besteht darin, die durch das Ausbiegen der Schleifspindelwelle
beim Schleifen langer Bohrungen auftretenden
Nachteile zu vermeiden, wie sie vorstehend anhand der Fig. 5
erläutert wurden.
Diese Aufgabenstellung wird durch eine Innenrundschleifmaschine
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine ausreichend
genaue zylindrische Bearbeitung erzielt werden kann,
falls die Bewegung des Schleifwerkzeugs derart bestimmt wird,
daß das die Schleifspindel enthaltende System in dem
Bereich geneigt angeordnet wird, in dem die Ausbiegungen des
Systems auftreten können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht
einer Innenrundschleifmaschine gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte Draufsicht der
Innenrundschleifmaschine gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III in
Fig. 1;
Fig. 4 unterschiedliche Lagen des Schleifwerkzeugs beim
Betrieb der Innenrundschleifmaschine;
Fig. 5 eine Schnittansicht durch ein Werkstück, in dem die
Schleifspindelwelle angeordnet ist; und
Fig. 6 eine Schnittansicht eines entsprechenden Werkstücks,
das mit Hilfe einer bekannten Innenrundschleifmaschine
hergestellt ist, wobei die Fig. 5 und 6 den
Stand der Technik zeigen.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellt Innenrundschleifmaschine
weist ein Maschinenbett 10 auf, auf dessen Oberseite ein
Tisch 11 in Längsrichtung des Maschinenbetts 10 verschiebbar
angeordnet ist. Eine an dem Maschinenbett 10
befestigte hydraulische Kolben-/Zylindereinheit 12 weist eine
Kolbenstange 13 auf, die mit dem hinteren Ende des Tisches 11
verbunden ist. Die Anordnung ist derart ausgebildet, daß der
Tisch 11 bei einer Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Kolbenstange
13 entlang einer vorher bestimmten Hubstrecke auf
dem Maschinenbett 10 gleitend verschoben wird.
Auf der Oberseite des Tischs 10 ist ein Schleifbock 15
angeordnet, auf dessen Oberseite ein Schleifspindelstock 16
vorgesehen ist. Der Schleifbock 15 ist derart angeordnet, daß
dessen hinteres Ende nach links und rechts um einen
Schwenkpunkt 17 verschwenkbar ist, der sich im wesentlichen im
Zentrum des vorderen Endes davon befindet. Am
Schleifspindelstock 16 ist eine Schleifspindel 18 ausgebildet,
die sich von dem vorderen Ende des Schleifspindelstocks 16 zu dem
Werkstück erstreckt. Am vorderen Ende der Schleifspindel
18 ist ein Schleifwerkzeug 19 angeordnet. Der Schleifspindelstock
16 ist auf Oberseite des Schleifbocks 15 befestigt und
ermöglicht eine freie Einjustierung in dessen Längsrichtung.
Das hintere Ende des Schleifbocks 15 steht mit einem
Exzentermechanismus 21 über eine Verbindungsplatte
20 in Verbindung. Der Exzentermechanismus wird mit
Hilfe einer hydraulischen Kolben-/Zylindereinheit 22 betätigt.
Im folgenden soll die Konstruktion des
Exzentermechanismus 21 näher erläutert werden. Wie aus Fig. 2
ersichtlich, ist das hintere Ende der Verbindungsplatte 20
gabelförmig ausgebildet und weist zwei Armteile 23 auf, die über
ein Lager 25 in gleitender Berührung mit dem Außenumfang einer
Exzenterwelle 24 stehen. Es ist eine derartige
Anordnung vorgesehen, daß die Exzenterwelle 24 um
einen vorherbestimmten Winkel durch die Arbeitsweise einer
sich drehenden Platte gedreht werden kann, wenn die
Kolbenstange 27 der Kolben-/Zylindereinheit 22 betätigt
wird.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird die Kolbenstange
27 durch die Kraft vor- und zurückbewegt, die durch die Kolben-/
Zylindereinheit 22 ausgeübt wird, so daß die drehbare
Platte 28 um die Achse der Exzenterwelle 24 gedreht werden kann. Durch
die Drehung der Platte 28 wird die Exzenterwelle 24
um einen vorherbestimmten Winkel gedreht. Die
Schwenkwirkung der Exzenterwelle 24 nach
links oder rechts wird auf die Armteile 23 durch das Lager 25
übertragen. Deshalb kann der Schleifbock 15 durch die Wirkung
der Verbindungsplatte 20 derart betätigt werden, daß sein
hinteres Ende um den Schwenkpunkt 17 verschwenkt wird.
