DE3920324A1 - Behaelter mit schraub- oder stuelpdeckel - Google Patents
Behaelter mit schraub- oder stuelpdeckelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Glas, Keramik
oder Kunststoff mit Schraub- oder Stülpdeckel, bei dem die
unter dem Deckel befindliche Behälteröffnung durch eine
auf- oder abreißbare Folienmembran verschlossen ist, die
über eine Siegelschicht an den Rand der Öffnung
angesiegelt und zum Auf- oder Abreißen mit einer
Aufreißlasche versehen ist.
Behälter mit einer solchen angesiegelten Folienmembran
sind zur Anwendung bei Nahrungs- und Genußmitteln,
beispielsweise Kaffeepulver, bekannt (z.B. EP 01 48 527).
Bei diesen Behältern ist die angesiegelte Folienmembran
zum aromadichten Verschluß der Behälteröffnung und
außerdem als Originalitätsgarantie für den Behälterinhalt
vorgesehen. Zum Ansiegeln sind sie mit einer Siegelschicht
aus Kunststoff versehen.
Die Ansiegelung der Folienmembran an den Rand der
Behälteröffnung geschieht in der Praxis auf zwei
verschiedene Weisen. Eine Methode ist die, das Ansiegeln
der auf den Rand der Behälteröffnung aufgesetzten
Folienmembran durch Druck und Wärme vor dem Aufsetzen des
Deckels durchzuführen. Bei der anderen Methode wird das
Ansiegeln bei bereits aufgesetztem Deckel durch induktive
Erwärmung der Siegelschicht ausgeführt, wozu die
Folienmembran mit einer Metallschicht versehen sein muß
und wobei der notwendige Anpreßdruck durch den
aufgesetzten Deckel ausgeübt wird.
Die Metallschicht ist in der Regel ohnehin aus Gründen der
Aromadichtigkeit erwünscht und normalerweise Bestandteil
der Membrane.
Die induktive Versiegelung hat den Vorteil, daß sie
innerhalb des Abfüllprozesses bei bereits aufgesetztem
Deckel innerhalb einer sehr kurzen Siegelzeit erfolgen
kann.
Da die bekannten Metallfolienmembranen vielfach eine
angestanzte oder aufgesetzte Aufreißlasche haben, die
ebenfalls gleichen Folienaufbau wie die Membran selbst
besitzt oder mit dieser einstückig ausgebildet ist,
besteht bei diesen Membranen das Problem, daß bei der
induktiven Versiegelung die metallhaltigen Aufreißlaschen
die induzierten Wirbelströme derart beeinflussen, daß eine
ungleichmäßige Erhitzung der Siegelschicht und somit eine
ungleichmäßige und daher nicht zufriedenstellende
Versiegelung erfolgt. Die induktive Versiegelung von
Behältern mit Folienmembranen ist bisher nur bei solchen
Behältern unproblematisch, bei welchen die Folienmembran
keine Aufreißlasche besitzt. Gerade eine solche
Aufreißlasche ist aber zu einem schnellen und einfachen
Öffnen des Originalitätsverschlusses erwünscht.
Aufgrund der vorgeschilderten Probleme hat man bisher
Folienmembranen mit Aufreißlaschen so aufgesiegelt, daß
die Aufreißlasche stets an einer bestimmten Stelle der
Behälteröffnung bzw. des Öffnungsrandes zu liegen kam.
Dabei waren für ein einwandfreies Versiegeln
Induktionsspulen notwendig, welche der im Bereich der
Aufreißlasche gegebenen Metallanhäufung und der dadurch
gegebenen Stromflußveränderung Rechnung trugen. Diese
Maßnahmen sind sehr aufwendig und kostenintensiv.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter
mit Folienmembran der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, der so ausgebildet ist, daß trotz der
vorgesehenen Aufreißlasche auf einfache und wenig
aufwendige Weise ein einwandfreies induktives Versiegeln
möglich ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß die Folienmembran zumindest im Bereich ihrer
Aufreißlasche im wesentlichen metallfrei, also ohne
Metallschicht ausgebildet ist. Eine solche Folienmembran
stört trotz ihrer Lasche die induktive Versiegelung nicht.
