DE3922251A1 - Papierleimung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Leimungszusammensetzungen
zur Ausbildung einer Widerstandsfähigkeit gegenüber Flüssig
keitspenetration in Papier und ein verbessertes geleimtes
Papierprodukt. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
kationisches Leimungsmittel, das eine Hauptmenge eines
Papierleimungs-Fettsäureanhydrids und eine kleinere Menge an
Papierleimungs-Alkylketendimer enthält.
Hentrich et al (US-Patent 24 11 860) beschreiben, daß Papier
wasserbeständig wird, wenn es mit höheren Ketendimeren be
handelt wird. Kulick und Strazdins (US-Patent 34 45 330)
beschreiben die Ausbildung von Wasserbeständigkeit mit katio
nischen Emulsionen hydrophober organischer Fettsäureanhydride.
Kulick, Savina und Strazdins (US-Patent 33 11 532) beschrei
ben die Verwendung von geradkettigen Acylverbindungen in
Verbindung mit Papierleimungs-Ketendimeren, um die Wirkung
des Dimeren zu verstärken. Die angegebenen Acylverbindungen
sind höhere Fettsäuren (d.h., sie enthalten 12 Kohlenstoff
atome oder mehr), und die entsprechenden Anhydride, Amide,
Säurechloride und Aldehyde. Das Patent lehrt, daß, wenn die
Menge einer Acylverbindung in der Mischung die Menge des
Dimeren überschreitet, die Qualität der Leimung unter die
mit dem Dimeren allein erhaltene abfällt.
Tests haben gezeigt, daß, wenn Pappe mit einer Mischung aus
Ketendimer und Stearinsäure geleimt wird, die Penetrometer-
Ablesungen (Penescope readings) jäh von über ca. 18 000
Sekunden auf ca. 1000 Sekunden abfallen, wenn die Menge an
Stearinsäure in der Leimungsmischung ca. 50% überschreitet
(20%ige Milchsäurelösung bei 37,8°C/100°F, bei einer Höhe
von 30,48 cm/12 inch). Wenn hingegen eine erfindungsgemäße
Leimungsmischung einen Hauptanteil an Stearinsäureanhydrid
und einen kleineren Anteil an Ketendimer (z.B. 1.5 : 1, oder
größer) enthält, bleiben die Penetrometer-Ablesungen bei
einem Wert von über ca. 18 000 Sekunden.
Es wurde gefunden, daß eine Papierleimungs-Zusammensetzung,
die ein Papierleimungs-Fettsäureanhydrid und ein Papier
leimungs-Alkylketendimer enthält, wobei das Gewichtsverhält
nis von Fettsäureanhydrid zu Alkylketendimer größer als
1,0 zu 1,0 ist, und 4,0 zu 1 nicht übersteigt, in Emulsions
form verwendet werden kann, um Papierprodukte wirksam zu
leimen. Vorzugsweise ist das Gewichtsverhältnis größer als
1,5 zu 1,0, und übersteigt nicht 4,0 zu 1. Die Wirtschaft
lichkeit der Leimung und die erfindungsgemäße hervorragende
Leimungsqualität sind mit der Verwendung von wesentlichen
Mengen des Fettsäureanhydrids in Kombination mit geringeren
Mengen des Alkylketendimers verbunden. Die Leimung kann
unter Verwendung üblicher Papierherstellungsverfahren
durchgeführt werden. Die Verwendung der erfindungsgemäß
verbesserten Leimungszusammensetzung ergibt auch ein ver
bessertes Papierprodukt, das eine Widerstandsfähigkeit
gegenüber übermäßiger Vibrationsbeanspruchung von Containern
besitzt. Es wurde gefunden, daß Container, die aus der ver
besserten geleimten Pappe hergestellt sind, unter Bedingun
gen wie z.B. einem Lastwagentransport und dergleichen
gegenüber Leckage widerstandsfähiger sind.
Zweckmäßige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Papier
leimungs-Zusammensetzung nach Anspruch 1 sind Gegenstand
der Ansprüche 2 und 3.
