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I. Anwendungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft Formmaterialien. Insbesondere betrifft die Erfindung
zusammengesetzte formbare Materialen, die Fasern in ihrer Struktur
umfassen, die in dem geformten Produkt eine Verstärkung bewirken.
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In
der Vergangenheit wurden Formteile aus Harz alleine oder verstärkt durch
Fasern gebildet. Obwohl damit die Produkte im Prinzip zufrieden
stellend waren, falls Fasern verwendet wurden, war es schwierig,
das Verhältnis
von Harz zu verstärkenden Fasern
zu steuern und somit war die Qualität des hergestellten Produktes
nicht konstant. Das Verfahren wurde daher verfeinert indem der Lieferant
für das Harz
den Produzenten des Formteiles mit einer vorimprägnierten Verstärkung belieferte,
die unter dem Namen „prepreg" bekannt ist. Der
Hersteller des Formteiles ist dann in der Lage, das Formteil aus dem
vorimprägnierten
Material herzustellen, bei dem er auf ein korrektes Verhältnis von
Harz zu Härter vertrauen
durfte. Die vorliegende Erfindung ist auf vorgeformte Prepreg's gerichtet.
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Unter
konventionellen Prepreg's
sollen dabei also zusammengesetzte Fasermaterialien verstanden werden,
bei denen Fasern in eine Harzmatrix eingebunden sind und in Form
von beispielsweise einzelnen Blättern,
Streifen oder kontinuierlichen Wickeln vorliegen, die dann in Kontakt
mit einer Form gebracht werden, bevor das Harz aushärtet um
das geformte Produkt zu bilden. Ein Prepreg kann in einer Richtung
verlaufende Fasern aufweisen oder die Fasern können in verschiedenen Richtungen
liegen. In der Praxis werden mehrere Schichten von Prepregs gelegt,
bevor das Aushärten
des laminierten Produkts erfolgt.
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Die
einfachste Form eine Prepregs ist ein Prepreg in Streifenform. Diese
Streifen enthalten in einer Richtung verlaufende, nicht verwebte
Fasern, die das Harz zusammenhalten. Diese Streifen sind vorteilhaft,
da die gerade verlaufenden Fasern dem fertigen geformten Produkt
gute mechanische Eigenschaften verleihen. Weiterhin reduziert die
gute Packmöglichkeit
der Fasern den Bedarf an Harz in dem Laminat. Allerdings haben diese
Streifen nur eine geringe Porosität durch ihre Dicke hindurch,
so dass bei Verwendung mehrer Schichten diese Streifen zwischen
sich Lufteinschlüsse
bilden, die zu einer Fehlstelle in dem ausgehärteten Laminat führen.
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Für die Zwecke
der vorstehenden Anmeldung wird der Begriff Prepreg nicht nur für solche
zusammengesetzten Materialien verwendet, bei denen die Fasern in
Harz eingebettet sind, sondern auch für solche, bei denen sie das
Harz lediglich kontaktieren.
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Dennoch
können
diverse Nachteile und Rückschläge eintreten,
wenn derartige Prepregs in Schichten vrwendet werden, um dicke,
laminierte Produkte herzustellen. Unter einem dicken laminierten
Produkt wird dabei eine Dicke von mehr als 2 mm, insbesondere mehr
als 4 mm und bis zu 40 mm verstanden.
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Ein
spezifischer Nachteil derartiger Produkte ist der Lufteinschluss
zwischen den Schichten eines geformten Materials oder innerhalb
einer Schicht. Das Auftreten von intra-, inter- oder intra- und
inter-laminarer Luft kann zu Fehlstellen in dem fertig ausgehärteten Produkt
führen.
Solche Fehlstellen können
dazu führen,
dass das Laminat verringerte mechanische Eigenschaften aufweist
und kann zu verfrühtem
Ausfall des zusammengesetzten Materials führen.
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Viele
Techniken zur Vermeidung des Auftretens von Fehlstellen wurden vorgeschlagen.
Eine dieser Techniken ist das häufige
Absaugen mittels Vakuum, bei dem mehrere Schichten in die Form gelegt
werden und durch Benutzung von Vakuum verdichtet werden, bevor weitere
Schichten von Formmaterial auf das im ersten Schritt geformte Laminat gelegt
werden. Obwohl diese Technik ein Weg zum Mindern des Problems des
Fehlstellens ist, verbleibt ein Rest von Fehlstellen von 2%–5%. Darüber hinaus ist
diese Technik zwar wirksam, aber arbeitsintensiv und daher kostenintensiv
und somit nicht zu empfehlen.
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Das
Problem der Fehlstellenbildung wird noch verschärft, wenn schwere Materialen,
beispielsweise ein Streifen aus gleich verlaufenden Glasfasern mit
1200 g/m2, in der Produktion benutzt wird. Dabei
ist zu beachten, dass die Benutzung schwerer Materialien beim Formen
bevorzugt wird, weil ihre Benutzung die Fertigstellung eines Produkts
aus nur einigen Lagen ermöglicht,
und damit sowohl Arbeitskosten als auch Materialkosten reduziert
werden. Wenn jedoch schwere Materialien dieser Art benutzt werden,
ist das Vermeiden von Fehlstellen teilweise nicht möglich, da
das Material generell aufgrund seiner Dicke undurchlässig für Luft ist.
