DE3920110A1 - Elektromagnetisches fenster/radarabsorber - Google Patents
Elektromagnetisches fenster/radarabsorberInfo
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Landscapes
- Radar Systems Or Details Thereof (AREA)
- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Fenster oder
einen Radarabsorber. Beide Bauteile sind insbesondere zur
Anwendung an Fluggeräten vorgesehen, können aber auch an
Schiffen, Bodenfahrzeugen oder stationären Anlagen Verwen
dung finden.
Elektromagnetische Fenster (Radome) sind elektromagnetisch
transparente Abdeckungen vor Radar- oder Funkantennen, die
einen Schutz der Antenne vor Umwelteinflüssen bewirken und
die äußere Geometrie etwa eines Fluggeräts gewährleisten.
Bei Fluggeräten können die elektromagnetischen Fenster und
der durch sie abgedeckte Raum (Antenne, Compartment,
Elektronik) einen erheblichen Beitrag zum Radarrückstreu
querschnitt (RCS) des Fluggeräts liefern. Bei Fluggeräten
mit verringerter Radarsignatur ist es daher notwendig, die
elektromagnetischen Fenster gegen Radar abzutarnen. Die
elektromagnetischen Fenster können dazu reflektierend oder
absorbierend ausgelegt werden, dabei wird aber die eigent
liche Funktion des elektromagnetischen Fensters, im ent
sprechenden Wellenlängenbereich elektromagnetisch transpa
rent zu sein, aufgehoben.
Radarabsorber sollen den Radarrückstreuquerschnitt eines
Gegenstands, insbesondere eines Fluggeräts, verkleinern.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein elektromagnetisches
Fenster zu schaffen, dessen Transparenz reversibel ein
stellbar ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Radar
absorber vorzuschlagen, dessen Absorptionsfähigkeit rever
sibel einstellbar ist.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch eine
Lichtquelle und eine fotosensitive Schicht in oder auf der
Oberfläche eines elektromagnetischen Fensters oder eines
Radarabsorbers, wobei die photosensitive Schicht unter Ein
fluß von Licht vom elektromagnetisch transparenten Zustand
in einen reflektierenden Zustand übergeht. Der Mechanismus
ist dabei, daß die photosensitive Schicht bei Beleuchtung
ihre Leitfähigkeit ändert. Ähnlich dem Photoeffekt, bei dem
Lichtquanten ausreichender Energie Elektronen freisetzen,
erzeugen die Lichtquanten in der photosensitiven Schicht
freie oder freibewegliche Ladungsträger, wodurch die Schicht
dann als Reflektor wirkt. Als Licht kann neben dem sicht
baren Licht auch infrarotes Licht oder ultraviolettes Licht
verwendet werden. Welche Energien (Wellenlängen) notwendig
sind, um zum Beispiel Ladungsträger in ein nicht vollbe
setztes Band zu heben, hängt von dem verwendeten Material
oder seiner Dotierung ab.
Mit Hilfe dieser Schicht ist es erfindungsgemäß möglich,
ein elektromagnetisches Fenster wahlweise auf elektro
magnetisch transparent oder elektromagnetisch reflektierend
zu schalten. Im elektromagnetisch reflektierenden Zustand
bewirkt eine entsprechende geometrische Formgebung des
elektromagnetischen Fensters, daß der Radarrückstrahlquer
schnitt im jeweiligen Bedrohungsaspektwinkelbereich hin
reichend klein ist. Im elektromagnetisch transparenten Zu
stand kann die hinter dem elektromagnetischen Fenster be
findliche Antenne senden oder empfangen.
Die photosensitive Schicht kann beispielsweise aus einem
Halbleiter-Photowiderstand bestehen. Bei diesem Material
bewirken einfallende Photonen eine Freigabe von Ladungs
trägern im Material des Halbleiters. Die Leitfähigkeit ist
dadurch abhängig von der Beleuchtungsstärke und in einem
weiten Bereich reversibel änderbar, wodurch sich die Trans
parenz des Materials ändert.
Die photosensitive Schicht kann auf der Innenseite des
elektromagnetischen Fensters angebracht sein - gegebenen
falls kann sie durch eine optisch transparente Schutz
schicht abgedeckt sein. Die Ansteuerung erfolgt in diesem
Fall durch eine Lichtquelle im Inneren des elektromagne
tischen Fensters.