Der Kern der Erfindung besteht somit darin, anstelle eines
Metallfolienlaminats als Siegelmembran mit angeformter
Aufreißlasche eine metallfreie Folie als Folienmembran als
Originalitätsverschluß zu verwenden, welche mit Hilfe
einer gesonderten oder auf die Folienmembran aufgebrachten
scheibenförmigen Metallfolie auf den Rand der
Behälteröffnung aufgesiegelt wird.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform dieses
erfindungsgemäßen Behälters kann die Folienmembran
zusammen mit ihrer Aufreißlasche im wesentlichen
metallfrei ausgebildet sein. Die zur induktiven
Versiegelung notwendige Metallschicht kann dabei von einer
über oder unter der Folienmembran angeordneten
scheibenförmigen Metallfolie gebildet sein, deren gesamte
Kontur der Behälteröffnung angepaßt ist, d.h. dem Rand der
Behälteröffnung folgt und nicht wesentlich von diesem
abweicht. Denn nur eine solche Metallfolie gewährleistet
eine gleichmäßige Metallmasse im gesamten Bereich des
Randes der Behälteröffnung und führt daher zu einer
gleichmäßigen Erhitzung der Siegelschicht der
Folienmembran und damit zu einer gleichmäßigen
Versiegelung. Dabei kann die scheibenförmige Metallfolie
im Behälterdeckel angeordnet sein, wobei sie mit einigen
Klebstofftupfern vorfixiert werden kann.
Es ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Behälters möglich, bei der die Folienmembran nur im
Bereich der Aufreißlasche im wesentlichen metallfrei
ausgebildet ist, während sie in ihren übrigen Bereichen,
in denen sie mit ihrer Kontur der Behälteröffnung genau
angepaßt ist, eine aufkaschierte Metallfolie aufweist.
Diese Metallfolie beeinträchtigt im Bereich der
Aufreißlasche die induktive Versiegelung nicht, da sie in
der Aufreißlasche fehlt und somit nicht wesentlich von der
Kontur des Behälterrandes abweicht.
Die Folienmembran kann aus Papier oder aus Kunststoff, wie
Polyester, Polycarbonat od.dgl. oder auch aus Zellglas
bestehen. Wenn sie bei der einen der beiden vorgenannten
Ausführungsformen mit einer Metallschicht verbunden ist,
kann sie zu diesem Zweck mit Metall, z.B. mit Aluminium
kaschiert, bedampft oder bronziert sein. Die
Siegelschichten, die zum Ansiegeln der Folienmembran oder
der Metallschicht an den Rand der Behälteröffnung oder zum
Ansiegeln der Metallschicht an die nichtmetallische
Schicht der Membranfolie dienen kann, können aus
siegelfähigem Kunststoff bestehen und aufkaschiert,
auflackiert oder durch Extrusionsbeschichtung aufgebracht
sein.
Bei dem erfindungsgemäßen Behälter kann daher als
Folienmembran eine siegelfähige oder siegelfähig
beschichtete Kunststoffolie oder Papier oder Zellglas mit
einer oder mehreren Aufreißlaschen verwendet werden, die
in beliebiger Weise ohne entsprechende Orientierung über
die Behälteröffnung gelegt werden kann und trotzdem eine
einfache und rasche Induktionsversiegelung innerhalb des
Abfüllverfahrens möglich macht, ohne daß dazu ein
spezieller Induktionssiegelkopf notwendig ist.
In Fig. 1 bis 3 der Zeichnung sind im senkrechten
Querschnitt durch die Behälteröffnung mit aufgesetztem
Deckel drei verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Behälters dargestellt, die im
folgenden näher beschrieben werden.