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Es
wurde ebenfalls vorgeschlagen, trockene Verstärkungsschichten zwischen die
Schichten des Prepreg zu legen, wenn das Laminat aufgebaut wird und
dadurch die Bildung von Fehlstellen zu vermeiden. Diese Technik
verringert zwar das Problem der Fehlstellenbildung, das Vorhandensein
der trockenen Verstärkungsschichten
reduziert jedoch den relativen Gehalt an Harz des fertigen Produktes,
was den gegenteiligen Effekt als die Verstärkung des fertigen Produktes
ergibt. Es ist zwar möglich,
den relativen Verlust an Harz innerhalb des Prepreg durch die trockenen
Verstärkungsschichten
zu kompensieren durch Zugabe weiteren Harzes in dem Prepreg, jedoch
sind derartige Materialien mit erhöhtem Harzgehalt schwer zu handhaben
aufgrund ihrer hohen Klebrigkeit und des geringen Faltungsvermögens. Es ist
ebenfalls von Bedeutung, dass dabei zwar eine komplette Übereinstimmung
des harzreichen Prepreg und der trockenen Schichten im Laminat erzielt werden
kann, aber auch harzreiche und harzarme Bereiche entstehen können.
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Eine ähnliche
Lösung
zu dem oben beschriebenen Zwischenlagen-Laminat ist in US-A-4311661 beschrieben.
Dieses Dokument erläutert
ein Verfahren zum Herstellen eines Harz-Faser-Mischproduktes mit
einem geringen Hohlraumanteil. Das Verfahren umfasst den Schritt
der Formung einer Anordnung auf der Oberfläche einer Form, wobei die Anordnung
einzelne Schichten aus Harz, verstärkenden Faserschichten, einem
porösen
Trenn-Film sowie einer Ablassschicht umfasst, die individuell aufgelegt sind.
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Das
Dokument DE-A-3536272 bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Komposit-Teiles aus vorgeformtem Material in einer Form.
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Wir
haben nun herausgefunden, dass die zuvor erwähnten Problem gelöst werden
können
durch Schaffung eines mehrschichtigen Formmaterials, welches eine
Schicht aus Harzmaterial und wenigstens einer mit deren Oberfläche verbundener
Faserschicht aufweist.
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Gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein vorgeformtes mehrschichtiges Formmaterial
gemäß einem
der Ansprüche
verwendet.
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Insbesondere
wird ein mehrschichtiges Formmaterial zum Herstellen eines vorgeformten Prepreg's mit mehreren Schichten
verwendet, wobei das mehrschichtige Formmaterial eine Schicht aus Harzmaterial
umfasst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schicht aus Harzmaterial
eine erste Faserschicht umfasst, die mit deren Oberseite verbunden
ist und zwar durch Kontakt der Harzschicht mit den jeweiligen Faserschichten,
wodurch die äußeren Flächen des
Formmaterials frei von Harz sind und sich trocken anfühlen um
eingeschlossene Luft während
der Materialverarbeitung aus dem mehrschichtigen Formmaterial entweichen
zu lassen.
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Die
erste und die zweite Faserschicht können aus dem gleichen Material
oder aus unterschiedlichen Materialien geformt sein.
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Typischerweise
ist die Faserschicht teilweise mit Harz imprägniert. Die Faserschicht kann
durchgehend oder nicht durchgehend sein. Zusätzlich kann die Faserschicht
aus Glasfasern, Kohlenstofffasern, Polyethylenfasern, Aramidfasern, natürlichen
Fasern oder modifizierten natürlichen
Fasern hergestellt sein. Die Faserschicht ist vorzugsweise ein Prepreg.
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Die
Fasern in der Faserschicht oder den Faserschichten werden vorzugsweise
unidirektional gelegt. Wenn das Formmaterial gemäß der Erfindung zwei Faserschichten
auf den entgegengesetzten Oberflächen
der Harzschicht aufweist, können
die Faserschichten in derselben Richtung oder zwei unterschiedlichen
Richtungen ausgerichtet sein. Insbesondere kann die Faserrichtung
der Schichten des Sandwichmaterials um 0°, 90°, 0°/90°, +/–45° differieren oder die Richtungen
quasi isotrop sein oder 0°/+45°/–45° betragen.
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Ein
Haftmittel und/oder ein Bindemittel können auf eine oder beide Seiten
wenigstens einer Faserschicht aufgetragen werden.
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Jedes
geeignete Material kann als Binder-/Haftmittel verwendet werden.
Geeignete Materialien enthalten insbesondere Harze mit hohem Molekurgewicht.
Diese Harze können
allein oder in Kombination mit Additiven, einschließlich Härtungs-
und Festigungszusätzen,
verwendet werden. Das Haftmittel/der Binder ist vorzugsweise als
dünne Beschichtung
aufgebracht. Typischerweise mit einem Anteil von 0,5%–7% des
Fasergewichts.
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Das
Haftmittel/der Binder kann auf das Material mittels jeder geeigneten
Vorrichtung aufgebracht werden, einschließlich sprayen mittels eines
Lösungsmittels,
heiß aufschmelzen
oder trocken aufpulvern. In einer speziellen Ausführungsform
bildet das Haftmittel/der Binder einzelne Partikel auf der Oberfläche der
Fasern anstelle einer durchgehenden Beschichtung. Das Haftmittel/der
Binder kann auf das Material zu jedem beliebigen Zeitpunkt während seiner
Herstellung aufgebracht werden.