Die photosensitive Schicht kann auch auf der Oberfläche
eines Lichtleiters (z. B. von Glasfasern, von Glasfaser
bündeln, einer Glasplatte, einer lichtleitenden Kunststoff
platte einer Lichtleitfolie oder eines Lichtsammlers) auf
gebracht sein. Die Ansteuerung erfolgt in diesem Fall durch
Einkoppelung des Steuerlichts in den Lichtleiter. Die photo
sensitive Schicht kann sich bei diesem Konzept auch im Inne
ran der Struktur des elektromagnetischen Fensters befinden.
Je nach Leitfähigkeitsbereich der photosensitiven Schicht
kann es vorteilhaft sein, wenn zur Anpassung des Flächen
widerstands der photosensitiven Schicht die photosensitive
Schicht strukturiert ist oder mit einer Antennenbelegung
(z. B. Dipolen oder Metallgittern) versehen ist. Das heißt,
daß die photosensitive Schicht nicht über den gesamten
Bereich des elektromagnetischen Fensters angeordnet ist,
sondern nur bestimmte Bereiche abdeckt und andere frei
läßt.
Bei einem Radarabsorber kann die photosensitive Schicht
zum Beispiel als die hinterste wirksame Schicht vorgesehen
sein, so daß bei Beleuchtung diese Schicht als Reflektor
dient. Der gesamte Radarabsorber ist dann mit einem λ/4-
Absorber oder einem Schichtabsorber vergleichbar, bei dem
die hinterste Schicht reflektierend (meistens aus Metall)
ist. Bei Beleuchtung mit entsprechendem Licht ist der
Radarabsorber wirksam, ohne Beleuchtung nicht oder nur
wesentlich eingeschränkt.
In einer weiteren Ausführung kann die photosensitive Schicht
die vorderste wirksame Schicht bilden, so daß bei Beleuch
tung der Radarabsorber von außen wie ein Radarreflektor
wirkt. Schaltet man die Beleuchtung ab, ist diese äußerste
Schicht transparent. Einfallende Radarstrahlung kann dann
durch diese Schicht dringen und wird von an sich bekannten
absorbierenden Schichten, denen sich auch wieder ein Reflek
tor anschließen kann, absorbiert.
Diese beiden Ausführungen eignen sich zum sogenannten "Peace
Time Masking". Das heißt, daß in Friedenszeiten der Radar
absorber abgeschaltet sein kann, so daß das Fluggerät einen
relativ großen Radarrückstrahlquerschnitt hat. Erst beim
Einsatz im Verteidigungsfall wird der Radarrückstrahlquer
schnitt durch Einschalten entsprechenden Lichtes - oder bei
der anderen Ausführung durch Abschalten des Lichtes - ab
sorbierend und verkleinert den Radarrückstrahlquerschnitt
des Fluggerätes auf so niedrige Werte, wie sie der Gegner
von Übungen her nicht kannte oder berechnen konnte.
Die Erfindung wird anhand von vier Figuren näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen erfindungsgemäße elektromagne
tische Fenster.
Fig. 4 zeigt zwei erfindungsgemäße Radarabsorber.
Fig. 1 zeigt ein elektromagnetisches Fenster mit einer
Struktur 2, die für die Festigkeit verantwortlich ist und
die radartransparent ist. Diese Struktur 2 hat die Form
einer Haube oder Hülse und dient als Radom oder Abdeckung
für die Antenne 4. Erfindungsgemäß ist auf der Struktur 2
auf der Innenseite eine photosensitive Schicht 1 aufge
tragen. Innerhalb des Radoms befindet sich die Lichtquelle
3, die hier als Torus die Antenne 4 umgibt.
Die Erfindung funktioniert wie folgt:
Wenn die Lichtquelle 3 ausgeschaltet ist, ist die photo
sensitive Schicht 1 ebenfalls radartransparent. Radarwellen
können zur Antenne 4 oder von der Antenne 4 ausgehend im
wesentlichen ungeschwächt das Radom durchdringen. Wird die
Lichtquelle 3 eingeschaltet, so werden in der photosensi
tiven Schicht 1 Ladungsträger freigesetzt, die photosensi
tive Schicht 1 wird leitend und damit reflektierend. Die
Antenne 4 kann nicht senden. Dafür werden einfallende
Radarstrahlen nicht von der Antenne 4 zum Sender zurück
reflektiert, sondern von der photosensitiven Schicht 1 zur
Seite gelenkt.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführung eines elektromagne
tischen Fensters. Die radartransparente Struktur 2 ist
hier auf der Innenseite mit Glasfasern mit photosensitiver
Beschichtung belegt. Diese Glasfasern oder Glasfaserbündel
münden vor einer Lichtquelle 3. Die Glasfasern sind, wie
die Vergrößerung links unten zeigt, mit photosensitivem
Material beschichtet. Wird die Lichtquelle 3 eingeschaltet,
wird das Licht durch die Glasfasern geleitet und erreicht
die photosensitive Beschichtung, die daraufhin leitfähig
und damit für Radarwellen reflektierend wird.
