DE3924484A1 - Klebefilm - Google Patents
KlebefilmInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J7/00—Chemical treatment or coating of shaped articles made of macromolecular substances
- C08J7/02—Chemical treatment or coating of shaped articles made of macromolecular substances with solvents, e.g. swelling agents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09J—ADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
- C09J7/00—Adhesives in the form of films or foils
- C09J7/10—Adhesives in the form of films or foils without carriers
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Description
Die Erfindung betrifft einen Klebefilm zum Verkleben von Formteilen aus
einem thermoplastischen Polymeren.
Das Verbinden von Formteilen aus thermoplastischen, insbesondere amorphen,
hochtemperaturbeständigen Polymeren ist nicht einfach. Die üblichen
Methoden, wie Ultraschall-, Heizelement- oder Vibrationsschweißen, die auf
einem Anschmelzen der Fügeflächen beruhen, können nur bei verhältnismäßig
kleinen Formteilen, bei großen Flächen aber nur unter hohem Aufwand
angewandt werden.
Verwendet man zum Verkleben Lösungen des Thermoplasten in geeigneten
Lösungsmitteln, wie es z.B. für Polysulfone in DE-A-23 64 070 angedeutet
ist, dann müssen nach dem Klebevorgang große Mengen Lösungsmittel entfernt
werden.
Die Verwendung von üblichen Zweikomponenten-Klebstoffen, z.B. auf Basis
von Epoxidharzen erfordert lange Härtezeiten bei hohen Temperaturen.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes Mittel zum
Verkleben von Formteilen aus thermoplastischen Polymeren bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Klebefilm auf Basis
eines thermoplastischen Polymeren, enthaltend 1 bis 50 Gew.-% einer
Flüssigkeit, welche das Polymere nicht löst, sondern nur anquillt, und
welche seine Glastemperatur um mehr als 20°C, vorzugsweise um mehr als
50°C erniedrigt.
Bevorzugte Polymere und jeweils geeignete Flüssigkeiten bzw. Flüssigkeits
gemische sind:
- 1. Polyethersulfone, z.B. solche der Struktur Geeignete Flüssigkeiten: Ketone, vorzugsweise Methylethylketon, Aceton, ferner Halogenkohlenwasserstoffe, wie Dichlormethan.
- 2. Polyamide, z.B. Polyamid-6, Polyamid-6,6 oder Copolyamide 6/6,6. Geeignete Flüssigkeiten: Wasser/Ethanol-Gemisch im Verhältnis 9 : 1 bis 1 : 1 oder ein Gemisch Wasser/Ethanol/Keton im Verhältnis 5 : 4 : 1.
- 3. Thermoplastisches Polyurethan. Geeignete Flüssigkeiten: Dimethyl formamid, Ketone, sowie deren Mischungen im Verhältnis 2 : 1 bis 1 : 2.
- 4. Polycarbonat. Geeignete Flüssigkeiten: Ketone, Dichlormethan, sowie deren Mischungen.
- 5. Polyetherimid. Geeignete Flüssigkeiten: Tetrahydrofuran, Dichlormethan sowie deren Mischungen im Verhältnis 4 : 1 bis 2 : 1.
Die Flüssigkeiten sollen die Polymeren nicht lösen, sondern nur anquellen;
sie wirken ähnlich wie Weichmacher. Der Gehalt der Flüssigkeit im ange
quollenen Polymeren beträgt 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 25 Gew.-%.
Durch die Flüssigkeit wird die Glastemperatur des Polymeren um mehr als
20°C erniedrigt. Diese Erniedrigung der Glastemperatur ist insbesondere
bei Polyamid ausreichend, bei den anderen bevorzugten Thermoplasten sollte
sie vorzugsweise mehr als 50°C betragen.
Die Dicke des erfindungsgemäßen Klebefilms kann in weiten Grenzen zwischen
50 und 2000 µm schwanken, bevorzugt ist der Klebefilm 80 bis 200 µm dick.
Dünne Filme sollten vor der Verwendung von Polyethylenfolien eingehüllt
sein, um ein vorzeitiges Verdunsten der Flüssigkeit zu verhindern.