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Das
Harzmaterial kann ein unter Wärme
aushärtbares
Polymer enthalten. Jedes geeignete, wärmehärtbare Harz kann benutzt werden
bei der Herstellung von Formmaterial gemäß der Erfindung. Insbesondere
umfassen geeignete Harzmaterialien Epoxy-, Polyester-, Vinylester-,
Polyimid-, Cyanatester-, phenolisch und Bismalimid-Systeme. Geeignete
Epoxy-Harze umfassen Diglycidylether von Bispherol A, Diglycidylether
von Bispherol F, Epoxy-Novolak-Harze
und N-Glycidylether, Glycidylether, aliphatische und cycloaliphatische
Glycidylether, Glycidylether von Aminophenolen, Glycidyl-Ether von
allen anderen Phenolen, Monomere, die Metacrylatgruppen enthalten
(beispielweise Glycidylmetacrylate, Epoxyacrylate und Hydroxyacrylate)
und Mischungen hiervon. Mit umfasst sind modifizierte Mischungen
der vorgenannten wärmehärtbaren
Polymere. Diese Polymere sind typischerweise mittels Gummi oder
thermoplastischen Zusätzen
modifiziert.
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Die
Harzsysteme können
Additive aufweisen, die für
die Produktion der Formmaterialien wichtig sind, wie etwa Härter. Andere
Additive können
das fertige Formmaterial beeinflussen wie etwa Pigmente, UV-stabilisierende
Additive, Anti-Schimmel,
Antimykatika und Flammschutz-Zusätze.
Welche Additive auch immer zugesetzt werden, ist es wichtig, sicherzustellen,
dass die Viscosität
des Harzes ausreichend niedrig ist während des Aushärtens und
des Verfestigungsschrittes. Sofern dies nicht gegeben ist, wird
es nicht aus der trockenen Schicht herauslaufen.
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Die
Faserschicht oder -schichten können aus
allen geeigneten Fasern bestehen. Geeignete Fasern umfassen Glasfasern,
Kohlenstofffasern und Polymerfasern, wie etwa Polyethylen-Fasern
und Aramid-Fasern. Geeignete Glasfasern umfassen solchen aus E-Glas,
S-Glas, C-Glas, T-Glas oder R-Glas. Geeignete Aramid-Fasern umfassen
solche die unter dem Markennamen Kevlar und Twaron HM verkauft werden.
Aramid-Fasern für
ballistische Zwecke können
benutzt werden wenn deren Charakteristika benötigt werden für den beabsichtigten
Zweck des Endproduktes. Organische Fasern und modifizierte organische
Fasern wie etwa Jute und Hanf können
ebenfalls benutzt werden.
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Die
Faserschicht kann Fasern nur einer Art oder unterschiedlicher Typen
enthalten und die Fasern können
in der Faserschicht kombiniert werden.
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Die
Fasern können
alleine oder in Kombination benutzt werden. Die Fasern können in
Form eines Gewebes, einer Matte aus gehächselten Fasern, einer durchgehenden
Matte als gewebte Fasern, als vernähte Fasern oder einfach als
Faserstränge
vorliegen. Jede geeignete Fasergröße kann benutzt werden. Insbesondere
werden E-Glasfäden
mit einem Filamentdurchmesser von 5–13 μm und 11–136 tex oder E-Glasfasersträngen mit
einem Filamentdurchmesser von 10–16 μm und 600–2400 tex benutzt. Die Fasermaterialien
können
vorgeformt werden bevor sie auf die Harzschicht aufgelegt werden oder
alternativ können
lose Fasern einfach auf die Harzschicht gelegt werden. Typische
derartige Faserschichten werden an der Harzschicht gehalten durch
inhärentes
Anhaften an der Harzschicht benachbarten Schichten.
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Die
mit deren einer Oberfläche
verbundene Faserschicht ist vorzugsweise ein gewebtes Material und
die Schicht, die mit der gegenüberliegenden
Fläche
verbunden ist, ist vorzugsweise ein nichtgewebtes Material.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Formen eines mehrschichtigen Materials zur Verfügung gestellt, welches unter
dem ersten Aspekt durch Anordnen der Faserschicht in Kontakt mit
der Harzschicht beschrieben wurde.
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Das
Material gemäß der Erfindung
kann nach jedem geeigneten Verfahren hergestellt werden. Allerdings
werden Heißschmelztechniken
bevorzugt.
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Das
Verfahren umfasst den Schritt der Vakuumbehandlung des Mehrschichtmaterials,
so dass eingeschlossene Luft aus dem Material entweichen kann.
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Typischerweise
ist das Harz vermischt mit einem Katalysator und einem oder mehreren
Additiven, und ist auf einer Trägerschicht
aufgebracht bevor es mit der Faserschicht in Kontakt gebracht wird.
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Bei
einer Methode ist das mit Katalysator und einigen Additiven vermischte
Harz vorzugsweise auf einer Trägerschicht
wie etwa silikonisiertem Papier aufgebracht, bevor es mit der Faserschicht
in Kontakt gebracht wird. Das Harz ist vorzugsweise auf dem Substrat
aufgebracht, indem ein konventioneller Füllstoff verwendet wird. Die
Beschichtung wird vorzugsweise bei erhöhter Temperatur auf dem Substrat
aufgebracht. Die gewählte
Temperatur hängt
von dem benutzten Harz ab, jedoch liegen geeignete Temperaturen
im Bereich von etwa 60° Celsius.
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Jeder
andere Katalysator kann verwendet werden. Der Katalysator wird so
ausgewählt,
dass er mit dem benutzten Harz zusammen wirkt. Ein geeigneter Katalysator
zur Verwendung mit Epoxyharz ist ein Dicyandiamid-Härtezusatz.