Bei allen drei Ausführungsformen handelt es sich um einen
Behälter, dessen Behälteröffnung 1 durch einen auf ihren
Rand 2 aufgesetzten Schraubdeckel 3 aus Kunststoff, Metall
od.dgl. verschließbar ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist in den Deckel 3
eine am Deckelboden anliegende und diesen abdeckende
Schicht 4 aus Karton eingelegt, auf die eine
Aluminiumschicht 5, die gegebenenfalls mit einer
Korrosionsschutzschicht 6 aus Kunststoff versehen sein
kann.
Unter diesen Schichten befindet sich die Folienmembran 7
mit Aufreißlasche 8, die aus Kunststoff, z.B.
Polyethylenterephthalat, oder Papier besteht und über ihre
gesamte, dem Rand 2 der Behälteröffnung 1 zugewandte Seite
einschließlich der Aufreißlasche 8 mit einer
Heißsiegelschicht 9 auf Kunststoffbasis, z.B. Surlyn,
versehen ist. Mittels dieser Heißsiegelschicht 9 ist die
Folienmembran 8 auf induktivem Wege mittels der
Aluminiumschicht 5 an den Rand 2 der Behälteröffnung 1
angesiegelt. Nach dem Aufreißen der Folienmembran 7 mit
ihrer Siegelschicht 9 mit Hilfe der Aufreißlasche 8 dient
das in den Behälterdeckel 3 eingelegte, von der
Kartonschicht 4, der Aluminiumschicht 5 und der
Korrosionsschutzschicht 6 gebildete Laminat als
Sekundärdichtung für den Behälter.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird
diese im Deckel 3 befindliche Sekundärdichtung nur durch
die Kartonschicht 4 und die Schutzschicht 6 gebildet.
Unterhalb dieses Laminats befindet sich die über die
Behälteröffnung 1 hinwegerstreckende nichtmetallische
Folienmembran 13 mit angeformter Aufreißlasche 8, an deren
Unterseite über eine Siegelschicht 10 eine
Aluminiumschicht 11 angesiegelt ist, die in ihrer Kontur
der Form und Größe des Randes 2 der Behälteröffnung
angepaßt ist, d.h. diesem Rand folgt und nicht wie die
Aufreißlasche 8 über diesen Rand hinausragt. Auf die
Unterseite der Aluminiumschicht 11 ist eine weitere
Siegelschicht 12 aufgetragen, mit der die mit der
nichtmetallischen Folienmembran 13 verbundene
Aluminiumschicht 11 auf den Rand 2 der Behälteröffnung 2
aufgesiegelt ist. Da auch bei diesem Ausführungsbeispiel
die Folienmembran mit Aufreißlasche aus Papier oder
Kunststoff besteht und daher metallfrei ist, ist trotz
Aufreißlasche 8 ein einwandfreies Versiegeln im
Induktionsverfahren möglich. Die Aufreißlasche 8 ist bei
diesem Ausführungsbeispiel an die Oberseite der
Folienmembran hochgeschlagen und erstreckt sich somit
zwischen der Folienmembran und dem in den Behälter
eingelegten Karton-Kunststoff-Laminat.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist ebenso
wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 in den Deckel 3
eine Sekundärabdichtung in Form eines aus einer
Kartonschicht 4 und einer Kunststoffschicht 6 bestehenden
Laminats eingelegt. Der
Folienmembran-Originalitätsverschluß wird durch eine
nichtmetallische Folienmembran 14 mit Aufreißlasche 15
gebildet, die über eine Siegelschicht 16 an den Rand 2 der
Behälteröffnung 1 angesiegelt ist. Auf die Oberseite
dieser Folienmembran 14 ist über eine Siegelschicht 17
eine Aluminiumschicht 18 aufkaschiert, die mit ihrer
Kontur der entsprechenden Kontur des Randes 2 der
Behälteröffnung 1 angepaßt ist, sich also nicht über die
Aufreißlasche 15 erstreckt. Dies gewährleistet, daß die
Aluminiumschicht 18, die zur induktiven Versiegelung
notwendig ist, ein einwandfreies Ergebnis dieser
Versiegelung nicht gefährdet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Aufreißlasche 15 in
einen Freiraum 19 hineingefaltet, der sich zwischen dem
Rand 2 der Behälteröffnung 1 und dem Rand 20 des
Behälterdeckels 3 befindet.
