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Relaiskontakt für Zeiger, insbesondere solche von hochempfindlichen
Meßgeräten. Die Herstellung eines zur zuverlässigen Schließung eines Relaisstromkreises
geeigneten Kontaktes stößt bei Verwendung empfindlicher Meßgeräte als Kontaktgeber
auf erhebliche Schwierigkeiten, da bei diesen die zur Verfügung stehenden schwachen
Kräfte für den genannten Zweck nicht ausreichen. Mat hat daher vorgeschlagen, die
zur Kontaktgebung erforderlichen Kräfte nicht den, kontaktgebenden Gerät selbst,
sondern einer äußeren Kraftquelle, z. B. einem Uhr%#"erk, zu entnehmen.
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Im Gegensatz zu bekannten Anwendungen äußerer Kräfte für Kontaktgebung,
bei denen z. B. der Zeiger ohne Rücksicht auf seine jeweifige Stellung periodisch
von einem Fallbügel beeinflußt wird, wirkt gemäß der Erfindu-ng die äußere Kraft
nur dann auf den Zeiger, wenn er die Kontaktstellung erreicht. Die äußert Kraftquelle
versetzt nämlich
einen Körper in stetige Bewegung, vorzugsweise
Rotation, der mit dem Zeiger, sobald dieser in die Kontaktstellung eintritt, derart
mechanisch, z. B. durch Reibung oder Zahneingriff, verbunden wird, daß die auf den
bewegten Körper ausgeübte Kraft durch Vermittlung des Zeigers auf den Mechanismus
der Kontaktvorrichtung übertragen wird.
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Die dem Kontakt gebende Bewegung des Zeigers kann entweder ähnlich
wie bei der bekannten Fallbügelkontaktanordnung senkrecht zur Ausschlagebene oder
aber auch in der Ausschlagebene selbst erfolgen.
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Für die erste Ausführung geben die Abb. i und 2 eine schematische
Darstellung: i in Draufsieht mit geneigter Walzenstellung, Abb. 2 mit wagerechter
Walzenstellung und einer zusätzlichen Kontaktlösevorrichtung. Der Zeiger i, der
um die Achse2 drehbar ist, kommt mit einer umlaufenden Walze3 in Berührung, sobald
eine Spitze sich üb-er den Kontaktstücken6 befindet. Das Zeigerende ist entsprechend
geformt, z. B. wie in Abb. 2 dargestellt, aufgebogen, so daß es bei Berührung der
Walze von dieser durch Reibung erfaßt und senkrecht zu seiner Ausschlagebene bewegt
wird, wobei ein an ihm angebrachtes Blättchen 5 gegen eine beispielsweise
aus zwei federnd übereinander gelagerten Kontaktplättehen 6 bestehende Vorrichtung
derart angepreßt wird, daß der Kontakt mit kräftigem Druck geschlossen wird. Beide
Abbildungen zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei der dieselbe äußere Kraftquelle,
die zur Schließung des Zeigerfeinkontaktes benutzt wurde, noch für einen für stärkere
Ströme notwendigen Grobkontakt gebraucht wird. Der von der Batterie 12 gelieferte,
den Feinkontakt 5, 6 durchfließende Strom ruft also nicht unmittelbar einen
weiteren Kontakt hervor, wie dies durch bekannte Ralaisanordnungen geschehen konnte,
sondern er wird benutzt, um durch eine an die Gegenkontakte 6 angeschlossene,
auf die Walze 3 aufgesetzte Spule7 die Walze, die in dem Falle aus Eisen
besetehen muß, zu magnetisieren. Durch den 11agnetismus der Walze wird dann ein
Anker 8, der bei 9 federnd an dem feststehenden Walzenlager io befestigt
ist, an die Walze herangezogen und von dieser entgegen der Kraft der Feder
9 mitgenornmen. Die federnde Verbindung bei 9 ist also so eingerichtet,
daß sie eine Bewegung des Ankerstückes 8 sowohl rad#ial als tangential zur
Walze gestattet. Dadurch, daß der Anker von der NValze mitgenommen wird, wirkt dann
die äußere Kraft, die die Walze dreht, auch auf den Anker 8, und diese Kraft
ist es, die den Anker an den zu ihm gehörigen Gegenkontakt, der als Stellschraube
ii dargestellt ist, andrückt. Die Lage dieser Stellschraube ist in der Abb. i punktiert
angedeutet. Die Feinkontaktlösung geschieht in Abb. i dadurch, daß man die Walze
in entgegengesetzter Richtung laufen läßt. Diese Vorrichtung kann noch unterstützt
werden durch einen in der Abbildung nicht dargestellten Mechanismus, der auch durch
den Strom des Grobkontaktes in Tätigkeit gesetzt werden kann und der den Zeiger
in Richtung des Anschlages oder quer dazu von der Walze fortbewegt, so daß er ungehindert
in die 'Nullstellung zurückkehren kann.