Der Katalysator kann beschleunigend wirken. Wenn ein Dicyandiamid-Katalysator
benutzt wird, kann substituierter Harnstoff als Beschleuniger. benutzt
werden. Geeignete Beschleuniger umfassen Diuron, Monuron, Fenuron, Chlortoluron,
Toluoldiisocyanatdiharnstoff und weiteren substituierten homologen
Verbindungen. Der Epoxy-Härterzusatz
kann ausgewählt
werden aus Dapson (DDS), Diamino-diphenyl-methan (DDM), BF3-Amin-Komplexen,
substituierten Imidazolen, beschleunigenden Anhydriden, Methaphenyldiaminen, Diamino-Diphenylethern, aromatischen
Polytheraminen, aliphathischen Aminaddukten, aliphathischen Aminsalzen,
aromatischen Amino... und aromatischen Aminosalzen. Geeignet für Systeme
die Acrylat-Funktionen enthalten, sind Fotoinitiatioren, wie etwa
diejenigen, die nach Bestrahlung eine Lewis- oder Brönsted-Säure freisetzen.
Beispielesweise Triarylsulfoniumsalze, die Anionen aufweisen wie etwa
Tetrafluorborate oder Hexafluorborate.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Produkt zur Verfügung gestellt,
welches hergestellt ist aus dem Formmaterial gemäß dem ersten Aspekt oder nach
einer Methode gemäß dem zweiten
Aspekt. Vorzugsweise weist das Produkt dabei einen Fehlstellengehalt
von weniger als 2% auf. Insbesondere liegt der Hohlraumgehalt des
Produktes bei weniger als 0,5%.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Formen eines Produktes gemäß dem dritten
Aspekt zur Verfügung gestellt,
wobei das Formmaterial in Kontakt mit einer Form gebracht und ausgehärtet wird.
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Die
Erfindung wird nun an einem Beispiel beschrieben unter Bezugnahme
auf die beiliegenden beispielhaften Zeichnungen, von denen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines dreilagigen Formmaterials gemäß der Erfindung,
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2 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung wie sie bei der Herstellung
des Formmaterials unter Benutzung des Formmaterials verwendet wird,
und
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3 eine
schematische Darstellung einer alternativen Vorrichtung.
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Wie
in 1 dargestellt weist das Formmaterial 1 gemäß der Erfindung
eine mittlere Harzschicht 2 auf, an deren beiden gegenüberliegenden Seiten
Faserschichten 3 und 4 angeordnet sind.
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Zur
Verarbeitung wird dieses Material 1 auf die Werkzeugoberfläche 4 gelegt.
Das Material wird laminiert mit anderen Materialien gemäß der Erfindung
oder mit konventionellen Prepeg's.
In der in 2 dargestellten Anordnung sind
zwei Anordnungen gemäß der Erfindung
mit konventionellen Prepreg's 5 überlagert.
Dieser Stapel ist vorzugsweise umgeben von einer nicht mehr perforierten
Folie 6, einem Entlüfter 7 und
einer Vakuumfolie 8. Die Vakuumfolie 8 ist gegenüber dem
Werkzeug abgedichtet mittels einer streifenförmigen Dichtung 9,
und die Luft wird während
des Aushärteprozesses über die
Vakuumleitung 10 abgesaugt.
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Das
Aushärten
erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen oberhalb der Umgebungstemperatur.
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Glasfaserstränge 11 können benutzt
werden um die Umfangs-Entlüftung
zu unterstützen.
Diese Glasfaserstränge
werden insbesondere bevorzugt, wo ein 0-Entlüftungs-Modus
bei der Herstellung benutzt wird. Die Glasfaserstränge verlaufen
durch die nicht perforierte Folie 6, um das Absaugen der
Luft aus dem laminierten Stapel zu unterstützen. Um das Entfernen der
Luft weiter zu unterstützen,
verlaufen die Glasfaserstränge
durch die nicht perforierte Folie im Zentrum der Anordnung. Dies
ermöglicht
es der Luft vom Zentrum der Anordnung zu entwickeln und verbindet
außerdem
das Laminat gemäß der Erfindung
in der Z-Richtung und fördert
dabei das Absaugen der Luft.
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Wenn
Mehrschichtlaminate in einem Schritt hergestellt werden, ist es
vorteilhaft, Luftaustrittskanäle
im Zentrum vorzusehen. Diese erlauben es der Luft aus der darunter
liegenden Laminatschicht zu entweichen und dadurch ein Ablösen des
Materials unter dem geschäumten
Block zu verhindern. Sägeschnitte
in der Unterseite des Mittelteils um den Umfang herum können ebenso
benutzt werden um Ablöseeffekte
des Mittelteils zu verhindern. Die Sägeschnitte sind typischerweise
2 mm tief bei einer Breite von 1 mm und sind 8 cm lang, bei einem
Abstand von jeweils 8 cm.
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Die
Vorrichtung gemäß 3 ist
sehr ähnlich zu
der gemäß 2 jedoch
geeignet für
die Benutzung großer
Laminat-Stapel.
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Ein
typischer Härteverlauf
umfasst ein Halten der Temperatur bei einem Wert, bei dem die Harzviskosität niedrig
ist, beispielsweise 1 Pa (10 poise) bis 10 Pa (100 poise) über eine
Zeitdauer von 4 Stunden, und das Niedrighalten erfolgt über eine
ausreichende Zeit um das Harz aus den Fasern der Faserschicht oder
-schichten herausfliesen zu lassen. Ein typischer Härteverlauf
würde hinsichtlich
der Temperatur von 25°C
auf 70°C
ansteigen, eine Haltezeit bei 70°C
für vier
Stunden umfassen, auf 85°C
ansteigen und dann bei 85°C
gehalten werden. Bei diesem Ablauf würde die Harzviskosität typischerweise
auf 4 Pa (40 poise) abfallen und am Ende der vier Stunden Haltezeit
nur auf 10 Pa (100 poise) ansteigen. Die Anstiege auf 70°C sind unkritisch.
