DE3927376A1 - Aktenvernichter - Google Patents
AktenvernichterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Aktenvernichter gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Aktenvernichter gemäß der Erfindung unterscheiden sich
durch ihre in einem geschlossenen Messertrog umlaufenden
Zerkleinerungswerkzeuge konstruktiv und auch durch das
Ergebnis des Zerkleinerungsvorganges von Maschinen,
welche lediglich Papier in Streifen schneiden. Die er
findungsgemäßen Aktenvernichter zerfasern alle Aktenbe
standteile und darüber hinaus Papierkorbinhalte, Knüll
papier, Pappen, Hefte, Kartons, Zeitungen und
dergleichen. Hierbei bilden die in den Akten enthaltenen
Heft- und Büroklammern, Blechecken, Heftstreifen und
andere vorzugsweise aus Metall bestehenden Büro
materialien der Maschine kein Hindernis, sondern werden
ebenfalls zerkleinert. Die hierfür erforderliche, be
deutende Zerkleinerungsleistung wird herabgesetzt durch
einen meistens automatischen Wasserzusatz, welcher
gleichzeitig die Zerkleinerungeinrichtung kühlt. Das Er
gebnis ist eine Zellstoffmasse, die von Papierfabriken
abgenommen wird.
Der erfindungsgemäße Aktenvernichter arbeitet wegen der
Gegenläufigkeit der Messerwellen so, daß die Maschine
kein schweres Fundament erfordert, sondern zum Auf
stellen lediglich einen Maschinenrahmen benötigt. Hier
bei kann die Zerkleinerung des Materials in mehreren
aufeinanderfolgenden Stufen erfolgen, die in dem Trog
hintereinandergeschaltet und integriert sind. In einer
ersten Zerkleinerungsstufe, welcher das Material durch
einen Aufgabetrichter zugeführt wird, überdecken sich
die Wirkungskreise der Messer beider Wellen gegenseitig
und zerschneiden das Material, während in einer
folgenden Zerkleinerungsstufe die Messer als Schlagwerk
zeuge ausgebildet sind und außerdem mit festen Einbauten
des Wassertroges zusammenwirken, so daß die Endstufe ein
Zerkleinerungsprodukt entläßt, welches je nach Wasser
gehalt eine zusammenhängende oder auch zerkrümelnde
Masse darstellt, aus der der Akteninhalt mit Sicherheit
nicht mehr rekonstruiert werden kann.
Solche anspruchsvollen Aktenvernichter, auf die sich die
Erfindung bezieht, setzen erhebliche Antriebsleistungen
voraus und können gegen schwer oder unzerkleiner-
Material nur durch eine entsprechend schwere
Konstruktion ihrer umlaufenden Organe geschützt
werden. Unzerkleinerbares Material sollen solche
Maschinen ohne Beschädigung ihrer drehenden Teile,
insbesondere ihren Messerwellen, überstehen, bis ihr
elektrischer Antriebsmotor abschaltet.
Aktenvernichter dieser Art sind bekannt (DE-PS 23 41 408).
Ihr Antrieb erfolgt über einen elektrischen An
triebsmotor oder ein kombiniertes Getriebe, welches ein
Zahnradvorgelege und einen Keilriemenabtrieb aufweist,
welcher die beiden Messerwellen miteinander verbindet.
Diese Konstruktion des Abtriebes ist durch den
konstruktiv vorgegebenen Abstand der Messerwellen
bedingt und führt dazu, daß die Messerwellen über das
Vorgelege gemeinsam angetrieben werden. Das bedingt
einen relativ großbauenden elektrischen Antriebsmotor
entsprechender Leistung und ein beiden Messerwellen
gemeinsames Getriebegehäuse, in dem das Zahnradvorge
lege und der Keilriemenantrieb untergebracht sind.
Zusammen mit den drehsteifen Wellenkupplungen ergibt
sich daraus eine erhebliche Baulänge und -höhe. Das ist
unter beschränkten Raumverhältnissen ungünstig, die aber
für die Aufstellung derartiger Maschinen die Regel sind.
