DE3922805C2 - Stossdämpfer für Sport- und Jagdbogen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Stoßdämpfer für Sport- und Jagdbo­ gen, mit dem Ziel, die Schwingungen beim Abschuß des Pfeiles zu verringern.

Bisher war es üblich, die Gegenmassen oder Richtungsstabilisa­ toren am Bogen mittels Gummilager schwingungsdämpfend anzubrin­ gen. Dies bringt jedoch mit sich, daß der Bogen beim Zielvor­ gang und auch beim Abschuß durch die geringe Dämpfung und Ei­ genstabilität der Gummilager in Unruhe gerät.

In der US-PS 34 12 725 ist ein Stabilisator zur Kompensation der beim Pfeilabschuß seitlich auf den Bogen einwirkenden Stöße beschrieben. Er besteht aus zwei am Bogen angeordneten Zylin­ dern, deren Längsachse rechtwinkelig zur Schießachse verläuft. In den mit einer viskosen Flüssigkeit gefüllten Zylindern be­ findet sich jeweils ein frei beweglicher Massekörper, der von einer axialen Schraubfeder gegen einen Anschlag gedrückt ist. Bei dieser Ausführung wird die Feder bei einer seitlichen Stoßeinwirkung zusammengedrückt, und die Flüssigkeit dient der Dämpfung.

Die GB-PS 12 96 201 sieht einen starr am Bogen befestigten Sta­ bilisator vor mit einem mit Quecksilber oder Öl gefüllten zy­ lindrischen Behälter, in dem eine von zwei Schraubenfedern ein­ gespannte Kugel angeordnet ist; die Stoß- und Schwingungsener­ gie soll in die Flüssigkeit gelenkt werden, während die Kugel als Dämpfungskörper wirkt.

Aufgabe der Erfindung ist es, durch eine verbesserte Stoßdämp­ fung die Ziel- und Abschußunruhe größtmöglich zu reduzieren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Stoßdämpfer für Sport- und Jagdbögen gelöst, wie er durch den Anspruch 1 ge­ kennzeichnet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un­ teransprüchen beschrieben.

Nach der Erfindung wird am Bogen über einen hydraulischen Stoß­ dämpfer eine Stabilisationsmasse in Form der üblichen Stabili­ sationsspinne montiert. Der Stoßdämpfer ist dabei so angebaut, daß die Kolbenstange am Bogen in Schußrichtung befestigt und daß am Dämpfergehäuse die Stabilisationsspinne angebracht ist. Der hydraulische Dämpfer ermöglicht es, die Stabilisationsmasse am Bogen so zu montieren, daß zwar zwischen Masse und Bogen beim Abschuß in Abschußrichtung eine gedämpfte Bewegung zugelas­ sen wird, jedoch horizontal und vertikal zur Schußrichtung die Massen wie "starr" montiert wirken. Daraus ergibt sich größt­ mögliche Ziel- und Abschußgenauigkeit in Verbindung mit Dämp­ fung in Schußrichtung.

Vorrangig für Jagdbogen kann das Dämpfergehäuse selbst als Gegen- bzw. Stabilisationsmasse ausgebildet werden, oder es kann ein Kurzstabilisator angebaut werden. Die bisher üblichen Gummilager sind nicht mehr erfor­ derlich bzw. können diese hart eingestellt werden. Dies bringt den Vorteil völliger Zielruhe, d. h. das durch weich eingestellte Gummilager verursachte Aufschaukeln der Sta­ bilisatoren im Moment des Zielvorgangs unterbleibt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 schematisch in Seitenansicht einen Bogen mit ange­ bautem hydraulischem Stoßdämpfer; und

Fig. 2 im Axialschnitt den hydraulischen Stoßdämpfer von Fig. 1.

Am Bogen 1 ist ein hydraulischer Stoßdämpfer 2 über seine Kolbenstange 3 in Schußrichtung montiert. Am Dämpfer­ gehäuse 4 ist eine übliche Stabilisationsspinne 5 montiert.

Die Wirkungsweise des Stoßdämpfers 2 beruht darauf, daß die Schwingungen der Bogenmasse über die Kolbenstange 3 auf einen Kolben 6 übertragen werden, der in einem ölge­ füllten und mit der Gegen- oder Stabilisationsmasse ver­ bundenen Gehäuse 4 gleitet. Beim Durchfedern kann das vom Kolben 6 verdrängte Öl durch Bohrungen 7 im Kolben ent­ weichen. Je nach der Strömungsgeschwindigkeit, mit der der Kolben das Öl ausschiebt (abhängig von der Größe der Bohrungen sowie der Viskosität des Stoßdämpferöls) erfolgt eine stärkere oder schwächere Dämpfung. Der hydraulische Stoßdämpfer besitzt eine sog. progressive Kennlinie, d. h. er ist in der Lage, sich der jeweiligen Belastung anzupas­ sen: je höher das Zuggewicht des Bogens - und damit der Anteil der Restenergie - desto stärker erfolgt die Dämpfung.

Der hydraulische Stoßdämpfer fängt die Restenergie nahezu völlig auf und vernichtet sie, indem er sie durch innere Reibung blitzartig in Wärme umwandelt. Dadurch wird das gesamte System entlastet und die Lebensdauer erhöht: Mit­ telstück und Wurfarme des Bogens werden gegen materialer­ müdende Streßwellen abgeschirmt - Schraubverbindungen (Vi­ sier, Button, Querstabis) werden gegen unbeabsichtigtes Lösen durch Vibration geschützt.

Eine automatische Mittelstellung des Gehäuses 4 auf der Kolbenstange 3 erfolgt durch ein Federpaar 8, das sich zwischen dem Kolben 7 und den Ölraum 9 begrenzenden Stopfen 10, 11 abstützt, von welchen der Stopfen 10 fest in das eine Gehäuseende 4 eingeklipst ist, während der andere Stopfen 11 (Trennkolben) verschieblich im Einrohrgehäuse 4 aufgenommen ist und unter der Belastung einer Vorspann­ feder 12 steht, die sich ihrerseits an einem fest in das andere Gehäuseende eingeklipsten Stopfen 13 abstützt. Die Stopfen 10 und 11 sind gegenüber der Kolbenstange 3 durch vom Öldruck beaufschlagte Spreizringdichtungen 14 abgedich­ tet.

Die Kolbenstange 3 ist an ihrem einen Ende mit einem Gewinde 15 und einer Kontermutter 16 zur Befestigung am Bogen versehen. Die Gegen- oder Stabilisationsmasse 5 ist parallel zur Kolbenstange 3 in eine am Dämpfergehäuse 4 angebaute Hülse 17 einsteckbar.

Claims (4)

1. Stoßdämpfer für Sport- und Jagdbögen mit einer am Bogen befestigten Stabilisationsspinne, gekennzeichnet durch eine in Schußrichtung am Bogen befestigbare Kolbenstange (3) mit einem Dämpfungs­ kolben (6) im Ölraum (9) eines Dämpfergehäuses (4), an wel­ chem die Stabilisationsspinne (5) angebracht ist.

2. Stoßdämpfer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Federnpaar (8) zwi­ schen dem Dämpfungskolben (6) und den Ölraum (9) begrenzen­ den Stopfen (10, 11) zur automatischen Mittenstellung des Dämpfergehäuses (4).

3. Stoßdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Stopfen (11) einen Trennkolben bildet, der den Ölraum (9) abschließt und mit einer vorgespannten Druckfeder (12) versehen ist.

4. Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisa­ tionsspinne (5) parallel zur Kolbenstange (3) in eine am Dämpfergehäuse (4) angebaute Hülse (17) einsteckbar ist.