DE3925715A1 - Verfahren zur filtrataufarbeitung bei der herstellung von oxidischen kernbrennstoffen - Google Patents
Verfahren zur filtrataufarbeitung bei der herstellung von oxidischen kernbrennstoffenInfo
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/04—Treating liquids
- G21F9/06—Processing
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Filtratauf
arbeitung bei der Herstellung von Uranoxidbrennstoffen
nach dem AUC-Verfahren oder U/Pu-Mischoxidbrennstoffen
nach dem AU/PuC-Verfahren.
Zur Herstellung von oxidischen Kernbrennstoffen sind
das AUC-und das AU/PuC-Verfahren entwickelt worden. Das
AU/PuC-Verfahren wird in dem deutschen Patent 29 11 959
beschrieben. Bei diesem AU/PuC-Verfahren mischt man ei
ne Uranylnitratlösung und eine Plutoniumnitratlösung
und oxidiert das Plutonium in der Mischung ebenfalls
auf die Wertigkeitsstufe VI des Urans. Diese Mischung
wird anschließend in eine Lösung von Ammoniumkarbonat
eingegeben, während man gleichzeitig NH3 und CO2 zudo
siert. Das nach der Ausfällung erhaltene Produkt wird
getrocknet, zersetzt und in reduzierender Atmosphäre
bei 300 bis 700°C kalziniert.
Das AU/PuC-Verfahren unterscheidet sich von dem bereits
früher bekannten AUC-Verfahren nur durch die zusätzli
che Verfahrensstufe des Oxidierens von Plutonium-IV zu
Plutonium-VI (TANSAO 40 1-273 (1982) Volume 40, Ameri
can Nuclear Society, Aprilil 26-30, 1982, Seiten 50 bis
52). Bei dem AU/PuC-Verfahren wird die gleichzeitige
Fällung von Uran und Plutonium dadurch erreicht, daß
Plutonium ebenso wie Uran im sechswertigen Zustand als
PuO2 (NO3)2 in Lösung vorliegt.
Bei dem AUC-Verfahren und bei dem AU/PuC-Verfahren fal
len alkalische Filtrate an, die neben geringen Restmen
gen Uran und gegebenenfalls Plutonium große Mengen Am
moniumsalz, und zwar Ammoniumkarbonat und Ammoniumni
trat, enthalten. Das Uran und gegebenenfalls das Plu
tonium sollen als Wertstoffe aus diesen Filtraten zu
rückgewonnen werden.
Dazu ist es bekannt, beim AUC-Prozeß die Filtrate zu
erhitzen, CO2 und ein Teil des Ammoniaks auszutreiben
und in Wäschern aufzufangen. Die Waschlösung wird zum
Waschen des Filterkuchens benutzt und muß anschließend
mit den Filtraten als radioaktiver Abfall entsorgt wer
den. Das Uran fällt als Hydroxidverbindung aus, wird
abfiltriert, wieder aufgelöst, gereinigt und zurückge
führt. Die vom Uran weiter abgereicherte Filtratlösung
durchläuft noch andere aufwendige Reinigungsschritte,
bis sie entsorgt werden kann.
Beim AU/PuC-Verfahren werden die Filtrate in einen Wir
belschichtreaktor eingespeist und bis zur Trockne ein
gedampft. Dabei werden die Ammoniumsalze zersetzt. Das
entstehende Abgas wird katalytisch gereinigt. Der im
Wirbelschichtreaktor angesammelte Feststoff wird in ei
ner separaten Apparatur aufgelöst und ebenfalls einer
Reinigung zugeführt. Das Eindampfen und Zersetzen der
Ammoniumsalze bedarf der Zufuhr großer, externer Wärme
energie.