Claims (14)
1. Behälter mit Schraub- oder Stülpdeckel, dessen unter
dem Deckel befindliche Öffnung durch eine auf- oder
abreißbare Folienmembran verschlossen ist, die über
eine Siegelschicht an den Rand der Öffnung
angesiegelt und zum Auf- oder Abreißen mit einer
Aufreißlasche versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folienmembran (7, 13,
14) zumindest im Bereich ihrer Aufreißlasche (8, 15)
im wesentlichen metallfrei ausgebildet ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die gesamte Folienmembran (7, 13, 14) zusammen mit
ihrer Aufreißlasche (8, 15) im wesentlichen
metallfrei ausgebildet ist und daß über oder unter
der Folienmembran eine scheibenförmige Metallfolie
(5, 11, 18) angeordnet ist, deren gesamte Kontur der
Behälteröffnung angepaßt ist.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die scheibenförmige Metallfolie (5) im Behälterdeckel
(3) gelagert ist.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die im Behälterdeckel (3) gelagerte scheibenförmige
Metallfolie (5) auf eine Schicht (4) aus Karton od.
dgl. nachgiebigem Material aufkaschiert ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der von der Metallfolie (5) und der Schicht (4) aus
Karton od.dgl. nachgiebigem Material gebildete
Mehrschichtenverbund zusätzlich eine
Korrosionsschutz-Schicht (6) aus Kunststoff aufweist.
6. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folienmembran (7, 13, 14) aus Papier, Kunststoff,
Zellglas od.dgl. metallfreiem Material besteht.
7. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folienmembran (13, 14) nur im Bereich der
Aufreißlasche (8, 15) im wesentlichen metallfrei
ausgebildet ist und daß auf sie in übrigen Bereichen
eine Metallfolie (11, 18) aufkaschiert ist, die mit
ihrer Kontur der Behälteröffnung (1) angepaßt ist
(Fig. 2 und 3).
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folienmembran (13, 14) auf die Metallschicht (11,
18) aufgesiegelt ist.
9. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallschicht (11, 18) auf die Folienmembran (13,
14) aufgedampft oder bronziert ist.
10. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie (11) an der dem Rand (2) der
Behälteröffnung (1) zugekehrten Seite der
Folienmembran (13) angeordnet ist und an den
Behälterrand mittels einer an dieser Seite
angeordneten Siegelschicht (12) angesiegelt ist, die
auf ihre dem Rand (2) zugewandte Seite aufgebracht
ist (Fig. 2).
11. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallfolie (18) an der dem Rand (2) der
Behälteröffnung (1) abgewandten Seite der
Folienmembran (14) angeordnet ist und daß diese
Folienmembran über eine an ihrer anderen Seite
angeordnete Siegelschicht (16) an dem Behälterrand
(2) angesiegelt ist (Fig. 3).
12. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die an der Folienmembran (13, 14) ausgebildete
Aufreißlasche (8) auf die Oberseite der Folienmembran
umgelegt ist (Fig. 2).
13. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die an der Folienmembran (13, 14) ausgebildete
Aufreißlasche (8) in einen zwischen Deckelrand (20)
und Rand (2) der Behälteröffnung (1) befindlichen
Freiraum (19) hineinragt (Fig. 3).
14. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
im Behälterdeckel (3) eine sich über die
Folienmembran (7, 13, 14) hinwegerstreckende Schicht
(4) aus Karton od.dgl. nachgiebigem Material
angeordnet ist.
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