Jedoch sollten diese normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 0,1°C–10°C pro Minute
erfolgen.
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Beispiel 1
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Ein
Prepreg gemäß der Erfindung
wird gebildet durch das Auflegen durch unidirektionale E-Glasfasern,
verwoben zu einer Verstärkungsschicht
von 500 g/m2 auf den beiden gegenüberliegenden
Seiten einer Harzschicht mit 430 g/m2. Dieses
Prepreg wird abwechselnd mit Schichten eines konventionellen Prepregstreifens
von 1200 E-Glas mit einem Harzgehalt von 30 Gewichtsprozent übereinander
geschichtet. In beiden Arten des Prepreg's ist das benutzte Harz das SP-System
SE90, welches von SP Systems of Structural Polymer (Holding) Limited
of Isle of Wight angeboten wird. Das Harz ist ein hochfließfähiges Harz,
welches bei 85°C
bis 120°C
aushärtet,
wobei nicht ausgehärtete
Prepreg's mittels
eines beschleunigten Di-Cyan-Diamid-Härtezusatzes gehärtet werden.
Das SE90 Prepreg ist ein Epoxy-Prepreg.
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Der
Laminatstapel wird dann überzogen
mit einem Nylon und einer mikroperforierten Rückhaltefolie, einer Schicht
aus 150 g nicht gewebten Entlüftungsmaterial
und einem undurchlässigen
Nylon-Vakuumbeutel.
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Ein
Vakuum von 90% wird angelegt, und die Anordnung von Umgebungstemperatur
auf 70°C
aufgeheizt mit einer Geschwindigkeit von 0,3°C/Min. Die Temperatur wird dann
bei 70°C
für vier
Stunden gehalten. Die Temperatur wird danach angehoben auf 120°C und für eine Stunde
gehalten. Das Laminat wird dann auf Raumtemperatur, gekühlt, entformt und
geprüft.
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Bei
der Prüfung
wurde festgestellt, dass die trockenen Verstärkungsschichten komplett durchfeuchtet
waren und das Laminat frei von Lufteinschlüssen war.
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Der
Fehlstellengehalt des Laminats wurde ermittelt durch Messen des
spezifischen Gewichts der Probe durch Wiegen in Luft und in Wasser.
Das Laminat wurde dann in einen Ofen gegeben, um dann bei 650°C das Harz
zu verbrennen. Aus dem Gewichtsverlust und der Dichte des Harzes
und des Glases wurde dann der Fehlstellengehalt berechnet. Dies
ergab einen Hohlraumanteil von weniger als 0,25%. Der endgültige Faseranteil
betrug 56 Volumenprozent.
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Während das
Formmaterial gemäß der Erfindung
typischerweise zwei oder drei Schichten aufweist, soll klargestellt
werden, dass auch mehrschichtige Formmaterialien gemäß der Erfindung hergestellt
werden können,
so dass Anordnungen mit mehr als drei Schichten entstehen durch
die Kombination von mehreren Schichten des Formmaterials gemäß der Erfindung
miteinander.
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Das
vielschichtige Formmaterial enthält
drei Schichten, wobei die mittlere Harzschicht auf jeder Seite mit
einer Faserschicht verbunden ist.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
umfasst das vielschichtige Formmaterial fünf Schichten, bei denen die
beiden äußeren Schichten
trockene Faserschichten sind, die jeweils auf ihrer Innenseite auf
einer Harzschicht angeordnet sind. Die Harzschichten ihrerseits
haften an einer weiteren trockenen Faserschicht, die die mittlere
fünfte
Schicht bildet. Die Harzschichten bei diesem vielschichtigen Material
können
aus unterschiedlichen Harzen bestehen.
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Strukturen
mit einer größeren Anzahl
von Schichten können
ebenfalls hergestellt werden, bei denen trockene Faserschichten
an Harzschichten angeordnet werden. Auch hier können die Harzschichten eines
solchen vielschichtigen Formmaterials aus unterschiedlichen Harzen
bestehen.
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Dadurch
ist die Außenschicht
des Formmaterials harzfrei und fühlt
sich bei Berührung
trocken an aufgrund der Anordnung der beiden Faserschichten und
kann daher sofort gehandhabt werden.
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Ohne
auf die Theorie näher
einzugehen, kann das Material gemäß der Erfindung einzeln, laminiert
mit weiteren Schichten von Formmaterial gemäß der Erfindung, oder laminiert
mit Schichten eines konventionellen Prepreg's benutzt werden, wobei die Faserschichten
des Materials gemäß der Erfindung ähnlich wie
die Trockenschichten einer Verstärkungsschicht
eines konventionellen Systems es der eingeschlossenen Luft erlauben,
aus dem Laminat zu entweichen. Ein spezifischer Vorteil gemäß der Erfindung
besteht darin, dass der Harzgehalt des mehrschichtigen Formmaterials
gesteuert werden kann, indem das Material ausgehärtet wird, die korrekte Menge
an Harz in die trockene Faserschicht fließt und keine Reduktion des
Harzgehaltes im ausgehärteten
Zustand eintritt.
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Das
Formmaterial gemäß der Erfindung
bietet überraschenderweise
mehrere Vorteile gegenüber
konventionellen Formmaterialien:
Ein spezifischer Vorteil gemäß der Erfindung
besteht in den verbesserten Handhabungseigenschaften mit konventionellen
Materialien und die größere Flexibilität, beispielsweise
verbesserten Faltenwurf, so dass es demzufolge bei der Herstellung
von komplexeren Formteilen verwendet werden kann. Es hat sich herausgestellt,
dass das Formmaterial gemäß der Erfindung
mit einem Fasergewicht von 3500 g/m2 einen besseren
Faltentwurf aufweist, als ein konventionelles Prepreg mit einem
Fasergewicht von 1700 g/m2.