Als zweite Verfahrensalternative zur Behandlung der Fil
trate besteht die Möglichkeit der Rückführung in eine
Extraktionsanlage. Bei dieser Rückführung zum Heraus
holen der noch verbliebenen Wertstoffe wird das Filtrat
mit Salpetersäure versetzt, um stabile Verhältnisse im
Filtrat und keine Ausfällung zu bekommen. Aus dem Ammo
niumkarbonat wird durch die Behandlung mit der Salpe
tersäure Ammoniumnitrat gebildet. Das in den Filtraten
gelöste Ammoniumnitrat NH4NO3 belastet die Filtrate und
ist nachteilig für die Endbeseitigung der verbleibenden
Lösungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs
beschriebene Verfahren so auszugestalten, daß die Be
handlung der alkalischen Filtrate prozeßfreundlicher
durchgeführt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im
Patentanspruch 1 gelöst.
Das aus der Filtrationsstufe austretende alkalische
Filtrat wird in der ersten Waschstufe unter Ausnutzung
der Abwärmeenergie der Kalzinationsstufe behandelt, so
daß Ammoniumkarbonat zersetzt wird und die entstehenden
Gasbestandteile in die Fällstufe zurückgeführt werden
können. Das Filtrat weist noch Ammoniumnitrat auf, das
in einer zweiten Waschstufe mit Stickoxiden zersetzt
wird. Die zweite Waschstufe nutzt die Wärmeenergie des
aus der katalytischen Reaktion erzeugten Stickoxides
aus. Die so erzielte salpetersaure Filtratlösung ist
lagerstabil und kann zum Extrahieren der Wertstoffe ei
ner Extraktion zugeführt werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird aus
der zweiten Waschstufe Wasserdampf abgezogen und die
Filtratlösung aufkonzentriert. Die Menge an weiter zu
verarbeitender Filtratlösung wird dadurch begrenzt.
Zwischenlagerung und Transport dieser Filtratlösung
werden dadurch erleichtert.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
wird bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1 zur Herstellung
von U/Pu-Mischbrennstoffen nach dem AU/PuC-Verfahren
das bei der Oxidation entstehende stickoxidhaltige
Abgas in die zweite Waschstufe zum Zersetzen des Ammo
niumnitrates geführt. Die Abwärme aus der Oxidation
wird wirtschaftlich für die Vorgänge in der zweiten
Waschstufe genutzt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann das in den
Filtraten gelöste Ammoniumkarbonat (NH4),CO3 auf direk
tem Wege weitgehend zurückgewonnen und in den Prozeß
rezykliert werden. Die Menge des frisch zugeführten
NH3 in die Fällstufe kann reduziert werden. Das in den
Filtraten entstandene, gelöste NH4NO3 wird weitgehend
chemisch in umweltneutrale Stoffe N2, H2O und HNO3 um
gesetzt. Die Filtrate werden durch die Prozeßführung
aufkonzentriert, wobei der in den Abgasen vorhandene
Energieinhalt ausgenutzt wird. Die in den alkalischen
Filtraten vorhandenen chemischen Stoffe werden in vor
teilhafter Weise für die Prozeßführung genutzt.
Anhand der ein Fließschema zeigenden Zeichnung wird ein
Beispiel des Verfahrens näher erläutert.
Eine Uran/Plutonium-Mischnitratlösung, die sechswerti
ges Uran und vierwertiges Plutonium enthält, wird in
eine Oxidationsstufe 11 eingespeist. Diese Mischnitrat
lösung enthält ca. 35% Plutonium. Sie wird zur Oxida
tion aufkonzentriert. Durch Zugabe von konzentrierter
Salpetersäure HNO3 wird das vierwertige Plutonium zu
sechswertigem Plutonium aufoxidiert. Hierbei wird Sal
petersäure zu Stickoxiden reduziert, die zusammen mit
der abdestillierten Salpetersäure einem Wäscher 12 zu
geführt werden.
Die aufkonzentrierte (U/Pu)O2 (NO3)2 Salzschmelze wird
in verdünnter Salpetersäure aufgenommen und in eine
Fällstufe 13 eingeleitet. In dieser Fällstufe 13 werden
Uran und Plutonium durch Zugabe von NH3 und CO2 ausge
fällt. Durch Zugabe von Wasser wird die Lösung in der
Fällstufe 13 verdünnt.
