DE3922300A1 - Leitfaehige brandsohle fuer schuhe sowie verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Leitfaehige brandsohle fuer schuhe sowie verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Brandsohlen für Schuhe, ins
besondere für Sicherheitsschuhe.
Bei Sicherheitsschuhen ist vorgeschrieben, zur Ableitung stati
scher elektrischer Potentialunterschiede zwischen der sie tragen
den Person und dem Erd- oder Gebäudeboden, diese elektrisch leit
fähig zu gestalten, da die Entladung statischer Aufladung über
eine Funkenstrecke verläuft, die leicht brennbare Flüssigkeiten
entzünden kann.
In gleicher Weise ist wünschenswert, auch weiteres Schuhwerk
elektrisch leitend auszugestalten, da die statischen Entladungen
unangenehm sind und gegebenenfalls auch bei elektronischen Ge
räten wie Computeranlagen zu Fehlfunktionen führen können.
Die Schwierigkeit bei dem vorliegenden Aufgabengebiet besteht
darin, daß die Brandsohle aus Leder bestehen muß, da nur dieses
in der Lage ist, ein gesundes Fußklima zu schaffen. Leder ist je
doch im Gegensatz zu Kunststoff, das durch Zuschläge an Kohlen
stoff (Ruß) ausreichend leitfähig gemacht werden kann, ein Iso
lator.
Bekannt sind zu dem vorliegenden Zweck Brandsohlen, die entweder
eine diese durchgreifende Vernähung mit Metallfäden aufweisen
oder eine Perforation besitzen, die mit einem leitfähig ausge
rüsteten Kunststoff gefüllt ist. Als Kunststoff dient hierbei
Polyether-Polyurethan-Elastomer (TPU), das durch Rußanteile auf
Leitfähigkeiten von 0,5 bis 2 Ohm×Meter (spezifischer Wider
stand, gemessen an Spritzplatten) gebracht ist. Nachteilig ist
dabei, daß TPU einen sehr kostspieligen Werkstoff darstellt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher u. a. die Herstellung
derartiger Brandsohlen unter Verwendung kostengünstigerer Mate
rialien unter Beibehalt der bekannten Eigenschaften wie Leit
fähigkeit und Verarbeitbarkeit bei gleichzeitiger hoher Dauer
festigkeit.
Die Lösung der vorgenannten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß
dadurch, daß man dem TPU wesentliche Anteile an Polystyrolkaut
schuk beimischt, anschließend die Mischung auf Fließtemperatur
erwärmt und die erwärmte Mischung auf die Unterseite einer per
forierten Brandsohle aufbringt (spritzt). Der plastifizierte
Kunststoff dringt dabei in die Öffnungen der Perforation ein,
füllt diese aus und verklebt beim Erstarren mit dem Sohlenleder.
Dabei entsteht auf der Sohlenunterseite ein die Perforation
überdeckender Kunststoff-Fleck, der den Laufkomfort nicht beein
trächtigt.
Moderne Sicherheitsschuhe wie auch normale Straßenschuhe werden
mit Fußbetten gefertigt, wobei die Brandsohle mit einem ent
sprechend geformten Kunststoffteil verklebt wird. Dabei bleibt
der vordere Bereich der Sohle frei, so daß zur Leitfähigkeitsher
stellung die Perforation und das Aufspritzen der TPU-Polystyrol-
Kautschuk-Mischung in diesem Teil der Sohle vorzusehen sind.
Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn man dem TPU die drei- bis
siebenfache Menge an Polystyrol-Kautschuk - der erheblich bil
liger ist - beimischt, wobei die besten Werte bei etwa der fünf
fachen Menge, insbesondere bei einem Verhältnis von 25 : 6, liegen.
Die Verarbeitbarkeit kann durch Zugaben von Öl, Calciumcarbonat
und Zinkstearat verbessert werden, wobei das Produkt auch aus
optischen Gründen eingefärbt sein kann.
Wie oben erwähnt, wird die TPU-Kautschukmischung als Platte auf
getragen.
Die Schichtdicke dieser Platte kann dabei genau auf die Leder
stärke des mit der Brandsohle randseitig zu verklebenden oder
vernähenden Oberleders eingestellt werden, so daß keine Stufen
zwischen beiden Materialien entstehen.
Insbesondere ist es derart auch möglich, den gesamten Bereich
zwischen Oberleder und Fußbetteil vollflächig mit der erfindungs
gemäßen Mischung auszuspritzen.
Die Gestaltung der Perforation ist im Zusammenhang mit der vor
liegenden Lösung von wesentlicher Bedeutung. Es wird vorge
schlagen, mehrere Löcher in etwa gleichmäßigem Abstand voneinan
der anzuordnen und diese mit Durchmessern von 1-5 mm,
vorzugsweise 2-3 mm zu versehen.
Es hat sich herausgestellt, daß derart ein guter Kontakt mit dem
Fuß hergestellt wird, um den Körper sicher zu entladen. Optimale
Ergebnisse werden mit etwa 10 Löchern erzielt, die Abstände von 5
bis 15 mm voneinander aufweisen.
Entsprechend zeigt eine erfindungsgemäße Brandsohle einen flächig
angespritzten Bereich an der Sohlenunterseite, der noppenartig
eine Perforation ausfüllt und aus der oben näher spezifizierten
TPU-Kautschukmischung besteht.
Die Brandsohle steht über eine leitfähige Laufsohle eines Schuhes
mit dem Boden und über die die Sohle durchgreifenden Noppen mit
dem Fuß in elektrisch leitendem Kontakt.