Fig. 3 zeigt Anschläge 29 und 30, durch welche die
Drehbewegung in beiden Richtungen begrenzt wird. Dadurch wird
die Drehung des Schleifbocks 15 begrenzt, wenn das freie Ende
der Platte 28 gegen diese Anschläge 29 beziehungsweise 30
anschlägt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind
Spiel-Justierschrauben 31 durch die beiden Seitenflächen der
Armteile 23 der Verbindungsplatte eingeschraubt, welche zu dem
oberen beziehungsweise dem unteren Lager 251, 252 der
Exzenterwelle 24 weisen. Die Anordnung ist derart
gewählt, daß der anfängliche Winkel der horizontalen Auslenkung des Schleifspindelstocks
16 durch Betätigung der Spiel-Justierschrauben 31 einstellbar
ist.
Im folgenden soll die Arbeitsweise näher erläutert
werden. Zunächst wird der Schleifspindelstock 16 in einer
vorherbestimmten Lage auf der Oberseite des Schleifbocks 15
befestigt. Durch Lockern und Anziehen der Justierschrauben
kann die Lage des Schleifspindelstocks 16 genau einjustiert werden.
Dies bedeutet, daß der horizontale Abstand zwischen dem
Schwenkpunkt 17 für das Verschwenken des Schleifbocks 15 und
dem Schleifwerkzeug 19 mittels der Justierschraube 32 in
gewünschter Weise eingestellt werden kann. Wenn beispielsweise
eine verhältnismäßig große Auslenkung benötigt wird, wird der
Schleifspindelstock 16 an dem vorderen Ende des Schleifbocks 15
befestigt.
Danach wird die zweite Kolben-/Zylindereinheit 12 betätigt, um
den Tisch 11 aus einer Wartelage in eine das Werkstück
bearbeitende Lage zu bewegen, wobei das Schleifwerkzeug 19 an
der Innenfläche des nicht dargestellten Werkstücks angreift,
so daß die Schleifspindel 19 durch den Schleifspindelstock 16
gedreht werden kann, um die Schleifbewegung durchzuführen.
Wenn bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel eine
lange Bohrung geschliffen werden soll, beispielsweise um ein
Arbeitsrohr herzustellen, wird durch die Kolben-/
Zylindereinheit 22 während der Schleifbewegung eine derartige Bewegung
verursacht, daß die Kolbenstange 27 um eine vorherbestimmte
Hubstrecke vorgeschoben wird, wodurch der
Exzentermechanismus 24 um einen vorherbestimmten Winkel gedreht
wird.
Die Verschiebung der Exzenterwelle 24 in
Längsrichtung wird durch das Spiel aufgenommen, das zwischen
der Verbindungsplatte 20 und der Exzenterwelle 24
vorgesehen ist. Die durch die Drehung der Exzenterwelle 24 nach links
und rechts hervorgerufene Schwenkbewegung
wird auf die Armteile 23 der
Verbindungsplatte 20 über das Lager 25 übertragen, so daß die
Verbindungsplatte 20 und der Schleifbock 15 als Einheit in
Richtung des Pfeils in Fig. 2 um den Schwenkpunkt 17 etwas
versetzt werden. Dadurch ergibt sich eine geneigte Anordnung
der Schleifspindel 18 mit dem Schleifwerkzeug 19, so daß
die Hin- und Herbewegung in einer Richtung erfolgt, die nicht
parallel zu der Innenfläche des Werkstücks verläuft, sondern
etwas dazu geneigt ist. Bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel wird deshalb der
Bewegungsweg des Schleifwerkzeugs 19 derart bestimmt, daß die
Achse des Schleifwerkzeugs 19 die Lage einnimmt, bei
welcher bei bekannten Innenrundschleifmaschinen eine
Verbiegung der Schleifspindel 18 erfolgen würde, wie aus
Fig. 4 ersichtlich ist.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist ferner eine
Exzenterfolge-Einrichtung 33 vorgesehen, durch die verhindert
wird, daß der Schleifbock 15 während einer Drehung angehoben
wird. Zur Feststellung der Drehlage des Schleifbocks 15 sind
ferner Endschalter 34, 35 vorgesehen.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß der
Erfindung ist deshalb der Schleifbock 15, an dem der
Schleifspindelstock 16 mit der Schleifspindel 18 befestigt ist,
derart angeordnet, daß er um einen Schwenkpunkt verschwenkbar
ist, der im wesentlichen im Zentrum dessen Vorderkante liegt.