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Weiterhin
hat sich herausgestellt, dass das Formmaterial gemäß der Erfindung
eine deutlich niedrigere Tendenz zur Brückenbildung in der Form aufweist.
Ohne auf die Theorie näher
einzugehen, glauben wir, dass dies zurückzuführen ist auf die Fähigkeit
der Schichten, aufeinander abzugleiten während der Verfestigungs- und Härtungsstufen.
Selbst wenn Brückenbildung
erfolgt, wird das Formmaterial gemäß der Erfindung Brückenbereiche
eher mit Harz füllen
als Fehlstellen im Harz zu hinterlassen. Ohne auf die Theorie näher einzugehen,
glauben wir, dass dies zurückzuführen ist
auf die sehr gute Luftabfuhreigenschaften des Materials gemäß der Erfindung und
das Harz die potentiellen Fehlstellen füllen kann, da keine Luft eingeschlossen
bleibt. Dadurch wird ein fertiges Produkt hoher Qualität erzielt.
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Dies
steht im Gegensatz zu konventionellen Materialien, bei denen Fehlstellen
in der Oberfläche des
Formteils bei komplexen Formbereichen festgestellt werden, beispielsweise
Ecken aufgrund von Brückenbildung
in verformten Bereichen des Formmaterials. Es ist daher möglich, das
Formmaterial gemäß der Erfindung
bei der Produktion von komplexeren Gestaltungen einzusetzen, als
dies bisher möglich
war.
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Bei
konventionellen Prepreg's,
die unter Vakuum hergestellt werden, ist es wichtig, dass trockene
Bereiche der Verstärkungsfasern
vermieden werden, da diese während
der Herstellung des Prepreg's nicht
vollständig
durchfeuchten und zu geschwächten
Bereichen des Fertigproduktes führen.
Wenn Formmaterialien gemäß der Erfindung
verwendet werden, sind die Faserschichten typischerweise nicht feucht
während
der Herstellung des Prepreg's, durchfeuchten
jedoch vollständig
während
des Herstellungsprozesses.
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Da
das Formmaterial gemäß der Erfindung diese
verbesserten Eigenschaften aufweist, ist es möglich, Prepreg's mit höherem Gewicht
als mit bisheriger konventioneller Prepregtechnologie herzustellen.
Mit konventioneller Technologie waren diese Produkte, selbst wenn
hohe Gewichte eingesetzt wurden, schwer zu handhaben. Da die Formmaterialien
gemäß der Erfindung
verbesserte Falteigenschaften aufweisen, können auch Prepreg's mit höherem Gewicht
leicht gehandhabt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
sind die Hafteigenschaften der Harzschicht ausreichend, um die Faserschicht
in Position zu halten. Bei einer anderen Ausführungsform muss die Faserschicht
gegenüber
einer Harzschicht fixiert werden mittels eines Haftmittels. Das
Haftmittel soll dabei nicht die Bewegung des Harzes in die Faserschicht
hinein während
der Herstellung des Produktes behindern.
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Das
Vorhandensein eines Haftmittel/Binders bietet eine Reihe von Funktionen.
Zunächst
verbessert es die Haftung an der Oberfläche des Materials und fördert dadurch
das Zusammenhalten benachbarter Schichten des Materials während der
Herstellung.
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Als
nächstes
stabilisiert ein Haftmittel/Binder die Faserschichten und verbessert
dadurch die Einheitlichkeit der Oberfläche des Prepreg's. Dies ist insbesondere
wichtig, wenn die Faserschichten auf den Seiten des verbesserten
Prepreg's aus einzelnen
Fasersträngen
oder Seilen aus Fasern hergestellt sind, statt aus verwobenen oder
vernähten
Materialien. Das Material bei dieser Ausführungsform weist verbesserte
Handhabungseigenschaften auf sowie eine geringere Gefahr der Beschädigung durch
das Handling vor dem Formen.
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Wenn
ein Haftmittel/Binder eingesetzt wird, wirkt es auch als Zwischenschicht-Härtezusatz, was deutliche Verbesserungen
bei der Bruchkraft ergeben kann.
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Die
Anordnung der Fasern in der Faserschicht oder die Faserschicht selbst
kann unterschiedlich sein, abhängig
von den Eigenschaften, die beim Endprodukt gewünscht werden. Wenn beispielsweise
das Produkt ein mehrschichtiges Formmaterial mit guten mechanischen
Eigenschaften sein soll, ist es vorzuziehen, einzelne verstärkte Bereiche vorzusehen,
als über
eine durchgehende Länge. Üblicherweise
weisen diese kleinen Bereiche eine Größe von etwa 300 mm × 300 mm
auf. Obwohl die Benutzung von Fasermaterialien in definierten Bereichen
als Verstärkung
eine Reihe von Vorteilen bietet, wurden diese von einigen Herstellern
in der Vergangenheit nicht gesehen, da die Anwendung arbeitsintensiv
ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Formteil groß ist und
verschiedene Schichten umfasst. In diesem Zusammenhang soll bemerkt
werden, dass bei der Herstellung von beispielsweise mehrschichtigen
Werkzeugen das Formteil beispielsweise zwanzig Schichten umfassen
kann, sowie eine Fläche
von 20–50
m2.
