DE3922797A1 - Verfahren zur herstellung von butanol und aceton durch fermentation ausgehend von zuckerrohrmelasse - Google Patents
Verfahren zur herstellung von butanol und aceton durch fermentation ausgehend von zuckerrohrmelasseInfo
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Description
Die Herstellung des Gemisches von Butanol und von Aceton
(noch Herstellung von Lösungsmitteln genannt) durch Fermen
tation ist seit langer Zeit bekannt und ist industriell
eingesetzt worden ausgehend von stärkehaltigen Substraten,
wie Mais, oder Zuckern wie den Melassen. In diesem letzten
Fall stellt die Kapazität der lösungsmittel-produzierenden
Stämme von Clostridium zur Hydrolyse der Saccharose häufig
eine Beschränkung der Leistungsfähigkeit der Lösungsmittel
produktion dar. Bei bestimmten Stämmen erfordert die Fer
mentation sogar, daß man vorher eine vollständige Hydro
lyse (Inversion) der Saccharose der Melasse in Glukose und
Fruktose (Invert-Zucker) durchführt, wie beispielsweise
berichtet in der US-PS 21 23 078 oder von Beesch, S.C.
(1952) "Acetone-butanol fermentation on sugars", Ind. Eng.
Chem., 44, 1677-1682.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Fermentation von Zuckerrohr-Melassen zu Butanol und zu
Aceton. Diese Melassen enthalten sowohl Saccharose wie
auch Invert-Zucker. Das Verfahren der Erfindung erlaubt
eine gute Umwandlung der Zucker und eine erhöhte Konzen
tration an Lösungsmitteln ohne die Inversion der
Saccharose der Melasse zu erfordern. Dieses Verfahren, das
einen saccharolytischen Lösungsmittelproduktionsstamm von
Clostridium in einem Reaktionsmedium verwendet, das als
Zuckersubstrat eine Rohrmelasse enthält, ist dadurch
gekennzeichnet:
- a) man liefert am Anfang dem genannten Stamm ein Reaktionsmedium enthaltend die genannte Melasse mit einer Konzentration zwischen 0 und 20 g Gesamtzucker (Saccharose plus Invertzucker) pro Liter Anfangsreaktionsmedium,
- b) man läßt die Konzentration an Invertzucker (die zwischen 20 und 30 Gew.-% der Gesamtzucker der Melasse darstellt) verringern bis auf einen Wert zwischen 0 und 2 g pro Liter Anfangsreaktionsmedium,
- c) man füttert kontinuierlich den genannten Stamm in ge nannter Melasse mit einem Strom zwischen 1 und 5 g Gesamtzuckern pro Liter Anfangsreaktionsmedium und pro Stunde und dergestalt, daß die Restkonzentration an Invertzucker während der Dauer der Fütterung höchstens 4 g pro Liter des Anfangsreaktionsmediums ist, und
- d) man gewinnt das so erhaltene Lösungsmittelgemisch.
Unter Gemisch von Lösungsmittel versteht man ein Gemisch
enthaltend üblicherweise in Gew.-% zwischen 60 und 75%
von n-Butanol, 25 bis 40% Aceton und, im allgemeinen,
eine geringe Menge, üblicherweise weniger als 1%,
Ethanol.
Man kann vorteilhafterweise einen Stamm von Clostridium
verwenden, gewählt unter den saccharolytischen Stämmen
gehörend zu Lösungsmittelproduktionssorten entsprechend
den Sorten Clostridium acetobutylicum und glostridium
beeÿerinckii. Die Anmelderin hat festgestellt, daß mit
diesen Stämmen, kultiviert unter üblichen Fermentations
bedingungen, d.h. wenn die gesamte Menge an zur Verfügung
gestellter Melasse von Anfang an vorhanden ist, die
Produktion von Lösungsmittel schwächer ist, wenn die
Melasse ohne vorherige Inversion der Saccharose geliefert
wird, als wenn sie vorher beispielsweise durch
enzymatische Weise invertiert wird durch Wirkung einer
Inulase oder einer Invertase, entsprechend den genannten
Angaben des Standes der Technik, wie oben ausgeführt.