Mit einer derartigen Anordnung ist es möglich, die
Schwierigkeit zu vermeiden, die bei bekannten Schleifmaschinen
durch das Ausbiegen der Schleifspindelwelle erzeugt wird.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der
Schleifbock derart verschwenkt werden, daß der Einfluß der
Ausbiegung der Schleifspindel praktisch vollkommen
aufgehoben wird. Da diese Schwenkbewegung gleichzeitig mit der
Schleifbewegung in Längsrichtung bewirkt wird, kann die
Schleifgüte hinsichtlich einer genauen zylindrischen
Ausbildung und Geradlinigkeit beim Schleifen eines Werkstücks
wesentlich verbessert werden.
Claims (6)
1. Innenrundschleifmaschine mit einem Maschinenbett, auf dem
in dessen Längsrichtung ein Tisch (11) gleitend verschiebbar
angeordnet ist, mit einem auf dem Tisch (11) angeordneten
Schleifbock (15), dessen Lage in Längsrichtung
frei einstellbar ist, sowie mit einem auf der Oberseite
des Schleifbocks (15) befestigten Schleifspindelstock (16), an
dessen vorderem Ende eine ein Schleifwerkzeug (19) tragende
Schleifspindel (18) angeordnet ist, wobei der Tisch (11) derart
verschiebbar ist, daß das Schleifwerkzeug (19) in eine
vorherbestimmte Lage relativ zu dem Werkstück gelangt, um
die Innenfläche des Werkstücks zu schleifen, und wobei der
Schleifbock (15) derart angeordnet ist, daß dessen
hinteres Ende nach rechts und links um einen zentralen
Schwenkpunkt (17) an seinem vorderen Ende verschwenkbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das hintere Ende des Schleifbocks (15) über eine
gabelförmig ausgebildete Verbindungsplatte (20) mit einem
Exzentermechanismus (21) verbunden ist, der über eine
Kolbenstange (27) einer hydraulischen Kolben-Zylindereinheit
(22) betätigbar ist.
2. Innenrundschleifmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Endschalter (34, 35) vorgesehen sind, um die Schwenklage
des Schleifbocks (15) um den Schwenkpunkt (17)
festzustellen.
3. Innenrundschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Justierschraube (32) an dem Schleifbock
(15) vorgesehen ist, um eine anfängliche Auslenkung des
Schleifspindelstocks (16) voreinzustellen, und daß eine
Exzenterfolgeeinrichtung (33) zur Vermeidung horizontaler
Bewegungen des Schleifbocks (15) vorgesehen ist, die mit
der gabelförmigen Verbindungsplatte (20) verbunden ist,
deren Armteile (23) die Exzenterwelle (24) gabelartig umgreifen
und mittels eines Lagers (25) mit der Exzenterwelle
(24) schwenkbar in Verbindung stehen, und daß der
Exzentermechanismus (21) mittels eines Lagers (251, 252)
verschwenkbar auf der Exzenterwelle (24) sitzt.
4. Innenrundschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Exzentermechanismus (21) eine Drehplatte (28) zum
Drehen der Exzenterwelle (24) um einen
vorherbestimmten Winkel aufweist.
5. Innenrundschleifmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Exzentermechanismus (21) je einen den
Rückhub und den Vorhub begrenzenden Anschlag (29, 30) zum
Begrenzen der Bewegung der Drehplatte (28) aufweist.
6. Innenrundschleifmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Armteil (23) Justierschrauben (31)
vorgesehen sind, durch die ein anfänglicher Winkel der horizontalen Auslenkung
des Schleifspindelstocks (16) einstellbar ist, und daß durch die
Drehung der Exzenterwelle (24) über diese Justierschrauben
(31) die Auslenkung der Verbindungsplatte (20) bewirkt wird.
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