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Die
einzelnen Flecken aus Fasermaterial, die die Faserschicht des Formmaterials
gemäß des Formmaterials
der Erfindung bilden, sind vorzugsweise 300 mm × 300 mm groß. Wenn
das Formmaterial zwei Faserschichten auf unterschiedlichen Seiten
der Harzschicht aufweist, sind die einzelnen Flecken vorzugsweise
so angeordnet, dass die Verbindungsstellen zwischen den Flecken
auf der einen Schicht gestaffelt sind zu den Flecken in der anderen Schicht.
Dadurch wird die Festigkeit des Materials nicht gefährdet.
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Das
Formmaterial gemäß der Erfindung kann
endgültig
geformt werden durch das Auflegen von Stücken von Fasermaterial der
benötigten
Größe auf die
Harzschicht. Dadurch wird gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung ein Formmaterial geschaffen, bei dem die oder jede
Faserschicht einzelne Stücke
von Fasermaterial aufweist.
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Der
Vorteil von auf diese Art und Weise hergestelltem Material besteht
darin, dass der Hersteller das Material einfach ausrollen kann und
keine Notwendigkeit besteht, beispielsweise einzelne Rechtecke aus
Fasermaterial zu umgehen. Während
bei konventionellem Material diese definierten Bereiche der Fasern
ineinander verschachtelt sind um sich an das Profil des Werkzeuges
anzupassen und die Gefahr von brückenbildenden
Bereichen im Formteil besteht, die zu Fehlstellen führt. Die
reduzierte Faserlänge
im Material dieses Typs minimiert die Spannung, die auch im fertigen
Laminat auftreten kann. Diese Spannung ergibt sich durch Thermische-
oder Aushärtespannungen
und kann zur Ablösung
von Schichten oder Gestaltänderungen
des Werkzeuges führen.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
wird ein Formmaterial für
die Herstellung einer Deckschicht benutzt, welches eine Harzschicht
umfasst sowie Faserschichten, die an beiden Oberflächen fixiert
sind. Das fixierte Material auf der einen Fläche ist vorzugsweise gewebtes
Material und die Schicht, die auf der anderen Seite befestigt ist,
ist vorzugsweise nicht verwebt. Es handelt sich um leichte Faserschichten,
die typischerweise von 20 g/m2 wiegen.
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Die
Formmaterialien gemäß der Erfindung werden
fertig geformt durch kontaktieren der Harzschicht mit der oder den
Faserschichten.
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Das
Gewicht des auf dem Träger
aufgebrachten Harzes hängt
von den gewünschten
Eigenschaften des Prepreg's
ab. Das Gewicht liegt jedoch im Allgemeinen zwischen 20 und 1200
g/m2.
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Das
beschichtete Substrat wird über
eine Kühlplatte
geführt
bei etwa 50°C
um die Temperatur des Harzes zu senken.
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Wenn
ein Formmaterial mit Faserschichten auf beiden Seiten der Harzschicht
hergestellt werden soll, können
unterschiedliche Methoden angewandt werden. Bei einer Methode werden
die Prepregs geformt wie oben beschrieben, die Substrate entfernt und
die beiden Prepregs dann kombiniert, indem die beiden Harzseiten
gegeneinander gelegt werden, so dass die Faserschichten voneinander
weg weisen und die Außenseiten
des sich ergebenden Schichtmaterials bilden. Wenn die beiden Harzschichten
zusammengeführt
sind weist das sich ergebende Formmaterial eine mittlere Harzschicht
auf, an der auf beiden Seiten jeweils eine Faserschicht befestigt
ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
umfasst das Formmaterial eine Harzschicht und nur eine Faserschicht,
wobei die Herstellung anders als oben dargelegt abläuft, indem
sie auf der trockenen Faserschicht liegt, die Trägerschicht entfernt wird und
eine Faserschicht dann auf der offen liegenden Harzschicht platziert
wird.
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Bei
einem andern Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Formteilen
wird ein Trägergewebe
oder eine Trägerfaser
auf beiden Seiten mit einem Harzfilm beschichtet und die trockene
Faserschicht auf beiden Seiten der Harzschicht aufgebracht.
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Bei
einer anderen Herstellungsmethode wird die Faserschicht als Träger verwendet
und die Harzschicht dann als Beschichtung aufgebracht. Die zweite
Faserschicht kann dann fertig auf die Oberseite aufgelegt werden.
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Das
Verfahren kann mechanisiert werden und als zyklischer Prozess oder
kontinuierlicher Prozess ausgeführt
werden.
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Verbesserte
Ergebnisse beim Herstellen des Materials gemäß der Erfindung werden erzielt,
wenn sichergestellt wird, dass die trockenen Faserschichten in Kontakt
mit einem Vakuumsystem gebracht werden, um eingeschlossene Luft
vollständig
zu evakuieren. Ein Verfahren, um Kontakt zwischen den trockenen
Faserschichten und dem Vakuumsystem herzustellen, ist das Einschneiden
des Schichtmaterials gemäß der Erfindung
stärker
als bisher üblich
und das anschließende
Verbinden mit dem Vakuumsystem über
Mittel, die von Luft durchströmt
werden können.
Geeignete Mittel sind nicht gewebte oder gewebte Entlüfter oder
trockene Faserbündel
oder Seile. Geeignete nicht gewebte Entlüfter umfassen Nylon-Entlüftungs-Materialien
von 150 g/m2.
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Die
gewebte Schicht durchfeuchtet grundsätzlich während des Aushärteprozesses.
Jedes geeignete gewebte Material kann benutzt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird Material mit hoher Lichtstabilität gewählt, um die optische Erscheinung
des Produktes zu verbessern.
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Nach
Herstellung des Schichtmaterials gemäß der Erfindung kann es aufgerollt
werden. Zwischenlagen können
dabei benutzt werden. Ein geeignetes Zwischenlagen-Material ist
eine Zwischenlage aus Polyethylen.