Die erfindungsgemäß verwendeten Papier-Fettsäureanhydride
sind die höheren Fettsäureanhydride (mit mehr als 12 Kohlen
stoffatomen). Geeignete Anhydride sind z.B. Arachin-,
Behen- und Stearinsäureanhydrid. Sie sind hydrophob und im
wesentlichen wasserunlöslich.
Die Papierleimungs-Alkylketendimeren leiten sich von im
wesentlichen geradkettigen höheren Fettsäuren ab, wie z.B.
von Stearin- und/oder Palmitinsäure.
Sowohl die Fettsäureanhydride als auch die Alkylketendimeren
werden in die Fasern zur Papierherstellung als kationische
Emulsionen, getrennt oder als Mischung, eingebracht. Die
Emulgierung der hydrophoben Leimungsmittel wird in Gegen
wart eines kationischen Mittels, wie z.B. einer kationischen
Mais- oder Kartoffelstärke durchgeführt, das zur Ausbildung
einer positiven Ladung an den emulgierten Teilchen geeignet
ist. Die Herstellung der Emulsion erfolgt gemäß üblicher
Verfahren, wie sie z.B. im US-Patent 33 11 532 beschrieben
sind.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden
zur Veranschaulichung spezifischerer Einzelheiten Beispiele
angegeben, ohne die Erfindung darauf zu beschränken.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung gegenüber der Lehre
des US-Patents 33 11 532 wird durch einen direkten Vergleich
der Leimungsqualität von Mischungen von Alkylketendimer
(AKD) mit Stearinsäureanhydrid und Stearinsäure gezeigt.
Die Emulsionen wurden ähnlich wie im US-Patent 33 11 532
beschrieben wie folgt hergestellt:
Zu 100 g einer 3 Gew.-%igen heißen wäßrigen Lösung einer
wasserlöslichen kationischen Stärke in einer vorerhitzten
Cenco-Schale, die an einem Waring-Mischer (Waring Blendor),
der mit maximaler Geschwindigkeit lief, angebracht war,
wurden langsam 0,15 g Natriumlignosulfat zugegeben. Flocken
von AKD oder AKD mit den Acylverbindungen wurden bei 82,2°C
(180°F) zusammengeschmolzen, um verschiedene Mischungen
bereitzustellen. 10 g der geschmolzenen Leimungsmischung
wurden dann zu der Stärkelösung, die sich bei 82,2°C
(180°F) befand, zugegeben und das Mischen 60 Sekunden lang
fortgesetzt. Die Emulsion wurde dann rasch durch Verdünnen
auf 1% mit kaltem destillierten Wasser abgekühlt. Die
Leimungsendkonzentration betrug 0,76%.
Durch Zugabe der verschiedenen Emulsionen bei einer Konzen
tration, die 1,814 kg (4 pounds) pro Tonne entspricht, zu
einer Papierstoffsuspension aus gebleichtem Kraftzellstoff
bei einer Konsistenz von 0,6%, und nachfolgender Zugabe
einer handelsüblichen kationischen Kartoffelstärke in einer
Menge, die 3,628 kg (8 pounds) pro Tonne entspricht, wurden
Handbögen hergestellt. Der pH-Wert der Aufschlämmung wurde
mit Schwefelsäure auf 6,3 eingestellt, und der Papierstoff
zu Handbögen von 140 g/m2 verarbeitet.
Die geleimten, getrockneten Bögen wurden einem Penescope-
Test unterworfen, unter Verwendung einer 20%igen Milch
säure bei 34,8°C (100°F) als Flüssigkeit, und bei einer
Höhe von 30,48 cm (12 inches). Jeder Test wurde nach 18 000
Sekunden abgebrochen, wenn dann keine beobachtbare Pene
tration vorhanden war.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Wenn die Menge an Stearinsäure in der Leimungsmischung ca.
50% übersteigt, fallen die Penescope-Ablesungen jäh von
über ca. 18 000 Sekunden auf ca. 900 Sekunden. Im Gegensatz
dazu verbleiben die Penescope-Ablesungen bei Papier, das
mit einer Leimungsmischung behandelt ist, die einen Haupt
anteil an Stearinsäureanhydrid besitzt, bei einem Niveau
von über ca. 18 000 Sekunden. Dieser Vergleich zeigt die
signifikante Verbesserung in der Widerstandsfähigkeit gegen
über Flüssigkeitspenetration, wenn in der Leimungsmischung
ein Fettsäureanhydrid (FAA) mit einem Alkylketendimer
kombiniert ist.