Es entsteht eine Suspension mit dem ausgefällten AU/PuC
und gelösten Ammoniumsalzen. Das Ammoniumcarbonat ent
steht durch den zugeführten Überschuß an NH3 und CO2,
während Ammoniumnitrat durch die Neutralisation der
Salpetersäure bzw- durch die Umsetzung der Nitratgrup
pen der Ausgangsverbindung entsteht.
Das mit Ammoniak versehene Abgas aus der Fällstufe 13
wird mit Luft in einen Katalysator 14 zusammengebracht
und oxidiert zu Stickoxiden. Diese Stickoxide werden in
die Waschstufe 12 geführt.
Nach der Fällung wird die AU/PuC-Suspension in einer
Filtrationsstufe 15 behandelt. Die im Filtrat verblei
bende Uran- und Plutoniummenge ist kleiner 1% der Aus
gangsmenge. Eine geringe Restfeuchte verbleibt im abge
trennten Niederschlag.
Der abgetrennte Niederschlag (AU/PuC) wird anschließend
in einer Kalzinationsstufe 17 bei 750 bis 800°C in ei
ner Stickstoff-Wasserstoff-Atmosphäre kalziniert. Nach
der Kalzination liegt ein Mischoxidpulver (U/Pu)O2 vor,
das freifließend und sinterfähig ist.
Die heißen Abgase aus der Kalzinationsstufe 17 werden
zu einem ersten Wäscher 19 geleitet. Diese heißen Abga
se erhitzen die Filtratlösung im Wäscher 19 bis etwa
90°C, die aus der Filtrationsstufe 15 zugeführt
wird. Durch dieses Erhitzen wird das Ammoniumkarbonat
in der Filtratlösung unter Ausgasen von CO2 und NH3
zersetzt. Wasserdampf wird aus dem Wäscher 19 gemeinsam
mit den Gasen NH3 und CO2 ausgetragen und in die Fäll
stufe 13 zurückgeleitet.
Die rezyklierten Gase verringern die Zugabemengen fri
scher Gase. Der Wasserdampf kondensiert in der Fäll
stufe 13 und dient zur notwendigen Verdünnung im Fäll
prozeß.
Das in geringen Mengen im Abgas der Kalzinationsstufe
17 enthaltene Ammoniumnitrat, das durch die Restfeuchte
des eingespeisten AU/PuC mitgeschleppt wurde, wird im
Wäscher 19 ausgewaschen und verbleibt in der Filtrat
lösung.
Aus der Waschstufe 19 tritt die von Ammoniumkarbonat
abgereicherte Filtratlösung, die noch Ammoniumnitrat
enthält, aus und wird in die Waschstufe 12 eingeleitet.
Dem Wäscher 12 wird zum Zersetzen des Ammoniumnitrates
Stickoxid zugeführt, das katalytisch aus dem abgege
benen NH, der Fällungsstufe 13 gebildet wurde.
Auch aus der Oxidationsstufe 11 wird der Waschstufe 12
NOx zugeführt. Die Reaktionstemperatur in dieser zwei
ten Waschstufe 12 beträgt etwa 90°C. Durch diese Maß
nahmen wird die Konzentration des Ammoniumnitrats in
der ausgehenden salpetersauren Filtratlösung drastisch
herabgesetzt, da Ammoniumnitrat unter Einwirkung von
NOx in N2, H2O und HNO3 zersetzt wird.
Auf der Abluftseite ist der Wäscher 12 an ein Abgas
system angeschlossen, das ständig N2 und Wasserdampf
aus der Waschstufe 12 abzieht und somit die Filtratlö
sung aufkonzentriert. Die aufkonzentrierte salpetersau
re Filtratlösung wird zur Rückgewinnung von Uran und
Plutonium in einen Extraktionsprozeß zurückgeführt.
