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G asrohrelektrode mit Glasrohrhandgriff zur Heilbehandlung
mit Hochspannungsstrom. Luftleeren, mit einem Glasrohrhandgriff zu handhabenden
Glasrohrelektroden zur Heilbehandlung mit Hochfrequenz- oder Hochspannungsströmen
wird der Strom bisher von der Seite zugeführt. Zu diesem Zweck ist an das Elektrodenrohr
ein dünnerer Glasrohrstutzen angefügt und auf diesen eine Metallhülse aufgekittet,
an deren Boden innen der in das Elektrodenrohr hinein abgewinkelte Elektrodenstift
und eine äußere Draht-8se angelötet ist. In diese öse ist ein Drahtring eingehängt,
an den der Stromzuleitungsdraht mittels- Karabinerhakens angehängt wird. Der Draht
ist zu seiner starken Isolierung in einen dickwandigen Gunimischlauch oder besser
gesagt Gummistrang eingebettet.
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Die Erfahrung lehrt, daß solche Elektroden sehr geschickt und vorsichtig
gehandhabt wer-den müssen. Mit der Metallhülse und ihren metallischen-Anhängseln
darf der Haut des Patienten keinesfalls--zu nahe gekommen werden, weil sonst lange
Funken überspringen, gegen welche die Patienten sehr empfindlich sind. Kommt die
Metallhülse versehentlich mit der Haut in Berührung, so entstehen sehr rasch sogar
Brandwunden. Es läßt sich auch nicht immer vermeiden, daß der dicke Gummistrang,
durch den man den Strom kräftig durchfühlt, den Patienten gelegentlich berührt und
schreckt. Hat der Gummistrang irgendwo einen unsichtbaren und deshalb unbernerkt
gebliebenen Sprung oder Riss', so schießen aus diesen, wenn sie dem Patienten oder
dem Arzt zu nahe kommen, beim Einschalten des Stromes ganze Funkengarben, die den
Patienten verletzen können oder mindestens sehr schrecken. Zur Hintanhaltung solcher
Vorkommnisse dürfen die teuren Gummistränge nicht lange im Gebrauch bleiben. Ihre
häufige Neubeschaffung verteuert die Betriebskosten.
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Diese Mißstände sind gemäß der Erfindung nun dadurch wirksam behoben,
daß der Glasrohrhandgriff aus mehreren gleichachsigen, zwischen sich Luftmäntel
abteilenden Glasröhren zusammengesetzt ist, deren inneres eine an den Elektrodenstift
metallisch angeschlossene Schraubmuffe und das stark isolierte Kabel aufnimmt, welches
mittels seines Gewindenippels in. die Schraubrnuffe einzuschrauben ist. Durch diese
Ineinanderschachtelung zweier oder mehrerer Glasröhren
zu einem
Handgriff wird gegenüber der geschilderten seitlichen Zuführung des Strornzuleiters
ein bisher unerreichter Grad der Isolierung des Leiters erzielt und dieser den Stellen
entrückt, an denen er für den Patienten oder den Arzt unangenehm oder gefährlich
werden könnte. Die für Elektroden mit Glasrohrhandgriff neuartige Stromzuführung
und -isolierung ermöglicht es dem Arzt, seine Aufmerksamkeit lediglich der eigentlichen
Behandlung zu widmen, da eine Gefährdung des Patienten nicht mehr zu besorgen ist,
und er sich auch selbst nicht mehr vor Stromschlägen zu hüten braucht. Ein Rissigwerden
des Gummistranges in der Nähe der Behandlungsstelle, wo er sonst gerade am meisten
auf Biegung beansprucht war, tritt nicht mehr ein, weil das Strangende während der
Behandlung in dein Glasgriff gegen Verbiegen gesichert ist. Und selbst wenn er durch
zu starkes Biegen vor seiner Einführung in den Handgriff Risse bekommen haben sollte,
so schadet dies nichts, weil die zwei, drei oder vier Glaszylinder mit ihren Luftzwischenräuinen
jede Einwirkung des Stromes auf die das Instrument führende Hand verhindern.
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Auf der Zeichnung ist eine AlLtsführungsform der neuen Elektrode beispielsweise
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt dieselbe im Längsschnitt, Abb. 2 im Querschnitt nach
A-B der Abb. i und Abb. 3 in Ansicht.
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In das luftleere Glaselektrodenrohr a, das seinem jeweiligen Sonderzweck
entsprechende Formen haben kann, werden die elektrischen Strahlen durch den wie
sonst achsialen inetallenen Elektrodenstift b geschickt. Dieser ist an die
eine mittlere Spitze c des das Rohr a nach hinten abschließenden Glasbodens
d angefügt und mittels eines diesen Boden durchsetzenden Drahtes
f mit einer NMetallschraubmuffe g verbunden, die in ein an den Boden
d
oder an das Elektrodenrohr a angeschrnolzenes inneres Glasrohr h eingekittet
oder, wenn dieses Gewindegünge erhält, eingeschraubt ist. Die Kabelseele i ist vorn
in einem Gewindenippel k gefaßt, der durch Drehen des die Kabelseele isolierenden
Gummistranges 1 in die Muffe g eingeschraubt wird, so daß die Überleitung
von der Kabelseele i zum Elektrodenstift b hergestellt ist.
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Das Glasrohr h, in welches der Gummistrang oder ein sonstiges stark
isoliertes Kabel mit der Gewindenippelhülse m paßt, geht hinten in ein äußeres viel
weiteres Glasrohrn über, welches wie bisher den eigentliehen Handgriff bildet Schon
bei der Anordnung eines einzigen Glasrohres lt in dein Griffrohr n wird eine
außerordentlich wirksame Isolierung erzielt. Diese kann noch wesentlich gesteigert
werden durch Zwischenschaltung eines mitteldicken Glasrohres o, das bei o' an das
Griffrohr angeschmolzen ist und von diesem getragen wird. Im Bedarfsfalle könnte
nach der Erfindung noch ein viertes Rohr vorgesehen werden. Eine Glasglocke
p verbindet das Rohrpaar n, o mit der Anschlußstelle K des
Innenrohres h, so (laß ein stabiles Ganzes entsteht.
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Durch den Gummistrang 1, dessen Führungsrohr h, den inneren
Luftmantel q, das Zwischenrohr o, den äußeren Luftmantel r und das Griffrohr
m hindurch kann sich auch der höchstgespannte Strom nicht mehr nach außen
fühlbar machen, und auch die Metallmuffe g und die Nippelhülse in. sind durch
ihre doppelten Glasumkleidungen wirksam isoliert. Wie ersichtlich, ist das Ende
des Stromzuleitungskabels 1 außer dem Bereich der zu behandelnden Körperstellen
in den Glasgriff eingebettet. Es kann also die mit der Elektrode auszuführenden
Bewegungen nach keiner Richtung hin beengen. Dabei ist der Elektrode und dem Handgriff
die leichte und gründliche Sterilisierbarkeit durch _Auskochen oder Einlegen in
desinfizierende Flüssigkeiten geblieben. Holz- oder Hartgummigriffe, in welche das
Kabel anderer Apparate auch schon achsial eingeführt wird, wären für die vorliegenden
Zwecke unbrauchbar, einerseits, weil sie sich - nicht so gut wie Glas sterilisieren
lassen und andererseits, weil der Anschluß an den Elektrodenstift nie so wirksam
verdeckt oder verkleidet werden könnte, daß an der Stoßfuge zwischen Glaselektrode
und Griff keine Funken oder influenzierenden Stromwirkungen mehr nach außen dringen
könnten.