Mit dem Verfahren der Erfindung werden Lösungsmittel
produktionsleistungen erhalten, die denjenigen einer
klassischen Fermentation überlegen sind, mit nicht-inver
tierten Melassen, und die Ergebnisse nähern sich denen, er
halten bei konventioneller Fermentation mit invertierten
Melassen.
Man hat ausgezeichnete Ergebnisse beobachtet bei Betriebs
weise vorzugsweise mit dem Stamm Clostridium beÿerinckii
NRRL B-592 (früher bekannt unter dem Namen Clostridium
butylicum NRRL B-592), der Sammlung "Northern Utilization
Research and Development Division", US Department of
Agriculture, Peoria, Illinois, USA.
Die üblichen Fermentationsbedingungen sind im folgenden
beschrieben.
Ein gutes Aktivitätsniveau wurde erhalten bei einer
Temperatur zwischen 25 und 38°C und man beobachtet ausge
zeichnete Aktivitätsniveaus bei einer Temperatur zwischen
32 und 35°C.
In einer dem Fachmann bekannten Weise umfaßt die Aceton-
Butanol-Fermentation eine Säure-Phase (Produktion von
Essigsäure und Buttersäure), die sich anzeigt durch einen
Anfangsfall des pH′s bis auf ein Minimalniveau auf welchem
es gehalten wird durch Zuführung von Ammoniak im Verlaufe
der Fermentation.
Alternativ kann dieser pH-Abfall begrenzt werden durch vor
herige Einfügung in das Reaktionsmilieu von einem Puffer,
wie Kalziumcarbonat. Diese erste Phase der Fermentation
wird gefolgt von einer Lösungsmittel-Produktions-Phase im
Verlauf derer die produzierten Säuren teilweise wieder ver
braucht werden, was sich zeigt durch einen leichten An
stieg des pH′s. Ein gutes Aktivitätsniveau wurde erhalten
durch Halten des pH′s in einem Bereich von 5,0 bis 6,8;
man beobachtet ausgezeichnete Aktivitätsniveaus bei einem
pH von 5,2 bis 6,1.
Die Fermentation findet statt unter anaeroben Bedingungen
und unter strikten Sterilitätsbedingungen. Man rührt im
allgemeinen das Medium durch bekannte mechanische Mittel.
Das Reaktionsmedium enthält üblicherweise eine Quelle von
mineralischem Stickstoff in Form von Ammoniumionen, bei
spielsweise von Ammoniumsulfat oder von Ammoniak. Die Zu
gabe von organischem Stickstoff in Form von Aminosäuren,
durch Liefern von beispielsweise Hefeextrakt oder von Mais
quellflüssigkeit, wird vorzugsweise durchgeführt. Die Zu
gabe von Kaliumionen in Form von Phosphat kann das Wachs
tum verbessern.
Das Reaktionsmedium umfaßt als zuckerhaltiges Substrat
nichtinvertierte Zuckerrohrmelasse. Die in dieser Melasse
enthaltenen Zucker sind im allgemeinen in der Form eines
Disaccharids, der Saccharose, üblicherweise zu 70 bis 80
Gew.-% der Gesamtzucker, und Monosaccharide, Glukose und
Fruktose (Invertzucker) zu 20 bis 30 Gew.-% der Gesamt
zucker.
Die anfänglich vorliegende Gesamt-Zucker-Konzentration
liegt vorteilhafterweise zwischen 0 und 20 g pro Liter des
Anfangsreaktionsmediums und in bevorzugter Weise zwischen
5 und 15 g pro Liter des Anfangsreaktionsmediums.
