DE3925069A1 - Zwei- oder dreiteiliger behaelter, insb. aus blech - Google Patents
Zwei- oder dreiteiliger behaelter, insb. aus blechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen zwei- oder dreiteiligen Behälter insb. aus Blech, bei
dem Deckel- und/oder Bodenteil nach dem Füllen des Behälters fest und dicht
miteinander entlang einem Nahtbereich verbindbar sind.
Die Verbindung der Behälterteile erfolgt seit vielen Jahrzehnten und weit verbreitet
durch eine Falzoperation, bei der die entsprechend vorgeformten und ein Dichtungs
compound aufnehmenden Randflansche von Deckel und Rumpf zu einer Doppelfalz
naht umgeformt werden. Hierfür werden beim Deckel relativ große Blechdicken von
z. B. 0,3 mm bei Bier- und Getränkedosen benötigt. Ein Problem besteht dabei darin,
daß sich bei Verwendung dünnerer Bleche und höherer Drücke im Nahtbereich
sogenannte Nasen bilden, welche die Qualität des Dichtbereiches beeinträchtigen. Bei
vielen Blechbhältern wird heute eine Nasenfestigkeit bis zu einem Innendruck von 6
bis 7 bar und höher verlangt. Da solche Deckel pro Jahr in Milliarden Stückzahlen
hergestellt werden, ist zur Einsparung an Material und Kosten der Wunsch nach einer
Blechdickenreduzierung seit langem bekannt und Anlaß, Techniken zu entwickeln, die
eine druckfeste, dichte Verbindung auch bei dünneren Blechen gewährleisten.
So ist es einmal bekannt, bei Blechrümpfen mit Längsnaht die Längskanten der
Bleche in überlappter Stellung und unter Zwischenschaltung eines Bandes fest und
abdichtend zu verkleben, das aus einem Kleb- und Dichtwerkstoff besteht, wobei das
Band zum Schutz der innenliegenden freien Blechkante um diese Blechkante
herumgelegt ist (vgl. US-PS 38 98 945).
Es ist ferner bekannt, zwei dünnwandige zylindrische Rumpfteile teleskopartig
ineinander zu schieben, bis ihre Stirnenden sich ausreichend überlappen, wobei
auf der Innenseite des einen, äußeren Rumpfteiles eine Schicht aus einem Kleb-
und Dichtwerkstoff aufgebracht ist, in die beim Ineinanderschieben der Endkan
tenbereich des anderen Rumpfteiles hineingeschoben und somit eingebettet ist
(vgl. europ. OS 00 19 394).
Es ist ferner, z. B. zum Herstellen von Metallflaschen, bekannt, den Rumpfteil und
den Deckelteil jeweils schalenförmig auszubilden, wobei deren Randbereiche auf
Zylinderflächen liegen und der Randbereich des Rumpfteiles radial eingezogen
ist, so daß Deckelteil und Rumpfteil ebenfalls teleskopartig ineinandergeschoben
werden können, wobei ein Band aus einem Kleb- und Dichtwerkstoff so um den
eingezogenen Randbereich des Rumpfteiles gelegt und mit dem Rumpfteil fest
verbunden ist, daß die innenliegende freie Kante des Rumpfteils geschützt ist
und die teleskopartig übereinandergeschobenen Behälterteile fest und dicht
miteinander verbunden werden. Hierbei weist der Deckelteil eine flaschenhals
artige gesonderte Einfüllöffnung auf, die nach dem Füllen des zusammenge
setzten Behälters auf eine der herkömmlichen Arten verschlossen wird (vgl.
europ. PS′n 00 75 427 und 00 76 634).
Es ist auch bei Doppelfalznähten bekannt, die übliche Dichtungscompoundmasse
durch einen Metallkleber zu ersetzen, um so die Festigkeit und Dichtigkeit der
Naht zu erhöhen.
Bei all diesen bekannten Maßnahmen geht es darum, bei der Herstellung eines
Behälters vorgeformte Behälterteile miteinander zu verbinden, um so einen für
das Einfüllen des Füllgutes geeigneten Behälter zu erhalten, der nach dem
Abfüllen nach einer der herkömmlichen Arten abdichtend verschlossen werden
muß.