Durch ein wahlweises Einspeisen von externem Stickoxid
in die Waschstufe 12 kann eine nahezu vollständige Zer
setzung von Ammoniumnitrat erreicht werden. Diese sepa
rate Einspeisung ist für den AUC-Prozeß von Vorteil,
weil aufgrund der fehlenden Oxidationsstufe keine Rück
führung der NOx-haltigen Destillate vorhanden ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Filtrataufarbeitung bei der Herstel
lung von Uranoxid-Brennstoffen nach dem AUC-Ver
fahren oder U/Pu-Mischoxidbrennstoffen nach dem
AU/PuC-Verfahren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die anfallenden alkalischen Filtrate zum Aus treiben des gelösten Ammoniumkarbonats in eine erste Waschstufe geführt werden, die von dem Abgas der Kalzinationsstufe beheizt wird,
daß die entstehenden gasförmigen Bestandteile in die Fällungsstufe zurückgeführt werden,
daß die in der ersten Waschstufe gebildete suspen sionsartige Filtratlösung in eine zweite Waschstufe geführt wird,
daß in diese zweite Waschstufe zum Zersetzen von Am moniumnitrat Stickoxid eingebracht wird, das kataly tisch aus dem aus der Fällstufe abgegebenen Ammoniak gebildet wurde und die zweite Waschstufe beheizt, daß das entstehende N, in die Abgasstrecke und die entstehende salpetersaure Filtratlösung zur Rezy klierung in eine Extraktionsstufe zum Extrahieren der Wertstoffe U und/oder Pu geführt werden.
daß die anfallenden alkalischen Filtrate zum Aus treiben des gelösten Ammoniumkarbonats in eine erste Waschstufe geführt werden, die von dem Abgas der Kalzinationsstufe beheizt wird,
daß die entstehenden gasförmigen Bestandteile in die Fällungsstufe zurückgeführt werden,
daß die in der ersten Waschstufe gebildete suspen sionsartige Filtratlösung in eine zweite Waschstufe geführt wird,
daß in diese zweite Waschstufe zum Zersetzen von Am moniumnitrat Stickoxid eingebracht wird, das kataly tisch aus dem aus der Fällstufe abgegebenen Ammoniak gebildet wurde und die zweite Waschstufe beheizt, daß das entstehende N, in die Abgasstrecke und die entstehende salpetersaure Filtratlösung zur Rezy klierung in eine Extraktionsstufe zum Extrahieren der Wertstoffe U und/oder Pu geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der zweiten Waschstufe Wasserdampf abgezogen
und die Filtratlösung aufkonzentriert wird.
3. Verfahren zur Herstellung von U/Pu-Mischbrennstoffen
nach dem AU/PuC-Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bei der Oxidation entstehende stickoxidhal
tige Abgas ohne Abkühlung in die zweite Waschstufe
zum Zersetzen des Ammoniumnitrates geführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925715 DE3925715A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Verfahren zur filtrataufarbeitung bei der herstellung von oxidischen kernbrennstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925715 DE3925715A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Verfahren zur filtrataufarbeitung bei der herstellung von oxidischen kernbrennstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925715A1 true DE3925715A1 (de) | 1991-02-07 |
Family
ID=6386453
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893925715 Withdrawn DE3925715A1 (de) | 1989-08-03 | 1989-08-03 | Verfahren zur filtrataufarbeitung bei der herstellung von oxidischen kernbrennstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3925715A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2561065C1 (ru) * | 2014-03-31 | 2015-08-20 | Открытое акционерное общество "Радиевый институт имени В.Г. Хлопина" | СПОСОБ ПОЛУЧЕНИЯ СОВМЕСТНОГО РАСТВОРА U И Pu |
CN113241208A (zh) * | 2021-06-22 | 2021-08-10 | 中国原子能科学研究院 | 用于钚尾端处理的容纳装置、蒸发煅烧系统及方法 |
-
1989
- 1989-08-03 DE DE19893925715 patent/DE3925715A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2561065C1 (ru) * | 2014-03-31 | 2015-08-20 | Открытое акционерное общество "Радиевый институт имени В.Г. Хлопина" | СПОСОБ ПОЛУЧЕНИЯ СОВМЕСТНОГО РАСТВОРА U И Pu |
CN113241208A (zh) * | 2021-06-22 | 2021-08-10 | 中国原子能科学研究院 | 用于钚尾端处理的容纳装置、蒸发煅烧系统及方法 |
CN113241208B (zh) * | 2021-06-22 | 2024-05-14 | 中国原子能科学研究院 | 用于钚尾端处理的容纳装置、蒸发煅烧系统及方法 |
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