Nach einer weiteren Ausführungsform vorliegender Erfindung
läßt man die Konzentrationen an Invertzucker (Glukose und
Fructose) sich verringern aufgrund der metabolischen
Aktivität des Stammes und seiner zellulären Entwicklung,
bis auf einen Wert vorteilhafterweise zwischen 0 und 2 g
pro Liter des Anfangsreaktionsmediums und vorzugsweise
zwischen 0 und 1 g pro Liter des Anfangsreaktionsmediums.
Wenn diese Restkonzentration an Invertzucker erreicht ist,
läßt man die kontinuierliche Zufütterung von zucker
haltigem Substrat beginnen. Gute Ergebnisse der Her
stellung von Lösungsmitteln werden erhalten, wenn der Zu
fuhrstrom vorteilhafterweise zwischen 1 und 5 g von Gesamt
zucker pro Liter des Anfangsreaktionsmediums und pro
Stunde liegt. Mit einem Zufütterungs-Zustrom vorzugsweise
von 2 bis 3,2 g von Gesamtzuckern pro Liter Anfangs
reaktionsmedium und pro Stunde, erhält man eine merkliche
Steigerung der Lösungsmittel-Produktion in Bezug auf den
Stand der Technik. Das Aufrechterhalten einer schwachen
oder Null-Konzentration an Invertzucker während der Fermen
tation ist, in der Erfahrung der Anmelderin, eine uner
wartete aber essentielle Bedingung einer guten Lösungs
mittelproduktion. Man hat somit festgestellt, daß die Zu
fütterungs-Zuströme an Melasse, die geringer sind als die
angegebenen, zu einer Verstärkung der Produktion an Säuren
zum Nachteil derjenigen der Lösungsmittel führen können.
Der Zufütterungsstrom kann entweder konstant gehalten
werden während der Gesamtdauer der Zufütterung, oder er
kann variieren in kontinuierlicher Form in den oben be
schriebenen Grenzen. Eine verwendbare Zufütterung besteht
darin, den Strom zuckerhaltigen Substrates zu steuern mit
der Geschwindigkeit des Gas-Ausstromes der Fermentation.
Diese Arbeitsweise ist möglich, wenn eine automatische
Registriervorrichtung des Gasstromes, wie beschrieben im
Beispiel 1, verwendet wird. Im Falle der Steuerung des
Substratstromes mit der Geschwindigkeit der Ausgasung
liegt der verwendete Zuckerstrom im allgemeinen zwischen
2,5 und 3 g Gesamtzuckern pro Liter des Gasproduktes.
Die Zufütterung an Melasse kann von 20 bis 100 Stunden
dauern und vorteilhafterweise von 35 bis 45 Stunden.
Vorteilhafterweise wird die Zufütterung des zuckerhaltigen
Substrates durchgeführt, ausgehend von einem Lagerreser
voir, in welchem die Konzentration an Substrat erhöht ist,
was die Reaktionsvolumina minimiert.
Unter den oben angegebenen Bedingungen hat man Fermenta
tionsdauern beobachtet, die 4 Tage nicht überschreiten,
mit ausgezeichneten Produktionsniveaus an Lösungsmitteln
(Aceton und Butanol) und einer schwächeren Produktion von
Säuren. Diese Dauer liegt vorteilhafterweise zwischen 40
und 50 Stunden. Die Globalgesamtzufuhren an zuckerhaltigem
Substrat sind im allgemeinen zwischen 80 und 130 g pro
Liter des Anfangsreaktionsmediums.
Die im folgenden dargelegten Beispiele illustrieren die
Vorteile des Verfahrens der Erfindung, verglichen mit
einer gemäß dem Stand der Technik durchgeführten Fermen
tation. Diese Vorteile sind insbesondere eine Endkonzen
tration an angesammelten Lösungsmitteln, die einem verbes
serten Verbrauch an Zuckern entspricht, und einer kürzeren
Fermentationsdauer. Diese beiden Elemente wirken zusammen
zum Erhalt einer verbesserten Produktivität der Synthese
von Lösungsmitteln, ausgedrückt in g an produzierten
Lösungsmitteln pro Liter des End-Reaktions-Mediums und pro
Stunde.