Die Klebefilme können Fasern, Matten oder Gewebe aus Glas oder Metallen
als Verstärkungsmaterialien enthalten, ferner Metalleinlagen, wie Draht
gitter, Eisenpulver oder Aluminiumfolien, wodurch es möglich wird, die
beim Verkleben notwendige Wärme induktiv, bzw. durch Widerstandsbeheizung
zu erzeugen.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Klebefilms kann z.B. durch Extrusion
einer Folie und anschließendem Lagern in der anquellenden Flüssigkeit oder
Durchziehen der Folie durch ein Flüssigkeitsbad erfolgen. Wenn eine
niedrig siedende Flüssigkeit mit hoher Affinität zum Thermoplasten verwen
det wird, kann die Aufnahme der Flüssigkeit auch über die Gasphase erfol
gen. Die Folie sollte nur so viel Flüssigkeit aufnehmen wie für den Klebe
vorgang erforderlich ist. Der Flüssigkeitsgehalt kann in der Randzone der
Folie deutlich höher sein als im Kern.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß man Pulver oder Granulat in der
Flüssigkeit bei erhöhter Temperatur quellen läßt, bis eine Gelpaste ent
steht, die auf eine Trägerfolie z.B. aus Polyethylen aufgestrichen werden
kann. Sie wird anschließend soweit angetrocknet bis die Oberfläche klebe
frei ist. Durch Anquellen des Thermoplasten entstandenes Gel kann auch
zwischen Trägerfolien zu einer dünnen Platte verpreßt werden.
Bei der Herstellung des Klebefilms können teilchenförmige oder flächige
Verstärkungsmaterialien bzw. Füllstoffe eingearbeitet werden. Erstere
werden bereits in die Thermoplastmasse eingemischt, letztere nach dem
Extrudieren der Folie z.B. mit einem Kalander eingepreßt oder zwischen
zwei Streichvorgängen in die Paste eingebettet.
Formteile aus thermoplastischen Polymeren werden miteinander verklebt,
indem man zwischen sie einen Klebefilm auf Basis des gleichen Polymeren
einlegt und die Anordnung bei einer Temperatur verpreßt, die unterhalb der
Glastemperatur des reinen Polymeren oberhalb des angequollenen Polymeren
liegt. Die Temperatur kann z.B. durch direktes Beheizen, z.B. mit Heiß
luft, Wärmekontakt, Wärmestrahlung oder Hochfrequenz, der Fügeflächen des
zu verklebenden Formteils erfolgen oder durch Widerstandsheizung bei Ver
wendung von Metalleinlagen.
Der Druck beim Verpressen sollte höher sein als der Dampfdruck der
Flüssigkeit bei der Preßtemperatur, er liegt bevorzugt zwischen 20 und
100 bar. Die Preßdauer sollte zwischen 0,5 und 10 min liegen. Anschließend
wird die Flüssigkeit aus den verbundenen Formteilen entfernt, indem man
die Teile tempert. Dabei ist die Temperatur so einzustellen bzw. zu
steigern, daß keine Blasen in der Klebnaht entstehen. Durch Vakuum kann
dieser Vorgang beschleunigt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Klebeverfahren erhält man hohe Verklebe-Güte
faktoren, man kann auch große Fügeflächen miteinander verbinden und
mehrere Lagen gleichzeitig verkleben.
Eine extrudierte Folie aus Copolyamid 6/66 (15 : 85) der Dicke 80 µm wird
60 min bei Raumtemperatur in einem Gemisch von Wasser : Ethanol : Aceton im
Volumenverhältnis 5 : 4 : 1 gelagert. Dabei nimmt sie etwa 18 Gew.-% Flüssig
keit auf.
Zum Verkleben werden 1,5 mm dicke, 150 mm breite Platten aus Copoly
amid 6/66 15 min überlappt. Zwischen dieser Überlappung liegt ein 15 mm
breiter Streifen des obigen, angequollenen Klebefilms. Der in eine
Plattenpresse eingelegte Verbund wird bei 170°C 2 min mit 30 bar verpreßt
und zur Entfernung der Lösungsmittelreste bei 100°C 3 Stunden getrocknet.
Die Platten wurden in 15 mm breite Streifen geschnitten und einer Zug-
Scherprüfung unterworfen. Dabei konnte eine mittlere Prüfkraft von 375 N
erreicht werden. Das entspricht 40% der Reißfestigkeit des Platten
materials.
