DE3927255A1 - Verfahren zur herstellung von einem vlies aus spinnfasern aus thermoplastischem kunststoff - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von einem Vlies aus Spinnfasern aus thermoplastischem Kunst­ stoff, wobei der thermoplastifizierte Kunststoff einem Düsenkopf mit zumindest einer Spinndüse zugeleitet wird, in die er als Strang eintritt, wobei der Strang mit Heiß­ luft zu Spinnfasern zerblasen wird und wobei die Spinn­ fasern im Anschluß an den Spinnkopf gekühlt sowie dabei oder danach auf einem Transportband zu einem Vlies abge­ legt und als Vlies von dem Transportband abgezogen werden. - Es versteht sich, daß ein solcher Spinnkopf zumeist eine Mehrzahl von Spinndüsen aufweist. Die Spinnfasern werden auch als Microfasern bezeichnet.

Bei den bekannten Maßnahmen, von denen die Erfindung aus­ geht (Firmenschrift "MELT BLOWN INFORMATION REIFENHÄUSER", 18.05.1989), wird ein Strang, der aus einem chemisch ein­ heitlichen, physikalisch möglichst homogenen thermopla­ stifizierten Kunststoff besteht, der Spinndüse zugeführt. Das Vlies besteht insoweit aus Einstoffspinnfasern. Aller­ dings ist es bekannt, verschiedene Vliese, die ihrerseits aus Einstoffspinnfasern bestehen, aufeinander zu erzeu­ gen oder aufeinanderzulegen und zu vereinigen. Die einzel­ nen Spinnfasern besitzen lediglich die Eigenschaften, die der Kunststoff, aus dem sie bestehen, vorschreibt. Inso­ weit können auch die Eigenschaften des fertigen Vlieses nicht vielfältig eingestellt und damit für unterschied­ liche Verwendungszwecke eingerichtet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von einem Vlies aus Spinnfasern aus thermopla­ stischem Kunststoff anzugeben, mit dem sich Vliese sehr un­ terschiedlicher Eigenschaften herstellen lassen.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung in verfahrens­ technischer Hinsicht, daß ein Strang aus zumindest zwei Schichten, die aus chemisch und/oder physikalisch unter­ schiedlichem thermoplastifizierten Kunststoff bestehen, der Spinndüse zugeführt und zu den Spinnfasern zerblasen wird, und daß diese Mehrstoffspinnfasern zu dem Vlies abgelegt werden. - Erfindungsgemäß wird eine Schmelze aus thermo­ plastischem Kunststoff zum Ausspinnen gebracht, die aus zu­ mindest zwei Schichten von in physikalischer und/oder chemi­ scher Hinsicht unterschiedlichen Kunststoffen besteht. Der entsprechende Strang wird wie üblich zu Fasern verblasen. Dabei kann mit einem Heißluftstrom und/oder einem Kühlluft­ strom gearbeitet werden. Insbes. kann mit einem unter Druck stehenden Heißluftstrom gearbeitet werden, der beim Austritt aus seiner Düse so stark expandiert, daß die dadurch er­ reichte Temperaturabsenkung zur Kühlung ausreicht.

Durch die Kombination der Kunststoffe können deren Eigen­ schaften kombiniert werden. Das Vlies kann dadurch weicher, härter, steifer oder auf andere Weise besonders eingerich­ tet werden. Bei der Kombination von thermoplastischen Kunst­ stoffen, die nicht miteinander haften, wird durch das erfin­ dungsgemäße Verfahren erreicht, daß sich die von der Spinn­ düse abgeblasenen Schmelzefasern in die einzelnen Komponen­ ten aufspalten. Man kann so eine sehr feine Fibrillierung er­ zeugen. So können wesentlich feinere Fasern als üblich herge­ stellt werden. Arbeitet man beispielsweise mit acht Schich­ ten aus nicht aufeinander haftendem Kunststoff und in bezug auf den Durchmesser üblichen Spinndüsen, so kann man die Dicke der einzelnen Fasern auf 1/8 reduzieren. Das ist für die Eigenschaften von Microfaserprodukten sehr wichtig und erlaubt eine Einstellung auf besondere physikalische Para­ meter, die bisher nicht erreicht werden kann. Insbesondere die Filterwirkung, die Absorptionswirkung, aber auch die Isolationswirkung lassen sich wesentlich verbessern.

Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Mög­ lichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. So wird man im allgemeinen mit einer Mehrzahl von gereihten Spinn­ düsen mit kreisförmigem Düsenquerschnitt arbeiten und den Strang aus den zumindest zwei Schichten aus thermoplastifi­ ziertem Kunststoff auf diese Spinndüsen aufteilen. Eine be­ vorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß mit zumindest einer Breitschlitzspinndüse ge­ arbeitet wird, aus der ein mehrschichtiger, thermoplastifi­ zierter Film austritt, wobei dieser zerblasen wird. Es kann aber auch mit einer Spinndüse bzw. mit Spinndüsen gearbeitet werden, deren Düseninnenwand sägezahnförmig profiliert ist. Es versteht sich, daß die Struktur dieser Profilierung stets kleiner ist als die Geometrie der Düsenöffnung. Bei der Aus­ führungsform mit einer Breitschlitzspinndüse kann die Dicke der Spinnfasern durch die Spaltweite der Breitschlitzspinn­ düse gesteuert werden. Es versteht sich, daß außerdem die Luftgeschwindigkeit und/oder die Luftmenge Einstellparameter sind.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von einem Vlies aus Spinnfasern aus thermoplastischem Kunststoff, - wobei der thermoplastische Kunststoff einem Düsenkopf mit zumindest einer Spinndüse zugeleitet wird, in die er als Strang eintritt, wobei der Strang mit Heißluft zu Spinnfasern zerblasen wird und wobei die Spinnfasern im Anschluß an den Spinnkopf gekühlt sowie dabei oder danach auf einem Transportband zu einem Vlies abgelegt und als Vlies von dem Transport­ band abgezogen werden, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Strang aus zumindest zwei Schich­ ten die aus chemisch und/oder physikalisch unterschied­ lichem thermoplastifizierten Kunststoff bestehen, der Spinndüse zugeführt und zu den Spinnfasern zerblasen wird, und daß diese Mehrstoffspinnfasern zu dem Vlies abgelegt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Mehrzahl von gereihten Spinndüsen mit kreisför­ migen Düsenquerschnitten gearbeitet und der Strang aus den zumindest zwei Schichten aus thermoplastischem Kunst­ stoff auf diese aufgeteilt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit zumindest einer Breitschlitzspinndüse gearbeitet wird, aus der ein mehrschichtiger thermoplastifizierter Film austritt, und daß dieser zerblasen wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß mit einer Spinndüse bzw. mit Spinndüsen gearbeitet wird, deren Düseninnenwand sägezahnförmig profi­ liert ist.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Spinnfasern durch die Spaltweite der Breitschlitzspinndüse gesteuert wird.