Unter anderem führt das Verfahren gleichermaßen zu einer
schwächeren Konzentration an Rest-Säuren.
Dieses Beispiel beschreibt eine erfindungsgemäße Fermentation,
d. h. der Stamm Clostridium beÿerinckii NRRL B-592
wird auf ein Medium mit schwacher Konzentration an Zuckern
zur Minimierung der Konzentration an Invertzucker
angeimpft. Die Zuckerrohrmelasse wird dann im Laufe der
Zeit mit konstanter Geschwindigkeit hinzugefügt.
Das Fermentationsmedium ist das folgende:
- Gesamtzucker ausgehend | |
10 g/l (davon 7,5 g Saccharose und 2,5 g Glukose und Fruktose) Zuckerrohrmelasse | |
- Hefeextrakt | 0,8 g/l |
- KH₂PO₄ | 0,8 g/l |
- (NH₄)₂ SO₄ | 1,6 g/l |
2,3 Liter dieses Mediums werden in einen Laborfermenter
von 6 Litern gebracht und die Gesamtheit während 40
Minuten bei 110°C in einem Autoklaven sterilisiert, dann
nach Abkühlung auf 35°C unter Stickstoffsstrom wird der
pH auf 6,2 eingestellt durch Zugabe von 10%igem (Gewicht/
Volumen) Ammoniak. Dieses Medium wird dann beimpft unter
anaeroben Bedingungen mit einer Vorkultur des Stammes NRRL
B-592.
Die Animpfungs-Kette ist die folgende: Ein Röhrchen von 10 ml
des Mediums besteht aus:
- Gesamtzucker|30 g/l | |
- Hefeextrakt | 0,5 g/l |
- KH₂PO₄ | 0,5 g/l |
- (NH₄)₂ SO₄ | 3 g/l |
- CaCO | 5 g/l |
wird beimpft ausgehend von einem Aufbewahrungsröhrchen des
Stammes NRRL B-592. Diese Röhrchenkultur wird unter an
aeroben Bedingungen durchgeführt während 24 Stunden. Sie
erlaubt die Beimpfung eines Erlenmeyer-Kolbens, enthaltend
200 ml des gleichen Mediums wie oben. Dieser Kolben wird
bei 34°C während 18 Stunden inkubiert. Man schüttet dann
den Inhalt steril in 2,3 l Fermentationsmedium,
beschrieben wie oben (zu einem Anfangsreaktionsmedium von
2,5 l).
Die Azeton-Butanol-Fermentation produziert eine Ausgasung
bestehend aus CO und H . Diese Ausgasung wird gemessen
durch Führung eines Ausgangs des Fermenters zu einem Meß
gerät für Gasvolumina. Die durch das Meßgerät gemessenen
Gasvolumen werden durch einen Rechner registriert, der
sofort die Gasströme berechnet.
Der pH wird gleichermaßen permanent gemessen und reguliert
mittels eines regulierenden pH-Meters, durch Zugabe von
10%igem Ammoniak, auf pH 5,5. Der Ammoniak wird zugefügt
mittels eines Elektroventils, verknüpft mit dem pH-Meter
und stellt einerseits das Regulierungsmittel dar und
andererseits die Hauptzufuhr an Stickstoff, notwendig für
das Wachstum des Stammes NRRL B-592.
Die Gesamtzucker bei Animpfung sind 10 g/l, bestehend aus
7,5 g/l Saccharose und 2,5 g/l Invertzucker (Glukose und
Fruktose). Wenn der Wert an Zuckern in invertierter Form 0
erreicht, nach 4 Stunden Reaktion, startet man die
kontinuierliche Zufuhr mittels einer peristaltischen Pumpe
mit einem Zustrom von 44 ml/Stunde einer Melasse-Lösung
mit 170 g/l Gesamtzuckern, gemäß einem stündlichen
Zufütterungsstrom von 7,48 g Gesamtzuckern oder noch von
3 g Gesamtzuckern pro Liter anfänglichem Reaktionsmedium.