Großaktenvernichter dieser Art werden meistens in
Kellerräumen von Großraumbüros bzw. Bürohäusern, Ver
waltungsgebäuden oder dergleichen aufgestellt. Es hat
sich ferner gezeigt, daß infolge des Zahnradspieles in
dem Vorgelege der beschriebene Antrieb eine praktisch
nicht reduzierbare Lärmbelästigung verursacht und
außerdem noch dazu führt, daß schwer und nicht zer
kleinerbare Bestandteile des Aufgabegutes vor dem
Abschalten des Antriebsmotors die Messerwellen be
schädigt, insbesondere diese Wellen verbiegt. Das führte
zum Totalausfall der Maschine und zu außerordentlich
kostspieligen Reparaturen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Akten
vernichter zu schaffen, welcher für alle Aufstellungs-
und Betriebsbedingungen geeignet ist.
Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des
Anspruches 1. Weitere Merkmale der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung wird das Aufgabegut beim Zusammen
wirken der Messer nicht nur zerschnitten. Infolge der
unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeit der Zer
kleinerungswerkzeuge, welche durch die unterschiedliche
Drehzahl der Messerwellen bedingt ist, ergibt sich
zusätzlich eine zerreibende Wirkung auf das Akten
material. Die hierfür erforderliche Antriebsleistung
wird auf die Messerwellen aufgeteilt, indem man jeder
Messerwelle einen eigenen Antrieb aus Elektromotor und
Getriebe zuordnet. In konstruktiv vorgegebenen Wellenab
ständen wird durch die Ausfluchtung der Abtriebswellen
der Getriebe mit den Messerwellen Rechnung getragen.
Diese Maßnahme eröffnet wegen der nicht reduzierbaren
Mindestbreite der Getriebegehäuse die Möglichkeit, die
Getriebegehäuse miteinander biegesteif zu verbinden, wo
durch in Kombination mit der mehrfachen Abstützung der
Abtriebswellen in jedem Getriebegehäuse eine außer
ordentlich widerstandsfähige Wellenlagerung zustande
kommt, wodurch Verbiegungen der Messerwellen
ausgeschaltet und und außerdem erreicht wird, daß wegen
des reduzierten Zahnradspieles die Getriebe geräuscharm
arbeiten und der ganze Antrieb einen geringen Raumbe
darf hat.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie die durch das
Spiel des in einem gemeinsamen Getriebegehäuse unterge
brachten Zahnradvorgeleges bedingte verminderte
Stabilität vermeidet und diese Verbesserung mit handels
üblichen Getrieben und Motoren erreicht, so daß teure
Sonderkonstruktionen für den Maschinenantrieb entfallen.
Hierdurch wird auch der Aufwand für allfällige Repara
turen dieser Maschinenorgane herabgesetzt, was bei den
bislang auf die Maschinen abgestimmten Sonderkonstruk
tionen des Getriebes nicht zu erreichen ist. Die neu
artige Zerkleinerungswirkung der mit unterschiedlichen
Drehzahlen umlaufenden Messerwellen führt zu einem vor
teilhaften Zerkleinerungsprodukt, welches für geheime
und streng geheime Akten geeignet ist.
Mit den Merkmalen des Anspruches 2 läßt sich der Antrieb
des neuen Aktenvernichters optimieren. Hierbei wählt man
relativ große Drehzahlunterschiede der beiden Messer
wellen und die jeweilige Leistung der Antriebsmotoren
nach deren Verfügbarkeit.
Bei leistungsstarken Ausführungsformen des erfindungsge
mäßen Aktenvernichters empfiehlt sich die Verwirklichung
der Merkmale des Anspruches 3. Hierdurch erhält man eine
flachbauende Anordnung, deren Länge auf das unbedingt
notwendige Naß reduziert ist.
Die im Anspruch 4 gekennzeichnete Getriebebauart läßt
unterschiedliche Anordnungen der Antriebsmotoren zu.