Eine weitere Testung der Handbögen zeigt die verbesserte
Widerstandsfähigkeit gegenüber Randpenetration. Rechteckige
Platten der Handbögen werden an beiden Seiten mit Poly
ethylenfilm laminiert und 30 Minuten lang vollständig in
eine Lösung von 20%iger Milchsäure von 82.2°C (180°F) ,
die mit 5 g/l Methylenblau gefärbt ist, eingetaucht. Der
Rand jeder Platte ist der Flüssigkeit ausgesetzt, und die
Gewichtszunahme wird bestimmt. Die Leimungsqualität ist
umgekehrt proportional zum Gewichtsanstieg. Die Ergebnisse
werden in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Wenn die Menge Stearinsäure in der Leimungsmischung ca. 50%
übersteigt, stieg die Menge an von der Platte absorbierter
Flüssigkeit beträchtlich an. Im Gegensatz dazu absorbieren
die Platten, die mit einer Leimungsmischung behandelt sind,
die einen Hauptanteil an Stearinsäureanhydrid enthält, eine
nahezu konstante Menge an Flüssigkeit. Dies zeigt die be
deutende Verbesserung in der Widerstandsfähigkeit gegenüber
einer Dochtwirkung bei erfindungsgemäß hergestellter Pappe.
Eine handelsüblich hergestellte Ketendimer-Emulsion
(Hercon®-kationisches Ketendimer, Hercules Incorporated) wurde
mit im Laboratorium hergestellten Stearinsäureanhydrid-
Emulsionen auf eine ähnliche Weise, wie im Beispiel 1 be
schrieben, gemischt. Die Dosierung der kombinierten Leimung
betrug 1,360 kg (3 pounds) oder 2,268 kg (5 pounds)/Tonne,
und die Leimungszusammensetzung bestand aus 60/40 oder 40/60
AKD/FAA, reinem AKD, oder reinem FAA.
Wie in Beispiel 1 wurden Handbögen hergestellt und mit vier
verschiedenen Flüssigkeiten Dochtwirkungs-Tests unterworfen.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Die überragende Widerstandsfähigkeit gegenüber eine Docht
wirkung wird erhalten, wenn FAA eine Hauptkomponente ist.
Die Leimungsmischung mit 40% AKD und 60% FAA ergibt eine
wesentlich bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber einer
Dochtwirkung als entweder die alleinige Verwendung von AKD
oder FAA. Erfindungsgemäß wird auch eine wesentlich ver
besserte Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Dochtwirkung
im Vergleich zum Stand der Technik erhalten, der durch die
Leimungsmischung aus 60% AKD und 40% FAA dargestellt wird.
Auf einer kleinen Fourdrinier-Papiermaschine, die so aus
gestaltet war, daß sie eine maßstabgetreue kommerzielle
Durchführung simulierte, wurde Walzpapierstoff hergestellt.
Die Leimungszusammensetzung wurde durch Vormischung einer
handelsüblichen Hercon®-Ketendimer-Emulsion und einer Stearin
säureanhydrid-Emulsion, hergestellt auf ähnliche Weise wie
in Beispiel 1, hergestellt. Die Leimungszusammensetzung
wurde der gebleichten Kraftzellstoff-Aufschlämmung vor dem
Verarbeiten zu Bögen in einer Weise zugefügt, wie sie
normalerweise bei einer Fourdrinier-Maschine im kommerziellen
Maßstab üblich ist. Die hergestellte Pappe wurde dann einem
Dochtwirkungs-Test unterworfen. Es ist bekannt, daß die
Effizienz von Alkylketendimeren durch Alaun und
einen hohen Alkalinitätsgrad, der durch Zugabe von Natrium
bicarbonat erhalten wird, nachteilig beeinflußt wird. Die
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Das mit einer Leimungsmischung aus 60% FAA und 40% AKD her
gestellte Papier zeigt eine verbesserte Widerstandsfähigkeit
gegenüber einer Dochtwirkung im Vergleich zu Papier, das mit
einer reinen AKD-Leimung hergestellt wurde. Zusätzlich wird
die Leimungsqualität durch die Gegenwart von Alaun
oder einer hohen Alkalinität im wesentlichen nicht
beeinträchtigt. Dies steht im Gegensatz zu der Leimungs
qualität von Papier, das mit reiner AKD-Leimung in Gegen
wart von Alaun oder einer hohen Alkalinität her
gestellt wurde.