Fig. 3 zeigt links ein Radom im transparenten Zustand.
Die Struktur 2 ist wiederum innen von der photosensitiven
Schicht 1 belegt. Im Radom befinden sich die Antenne 4 und
eine Lichtquelle 3. Die Lichtquelle 3 ist in diesem Fall so
angeordnet, daß sie seitlich in die photosensitive Schicht 1
leuchtet. Die photosensitive Schicht 1 wirkt hier als Licht
träger oder Lichtleiter. Auf dem linken Teilbild ist ein
einfallender Radarstrahl gezeichnet, der, da die Lichtquelle
3 ausgeschaltet ist, das Radom praktisch ungeschwächt durch
dringen kann. Die Antenne 4 kann den Radarstrahl registrie
ren oder Funkwellen aussenden.
Auf der rechten Seite ist das gleiche Radom gezeigt, jedoch
ist die Lichtquelle 3 eingeschaltet. Ihr Licht verteilt sich
über die lichtleitende photosensitive Schicht 1. Einfallende
Radarstrahlen, wie der links unten gezeichnete, werden an
der nun reflektierenden Schicht abgelenkt.
Fig. 4 zeigt zwei Ausführungen von Radarabsorbern, wobei
die Einfallrichtung des Radars jeweils oben ist.
In der oberen Ausführung befindet sich die photosensitive
Schicht 1 an der Unterseite des Radarabsorbers. Er besteht
aus einer äußeren Schicht 5 und einem Abstandshalter 6,
der auch ein Radarabsorber sein kann. Wird die photosensi
tive Schicht 1 beleuchtet, so bilden die Schichten 5 und 1
ein 1/4-Wellenlängensystem, bei dem durch Interferenz von
oben einfallende Radarwellen sich gegenseitig auslöschen.
Der Absorber reflektiert nicht in Einfallsrichtung des
Radarstrahls.
Fig. 4 zeigt unten eine weitere Ausführung, bei der sich
die photosensitive Schicht 1 als äußerste Schicht dort be
findet, wo der Radarstrahl auftrifft. Wird die Schicht 1
beleuchtet, so ist der Gegenstand reflektierend. Wird die
Beleuchtung ausgeschaltet, so durchdringen Radarwellen die
photosensitive Schicht 1 und können in dem Absorber 6, der
zum Beispiel auch als Schichtabsorber oder als 1/4-Wellen
längenabsorber ausgebildet sein kann, zur hinteren, metal
lisch leitenden Schicht 7. Auftreffende Radarwellen können
beim Durchgang durch die Schicht 6 absorbiert werden oder
durch Interferenzen zwischen Schicht 1 und Schicht 7 sich
gegenseitig auslöschen.
Claims (6)
1. Elektromagnetisches Fenster (Radom) oder Radarabsorber,
gekennzeichnet durch eine Lichtquelle
(3) und eine photosensitive Schicht (1), die bei Be
leuchtung reversibel vom elektromagnetisch transparenten
Zustand in einen reflektierenden Zustand übergeht.
2. Fenster oder Radarabsorber nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die photosensitive Schicht (1) inner
halb der Struktur (2) oder auf der äußeren Oberfläche
oder auf der inneren Oberfläche angebracht ist.
3. Fenster oder Radarabsorber nach Anspruch 1 oder Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die photosensitive
Schicht (1) auf einem Lichtträger (Glasplatte, Glas
faser, Glasfaserbündel, lichtleitende Kunststoffolie)
aufgebracht ist.
4. Fenster oder Radarabsorber nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Strukturierung der
photosensitiven Schicht (1) oder durch zusätzliche An
tennenelemente in der photosensitiven Schicht (1).
5. Radarabsorber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die photosensitive Schicht
(1) mit einem an sich bekannten λ/4-Radarabsorber oder
einem an sich bekannten Schichtabsorber kombiniert ist
und die hinterste Schicht bildet, die bei Beleuchtung
als Reflektor dient.
6. Radarabsorber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die photosensitive Schicht (1) bei
einem an sich bekannten Radarabsorber die vorderste
wirksame Schicht bildet, so daß bei Beleuchtung ein
Reflektor und ohne Beleuchtung ein Absorber vorliegt.
Priority Applications (1)
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