Insbesondere können die unterschiedlich Leistung auf
weisenden Antriebsmotoren auch über Winkelgetriebe ihre
Leistung auf die Messerwellen übertragen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den Aktenvernichter gemäß der Erfindung in einer
teilweise abgebrochen gezeichneten Ansicht,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in Draufsicht und
teilweise im Schnitt,
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 1 und 2 in einer An
sicht von vorn,
Fig. 4 eine Teildarstellung eines der Getriebe des
Aktenvernichterantriebes im Längsschnitt.
Auf einem Maschinenrahmen (1) mit Schwingungsisulatoren
(2) sind die Komponenten einer Maschine (3) aufgebaut,
mit der hauptsächlich Akten vernichtet werden. Die
Akten werden der Maschine durch den Aufsatz (4) eines
Trichters (5) von der Seite aufgegeben. Sie fallen von
oben in einen Trog (6), in dem zwei Messerwellen (7, 8)
gegenläufig mit unterschiedlichen Drehzahlen umlaufen.
Diese Messerwellen sind antriebseitig in bei (9) und
(12) abedichteten Rollenlagern (10, 11) des Troges (6)
gelagert. Die diesen Lagern gegenüberliegenden Wellen
enden laufen in Kegelrollenlagern (13, 14), die
maschinengehäuseseitig bei (15) und (16) abgedichtet
sind.
Auf den Messerwellen (7, 8) sitzen im Trog Messer (17,
18), welche drehfest auf den Wellen (7, 8) befestigt
sind. Fest eingebaute Reißzähne sind für beide Messer
wellen im Trog vorgesehen und für die Wellen (7) mit
19 bezeichnet. Das in dem Trog vorzerkleinerte
Material gelangt durch Schlägersterne (20, 21), welche
ebenfalls drehfest auf den Messerwellen (7, 8) befestigt
sind in ein geschlossenes und allgemein rohrförmiges
Gehäuse (22). Für jede Messerwelle ist ein Halbrohr (23,
24) vorgesehen und die Halbrohre (23, 24) bilden eine
Gehäusebaueinheit. Die gehäuseseitigen Teillängen
der Messerwellen (7, 8) tragen eine Vielzahl von
Schlägersternen (24, 25, 26, 27), die drehfest auf den
Messerwellen (7, 8) angebracht sind. Sie zerkleinern das
Gut weiter und wirken dabei mit gehäusefesten Rippen zu
sammen. Das den Rippenteil des Gehäuses verlassende Gut
wird von Schlägersternen (28, 29) noch einmal
zerkleinert, bevor es auf eine Rutsche (30) das
Maschinengehäuse verläßt. Mit Hilfe eines Handrades (31)
lssen sich der Austrag und die Feinheit des Zerklei
nerungsproduktes einstellen.
Die Messerwellen (7, 8) werden unabhängig voneinander
angetrieben. Ihre Antriebe sind mit der jeweiligen
Messerwelle starr mit Hilfe von Klauenkupplungen (32,
33) verbunden. Diese Kupplungen sitzen antriebsseitig
auf der Abtriebswelle (34) je eines Getriebes (35, 36).
Jedes Getriebegehäuse weist eine Verschraubung (35) für
Elektromotore (37, 38) auf, mit denen die Motorengehäuse
an die Getriebegehäuse (39) angeflanscht sind. Die
elektrischen Antriebsmaschinen (37, 38) schweben
daher mit ihren Motorengehäusen über dem Maschinenrahmen
(1) und stützen sich nur auf den Getriebegehäusen (39)
ab. Die Getriebegehäuse (39) stehen auf einer
gemeinsamen Grundplatte (40), mit der sie verschraubt
sind. Die Grundplatte (40) stützt sich ihrerseit auf dem
Maschinenrahmen (1) ab. Sie bildet deswegen eine Dreh
momentenstütze für die beiden von den Motorengehäusen
über die Getriebegehäuse auf die Grundplatte abge
tragenen Reaktionsmomente der Antriebskräfte. Diese Re
aktionsmomente heben sich trotz der Gegenläufigkeit der
Messerwellen nicht auf, schon weil für die langsam
drehende Messerwelle (8) ein Motor (38) mit vergleichs
weise geringerer Antriebsleistung als für die schnell
drehende Messerwelle (7) vorgesehen ist, die mit dem
leistungsstarken Motor (37) angetrieben ist.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Abtriebswelle (34) jedes Getriebes (35, 36) zweifach,
nämlich mit einem Kugellager (41) am vorderen Deckel
(42) des Getriebegehäuses (39) und mit einem Kugellager
(43) im Gehäuse (39) gelagert. Zwischen den beiden von
den Lagern (41, 43) gebildeten Wellenstützen ist ein
Stirnrad (44) der Getriebestufe der Abtriebswelle auf
dieser verkeilt, Das Motorritzel (45) der ersten
Getriebestufe kämmt mit einem dieser zugeordneten Stirn
rad (46).