Es wurde eine übliche Brandsohle aus Leder mit 10 Löchern eines
Durchmessers von 2 mm rautenförmig zueinander mit Abständen von 5
und 15 mm versehen. Danach wurde eine Mischung von 25 kg eines
Polystyrolkautschuks mit 6 kg durch Kohlenstoffzugabe leitfähig
gemachtem Polyether-Polyurethan-Elastomer vermischt.
Bei letzterem handelte es sich um das Produkt "Elastollan" (ein
getr. WZ der Elastogran Polyurethan- Elastomere GmbH) mit einer
Shore-Härte A von 92 A und einer Rohdichte von 1,144 mit einer
Leitfänigkeit von 0,05 [Ω · m].
Als Kautschuk wurde ein Gemenge aus (in Gewichtsteilen)
Polystyrol | |
36 | |
Öl | 25 |
CaCO₃ | 14 |
Zinkstearat | 0,7 |
Farbe | 14 |
vermahlener Gummi | 10,3 |
als sogenannter Thermorubber dem TPU beigegeben. Die Mischung
wurde auf Fließtemperatur (230°C) erwärmt und auf die vorberei
tete Brandsohle aufgespritzt.
Eine derartige Brandsohle erfüllte vollständig die an die elek
trische Leitfänigkeit gestellten Forderungen, Festigkeits- und
Dauerbelastungseinbußen wurden nicht festgestellt.
In den beiliegenden Figuren ist zum besseren Verständnis die
vorliegende Erfindung zeichnerisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Brandsohle von unten,
Fig. 2 eine solche im Schnitt,
Fig. 3 zeigt diese in Draufsicht.
In Fig. 1 ist eine Brandsohle 1 aus Leder in der Ansicht von
unten dargestellt. Auf den rückwertigen Teil der Sohle ist ein
Fußbett 2 aus Kunststoff aufgebracht, das die Sohle 1 entspre
chend formt.
Der vordere Teil der Sohle 1 zeigt eine Kunststoff-Fläche 3, die
auf die Sohle 1 aufgespritzt ist und aus der oben näner geschil
derten Mischung aus Polyether-Polyurethan-Elastomer mit Polysty
rol-Kautschuk (Thermorubber) besteht.
Die Strichlierung 5 deutet die Aufklebungsgrenze des Oberleders
mit der Brandsohle 1 an.
In Fig. 2 ist erkennbar, daß die Sohle 1 eine Perforation 4 auf
weist, in die noppenartig der verspritzte Kunststoff 3 einge
drungen ist, und diese ausfüllt.
Zum rückwärtigen Teil der Sohle 1 ist im Schnitt das Fußbettform
stück 2 erkennbar, das mit dem Leder der Sohle 1 (heiß) verklebt
ist.
In der Draufsicht der Fig. 3 ist die Perforation 4 erkennbar, die
hier etwa rautenförmig in der Sohle 1 angeordnet ist, wobei der
Perforationsdurchmesser 2 mm und der Lochabstand 10 bzw. 15 mm
beträgt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitfähigen Brand
sohlen für Schuhe, wobei die Brandsohle zunächst perforiert
wird und anschließend auf die Sohlenunterseite ein leitfähiger
thermoplastischer Kunststoff aufgebracht wird, der die Perfo
rationen ausfüllt, dadurch gekennzeichnet, daß man eine auf
Fließtemperatur erwärmte Mischung aus leitfähigem Polyether
-Polyurethan-Elastomer mit einem thermoplastischen Polysty
rol-Kautschuk auf die Sohlenunterseite spritzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Mischung von Polyether-Polyurethan-Elastomer mit dem Polysty
rol-Kautschuk mit Mischungsverhältnissen von Elastomer zu
Kautschuk wie etwa 1 : 3 bis 1 : 7, vorzugsweise von etwa 1 : 5 auf
spritzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Kautschuk-Komponente eine Mischung von Polystyrol mit
Öl, Calciumcarbonat, Zinkstearat und gegebenenfalls Farbe ver
wendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine die Perforierung überdeckende Platte auf die
Sohlenunterseite spritzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Perforierung Durchmesser von 1-5 mm, vorzugsweise
2-3 mm, und mittlere Abstände von etwa 5-15 mm voneinander
aufweist.
6. Leitfähige Brandsohle, insbesondere für Sicherheitsschuhe mit
einer Perforierung und mit einer die Perforierung ausfüllenden
Beschichtung aus elektrisch leitfähigem Kunststoff, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus einer Mischung von
Polyether-Polyurethan-Elastomer mit einem Polystyrolkautschuk
besteht.
7. Brandsohle nach Anspruch 6 gekennzeichnet durch ein Mischungs
verhältnis von Elastomer zu Kautschuk wie etwa 1 : 3 bis 1 : 7,
vorzugsweise wie etwa 1 : 5.
8. Brandsohle nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kautschuk aus Polystyrol in Mischung mit Öl, Calciumcar
bonat, Zinkstearat und gegebenenfalls Farbe besteht.
9. Brandsohle nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß sie eine die Perforation überdeckende, aufgespritzte
Platte aufweist, wobei die Perforation einen Durchmesser von
etwa 1-5 mm, vorzugsweise 2-3 mm, und einen mittleren Lochab
stand von etwa 5-15 mm besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893922300 DE3922300A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Leitfaehige brandsohle fuer schuhe sowie verfahren zu deren herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893922300 DE3922300A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Leitfaehige brandsohle fuer schuhe sowie verfahren zu deren herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3922300A1 true DE3922300A1 (de) | 1991-01-17 |
Family
ID=6384459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893922300 Withdrawn DE3922300A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Leitfaehige brandsohle fuer schuhe sowie verfahren zu deren herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3922300A1 (de) |
Cited By (3)
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1989
- 1989-07-07 DE DE19893922300 patent/DE3922300A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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Legal Events
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