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In Abb. 2 ist schematisch ein zusätzlicher Xlechanismus dargestellt,
der die Walze, die in diesem Falle seitlich verschiebbar angeordnet ist, von dem
Zeiger nach der Kontaktgebung durch den Grobkontakt wieder entfernt. Diese Verschiebung
wird ausgeführt von dem senkrechten Arm 21 eines Winkelhebels, der durch die Kraft
der Feder 16, deren festes Ende an dem Lager 15 der Drehachse des Hebels befestigt
ist, gegen den Anschlag 17 in seiner Ruhestellung angelegt wird. Der wagerechte
Arm 22 dieses Winkelhebels trägt bei 14 einen Anker, der von einem durch den Strom
des Grobkontaktes 8,
i i, der von der bereits erwähnten Batterie 12 geliefert
wird, erregten E-isenkern 13 angezogen wird. Infolge dieser Anziehung des Armes
22 zieht der andere Arm 21 die Walze 3 nach rechts, d. h. von der
Spitze des Zeigers i weg. Dadurch wird der Zeiger freigegeben, der Kontakt
5, 6 gelöst und der Magnetisierungsstrorn in der Spule 7 unterbrochen.
Infolgedessen zieht die Feder 9 den Anker nicht nur von der Walze ab, sondern
auch in tangentialer Richtung zurück, so daß der Grobkontakt 8, 11 wieder
gelöst und der den Kern 13 magnetisierende Strom unterhrochen wird, worauf die Feder
16 den Winkelhebel mit der Walze 3 -in die ursprüngliche Lage wieder zurückführt,
so daß bei erneuteni Ausschlag der Zeiger die Walze in der zur Kontaktgebung erforderlichen
Stellung antrifft; ig und 20 sind Ableitungen von dem Grobkontakt 8, 11 zum
Anschluß weiterer Stromkreise.
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Das Abheben des bewegten Körpers vom Zeiger behufs Freigabe desselben
kann aber nicht nur durch Verschiebung des Körpers in radialer Richtung in der Auswechselebene,
sondern ebensogut in tagentialer Richtung in bezug auf die Zeigerbewegung, also
durch eine Längsverschiebung parallel der Achse oder durch eine Verschiebung quer
zur Ausschlagebene erfolgen.
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Eine andere Art der Ausführuhg, bei der der Zeiger während der Kontaktgebung
in der Ausschlagebene bleibt, zeigt schematisch Abb. 3. In dieser steht der
angetriebenen Walze3 eine zweite federnd befestigte Walze
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in so geringem Abstand gegenüber, daß ein Ansatz i' am Zeiger, wenn der Zeiger beim
Ausschlag die Walze 3 passiert, so zwischen beide Walzen gerät, daß er von
der Walze3 mitgenommen wird und nun selbst die Walze 33 Initnimmt, so daß
er die Bewegung der ersten Walze auf die zweite überträgt. Die Befestigung der Walze
geschieht in dem Ausführungsbeispiel mittels einer Blattfeder 34, die an ihrem Ende
die Achse 45 der Walze trägt und die bei 36 so eingespannt ist, daß sie der
Walze 33 eine Bewegung parallel zum Zeiger gestattet. Die Walze
33 trägt weiter einen Arm 37 mit einem Kontaktplättchen
38, das sich bei der durch das Passieren des Zeigeransatzes i' hervorgerufenen
Drehung der Walze 33 gegen einen mit Hilfe einer -Schraube 40 verstellbaren
Gegenkontakt 39 anlegt, so daß ein Stromkreis mit der Batterie 41 und der
RelaissPule 42 geschlossen wird. Den Schluß des Stromkreises bildet zwischen der
Walze 33 und der elektrisch leitenden Befestigung der Feder 34, an der die
Relaisspule 42 liegt, eine Spiralfeder 35. Diese dient zugleich dazu, durch
Rückdrehung der Walze 33 den Kontakt auf 38, 39 zu lösen, sobald die
Walze 33 von der Walze 3 nicht mehr beeinflußt wird. Ob der
Zeiger durch die Walzen hindurchgegangen oder zwischen ihnen eingeklemmt wird, hängt
von der Dicke und Form des Querschnittes des Ansatzes ab, Abb. 4b zeigt einen Querschnitt
des Ansatzes i', der gestattet, daider Zeiger die Walze passiert, in welchem Falle
zunächst nur ein vorübergehender Kontakt hergestellt wird. Abb. 4a zeigt eine andere
Art der Kontaktgebung im Querschnitt, bei der der Ansatz i' festge-Oemmt wird, so
daß ein dauernder Kontakt entsteht. Die Umfänge der Walzen sind punktiert angedeutet.
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Der durch die Bewegung des Ankers zunächst geschlossene Stromkreis
kann auch in diesem Ausführungsbe-ispiel, wenn erforderlich, in bekannter Weise
benutzt werden, um einen zweiten Stromkreis von größerer Stromstärke und Leistung
mit gröberen Kontakten zu schließen und zu öffnen. Der durch einen solchen Grobkontakt
geschlossene Strom kann dann außerdem zur Anzeige verwendet werden oder auch zur
Unterbrechung des Stromes im Zeiigerinstrumellt behufs Rückführung,des Zeigers in
die Nullage. Es kann z. B. bei einem Elektrometer, das zur Registrierung entladener
Efektrizitätsmengen verwendet wird, durch das Grobrelais, etwa durch die Bewegung
der Walze selbst bei ihrer Trennung von dem Zeiger, zugleich die Ladung oder Entladung
des mit dem Elektrometer verbundenen Leitersystems geregelt \verden.