DE3919425C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachfetten durch Zuführen von Grundöl zum Schmierfett von Wälzlagern für Breitstreckwalzen mit oder ohne elastischen Überzug mit feststehender bzw. einstellbarer Krümmung für biegsame Textil-, Papier- und Kunststoffbahnen, bestehend aus einer gebogenen Achse und auf dieser Achse in geringem Abstand angeordneten Rohrabschnitten, wobei die Rohrabschnitte auf flexiblen Stützringen lagern und über die Wälzlager auf der Achse abgestützt sind, mit die Wälzlager umgebenden, mit Schmierfett gefüllten Fetträumen.

Es ist allgemein bekannt, bei drehenden Maschinenteilen zur Verringerung der Reibung und Verhinderung eines Verschleißes ein Schmierfett zuzuführen.

So wurde bei Breitstreckwalzen zur Erhöhung der Laufdauer in einen das Wälzlager umgebenden Fettraum ein bestimmtes Fettvolumen eingebracht. Eine Nachfettung der Wälzlager erfolgt nach der DE-OS 36 13 494 durch eine Schmierfettzuführungsleitung, über die jedes Wälzlager bei Bedarf problemlos nachgefettet werden kann. Diese Form der Nachfettung wird in der DE-OS 37 33 448 als nachteilig bezeichnet, da das Nachfetten nur dann möglich wäre, wenn das alte Fett verdrängt werden kann. Zur Verdrängung des Altfettes besitzt nach der genannten Offenlegungsschrift jedes Wälzlager eine eigene Auslaßeinrichtung. Eine solche Ausführung erfordert zusätzliche konstruktiv aufwendige Maßnahmen und garantiert nicht in jedem Fall den erhofften Erfolg.

Aus der DE-OS 29 04 060 ist es bekannt, bei Wälzlagern in bestimmten Zeitabständen bestimmte Fettmengen in Abhängigkeit von der Drehzahl und der Lagergröße an die Reibstellen zu bringen. Hierzu werden die Lagertemperatur und der Körperschall des nachzuschmierenden Wälzlagers elektronisch erfaßt und in Abhängigkeit von diesen Parametern Grundöl in das Fettgerüst des im Wälzlager befindlichen Schmierfetts eingebracht. Diese Nachschmierung durch Zuführung von Grundöl wird jedoch erst vorgenommen, wenn der zulässige Verbrauch bereits überschritten ist, so daß bei längerer Laufzeit die Lebensdauer des Lagers verringert wird. Zum anderen erfolgt die Ölzufuhr zu einem Zeitpunkt hoher Lagertemperatur und verbrauchten, erhärteten Fettes. Das birgt die Gefahr einer unvollständigen Durchmischung von Öl und Fett und des Entweichens von Öl über die Lagerdichtungen und damit eines unzureichenden Schmiereffektes mit den bekannten negativen Folgewirkungen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Nachfettung von Wälzlagern in Breitstreckwalzen anzugeben, bei dem mit einem Minimum an Aufwand das im Fettraum eingebrachte Schmierfett über einen längeren Zeitraum, der mehrere Jahre betragen kann, die ursprüngliche Schmierfähigkeit beibehält.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Fettraum jedes Wälzlagers im Zeittakt die in dem Zeitintervall verbrauchte Menge Grundöl zugeführt wird, wodurch die ursprüngliche Schmierfähigkeit des Schmierfetts wiederhergestellt wird. In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedem Wälzlager eine identische Menge Grundöl über einen Druckimpuls gleichzeitig zugeführt.

Eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrich­ tung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nach­ folgend beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer automatischen Nachfettungsanlage für pneumatische Betätigung und

Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch eine Breit­ streckwalze.

Eine pneumatische Pumpe 3 mit Magnetventil ist über eine Saugleitung 2 mit einem Lagerbehälter 1 für ca. 1 bis 1,5 l Grundöl verbunden. Der Pumpe 3 ist ein Filter 4 unmittelbar nachgeschaltet. Von einer durchgehenden Hauptleitung 5 führen über Verteiler 6; 7 und Dosierventile 8 einzelne Schmierstellenleitungen 9 zu den Wälzlagern (Reibstellen) 11, wobei der Vertei­ ler für zwei Wälzlager 11 mit 6 und der Verteiler für ein Wälzlager 11 mit 7 bezeichnet ist. Über das Steuergerät 10 läßt sich die zum Nachfetten vorge­ sehene Zeit regeln, z.B. jeweils nach acht Betriebs­ stunden.

Die pneumatische Pumpe 3 saugt über die Saugleitung 2 das Grundöl aus dem Lagerbehälter 3 an. Unter Druck wird das Grundöl über die durchgehende Hauptleitung 5 und die Verteiler 6; 7 zu den Dosierventilen 8 geführt. Durch die Pumpe 3 wird das Grundöl in der Hauptleitung 5 kurzfristig unter Druck gehalten, wodurch der Druck­ impuls jedes Dosierventil 8 erreicht. In den Dosier­ ventilen 8 wird das für eine Nachfettung erforderliche Grundöl volumetrisch dosiert und durch den Druckimpuls über die zugehörige Schmierstellenleitung 9 der Fett­ kammer des Wälzlagers 11 zugeführt.

Aufstellung der Bezugszeichen:

 1 Behälter
 2 Saugleitung
 3 pneumatische Pumpe
 4 Filter
 5 Hauptleitung
 6 Verteiler für 2 Schmierstellen
 7 Verteiler für 1 Schmierstelle
 8 Dosierventile
 9 Schmierstellenleitung
10 Steuergerät
11 Wälzlager

Claims (2)

1. Verfahren zum Nachfetten durch Zuführen von Grundöl zum Schmierfett von Wälzlagern (11) für Breitstreckwalzen mit oder ohne elastischen Überzug mit feststehender bzw. einstellbarer Krümmung für biegsame Textil-, Papier- und Kunststoffbahnen, bestehend aus einer gebogenen Achse und auf dieser Achse in geringem Abstand angeordneten Rohrabschnitten, wobei die Rohrabschnitte auf flexiblen Stützringen lagern und über die Wälzlager auf der Achse abgestützt sind, mit die Wälzlager (11) umgebenden, mit Schmierfett gefüllten Fetträumen, wobei jedem Fettraum im Zeittakt die in dem Zeitintervall verbrauchte Menge Grundöl zugeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Wälzlager (11) eine identische Menge Grundöl über einen Druckimpuls gleichzeitig zugeführt wird.