Demgegenüber betrifft die Erfindung einen zwei- oder dreiteiligen Behälter, insb.
aus Blech, bei dem der Deckelteil erst nach dem Füllen des Behälters mit dem
Behälterrumpf fest und dicht entlang eines Nahtbereiches verbunden wird.
Der
Erfindung liegt dabei die Aufgabe zugrunde, einen solchen Behälter so weiterzu
bilden, daß zumindestens der Deckelteil aus wesentlich dünnerem Blech als bisher
hergestellt und dennoch eine bei kalter oder heißer Abfüllung, bei Füllgütern, die
einer Sterilisation zu unterziehen sind, und bei Füllgütern, die drucklos oder unter
einem Über- oder einem Unterdruck verpackt werden, eine feste und dichte Naht
ohne Verformung zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Aufgrund dieserAusbildung erhält man eine außerordentlich große Druckstabilität
bei gleichzeitiger Möglichkeit einer starken Dickenreduzierung der wenigstens
für den Deckel verwendeten Bleche. Insbesondere zeigt der Nahtbereich eine
außerordentlich hohe Festigkeitgegen die bekannte Nasenbildung, die bei üblichen
Doppelfalznähten bei zunehmendem Innendruck zu beobachten sind. Der neue Be
hälter ist geeignet für Innendrücke von 6 bar bis hin zu 20 bar. Dies gilt insb.
dann, wenn der Deckel und das obere Rumpfende gemäß den Ansprüchen 2 und 3
ausgebildet ist. Durch die kalottenförmige Einziehung des oberen Rumpfendes
ergibt sich eine wesentliche Verringerung der Umfangslänge des Nahtbereiches.
Gleichzeitig erhält man eine außerordentlich hohe Formstabilität des oberen
Rumpfabschnittes, insb. wenn der eingezogene Endabschnitt einer Kugelkalotte
folgt. Eine sehr hohe Belastbarkeit wird auch für den Deckel durch die kalotten
förmige Ausbildung des Deckelspiegels erreicht. Der Deckelspiegel kann dabei
einem Paraboloid oder einem Ellipsoid entsprechen. Bevorzugt entspricht der
Deckelspiegel jedoch einer Kugelkalotte.
Die insgesamt kalottenförmige Oberseite des Behälters erfährt eine außerordent
liche Versteifung durch den kegelflächigen Nahtbereich, wobei die Kegelfläche
des Nahtbereiches die insgesamt etwa kugelkalottenförmige Gestalt der Ober
seite des Behälters im wesentlichen senkrecht schneidet.
Während bei den bisherigen Klebeverbindungen zwischen teleskopartig inein
andergreifenden, im wesentlichen zylindrischen Teilen der dem Nahtbereich zuge
ordnete Kleb- und Dichtstoff bei Innendruck im Behälter nahezu ausschließlich
auf Scherung beansprucht wird, liegt bei der Ausbildung nach der Erfindung ein
erheblicher Zugkraftanteil vor. Da die Scherfestigkeit der für die Zwecke der
Erfindung geeigneten Kunststoffe begrenzt ist wird so eine wesentlich höhere
Belastbarkeit der Schmelzverbindungsnaht erreicht. Dies wird durch die Kugel
kalottenform der angrenzenden Blechbereiche noch wesentlich begünstigt.
Die geringe Blechdicke für den Deckel, die je nach Anwendungsfall auf 0,04 mm
bis 0,24 mm reduziert werden kann, führt zu außerordentlichen Einsparungen an
Material. Dennoch ergibt sich eine wesentlich höhere Nasenbildungsfestigkeit
gegenüber herkömmlichen Doppelfalzverbindungen, so daß die bisherige
Begrenzung der Verwendbarkeit für höhere Drücke für die neue Behälteraus
bildung nicht besteht.
Die Erfindung eignet sich auch bei Verwendung von anderen Materialien als
Blechen, z. B. bei Verwendung von Schichtmaterial, insb. wenn dieses wenigstens
eine Metallschicht enthält. Bevorzugt wird die Erfindung jedoch auf
Blechbehälter angewendet.