Dieser Z strom erlaubt es, zu jedem Zeitpunkt eine
maximale Restkonzentration an Invertzuckern von kleiner
als 4 g/l aufrecht zu erhalten. Dieser Zustrom wird
während der gesamten Dauer der Einführung festgehalten.
Nach Animpfung reduziert sich der pH rasch bis auf den
Regulationswert von 5,5, der nach 4 Stunden Reaktion
erhalten wird. Die Zufuhr 10%igen Ammoniaks startet
automatisch, um den pH bei diesem Wert zu halten, bis zur
18. Stunde der Reaktion, dann steigt er an bis auf den
Wert von 5,8 bis 5,9, der bis zum Ende der Reaktion
gehalten wird.
Parallel dazu startet die Ausgasung 2 Stunden nach
Animpfung des Reaktionsmediums. Die Geschwindigkeit der
Ausgasung steigert sich und erreicht ein Maximum von 4 l/
Stunde zwischen 24 und 30 Stunden der Reaktion und sinkt
dann fortschreitend ab bis zum Ende der Reaktion. Die
Gesamtproduktion an Gas ist etwa 100 l.
Während dieser Fermentation hat man 1,5 l der Zuckerrohr
melasse-Lösung mit 170 g/l Gesamtzucker hinzugefügt, ent
sprechend 255 g Gesamtzuckern. Am Ende der Fermentation,
die 48 Stunden dauert, erhöhen sich die Restzucker auf 1,7 g/l
des Endreaktionsmediums, und bestehen ausschließlich
aus Sacccharose.
Die Endkonzentration an Aceton beträgt 6,1 g/l End
reaktionsmedium, diejenige an n-Butanol 14,4 g/l End
reaktionsmedium, die Gesamtproduktion an Lösungsmitteln
beträgt somit 20,5 g/l Endreaktionsmedium.
Die Endproduktion an Gesamtsäuren beträgt 1,6 g/l des
Endreaktionsmediums (davon 1,0 g Essigsäure und 0,6 g
Buttersäure pro Liter Endreaktionsmedium). Die
produzierten Lösungsmittel Butanol und Azeton werden in
bekannter Weise durch Destillation gewonnen.
Dieses Beispiel zeigt, daß unter Kultivierung des Stammes
NRRL B-592 unter Bedingungen der Zuckerrohrmelassezufuhr:
- - die Endkonzentration an Lösungsmitteln und an Säuren 20,5 bzw. 1,6 g/l Endreaktionsmedium sind,
- - nahezu die Gesamtheit der gelieferten Zucker verbraucht wird,
- - die Produktivität an Gesamtlösungmitteln 0,43 g/l und pro Stunde beträgt.
Gemäß dem Stand der Technik hat man eine konventionelle
Fermentation durchgeführt (d.h. mit Zufuhr des zucker
haltigen Substrates in Gesamtheit durchgeführt zum Zeit
punkt 0) mit dem Stamm Clostridium beÿerinckii NRRL B-
592.
Das Fermentationsmedium ist das folgende:
- Gesamtzucker bestehend aus Zuckerrohrmelasse | |
59,4 g/l (davon 40 g Saccharose und 20 g Invertzucker | |
- Hefeextrakt | 0,5 g/l |
- KH₂PO₄ | 0,5 g/l |
- (NH₄)₂ PO₄ | 1 g/l |
Das Medium wird hergestellt in der in Beispiel 1
beschriebenen Weise.
Die Animpfungskette ist identisch mit derjenigen, die in
Beispiel 1 beschrieben wurde.