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Das
Schichtmaterial gemäß der Erfindung kann
auf einfache Art und Weise gelagert werden bis zur Benutzung. Die
Lebensdauer hängt
ab vom Harzsystem. Vorzugsweise wird das Material bei Temperaturen
unter 0°C
(vorzugsweise –18°C bis –4°C) gelagert.
Bei Umgebungstemperatur weist das Produkt eine Haltbarkeitsdauer
im Bereich von 5–55
Tagen auf, abhängig
vom Harzsystem und dem Fasergewicht. Nach Ablauf der Haltbarkeitsdauer
ist das Produkt nach wie vor benutzbar, weist jedoch dann die Eigenschaften
eines konventionellen Prepreg's
auf.
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Formmaterialien
gemäß der Erfindung
oder hergestellt gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung können
alleine, laminiert zusammen mit anderen Schichten von Formmaterial
gemäß der Erfindung oder
laminiert mit konventionell Prepreg-Materialien benutzt werden. Die Materialien
können
mit jeder geeigneten Verarbeitungsmethode verarbeitet werden und
härten
vorzugsweise unter Vakuum aus, wenn Laminate hoher Qualität benötigt werden.
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Ein
weiterer Vorteil des Formmaterials gemäß der Erfindung ist, dass dicke
Bereiche, also Bereiche mit einer Dicke größer als 4 mm, insbesondere etwa
10 mm, in einem einzigen Schritt hergestellt werden können ohne
Konsolidierungsstufen dazwischen.
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Wenn
eine vertikale Formoberfläche
beschichtet werden soll, wird ein Schichtmaterial gemäß der Erfindung
vorzugsweise in Kombination mit einem konventionellen Prepreg benutzt,
da die hohe Haftfähigkeit
eines konventionellen Materials hilfreich ist, um das Material gemäß der Erfindung
in Position zu halten. Alternativ kann auch Schichtmaterial gemäß der Erfindung
beschichtet mit einem Haftmittel oder Binder benutzt werden.
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Das
Schichtmaterial gemäß der Erfindung kann
insbesondere auch in Kombination mit Prepreg-Bändern benutzt werden. Die Kombination
des Schichtmaterials der Erfindung mit Prepreg-Bändern ist vorteilhaft, da das
Material gemäß der Erfindung das
Atmen der Bänder
erlaubt, so dass Fehlstellen vermieden werden oder sogar umgangen
werden. Die Anordnung ermöglicht
sogar die Verwendung von Bändern
von niedriger Qualität
mit trockenen oder teilweise feuchten äußeren Fasern, da die Fasern
beim Aushärten
vollständig
durchfeuchtet werden, so dass ein qualitativ hochwertiges Laminat
gebildet wird.
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Sobald
die Schichten des Laminats in die Form gelegt sind, kann das Harz
aushärten.
Vorteilhafterweise wird ein Härtverlauf
gewählt,
bei dem die Temperatur bei einem bestimmten Punkt gehalten wird,
an dem die Harzviskosität
gering ist. Der gewählte
Härteablauf
wird abhängig
vom Harz festgelegt.
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Auch
eine Beschichtung kann auf dem Formmaterial angebracht werden. Die
Beschichtung kann eine konventionelle Gel-Beschichtung sein. Geeignete
Gel-Beschichtungssysteme
umfassen Epoxid mit Zusätzen
einer Reihe von Füllern
und Pigmenten. Polyester- oder Vinylester-Gel-Beschichtungen können ebenfalls
benutzt werden.
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Derartige
Gel-Beschichtungen erzielen befriedigende Resultate, sind jedoch
arbeitsintensiv in der Aufbringung. Wir haben herausgefunden, dass eine
verbesserte Beschichtung erhalten werden kann durch Verwendung eines
modifizierten Schichtmaterials gemäß der Erfindung, welches als
Schicht nahe an der Form verwendet wird. Das modifizierte Schichtmaterial
umfasst eine Schicht aus Harz mit einem leichten Gewebe auf einer
Seite und einer nicht gewebten Lage auf der anderen Seite. Dieses
Material wird auf dem Werkzeug angeordnet mit der gewebten Schicht
an der Form und abgedeckt mit entweder einem konventionellen Formmaterial
oder einem Formmaterial gemäß der Erfindung
und ergibt eine qualitativ hochwertige Oberfläche ohne, Nadellöcher oder
Oberflächenporosität.
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Das
Formmaterial gemäß der Erfindung kann
allein oder laminiert mit mehreren Schichten mit erfindungsgemäßem Formmaterial
oder konventionellem Formmaterial eingesetzt werden.
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Das
Formmaterial gemäß der Erfindung kann
für die
Herstellung einer großen
Bandbreite an Produkten eingesetzt werden. Beispiele sind Produkte
aus der Marineindustrie wie etwa Bootskörper, Masten, Holme; Produkte
der Luftfahrtindustrie, wie etwa Rümpfe; Produkte der Fahrzeugindustrie
wie etwa Chassis für
PKW's, Lieferwagen
oder LKW's; Produkte
der Sportindustrie wie etwa Surfboards, Windsurfboards oder andere
Sportgeräte
wie Fahrräder
oder Hockeyschläger
sowie Produkte aus anderen Bereichen wie Werkzeuge, Rohre oder Turbinenschaufeln
in Windturbinen aus Kompositmaterial.
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- 1
- Formmaterial
- 2
- Harzschicht
- 3
- Faserschicht
- 4
- Faserschicht
- 5
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- 6
- Folie
- 7
-
- 8
- Vakuum-Folie
- 9
- Dichtung
- 10
- Vakuum-Leitung