Als Kleb- und Dichtstoff können verschiedene, für Nahrungsmittel verträgliche
Kunststoffe verwendet werden die zweckmäßigerweise aus der Gruppe der modi
fizierten Rückgratpolymere mit ionomerem Charakter ausgewählt werden.
Der Einzugsfaktor F des eingezogenen Endabschnittes des Dosenrumpfes liegt
dabei zweckmäßigerweise zwischen 0,5 und 1,0, und zwar vorzugsweise zwischen
0,7 und 0,8. Dabei berechnet sich der Einzugsfaktor E=2a/d worin d der Durch
messer des Rumpfteils und a der halbe Deckeldurchmesser ist, gemessen von der
Berührungslinie zwischen Deckel und Rumpfteil.
Die Krümmungsradien des eingezogenen Rumpfendes und des Deckels können
gleich groß sein. Vorzugsweise ist jedoch der Krümmungsradius des Deckel
größer als der des eingezogenen Rumpfabschnittes.
Die Schräglage des konischflächigen Nahtbereiches kann in relativ weiten
Grenzen variieren. Es gibt jedoch bevorzugte Neigungswinkel für den Naht
bereich in Abhängigkeit von den Krümmungsradien der kalottenförmig geformten
Behälterbereiche. Wenn die Krümmungsradien gleich sind, verläuft die den Naht
bereich enthaltende konische Fläche vorzugsweise unter einem Winkel von etwa
90° zu der Tangente an die Kalottenbögen im Bereich der Berührungslinie
zwischen Deckel und Rumpfende. Weichen die Krümmungsradien dagegen vonein
ander ab, so wird der Winkel α für die Neigung des konischflächigen Nahtbe
reiches gegenüber einer zur Behälterachse senkrechten Ebene nach folgender
Gleichung berechnet:
α=1/2 (α1+α2),
worin α1 und α2 die jeweils entsprechenden Winkel derjenigen Krümmungsradien
r1+r2 der kalottenförmigen Bereiche von eingezogenem Rumpfende und Deckel
spiegel sind.
Zum Kantenschutz der freiliegenden Blechkanten können diese jeweils nach
außen eingerollt sein. Ein Kantenschutz wird auch erreicht, wenn der eine oder
der andere oder auch beide konischflächigen Randbereiche von Deckel und
Rumpf über den konischflächigen Nahtbereich hinaus verlängert und zu einem
Einfachfalz oder einem Doppelfalz umgelegt werden.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für Behälter mit einem Durchmesser zwi
schen 20 und 100 mm und für eine Innendruckbelastbarkeit bis zu 20 bar. Die
bevorzugte Blechdicke liegt zwischen 0,10 und 0,16 mm.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausbildungen bzw. Weiterbildungen
der Erfindung. Diese wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 im Ausschnitt und im senkrechten Schnitt einen Behälter gemäß der vor
liegenen Erfindung;
Fig. 2 entspricht der Darstellung der Fig. 1 und veranschaulicht die wesentli
chen Parameter, die den Behälter nach der Erfindung bestimmen;
Fig. 3 veranschaulicht vereinfacht eine Methode zur Optimierung der Schräg
lage des Nahtbereiches;
Fig. 4 zeigt im Ausschnitt den Nahtbereich vor der Vereinigung von Deckelteil
und Rumpfteil;
Fig. 5 zeigt in ähnlicher Darstellung wie Fig. 4 den Nahtbereich nach der Zu
sammenfügung von Rumpfteil und Deckelteil und
Fig. 6 bis 9 zeigen in jeweis ähnlicher Darstellung weiter abgewandelte Aus
führungsformen der Erfindung.
Nachfolgend wird davon ausgegangen, daß es sich um einen Behälter aus Blech
handelt, insb. eine Dose für erhöhten Innendruck, wie eine Dose für CO2-haltige
Getränke.