Polyethersulfon-Granulat (Viskositätszahl 55, gemessen bei 25°C in
N-Methylpyrrolidon, 1 g/100 m3) wird mit überschüssigem Methylethylketon
im Kneter zu einem Gel mit 70% Feststoffgehalt verarbeitet. Das Gel wird
in einem Kalander zwischen Polyethylenfolien zu einem 100 µm dicken Klebe
film ausgewalzt.
Zum Verkleben werden wie in Beispiel 1 beschrieben 1,5 mm dicke, 150 mm
breite Platten aus Polyethersulfon 15 mm überlappt. Zwischen der Über
lappung liegt der oben beschriebene Klebefilm. Der Verbund wird bei 120°C
8 min bei 100 bar verpreßt und während 2 Stunden bei 150°C getempert.
An 15 mm breiten Streifen aus diesen Platten wurden Zugscherversuche
durchgeführt. Die dabei erreichte mittlere Reißkraft betrug 580 N. Damit
konnte ca. 30% der vom Grundmaterial übertragbaren Last mit dieser
Klebeverbindung erreicht werden.
Der Klebefilm nach Beispiel 2 wurde auch wie folgt hergestellt: Eine 90 µm
dicke, durch Extrusion über eine Breitschlitzdüse erhaltene Poly
ethersulfon-Folie (Viskositätszahl 55, gemessen bei 25°C in N-Methyl
pyrrolidon) wird bei 30°C durch einen Bedampfungstunnel geführt. Dessen
Gasphase ist mit Dichlormethan-Dampf gesättigt. Der Feststoffgehalt des
entstandenen Klebefilms liegt bei 92°C.
Die Verklebungsbedingungen und die Eigenschaften entsprechen denen des
Beispiels 2.
Claims (6)
1. Klebefilm auf Basis eines thermoplastischen Polymeren, enthaltend 1
bis 50 Gew.-% einer Flüssigkeit, welche das Polymere nicht löst, son
dern nur anquillt und welche seine Glastemperatur um mehr als 20°C
erniedrigt.
2. Klebefilm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere
ein Polyethersulfon, ein Polyamid, ein Polycarbonat, ein Polyetherimid
oder ein thermoplastisches Polyurethan ist.
3. Klebefilm nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Dicke von 20 bis
2000 µm.
4. Klebefilm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er Verstär
kungsfasern und/oder Metalleinlagen enthält.
5. Verfahren zum Verkleben von Formteilen aus thermoplastischen Poly
meren, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Formteile ein Klebe
film nach Anspruch 1 auf Basis des gleichen Polymeren eingebracht
wird, und die Anordnung bei einer Temperatur verpreßt wird, die
unterhalb der Glastemperatur des reinen Polymeren und oberhalb der
Glastemperatur des angequollenen Polymeren liegt.
6. Verfahren zum Verkleben von Formteilen nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß unter einem Druck verpreßt wird, der höher ist als
der Dampfdruck der Flüssigkeit bei der Prüftemperatur.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3924484A DE3924484A1 (de) | 1989-07-25 | 1989-07-25 | Klebefilm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3924484A DE3924484A1 (de) | 1989-07-25 | 1989-07-25 | Klebefilm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3924484A1 true DE3924484A1 (de) | 1991-01-31 |
Family
ID=6385722
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3924484A Withdrawn DE3924484A1 (de) | 1989-07-25 | 1989-07-25 | Klebefilm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3924484A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108676543A (zh) * | 2018-04-26 | 2018-10-19 | 广东银禧科技股份有限公司 | 粘结固定金属部件的方法及用于粘结固定金属的聚砜复合材料、制备方法和应用 |
-
1989
- 1989-07-25 DE DE3924484A patent/DE3924484A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108676543A (zh) * | 2018-04-26 | 2018-10-19 | 广东银禧科技股份有限公司 | 粘结固定金属部件的方法及用于粘结固定金属的聚砜复合材料、制备方法和应用 |
CN108676543B (zh) * | 2018-04-26 | 2021-06-15 | 广东银禧科技股份有限公司 | 粘结固定金属部件的方法及用于粘结固定金属的聚砜复合材料、制备方法和应用 |
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |