DE3920632A1 - Aufbau, insbesondere kastenaufbau, fuer ein transportfahrzeug (lkw) - Google Patents
Aufbau, insbesondere kastenaufbau, fuer ein transportfahrzeug (lkw)Info
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Description
Die Erfindung betrifft einen Aufbau, insbesondere Kastenauf
bau, für ein Transportfahrzeug (LKW), welcher vom Fahrge
stell desselben abnehmbar ist.
Grundsätzlich sind sämtliche Aufbauten von Lastkraftwagen
demontierbar. Dies geschieht in der Regel jedoch nur zum
Zwecke der Reparatur oder des Austausches eines Aufbaus. Zum
Be- und Entladen ist eine solche Demontage nicht vorgesehen.
Die herkömmlichen Fahrzeug-Aufbauten sind daher auch für
einen sogenannten "Wechselverkehr" nicht geeignet. Dafür
werden heutzutage Container verwendet. Diese müssen jedoch
mit gesonderten Hebezeugen vom Fahrzeug abgehoben und auf
dem Boden abgesetzt werden, bzw. umgekehrt. Die Positio
nierung derartiger Container auf einer Zwischenhöhe, z.B.
Rampenhöhe, zum Be- und Entladen ist nicht möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Fahrzeugaufbau der eingangs genannten Art zu schaffen, der
für den sogenannten "Wechselverkehr" geeignet ist derart,
daß auf gesonderte Hebezeuge verzichtet werden kann, wobei
es gleichzeitig möglich sein soll, den vom Fahrzeug entkop
pelten Aufbau in beliebiger Höhe zwischen Boden und maxima
ler Höhe zu positionieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte konstruktive
Details sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Durch die erfindungsgemäßen Hubsäulen ist es möglich, den
Fahrzeugaufbau ohne externe Hebezeuge vom Fahrgestell abzu
heben und bodeneben abzusetzen, nachdem das Fahrzeug unter
dem Aufbau herausgefahren worden ist. Mittels der erfin
dungsgemäßen Hubsäulen ist es auch möglich, den Aufbau auf
Zwischenhöhen zu positionieren, wobei bei individuellem
Antrieb der einzelnen Hubsäulen gemäß Anspruch 2 ohne
weiteres eine Horizontallage des Aufbaus über dem Boden auch
dann gewährleistet werden kann, wenn der Boden etwas geneigt
oder unterschiedlich druckfest ist.
Vorzugsweise ist jeder Hubsäule ein elektromotorischer
Antrieb zugeordnet, welcher entweder mit einem externen
Stromnetz und/oder einer bordeigenen Stromquelle in Form
einer aufladbaren Batterie verbindbar ist. Die Aufladung der
bordeigenen Stromquelle kann durch einen einen Verbrennungs
motor umfassenden Stromgenerator aufladbar sein. In diesem
Fall ist auch der Stromgenerator bordeigener Bestandteil des
Aufbaus.
Grundsätzlich wird die Bewegung der einzelnen Hubsäulen
individuell gesteuert, wobei ein Gleichlauf sämtlicher
Hubsäulen angestrebt ist. Um jedoch selbstätig einen Gleich
lauf wenigstens der beiden vorderen und beiden hinteren Hub
säulen zu gewährleisten, können die Maßnahmen nach Anspruch
11 vorgesehen sein.
Um des weiteren ein versehentliches Umkippen des Aufbaus auf
unterschiedlich druckfestem Untergrund zu vermeiden, ist
zwischen jeder Hubsäule und dem zugeordneten Antriebsmotor
ein elastisch nachgiebiges Element angeordnet. Des weiteren
ist jeder Hubsäule mindestens ein Bewegungssensor zugeord
net. Mittels diesem ist eine der Antriebsbewegung nicht
entsprechende Hubsäulenbewegung feststellbar unter entspre
chender Steuerung, insbesondere Abschaltung der Antriebs
bewegung der benachbarten vorderen oder hinteren Hubsäule.
Eine der Antriebsbewegung nicht entsprechende Hubsäulenbewe
gung tritt in der Regel immer dann ein, wenn die Hubsäule
auf weichem Untergrund regelrecht "einbricht". Das elastisch
nachgiebige Element ist vorzugsweise Teil der Hubsäule und
in Hubsäulen-Längsrichtung wirksam sowie in Form einer
Schraubendruckfeder ausgebildet. Des weiteren sind vorzugs
weise zwei in Hubsäulen-Längsrichtung im Abstand voneinander
angeordnete Bewegungssensoren vorgesehen, um die Funktions
sicherheit zu erhöhen. Die erwähnte Steuerung der Antriebe
erfolgt dann bereits bei entsprechender Anzeige durch einen
der beiden Bewegungssensoren.
Bei einer besonders komfortablen Ausführungsform ist der
Aufbau mit einem Horizontalsensor ausgerüstet, der mit
sämtlichen Hubsäulenantrieben derart gekoppelt ist, daß
diese so gesteuert sind, daß die Hubsäulen unter Aufrecht
erhaltung einer Horizontallage des Aufbaus bewegt werden. Zu
diesem Zweck wird dann jede Hubsäule in Abhängigkeit von dem
Horizontalsensor individuell angesteuert. Der Horizontalsen
sor wirkt nach Art einer "Wasserwaage" in den beiden Hori
zontal-Koordinaten. Er kann auch nach Art eines Pendels
funktionieren. Diesbezüglich handelt es sich um ein herkömm
liches Bauteil, welches in besonderer Weise hier eingesetzt
wird.
Von besonderem Interesse sind noch die Maßnahmen nach
Anspruch 7, wonach die dem Fahrerhaus des Fahrzeugs nächst
gelegenen bzw. beiden vorderen Hubsäulen samt Führungsprofil
und den Hubsäulen jeweils zugeordneten Antriebsritzeln aus
der längsseitlichen Begrenzungsebene des Aufbaus unter ent
sprechender Vergrößerung ihres Horizontalabstandes heraus
bewegbar sind. Damit ist es möglich, daß das Fahrzeug bei
angehobenem Aufbau ohne Gefahr einer Kollision zwischen den
beiden Hinterrädern und den beiden vorderen Hubsäulen unter
dem Aufbau herausfahrbar ist. In diesem Zusammenhang sind
dann noch die konstruktiven Maßnahmen nach Anspruch 9 von
Bedeutung.
Von der Raumausnutzung sind vorteilhaft die Maßnahmen nach
Anspruch 8, wonach die den vorderen und hinteren Hubsäulen
zugeordneten Antriebe, insbesondere Elektromotoren, jeweils
im Bereich der vorderen und hinteren Boden-Quertraverse des
Aufbaus angeordnet sind, wobei die zu den Hubsäulen führen
den Kraftübertragungsmittel sich vorzugsweise innerhalb der
genannten Quertraversen erstrecken.
Als Hubsäulen-Antrieb können auch hydraulisch und/oder
pneumatisch betätigte Kolben-Zylinder-Einheiten dienen, die
mit einer gemeinsamen oder individuell wirksamen Kraft
speicher (Pumpe/Reservoir) verbunden sind. Die Praxis hat
jedoch gezeigt, daß bezüglich Funktionssicherheit und Raum
bedarf elektromotorische Antriebe am geeignetsten sind.
Die erfindungsgemäß ausgebildeten Aufbauten eignen sich
besonders gut für den Transport hochempfindlicher Güter, zum
Beispiel für den flugzeugtechnischen Bereich, Tiere, insbe
sondere Turnierpferde, also Produkte, die beim Be- und Ent
laden besonders pfleglich behandelt werden müssen. Auch sind
die erfindungsgemäßen Aufbauten immer dann von großem
Vorteil, wenn entweder zum Be- oder zum Entladen keine ent
sprechenden Geräte, wie Gabelstapler oder dergleichen zur
Verfügung stehen.
Nachstehend wird eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Fahrzeug-Aufbaus in Form eines Kastenaufbaus
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau gemäß Erfindung in Fahrstellung auf
einem LKW, in Seitenansicht;
Fig. 2 die Anordnung gemäß Fig. 1 in Rückansicht;
Fig. 3 den Aufbau gemäß Fig. 1 bzw. 2 vom Fahrzeug
abgehoben und auf dem Boden abgestellt,
ebenfalls in Seitenansicht;
Fig. 4 den Aufbau gemäß Fig. 3 zum Be- und Entladen
auf dem Boden abgesenkt;
Fig. 5 einen Teil des Antriebs für die dem Fahrerhaus
benachbarten bzw. beiden vorderen Hubsäulen im
schematischen Querschnitt; und
Fig. 6 eine Ausführungsform für das vordere und/oder
hintere Hubsäulenpaar eines erfindungsgemäß
ausgerüsteten Fahrzeugaufbaus mit Maßnahmen zur
Not-Abschaltung einer der beiden Hubsäulen
sowie zur Sicherstellung eines Gleichlaufs der
beiden jeweils vorderen und hinteren Hubsäulen
in schematischer Ansicht.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Transportfahrzeug in Form
eines Lastkraftwagens (LKW) mit einem kastenförmigen Aufbau
1 dargestellt, welcher vom Fahrgestell 2 abnehmbar ist, und
zwar ohne externe Hilfsmittel. Zu diesem Zweck ist der
Aufbau 1 mit Hubsäulen 3 ausgestattet, und zwar an den vier
Ecken des Kastenaufbaus 1. Mittels diesen Hubsäulen 3 ist
der Aufbau unter Abstützung am Boden 4 gegenüber dem Fahr
gestell 2 derart anhebbar, daß das Fahrzeug unter dem Aufbau
1 herausgefahren werden kann (siehe Fig. 3), wonach der
Aufbau 1 mittels der Hubsäulen 3 auf dem Boden absetzbar ist
(Fig. 4), und umgekehrt. Selbstverständlich läßt sich der
Aufbau auch in einer Zwischenlage positionieren. In der
abgesenkten Lage gemäß Fig. 4 kann zum Beispiel die Rückwand
5 des kastenartigen Aufbaus 1 abgeklappt werden unter Aus
bildung einer Fahrrampe. Dementsprechend sind zum Be- und
Entladen keine gesonderten Hebezeuge mehr erforderlich. Der
Kastenaufbau ist praktisch ebenerdig zugänglich. Der Aufbau
1 selbst ist vorzugsweise eine stabile Konstruktion aus sich
senkrecht erstreckenden Profilträgern, die mit einer Boden
gruppe fest verbunden sind. Die Außenwandverkleidung von
Säule zu Säule besteht aus Aluminiumblechen in bekannter
Klemmbauweise. Das Dach einschließlich Dachspiegel besteht
aus vergüteten Leichmetallprofilen und -blechen, die in
Nietbauweise mit einem rundumlaufenden, astabweisenden,
stranggepreßten Aluminium-Spezialprofil verbunden sind.
Wie Fig. 2 erkennen läßt, sind die beiden vorderen bzw. dem
Fahrerhaus 6 benachbarten Hubsäulen 3 aus der längsseitli
chen Begrenzungsebene des Aufbaus 1 unter entsprechender
Vergrößerung ihres Horizontalabstandes herausbewegbar. Damit
läßt sich das Fahrzeug problemlos unter dem angehobenen
Aufbau ohne Kollision zwischen den hinteren Rädern und den
beiden vorderen Hubsäulen herausfahren. Dies gilt insbeson
dere dann, wenn die hinteren Räder des Fahrzeuges zwillings
bereift sind. Grundsätzlich ist diese Anordnung auch bei den
beiden hinteren Hubsäulen denkbar zur Erhöhung der Standsta
bilität des Aufbaus 1. Entsprechend Fig. 2 beträgt im abge
senkten Zustand des Aufbaus die Ladehöhe etwa 100 mm bis 250 mm
insbesondere etwa 200 mm. Die Seitenwände und die
vordere Stirnwand sind innenseitig mit wasserfest verleimtem
Sperrholz nach AW 100 verkleidet. Der Boden des Aufbaus
besteht aus wasserfest verleimten AW 100 Warkhaus-Bodenplat
ten mit etwa 24 mm Stärke. Diese Platten sind mit Bodenquer
trägern verschraubt. Die Tragfähigkeit des Bodens ist so aus
gelegt, daß kleinere und mittlere Gabelstapler den Aufbau
befahren können. Die Rückwand des Aufbaus kann auch durch
einen Rolladen gebildet sein bzw. einen solchen zusätzlich
umfassen.
Die Hubsäulen 3 sind vorzugsweise so ausgelegt, daß ihr
Gesamthub etwa 1400 mm bis 1600 mm beträgt. Diese Hubstrecke
ist ausreichend für jede derzeitige LKW-Größe.
Wie Fig. 5 erkennen läßt, ist jede Hubsäule 3 durch einen
gesonderten Elektromotor 7 antreibbar, wobei die Elektromo
toren 7 entweder mit einem externen Stromnetz und/oder einer
bordeigenen Stromquelle in Form einer Batterie verbindbar
sind, welche vorzugsweise durch einen einen Verbrennungs
motor umfassenden Stromgenerator aufladbar ist. Dieser
einschließlich Batterien befindet sich bei der dargestellten
Ausführungsform in einem an der vorderen Stirnwand des
Aufbaus angeordneten Kasten 8. Der Kasten 8 liegt im fahrbe
reiten Zustand oberhalb des Fahrerhauses 6. Zugänglich ist
der Kasten 8 und damit der Stromgenerator vom Aufbau-Inneren
her. Der Stromgenerator umfaßt zum Beispiel ein Drehstrom
aggregat mit einer Nennleistung von 5 kVA nach DIN 14 685.
Dieses hat genügend Leistungsreserven für Geräte mit hohem
Anlaufstrom. Zur Schall- und Schwingungsdämpfung steht das
Drehstromaggregat über Gummisilentblöcken auf dem Boden des
Kastens 8. Als Antriebsmotor für den Generator dient
vorzugsweise ein Zweitaktmotor, welcher am Generator direkt
angeflanscht ist. Vorzugsweise ist die gesamte Generatorein
heit einschließlich Antriebsmotor innerhalb eines Stahlrohr
rahmens mit Drahtgriffen montiert, so daß ein Betrieb auch
außerhalb des Aufbaus möglich ist.
Wie die Fig. 1 bis 5 des weiteren erkennen lassen, sind
die Hubsäulen 3 in vertikalen Hohlprofilen 9 auf- und abbe
wegbar geführt, wobei die beiden hinteren Hohlprofile Teil
ger tragenden Konstruktion des Aufbaus 1 sind. Die Hubsäulen
3 weisen jeweils einen Zahnstangenabschnitt 10 (siehe Fig.
5) auf, der mit einem Antriebsritzel 11 in Wirkverbindung
steht. Das Antriebsritzel 11 ist jeweils am freien Ende
einer Antriebswelle 12 des zugeordneten Elektromotors 7
angeordnet. Des weiteren sind die den vorderen und hinteren
Hubsäulen 3 zugeordneten Antriebe, nämlich Elektromotoren 7,
jeweils im Bereich der vorderen und hinteren Boden-Quertra
verse 13 des Aufbaus 1 angeordnet und über sich innerhalb
derselben erstreckende Antriebswellen 12 mit den zugeordne
ten Antriebsritzeln 11 verbunden. Die beiden vorderen
Antriebswellen 12 sind entsprechend Fig. 5 als Teleskop
wellen ausgebildet, wobei der jeweils eine Wellenabschnitt
14 über ein Universalgelenk 15 am zugeordneten Elektromotor
7 und der jeweils andere Wellenabschnitt 16 über ein Univer
salgelenk 17 am Antriebsritzel 11 angeschlossen ist. Auf
diese Weise ist eine seitliche Versetzung der beiden
vorderen Hubsäulen 3 im oben beschriebenen Sinne möglich
(siehe auch Pfeil 18 in Fig. 5).
Der mit dem Antriebsritzel 11 verbundene Wellenabschnitt 16
ist, wie ebenfalls Fig. 5 erkennen läßt, innerhalb der
vorderen Boden-Quertraverse 13 kugel- oder rollengelagert
geführt (siehe Führungsrollen 19), so daß die beiden
vorderen Hubsäulen 3 sehr leicht von Hand seitlich auszieh
bar sind.
Die genannten Elektromotoren 7 sind vorzugsweise Schnecken
getriebemotoren, d. h. Motoren mit selbsthemmendem Getriebe,
so daß bei Stromausfall oder ähnlich gelagerter Notsituation
eine selbstätige Absenkung des Aufbaus 1 vermieden ist.
Diese Selbsthemmung kann durch eine gesonderte Vorrichtung
entriegelt werden, so daß mittels Handrad jede Hubsäule
mechanisch in die gewünschte Lage bewegbar ist. Im übrigen
werden die Elektromotoren über eine Steuerung mit Druck
taster-Totmannausführung betätigt, wobei die zugeordnete
Schalteinheit über ein längeres Kabel z.B. 10 m langes
Kabel, mit den Elektromotoren verbunden ist, so daß in
sicherem Abstand vom Aufbau 1 das Anheben und Absenken
desselben steuerbar ist. Die Schalteinheit ist grundsätzlich
so eingestellt, daß alle vier Hubsäulen gleichzeitig aus-
und einfahren und über eine Umschaltung jeweils das vordere
oder hintere Hubsäulenpaar bei ungleichen Bodenverhältnissen
nachgesteuert werden kann. Beim Einfahren der Hubsäulen kann
über Endschalter erreicht werden, daß alle Hubsäulen wieder
ihre Ausgangs- bzw. Nullposition erreichen. Ein unbeabsich
tigtes Übersteuern der Hubsäulen soll dadurch ausgeschlossen
sein, daß in beiden Bewegungsrichtungen über Endschalter
eine Hubbegrenzung gewährleistet ist. Die Elektromotoren 7
sind zudem mit Überlastschutzschaltern ausgerüstet.
Die Universalgelenke 15 und 17 gleichen Toleranzen aus, die
sich aufgrund der seitlichen Versetzbarkeit der beiden
vorderen Hubsäulen 3 in den vertikalen Hohlprofilen 9 ergeben. Auf diese
Weise werden Klemmungen auch im seitlich ausgezogenen
Zustand der beiden vorderen Hubsäulen 3 im Bereich der
Antriebswellen 12 sicher ausgeschlossen.
Wie in Fig. 6 schematisch angedeutet, ist zur erhöhten
Sicherheit gegen Umkippen des Aufbaus zwischen jeder Hub
säule 3 und dem zugeordneten Antrieb, hier Elektromotor 7,
ein elastisch nachgiebiges Element 20 angeordnet, und zwar
hier in Form einer Schraubendruckfeder, die in Hubsäulen-
Längsrichtung wirksam ist. Dementsprechend ist bei der
dargestellten Ausführungsform der Aufbau federnd abgestützt.
Des weiteren sind jeder Hubsäule 3 zwei Bewegungssensoren 21
zugeordnet, mittels denen eine der Antriebsbewegung - be
dingt durch den Elektromotor 7 - nicht entsprechende Hub
säulenbewegung feststellbar ist, d.h. eine Relativbewegung
zwischen einer inneren Stütze 22 und einer äußeren Stützen
führung 23, die zusammen mit der Schraubendruckfeder 20 die
Hubsäule 3 bilden. Wird eine derartige Relativbewegung
zwischen innerer Stütze 22 und äußerer Stützenführung 23,
zum Beispiel bedingt durch einen weicheren Untergrund 24, in
den die Stütze 22 im Vergleich zu der benachbarten Stütze
des vorderen oder hinteren Stützenpaars überproportional
einsinkt, festgestellt, wird der Antrieb für die benachbarte
vordere oder hintere Hubsäule 3 abgeschaltet. Der Gleichlauf
der vorderen bzw. hinteren Hubsäulen wird also unterbrochen,
um eine übermäßige Schräglage des Aufbaus und damit die
Gefahr eines seitlichen Umkippens des Aufbaus zu vermeiden.
Die beiden Bewegungssensoren 21 liegen am äußeren Umfang der
inneren Stütze 22 an. Bei der beschriebenen Relativbewegung
zwischen innerer Stütze 22 und äußerer Stützenführung 23
fallen die Bewegungssensoren 21 in den Bereich von Umfangs
nuten 25, die im entsprechenden Abstand voneinander am
äußeren Umfang der inneren Stützen 22 ausgebildet sind, und
zwar unter entsprechender Schaltung des Antriebs der benach
barten vorderen oder hinteren Hubsäule 3 (siehe linke Hub
säule in Fig. 6). Tritt dieser Fall ein, kann manuell
eingegriffen werden dahingehend, daß durch entsprechende
Ansteuerung der einzelnen Hubsäulen-Antriebe 7 die Horizon
tallage des Aufbaus sichergestellt ist. Andererseits wird
durch den fortgesetzten Antrieb der Hubsäule 3, deren innere
Stütze 22 in den weicheren Untergrund 24 übermäßig eingesun
ken ist, sichergestellt, daß durch entgegengesetzte Relativ
bewegung zwischen innerer Stütze 22 und äußerer Stützenfüh
rung 23 die Bewegungssensoren 21 wieder aus den Umfangsnuten
25 der inneren Stütze 22 herausbewegt werden, was bedeutet,
daß die innere Stütze wieder "festen Untergrund" hat. In
diesem Fall kann wieder "Gleichlauf" der beiden vorderen
oder hinteren Hubsäulen erfolgen, d. h. der Antrieb der
anderen vorderen oder hinteren Hubsäule wieder eingeschaltet
werden. Die Anordnung von zwei Bewegungssensoren 21 per Hub
stütze erfolgt aus Sicherheitsgründen, so daß bei Ausfall des
einen Sensors 21 der zweite Sensor 21 noch wirksam ist.
Zur Sicherstellung eines Gleichlaufs der beiden vorderen
und/oder hinteren Hubsäulen 3 können diese jeweils durch ein
Seil 26, einen flexiblen Draht oder dergleichen miteinander
verbunden sein. Dieses Verbindungsseil 26 steht mit einem
elektrischen Schalter 27 in Wirkverbindung, und zwar derart,
daß beim Vorlauf der einen Hubsäule 3 der Antrieb derselben
unterbrochen wird so lange, bis die andere Hubsäule 3 die
selbe Bewegung nachgeholt hat. Bei Ungleichlauf der Hub
säulen des vorderen und/oder hinteren Hubsäulenpaares wird
das stets gespannte Verbindungsseil 26 in Richtung zur
vorlaufenden Hubsäule hin bewegt mit der Folge einer ent
sprechenden Betätigung des elektrischen Schalters 27 (siehe
Doppelpfeil 28 in Fig. 6). Die beschriebene Gleichlaufsteue
rung kann mit der beschriebenen Kippsicherung kombiniert
werden, wie in Fig. 6 schematisch angedeutet ist. Im übrigen
läßt sich der Fig. 6 entnehmen, daß die Antriebsmotoren 7
jeweils auf die äußere Stützenführung 23 einwirken, wobei
zwischen der äußeren Stützenführung 23 und der inneren
Stütze 22 das oben erwähnte elastische Element 20 geschaltet
ist. Bei den dargestellten Bewegungssensoren 21 handelt es
sich jeweils um elektromechanische Sensoren. Grundsätzlich
sind auch rein elektrische, elektromagnetische oder elektro
optische Sensoren denkbar.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, das elastische Element 20
im Bereich der Antriebswelle 12 anzuordnen, und zwar
unmittelbar vor dem Antriebsritzel 11. In diesem Fall sind
die Bewegungssensoren 21 Winkel-Bewegungssensoren.
Für eine besonders komfortable Lösung kann der Aufbau 1 mit
einem zentralen Horizontalsensor vorgesehen sein, insbeson
dere nach Art einer Wasserwaage, die in den beiden Horizon
tal-Koordinaten wirksam ist. Ein solcher Horizontalsensor
ist mit sämtlichen Hubsäulenantrieben über eine zentrale
Schalteinheit derart gekoppelt, daß die Hubsäulenantriebe so
gesteuert sind, daß die zugeordneten Hubsäulen 3 unter Auf
rechterhaltung der gewünschten Horizontallage des Aufbaus 1
bewegt werden. Die einzelnen Hubsäulen 3 werden also unter
schiedlich angetrieben entsprechend dem Gefälle des Unter
grunds bzw. Bodens 4 und/oder entsprechend der unterschied
lichen Druckfestigkeit desselben.
Am unteren Ende jeder Hubsäule 3 sind Stützteller 29 in an
sich bekannter Weise angeordnet.
Die beschriebene Ausführungsform eines Fahrzeugaufbaus,
insbesondere in Form einer Pritsche oder eines sogenannten
Koffers, ist als Wechselaufbau besonders gut geeignet sowie
wartungs- und bedienungsfreundlich sowie höchst funktions
sicher. Die Ladehöhe kann entsprechend den äußeren Gegeben
heiten angepaßt bzw. eingestellt werden. Insbesondere hat
die beschriebene Konstruktion gegenüber dem Stand der
Technik, insbesondere gegenüber dem sogenannten "Abroll
system", bei welchem der Fahrzeugaufbau über hintere Rollen
und einer Hakenaufnahme an der vorderen Stirnwand in Schräg
lage nach hinten hin absetzbar ist, den Vorteil, daß die
herkömmlichen Aufbau-Dimensionen (Höhe, Breite, Länge)
unverändert beibehalten werden können. Des weiteren sind
keine besonderen Konstruktionsmaßnahmen am Transportfahrzeug
selbst erforderlich, so wie dies bei dem erwähnten Abroll
system der Fall ist. Es muß lediglich eine Verriegelungsvor
richtung für den Aufbau am Fahrgestell 2 des Transportfahr
zeuges vorgesehen sein.
Die beschriebene Hubsäulen-Konstruktion einschließlich dazu
gehörigem Antriebssystem ist äußerst robust und mit einem
nur geringen Nutzlastverlust verbunden. Die Herstellung ist
mittels herkömmlicher Konstruktionselemente möglich; dement
sprechend preisgünstig läßt sich der beschriebene Aufbau
herstellen. Auch ist eine Nachrüstung herkömmlicher Fahr
zeugaufbauten mit dem erfindungsgemäßen Hubsäulensystem ohne
weiteres möglich.
Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale
werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie
einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Claims (12)
1. Aufbau, insbesondere Kastenaufbau, für ein
Transportfahrzeug (LKW), welcher vom Fahrgestell (2)
desselben abnehmbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufbau (1) mit Hubsäulen (3) ausgestattet ist,
mittels denen er unter Abstützung am Boden (4) gegenüber
dem Fahrgestell (2) derart anhebbar ist, daß das
Fahrzeug unter dem Aufbau (1) herausgefahren werden
kann, wonach der Aufbau (1) mittels der Hubsäulen (3)
bis auf den Boden (4) absenkbar ist, und umgekehrt.
2. Aufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
an jeder Ecke desselben eine Hubsäule (3) angeordnet
ist, wobei die Hubsäulen entweder gemeinsam, paarweise
oder individuell beweg- bzw. antreibbar sind.
3. Aufbau nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Hubsäule (3) ein elektromotorischer Antrieb (7)
zugeordnet ist.
4. Aufbau nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektromotorischen Antriebe (7) entweder mit einem
externen Stromnetz und/oder einer bordeigenen
Stromquelle (Batterie) verbindbar sind, welche
vorzugsweise durch einen einen Verbrennungsmotor
umfassenden Stromgenerator aufladbar ist.
5. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubsäulen (3) in vertikalen Hohlprofilen (9) auf-
und abbewegbar geführt sind, die zumindest teilweise
Teil der tragenden Konstruktion des Aufbaus (1) sind.
6. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubsäulen (3) jeweils einen Zahnstangenabschnitt
(10) aufweisen, der mit einem Antriebsritzel (11) in
Wirkverbindung steht.
7. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Fahrerhaus (6) des Fahrzeugs nächstgelegenen
bzw. beiden vorderen Hubsäulen (3) samt Führungsprofil
(9) und den Hubsäulen (3) jeweils zugeordneten
Antriebsritzeln (11) aus der längsseitlichen
Begrenzungsebene des Aufbaus (1) unter entsprechender
Vergrößerung ihres Horizontalabstands herausbewegbar
sind.
8. Aufbau nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die den vorderen und hinteren Hubsäulen (3) zugeordneten
Antriebe, insbesondere Elektromotoren (7), jeweils im
Bereich der vorderen und hinteren Boden-Quertraverse
(13) des Aufbaus (1) angeordnet und über sich innerhalb
derselben erstreckende Antriebswellen (12) mit den zuge
ordneten Antriebsritzeln (11) verbunden sind.
9. Aufbau nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden vorderen Antriebswellen (12) als Teleskopwel
len ausgebildet sind, wobei der jeweils eine Wellenab
schnitt (14) über ein Universalgelenk (15) am zugeordne
ten Elektromotor (7) und der jeweils andere Wellenab
schnitt (16) über ein Universalgelenk (17) am Antriebs
ritzel (11) angeschlossen ist.
10. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen jeder Hubsäule (3) und dem zugeordneten
Antrieb, insbesondere Elektromotor (7), ein elastisch
nachgiebiges Element (20) angeordnet und jeder Hubsäule
(3) mindestens ein Bewegungssensor (21) zugeordnet ist,
mittels dem eine der Antriebsbewegung nicht entsprechen
de Hubsäulenbewegung feststellbar ist unter entsprechen
der Steuerung, insbesondere Abschaltung der Antriebsbe
wegung der benachbarten vorderen oder hinteren Hubsäule
(3).
11. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden vorderen und/oder hinteren Hubsäulen (3)
jeweils durch einen flexiblen Draht, ein Seil (26), oder
dergleichen, miteinander verbunden sind, und daß diese
Verbindung mit einem elektrischen Schalter (27) zusam
menwirkt, derart, daß beim Vorlauf der einen Hubsäule
(3) der Antrieb derselben unterbrochen wird so lange,
bis die andere Hubsäule (3) dieselbe Bewegung nachgeholt
hat (Gleichlaufsteuerung).
12. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Horizontalsensor, insbesondere ein in den beiden
Horizontal-Koordinaten des Aufbaus wirksamer Sensor,
vorgesehen ist, der mit sämtlichen Hubsäulenantrieben,
insbesondere über eine zentrale Schalteinheit derart
gekoppelt ist, daß die Hubsäulenantriebe (7) so gesteu
ert sind, daß die Hubsäulen (3) individuell unter Auf
rechterhaltung einer Horizontallage des Aufbaus (1)
bewegt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920632 DE3920632C2 (de) | 1989-06-23 | 1989-06-23 | Aufbau, insbesondere Kastenaufbau, für ein Transportfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920632 DE3920632C2 (de) | 1989-06-23 | 1989-06-23 | Aufbau, insbesondere Kastenaufbau, für ein Transportfahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920632A1 true DE3920632A1 (de) | 1991-01-10 |
DE3920632C2 DE3920632C2 (de) | 1996-03-28 |
Family
ID=6383439
Family Applications (1)
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