In Fig. 1 sind zwei Behälter 1 und 2 nach der Erfindung in einer übereinander
gestapelten Lage gezeigt, wobei vom unteren Behälter 1 nur der obere Bereich
und vom oberen Behälter 2 nur der Bodenbereich dargestellt sind. Der Behälter 1
weist einen zylindrischen Rumpf 6 auf, dessen oberer Endabschnitt 7
kugelkalottenförmig eingezogen ist. Der Krümmungsradius des eingezogenen Be
reiches 7 ist mit r1 bezeichnet. Der Krümmungsmittelpunkt liegt auf der
Behälterachse 10. Der Randbereich des eingezogenen Endabschnittes 7 des
Behälters 1 ist abgebogen und bildet eine ebene konische Fläche von vorbe
stimmter Breite. Der Deckel 5 ist insgesamt kugelkalottenförmig nach außen
gewölbt, wobei der Krümmungsradius r2 im dargestellten Beispiel größer ist als
der Krümmungsradius r1. Der Krümmungsmittelpunkt für den Deckel liegt
ebenfalls auf der Behälterachse 10 wenn man von dem verschlossenen Zustand
des Behälters ausgeht. Der Randbereich des Deckels 5 ist ebenfalls abgebogen
und bildet eine ebene kegelstumpfförmige Fläche von vorbestimmter Ausdehnung.
Die beiden konischflächigen Randbereiche haben die gleiche Neigung 9, so daß
sie beim Zusammenfügen satt aufeinanderliegen.
Der obere Behälter 2 zeigt, daß der Boden 3 einstückig an den Behälterrumpf 6
angeformt ist. Der Boden 3 ist kalottenförmig nach innen gewölbt und endet
außen in einer ringförmigen Standrippe 4, die beim Stapeln der Behälter auf dem
kalottenförmigen Deckel 5 radial innerhalb des konischflächigen Nahtbereiches 8
aufsitzt. In Fig. 2 sind weitere Parameter des Behälters angedeutet. Der
maximale Durchmesser des Behälterrumpfes 16 ist mit d angegeben. Der Durch
messer des Deckels 15, gemessen an der kreisförmigen Berührungslinie S
zwischen den beiden Behälterteilen ist mit 2a angegeben. Der Krümmungsradius
r1 des kugelkalottenförmig eingezogenen Endabschnittes 20 des Behälterrumpfes
16 entspricht dem halben Durchmesser des Rumpfes. Auch bei dieser Aus
führungsform ist der Krümmungsradius r2 des kalottenförmigen Teils 21 des
Deckels 15 deutlich größer als der Radius r1. Beide Krümmungsmittelpunkte
liegen auf der Behälterachse 19. Die axiale Höhe des Nahtbereiches ist mit h
bezeichnet und entspricht der Differenz zwischen dem Radius r2 und der Größe b,
die sich aus b=√ errechnet. Die beiden konischflächigen Randbereiche
der Behälterteile sind mit 17a bzw. 17b in Fig. 2 bezeichnet.
Der Neigungswinkel α der konischen Fläche 18, welche den Nahtbereich enthält,
errechnet sich aus der Darstellung nach Fig. 3. In dieser ist die Rumpfachse
mit 28, der Deckel mit 25, der Rumpfteil mit 26 und der eingezogene Endab
schnitt des Rumpfes mit 27 bezeichnet. Es sind die Krümmungsradien zu der ge
meinsamen Berührungslinie S (Fig. 2) zwischen Deckelteil und Rumpfteil gezo
gen. Diese Radien bilden mit zu Rumpfachse 28 senkrechten Ebenen
vorbestimmte Winkel α1 bzw. α2. Aus den Darstellungen in Fig. 3 ergibt sich
die Größe des Winkels α3 der konischen Ebene 18 ohne weiteres zu α3=1/2 (α1+
α2). Es hat sich gezeigt, daß dies die optimale, von den Krümmungsradien der
kalottenförmigen Flächen abhängige Neigung des Nahtbereiches ist. Wenn nicht
unbedingt optimale Verhältnisse gefordert sind, kann jedoch die Neigung 18 von
dem optimalen Winkelbereich nach oben oder nach unten in Grenzen abweichen.
Wenigstens einer der Randbereiche der beiden Behälterteile ist über seine ganze
Ausdehnung mit einem Kleb- und Dichtstoff fest haftend beschichtet. Die Be
schichtung erfolgt bei der Herstellung der Behälterteile. Der Werkstoff wird so
gewählt, daß er bei Raumtemperatur trocken und ausreichend fest ist, daß er
jedoch bei Anwendung von Wärme reaktivierbar, insb. in den schmelzflüssigen
Zustand überführbar ist und bei nachfolgender Abkühlung wieder seine ursprüng
liche innere Struktur und seine Kleb- und Dichtwirkungen annimmt.
Gemäß Fig. 4 ist der Randbereich 30 des Deckelteils 25 mit dem Kleb- und
Dichtstoff 31 beschichtet. Es kann auch der Randbereich 32 des Behälterteils 26
anstelle des Randbereiches oder zusätzlich zu diesem mit dem Werkstoff
beschichtet sein.
Nach dem Füllen des Behälters wird der Deckelteil 25 mit dem Rumpfteil 26 ab
dichtend vereinigt. Zu diesem Zweck kann der Deckelteil 25 auf eine Temperatur
zwischen 20° und 200° vorzugsweise zwischen 60° und 80°C vorgewärmt
werden. Unmittelbar vor Vereinigung der Teile kann der Kleb- und Dichtstoff 31
wenigstens oberflächlich durch Heißluft oder auf induktivem Wege erhitzt
werden. Darauf werden die Teile unter Druck, wie dies durch die Pfeile P
angedeutet ist, zusammengefügt und der reaktivierte Werkstoff auf eine Tem
peratur zwischen 100°C und 300°C erhitzt, so daß er im wesentlichen schmelz
flüssig wird und eine feste Bindung mit und zwischen den Metallflächen erzeugt.
Unter Aufrechterhaltung des Druckes wird der Nahtbereich abgekühlt bis der
Werkstoff wieder seine innere Struktur und seine ursprünglichen Eigenschaften
angenommen hat.
Fig. 5 zeigt den zusammengefügten Zustand. Es wird deutlich, daß bei inneren
Druckkräften der Kleb- und Dichtstoff im Nahtbereich 33 nicht nur auf Scherung
entsprechend dem Pfeil F2 sondern auch auf Zug beansprucht wird. Dies ergibt
eine außerordentlich günstige Belastung des Kunststoffes und damit eine hohe
Nahtfestigkeit.
Diese kann gesteigert werden. Zum einen kann es zweckmäßig sein, wenigstens
einem der Randbereiche 36 oder 39 der beiden Behälterteile 35, 38 nach Fig. 6
eine zum Nahtbereich hin offene Sicke 37 und/oder 40 zuzuordnen, die mit dem
Kleb- und Dichtstoff ausgefüllt wird. Wenn zwei Sicken, wie in Fig. 6 gezeigt,
vorhanden sind, können diese unmittelbar gegenüberliegend und zueinander
hin geöffnet sein. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Verankerung zwischen den
Randbereichen.
Dies kann auch auf die Weise nach Fig. 7 erreicht werden, wonach die beiden
Sicken 40 und 41 in gegenseitiger Fluchtung liegen, aber in gleicher Richtung
offen sind. Die Öffnungsrichtung kann auch entgegengesetzt zu der nach Fig. 7
sein.
Beim Zusammenfügen der Teile quetscht sich in der Regel eine ausreichende
Menge an Kleb- und Dichtstoff aus dem Nahtbereich heraus, so daß die frei
liegenden Kanten der konischflächigen Bereiche durch diesen Werkstoff geschützt
sind. Es können aber auch die außenliegenden Kanten der Randbereiche jeweils
nach außen eingerollt werden.
Bei der Ausführung nach Fig. 8 und 9 wird beides erreicht, nämlich eine Ver
stärkung der Naht und ein ausreichender Kantenschutz. Zu diesem Zweck ist
nach Fig. 8 der Randbereich 47 des Deckels 45 über den Nahtbereich hinaus
verlängert und ist während des Verschließens des Behälters nach Fig. 4 und 5
nach außen zu einem Einfachfalz 48 umgelegt. Es kann aber auch der Randbe
reich des Behälters entsprechend verlängert und um den Deckelrand umgelegt
sein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 weisen die Randbereiche von Deckel 50
und Behälter 51 jeweils über den Nahtbereich 52 hinausragende Blechbereiche
auf, die beim Zusammenfügen der Teile gemäß Fig. 4 und 5 zu einer Doppel
falznaht umgelegt werden. Mit 49 in Fig. 8 und mit 54 in Fig. 9 sind jeweils
die Kleb- und Dichtstoffe bezeichnet.