Die Verbesserung in der Widerstandsfähigkeit gegenüber Flüs
sigkeitspenetration bei Pappe, die die FAA/AKD-Mischung ent
hält, schafft eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber
Leckage (Auslecken) während einer übermäßigen Vibrations
beanspruchung von daraus hergestellten gefüllten Containern.
Walzpapierstoff wurde wie vorstehend in Beispiel 3 beschrie
ben mit 2,131 kg (4,7 pounds)/Tonne der Leimungsmischung
hergestellt. Es wurde kein Natriumbicarbonat oder Calcium
carbonat verwendet. Die erhaltenen Container wurden mit
handelsüblicher entrahmter Milch, einem handelsüblichen
Traubengetränk (grape drink beverage), das ein Antioxidan s
enthält, und einer 5%igen wäßrigen Ethanollösung gefüllt.
Die Container wurden einer übermäßigen Vibrationsbeanspruchung
unterworfen, die so ausgestaltet war, daß sie eine Verteilung
mit einem Motorlastkraftwagen simuliert. Nachfolgend ist
die Qualität der Leimungsmischung im Vergleich zusammen
gestellt (AKD-Typ 1 ist Hercon®-kationisches Alkylketendimer,
Hercules Incorporated; AKD-Typ 2 ist Keydime®-kationisches
Alkylketendimer, Albright and Wilson Americas, Inc.):
Die mit einer Leimungsmischung mit einer Hauptmenge von FAA
und einer kleineren Menge von AKD hergestellte Pappe zeigt
eine beträchtliche Verbesserung in der Widerstandsfähigkeit
gegenüber Leckage, im Vergleich zu Pappe, die nur mit einer
AKD-Leimung allein hergestellt wurde. Das Auslecken wird um
einen Wert von zwischen ca. 10% und ca. 60% verringert.
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß mit der Erfindung
eine Verbesserung in der Wirtschaftlichkeit der Leimung von
Papier mit Fettsäureanhydriden oder Alkylketendimeren be
reitgestellt wird. Zusätzlich ist erfindungsgemäß eine ver
besserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Flüssigkeitspene
tration und einer Dochtwirkung in erfindungsgemäß hergestell
ter Pappe zu erzielen. Container, die aus der Pappe herge
stellt sind, zeigen eine verbesserte Widerstandsfähigkeit
gegenüber Leckage unter Vibrationsbeanspruchung. Mit der
Erfindung wird auch eine Leimung bereitgestellt, die gegen
über einer Penetration von Alkohol enthaltenden Flüssig
keiten eine hohe Widerstandsfähigkeit zeigt.
Claims (3)
1. Papierleimungs-Zusammensetzung zur Anwendung für
Papier, um dem geleimten Papier eine verbesserte Wider
standsfähigkeit gegenüber Flüssigkeitspenetration und eine
verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Leckage zu ver
leihen, wenn das geleimte Papier einer übermäßigen Vibra
tionsbeanspruchung unterworfen wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zusammensetzung eine
Mischung aus einem Papierleimungs-Fettsäureanhydrid und
einem Papierleimungs-Alkylketendimer enthält, wobei das
Gewichtsverhältnis von Fettsäureanhydrid zu Alkylketendimer
größer als 1,0 zu 1,0, vorzugsweise ca. 1,5 zu 1,0, ist
und 4,0 zu 1,0 nicht übersteigt.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Papierleimungs-Fett
säureanhydrid Stearinsäureanhydrid ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Alkylketendimer von
einer Mischung aus Palmitinsäure und Stearinsäure abge
leitet ist.
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8141 | Disposal/no request for examination |