Man stellt fest:
- - Der pH sinkt auf den Wert 5,5 in den ersten 6 Stunden der Fermentation, er wird auf diesem Wert durch Regulierung mit 10%igem Ammoniak gehalten und steigt, ausgehend von der 18. Stunde.
- - Das Volumen der gasförmigen Produkte beträgt 74 Liter, die Entgasungsgeschwindigkeit stellt ein spezielles Profil mit 2 Maxima dar: Eines von 2,4 l/Stunden nach 22 Reaktionsstunden, ein anderes von 2 l/Stunden nach 34 Reaktionsstunden.
- - Die Dauer der Fermentation beträgt etwa 70 Stunden.
- - Die Gesamtproduktion an Lösungsmitteln beträgt 15,6 g/l Endreaktionsmedium (davon 3,6 g/l Azeton und 12 g/l n-Butanol).
- - Die Säureproduktion ist 4,6 g/l Endreaktionsmedium.
Dieses Beispiel zeigt, daß unter Verwendung des Stammes
NRRL B-592 gemäß dem Stand der Technik auf Zuckerrohr
melasse:
- - die Endkonzentration an Lösungmitteln und an Säuren 15,6 und 4,8 g/l Endreaktionsmedium sind,
- - nicht alle gelieferten Zucker verbraucht werden, es verbleiben tatsächlich 13 g/l Zucker, die aus Saccharose bestehen,
- - die Produktivität an Gesamtlösungsmitteln 0,22 g/l und pro Stunde beträgt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung einer Mischung von Butanol
und Aceton oder von Butanol, Aceton und Ethanol,
durch Fermentation eines Reaktionsmediums enthaltend
Zuckerrohrmelasse in Anwesenheit wenigstens eines
Stamms von saccharolytischem Clostridium,
dadurch gekennzeichnet,
daß es die folgenden aufeinanderfolgenden Stufen
umfaßt:
- a) man liefert dem Stamm eine Anfangskonzentration an Melasse zwischen 0 bis 20 g Gesamtzucker (Saccharose plus Invert-Zucker) pro Liter von Anfangs-Reaktions-Medium,
- b) man läßt die Konzentration an Invert-Zucker, die zwischen 20 und 30 Gew.-% der Gesamtzucker der Melasse darstellt, abnehmen bis auf einen Wert zwischen 0 und 2 g pro Liter des Anfangsreaktions mediums,
- c) man füttert kontinuierlich den Stamm in Melasse mit einem Strom zwischen 1 und 5 g Gesamtzucker pro Liter Anfangsreaktionsmedium und pro Stunde dergestalt, daß die verbleibende Konzentration an Invert- Zucker während der Dauer der Melasse-Zuführung höchstens 4 g pro Liter des Anfangsreaktions mediums beträgt, und
- d) man gewinnt ein so hergestelltes Gemisch von Butanol und Aceton oder von Butanol, Aceton und Ethanol.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stufe (a) die Konzentration an anfänglich
anwesenden Gesamtzuckern zwischen 5 und 15 g pro
Liter des Anfangsreaktionsmediums liegt.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stufe (b) man die Konzentration an Invert-
Zucker sich verringern läßt auf einen Wert zwischen
0 und 1 g pro Liter des Anfangsreaktionsmediums.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe (c) die Fütterungs-Zufuhr an Melasse
zwischen 2 und 3,2 g von Gesamtzuckern pro Liter des
Anfangsreaktionsmediums und pro Stunde liegt.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Stufe (d) man eine Mischung enthaltend 60 bis
75 Gew.-% Butanol und 25 bis 40 Gew.-% Aceton
gewinnt.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß genannter Stamm von Clostridium gewählt wird in
der Gruppe gebildet durch die saccharolytischen
Stämme der Sorte Clostridium acetobutylicum und der
saccharolytischen Stämme der Sorte Clostridium
beÿerinckii.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß genannter Stamm von saccharolytischem Clostridium
ein Stamm von Clostridium beÿerinckii NRRL B-592
ist.
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