Bei einem Behälter im Bierdosenformat kann für den Deckel eine Blechdicke von
0,12 bis 0,14 mm mit einem Deckelkalottenradius von 40 mm verwendet werden.
In diesem Falle ist eine Neigung der Ebene des Nahtbereiches von 38° besonders
geeignet. In Abhängigkeit von dem jeweiligen Dosendurchmesser bilden der
Einzugsfaktor F für den Dosenrumpf und der Winkel der konischflächigen Rand
bereiche der Behälterteile wesentliche Faktoren.
Die Reaktivierung des Kleb- oder Dichtstoffes kann durch Anwendung von
Wärme und/oder Druck und/oder durch eine andere thermische, chemische oder
physikalische Behandlung erfolgen.
Claims (19)
1. Zwei- oder dreiteiliger Behälter, insb. aus Blech, bei dem Deckel- und/oder
Bodenteil nach dem Füllen des Behälters fest und dicht miteinander entlang
eines Nahtbereiches verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behälterteile (15, 16) Randbereiche (17a, 17b) aufweisen, die im Nahtbereich (8)
auf konischen Flächen (18) von etwa gleicher Neigung liegen und wenigstens
einer dieser Randbereiche mit einer Schicht (31) eines bei Umgebungstemperatur
trockenen, durch thermische, chemische oder physikalische Behandlung reakti
vierbarem Kleb- und Dichtstoff versehen ist, und daß sich die Mantellinien der
konusflächigen Randbereiche (17a, 17b) auf der Behälterachse (10) innerhalb des
Behälterrumpfes (6) treffen.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der konische
Randbereich (17b) des Rumpfteiles (16) von einem kalottenförmig eingezogenen
Endabschnitt (7, 20) des Rumpfteiles ausgeht.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
konische Randbereiche (17a) des Deckelsteils (15) oder dgl. von einem kalotten
förmig nach außen gewölbten Deckelspiegel (5, 21) ausgeht.
4. Behälter nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
kalottenförmige Bereich wenigstens des Deckelteils einer Ellipsoid-, Paraboloid-,
vorzugsweise einer Kugelfläche im wesentlichen entspricht.
5. Behälter nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Krümmungsradius r2 des kalottenförmigen Bereiches (5, 21) des Deckel
teils (15) gleich dem oder größer als der Krümmungsradius r1 des kalotten
förmigen Bereiche (7, 20) des Rumpfteils ist.
6. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ein
zugsfaktor = (d=Durchmesser des Rumpfteils, a=1/2 des Deckel
durchmessers) des Rumpfteiles zwischen 0,5 und 1,0, vorzugsweise zwischen
0,7 und 0,95 liegt.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der konischflächige Randbereich (17a, 17b) wenigsens eines der
beiden Behälterteile wenigstens eine, etwa mittig in dem Randbereich ange
ordnete Ringsicke (37, 40, 41) aufweist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Ringsicken (37, 40, 41) in den beiden zusammenwirkenden konischflächigen
Randbereichen unmittelbar gegenüberliegen und entweder in der gleichen
Richtung oder aufeinander zu offen sind.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Behälterboden einen zentralen, kalottenförmig eingezogenen
Bereich (3) und eine diesen Bereich umgebende ringförmige Standrippe (4)
aufweist, die bei Stapelung der Behälter unmittelbar innerhalb des
Nahtbereiches (8) auf dem kalottenförmig gebogenen Deckel aufsitzt.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Winkel α zwischen den konischflächigen Randbereichen (17a,
17b) und einer zur Behälterachse (10, 19) senkrechten Fläche der Gleichung
α=1/2 (α1+α2)
entspricht, worin α1 und α2 die jeweils entsprechenden Winkel derjenigen Krümmungsradien r1 und r2 der kalottenförmig gebogenen Bereiche des ein gezogenen Rumpfbereiches (20) und des Deckelspiegels (21) sind.