Durch die beschriebene Drehmomentenabstützung und
Wellenlagerung werden Wellenverbiegungen ausgeschlossen,
die sonst unter dem Einfluß eines schwer zerkleinerbarem
Aufgabegutes regelmäßig auftreten. Infolge des Drehzahl
unterschiedes der Wellen (7, 8) ergibt sich zwischen den
beschriebenen Zerkleinerungswerkzeugen eine reibende
Beanspruchung des Aufgabegutes, die zu einer
weitgehend zerfaserten und durchmischten Masse führt,
welche über die Rutsche (30) die Maschine verläßt.
Kleinere Ausführungsformen der Maschine, die deswegen
niedriger bauen, können statt der gezeichneten Getriebe
(35, 36) auch Winkelgetriebe verwenden, in denen jedoch
die meistens mit einem Schneckenrad bestückte Abtriebs
welle widerum zweifach gelagert ist.
Claims (5)
1. Aktenvernichter mit Zwei gegenläufigen Messer
wellen, die in einem gemeinsamen Trog beim Zer
kleinern der Aktenbestandteile zusammenwirken,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messerwellen
(7, 8) unabhängig und mit stark unterschiedlicher
Drehzahl angetrieben sind, wobei für jede Messer
welle (7, 8) ein eigenes Zahnradgetriebe (35, 36)
vorgesehen ist und die Abtriebswellen (34) der
Getriebe (35, 36) mit den Messerwellen (7, 8) ausge
flucht sowie in den Getriebegehäusen mehrfach
gelagert sind, die die angeflanschten Motorgehäuse
tragen und mit einer Drehmomentenstüzte (40) ver
bunden sind.
2. Aktenvernichter nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch
ein Drehzahlverhältnis der Messerwellen (7, 8) von
ca. 1 : 2 und durch Antriebsmotoren (37, 38) unter
schiedlicher Leistung, wobei der Antriebsmotor (37)
mit der größeren Leistung dem Getriebe (35) der
schneller drehenden Messerwelle (7) zugeordnet ist.
3. Aktenvernichter nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Drehmomentenstütze
beiden Getrieben (35, 36) gemeinsame biegesteife
Platte (40) dient.
4. Aktenvernichter nach Anspruch 1 und einem der An
sprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtriebswelle (34) im Getriebegehäuse (39) auf
zwei Stützen (41, 43) gelagert ist und ihr als
Stirnrad (44) ausgebildetes Zahnrad zwischen den
Stützen (41, 43) drehfeste auf der Abtriebswelle
(34) befestigt ist.
5. Aktenvernichter nach Anspruch 1 und einem oder
mehreren anderen Ansprüchen 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Motorwellen in den Getriebe
gehäusen (39) mit den Abtriebswellen (34) ausge
fluchtet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893927376 DE3927376A1 (de) | 1989-08-19 | 1989-08-19 | Aktenvernichter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893927376 DE3927376A1 (de) | 1989-08-19 | 1989-08-19 | Aktenvernichter |
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DE3927376A1 true DE3927376A1 (de) | 1991-02-21 |
DE3927376C2 DE3927376C2 (de) | 1993-07-01 |
Family
ID=6387413
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893927376 Granted DE3927376A1 (de) | 1989-08-19 | 1989-08-19 | Aktenvernichter |
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