DE392431C

DE392431C - Elektromotorischer Reibantrieb fuer Sprechmaschinen

Info

Publication number: DE392431C
Application number: DER58308D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-02-16
Filing date: 1923-04-21
Publication date: 1924-03-20

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein neuer elektromotorischer Reibantrieb für Sprechmaschinen unter Verwendung eines vom Netz gespeisten Synchronmotors. Man hat für elektromotorische Antriebe von Sprechmaschinen schon vorgeschlagen, den Motor pendelnd aufzuhängen und zwischen ihm und dem Plattenteller ein Reibglied anzuordnen, welches unter dem Eigengewidit des pendelnd aufgehängten Motors gegen den Plattcntellerrand gedrückt wird. Diese besonderen Antriebe fordern jedoch besondere Reglungsvorrichtungen für die Umlaufgeschwindigkeit des Plattentellers, so daß sie im Aufbau und im Betrieb umständlich sind und sich nicht bei jeder gewöhnlichen Sprechmaschine ohne weiteres anwenden lassen.

Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß ein Wechselstromsynchronmotor verwendet und das als Kugel ausgebildete Reibglied radial zum Plattenteller verstellbar ist, so daß die Plattentellergeschwindigkeit ohne besondere Reglungsvorrichtung für die Umlaufgeschwindigkeit des Motors verändert und das Anlassen und Stillsetzen durch Anwerfen bzw. Festhalten des Tellers von Hand bewirkt werden kann.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel ver- anschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 einen senkrechten Schnitt und Abb. 2 einen Grundriß der neuen Einrichtung.

ι ist der Sprechmaschinenteller, dessen Achse 2 in einem Lager 3 des Deckels 4 des Sprechmaschinengehäuses 5 drehbar angeordnet ist. Der Motor M ist mittels einer sein Gehäuse umschließenden Gabel 6 an einem Drehzapfen 7 aufgehängt, der in den Armen 9 einer Stützgabel angeordnet ist, die ihrerseits um Zapfen 10 in festen Lagern 11 des Gehäuses drehbar gelagert ist und am anderen Ende 9' mit einem ihrer Arme 9 auf einer Einstellschraube 12 in festem Konsol 13 auf-

ruht. Der Motor M selbst bildet also das Gewicht, mit welchem die Kugel 14 gegen den ; Plattenteller 1 gepreßt wird. Diese Kugel 14 wird zweckmäßig aus einem luftgefüllten Gummiball gebildet, um sehr nachgiebig zu ; sein und sich mit seiner Oberfläche gegen den Teller 1 zu legen. Dadurch wird eine gute Verbindung herbeigeführt und jede Möglichkeit der Übertragung von Geräuschen und Stoßen auf den Plattenteller unterbunden.

Es ist ersichtlich, daß durch die Kugel- ! form des Reilgliedes und durch die doppel- j gelenkige Lagerung des Motors M in einer j

Gabel und dieser Gabel auf einer besonderen Stütze mittels der Reglerschraube 12 die j Welle 8 des Motors eingestellt, d. h. der An- j griffsradius der Kugel auf den Plattenteller \ in engen Grenzen verändert werden kann, !

wie dies strichpunktiert für die Grenzstel- ' lung 14' der Kugel 14 in Abb. 1 dargestellt ist. Damit wird aber auch in gleichen Grenzen die Umlaufgeschwindigkeit des Plattentellers geändert, ohne daß die Kupplungs- ' kraft trotz der Neigungsänderung der Mo- ; torwelle hierbei eine Änderung erfährt.

Auch könnte man eine Anordnung vor- j sehen, durch die der Abstand der Kugel von j der Welle des Plattentellers in konstanter Weise geändert wird, z. B. durch horizontale Verschiebung des Stützrahmens für den Motor M, etwa indem dieser Stützrahmen gleitend gelagert wird, oder indem in den Armen 9 desselben mehrere Löcher für die Befestigungsachse 10 der Stützen vorgesehen werden. Der Synchronmotor wird durch einen kleinen Transformator 15 zur Erniedrigung der Netzspannung gespeist, der an Klemmen 16 auf der Außenseite des Sprechmaschinengehäuses angeschlossen ist, die mit dem Netz verbunden werden. Zweckmäßig gibt man dem Motor vier bis acht Pole, um die unmittelbare Übertragung der Drehung auf die Plattentellerwelle bei passender Geschwindigkeit zu ermöglichen.

Die Wirkungsweise ist die folgende: ! Nach Stromschluß genügt es, die Scheibe ■ mit der Hand anzudrehen, um den !Motor anlaufen zu lassen. Für den Plattenwechsel genügt es, ohne Abschaltung des Stromes den Plattenteller mit der Hand zu bremsen, um den Motor zum Stillstand zu bringen. Hierauf kann man die Schallplatte wechseln und den Plattenteller wieder anstoßen, so daß j der Motor wieder zum Anlauf gelangt.

Die Anwendung des Synchronmotors ge- _} währleistet eine unbedingte konstante Teller- ^!

geschwindigkeit, eine sehr einfache Konstruktion, da keine Anlaufvorrichtung notwendig ist noch eine Regelvorrichtung; man erhält ferner eine sehr einfache Bedienung wegen der Möglichkeit des direkten Netzanschlusses und eine sehr sichere Kupplung vermöge der Ausnutzung des Motors als Gegengewicht und der Ausbildung der Kugel als luftgefüllter Gummiball.

Treibt man eine Sprechmaschine und einen Kinematographen mit der geschilderten Vorrichtung gleichzeitig an, so erhält man eine absolute Synchronisierung ohne weitere tech-ηisehe Zwischenmittel.

Claims

Patent- Ansprüche:

i. Elektromotorischer Reibantrieb für Sprechmaschinen mit von einem Wechselstromnetz gespeistem Elektromotor, dessen Achse mit dem Plattenteller durch ein Reibglied in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor einen Wechselstromsynchronmotor bildet und das Reibglied radial zum Plattenteller verstellbar ist, so daß die Plattentellergeschwindigkeit ohne besondere Regelungsvorrichtung für die Umlaufgeschwindigkeit des Motors verändert und das Anlassen und Stillsetzen durch Anwerfen bzw. Festhalten des Tellers von Hand bewirkt werden kann.
2. Elektromotorischer Reibantrieb nach Anspruch 1 mit pendelnd aufgehängtem Elektromotor, der das als Kugel ausgebildete Reibglied unter der Wirkung seines Eigengewichts gegen den Plattenteller drückt, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor in einer Gabel (9) schwingbar gelagert ist, die um eine ortsfest gelagerte Achse oder um Zapfen (10) drehbar aufgehängt ist, derart, daß die Eingriffsstelle zwischen Reibkugel und Plattentel- ler durch Drehen der Aufhängegabel (9) des Motors um ihre ortsfest gelagerte Achse änderbar ist.
3. Elektromotorischer Reibantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibkugel eine mit Luft gefüllte Hülle aus Gummi oder ähnlichem Stoff bildet.
4. Elektromotorischer Reibantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor mit seiner Reibkugel und den Lagerteilen zur Geschwindigkeitsänderung als zusammenhängendes Ganzes aus dem Sprechmaschinengehäuse herausnehmbar angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.