α=1/2 (α1+α2)
entspricht, worin α1 und α2 die jeweils entsprechenden Winkel derjenigen Krümmungsradien r1 und r2 der kalottenförmig gebogenen Bereiche des ein gezogenen Rumpfbereiches (20) und des Deckelspiegels (21) sind.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Krümmungsmittelpunkte der kalottenförmig gekrümmten
Bereiche (20, 21) von Rumpfteil (16) und Deckelteil (15) beide auf der Be
hälterachse (19) liegen.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die zusammenwirkenden, konischflächigen Randbereiche (17a, 17b)
der beiden Behälterteile zu einer Einfach- oder einer Doppelfalznaht (47
bzw. 52) ergänzt sind.
13. Behälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Bildung des Einfachfalzes oder des Doppelfalzes erforderlichen
Materialbereiche außerhalb der konischflächigen Randbereiche liegende
Randabschnitte des einen oder der beiden zu verbindenden Behälterteile
sind.
14. Verfahren zum Herstellung und Verschließen von zwei- oder dreiteiligen Be
hältern, insb. aus Blech, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst
die Randbereiche der Behälterteile jeweils so verformt werden, daß sie
konische Flächen von jeweils im wesentlichen gleicher Neigung gegenüber
der Behälterachse bilden und annähernd senkrecht zu den Tangenten an die
unmittelbar angrenzenden kalottenförmig gebogenen Deckel bzw. Rumpfbe
reiche verlaufen, daß wenigstens einer der Randbereiche mit einer auf
diesem festhaftenden Schicht aus einem bei Umgebungstemperatur trocke
nen, durch Anwendung von Wärme reaktivierbarem Kleb- und Dichtstoff
versehen wird, und daß die Behälterteile erst nach dem Füllen des Behälter
rumpfes mit ihren konischen Randbereichen - ggf. unter Anwendung von
axialem Druck - in gegenseitige Überlappung gebracht werden, worauf der
Kleb- und Dichtstoff reaktiviert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kleb- und Dichtstoff ein durch Anwendung von Wärme schmelzender Kunst
stoff, insb. ein modifiziertes Rückgratpolymer mit ionomerem Charakter
verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß für den Deckelteil Blechdicken verwendet werden, die auf einen Wert
zwischen 0,04 und 0,24 mm, insb. zwischen 0,10 und 0,16 mm reduziert sind.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß für das Verschließen des Behälters der den Kleb- und
Dichtstoff tragende Behälterteil zunächst auf eine vorbestimmte
Temperatur von zwischen 20°C und 200°C, vorzugsweise von zwischen
60° und 80°C vorgewärmt wird und daß der Kleb- und Dichtstoff erst un
mittelbar vor dem Zusammenlegen der Behälterteile wenigstens oberfläch
lich auf Temperaturen zwischen 100°C und 300°C erhitzt wird, und daß
nach dem Zusammenlegen der Behälterteile die Bleche auf induktivem
Wege auf Schmelztemperatur erhitzt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Erhitzens des reaktivierbaren Kleb- und Dichtstoffes etwaig
über den konischflächigen Nahtbereich des Deckelteils und/oder des Behäl
terteils hinausragenden Randabschnitte zu einem Einfach- oder Doppelfalz
umgelegt werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die konischen Randbereiche auf den Flächen, die
Kontakt mit dem Kleb- und Dichtstoff erfahren, von Lacken oder Überzügen
freigehalten werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925069 DE3925069A1 (de) | 1989-07-28 | 1989-07-28 | Zwei- oder dreiteiliger behaelter, insb. aus blech |
EP90112016A EP0411308A1 (de) | 1989-07-28 | 1990-06-25 | Zwei- oder dreiteiliger Behälter, insbesondere aus Blech |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925069 DE3925069A1 (de) | 1989-07-28 | 1989-07-28 | Zwei- oder dreiteiliger behaelter, insb. aus blech |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925069A1 true DE3925069A1 (de) | 1991-02-07 |
Family
ID=6386077
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893925069 Withdrawn DE3925069A1 (de) | 1989-07-28 | 1989-07-28 | Zwei- oder dreiteiliger behaelter, insb. aus blech |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0411308A1 (de) |
DE (1) | DE3925069A1 (de) |
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