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.Einrichtung zur Gewinnung von Nebenerzeugnissen bei -der mischgaserzeugung.
Beider Durchführung des Verfahrens nach dem Patent 34o625 tritt die Schwierigkeit
auf, daß die. Schichtungsverhältnisse und die Brennstoffmengen in den übereinanderliegenden
Schichten nicht gleich sind. Es ist _näinlich vorteilhaft, .den unteren Teil des
Gas- , erzeugerschachtes zu erweitern. Dadurch werden die Querschnitte und der Brennstoffinhalt
der _ übereinanderliegenden Schichten verschieden, .und es ist nötig, Dampf und
Luft .in verschiedenen, jeder Schicht entsprechenden Mengen und unter .verschiedenem
Druck zuzuführen, dammfit sie den ganzen Querschnitt durchdringen können. Dies bedingt
die Anwendung je einer besonderen Umschaltvorrichtung für Dampf und Luft i für jede
Schicht.
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Eine derartige, nach demHauptpatent arbeitende, aus zwei Gaserzeugern
G1 und Gz bestehende Anlage ist in Abb. z dargestellt. Es . sind dabei vier Umschaltventile
für Luft a, b,
c, d und vier für Dampf e, f, g, 1a, im ganzen
also acht Umschalter erforderlich. In dieser Ausführung nach dein Hauptpatent arbeitet
das Verfahren wie folgt: Bei der dargestellten Stellung der Ventile erhält -im Gaserzeuger
Ges, die- Schicht I Luft und die mit dieser ein Paar bildende Schicht II Dampf,
dagegen im Gaserzeuger G2 die Schicht III Luft und die entsprechende Schicht IV
Dampf zugeführt. Während der nächsten Periode werden alle Ventile umgestellt, und
es erhalten dann alle vorher mit Luft beschickten Schichten Dampf und alle vorher
mit Dampf behandelten Luft zugeführt.
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Hierbei stellen sich durch die verschiedenen Verhältnisse in den Schichten
Betriebsschwierigkeiten ein. Der Durchmesser der Schicht.I des Gaserzeugers G1 (entsprechend
gilt das gleiche vom Gaserzeuger G2) muß.gröber gehalten sein wie der -Durchmesser
der mit ihr zusammenarbeitenden Schicht II. Es ist klar, daß schon aus diesem Grunde
der Druck der.Luft oder des Dampfes, die der Schicht I abwechselnd zugeführt werden,
ärößer sein muß als der Druck des .durch die Schicht II hindurchzuleitenden Mittels,
wenn Dampf oder.Luft den Brennstoff in der Schicht I vollständig durchdringen sollen.
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Noch größer wird die _ Ungleichmäßigkeit dadurch, daß clie Schicht
II frischen Brennstoff mit gewöhnlichem Aschengehalt erhält, der hier noch großstückig
ist, weil auf dem Wege durch diese Schicht nur die Hälfte der Gesamtmenge des Brennstoffes
vergast wird. Wenn nun der in der Schicht II bebandelte Brennstoff in die Schicht
I sinkt, ist der Aschengehalt wegen der teilweisen Vergasung des Brennstoffes gestiegen
und der Brennstoff selbst kleinstückiger geworden.
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Da nun die Größe des Abbrandes; des
Aschengehaltes
und die Stückgröße des Brennstoffes dauerndem Wechsel unterliegt, ist es unmöglich,
einen richtigen Vergasungsvorgang zu erreichen und aufrechtzuerhalten, wenn der
Betrieb von der einen Schicht mit günstigen Verhältnissen auf die andere Schicht
mit schwierigen Verhältnissen umgestellt werden soll.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, unter Vereinfachung der für die
Dampf- und Luftzuführung erforderlichen Leitungen und Ventile eine größere Gleichmäßigkeit
des gesamten Betriebes und damit auch eine gleichmäßigere Beschaffenheit des erzeugten
Mischgases zu erzielen. Dieser Erfolg wird dadurch erreicht, daß, statt mit einem
in Reaktionsschichten oder -schichtenpaaren unterteilten Gaserzeuger zu arbeiten,
:in zwei zusammenarbeitenden Gaserzeugern gleich großen, einander entsprechenden
Räumen (Schichten) gleichzeitig Dampf oder Luft zugeführt wird. Wenn hierbei dafür
Sorge getragen wird, daß die zusammenwirkenden Räume unter sich gleiche Dampf- oder
Luftmengen bei gleichbleibenden Arbeitsbedingungen zugeführt erhalten, und daß das
Ideißblasen und Gasen dieselbe Zeitdauer beanspruchen, so stellen sich in beiden
ein Schichtenpaar bildenden Räumen während des Betriebes gleiche Vergasungsverhältnisse
von selbst ein und bleiben auch dauernd aufrechterhalten. Die in der Zeiteinheit
zuzuführenden Dampf- oder Luftmengen können auf Grund von Versuchen oder durch Berechnung
ohne Schwierigkeit festgestellt und die Zuführungsventile dementsprechend genau
eingestellt werden.
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Bei der Einrichtung nach Abb. 2 arbeiten die Schichten I und il der
Gaserzeuger G1 und G2 einerseits und die Schichten 11I und IV anderseits zusammen.
Bei der gezeigten Stellung der Umschaltventile erhält die Schicht I durch das Ventil
i Luft, während die Schicht 1I durch das Ventil k Dampf bekommt. Von dem zweiten
Paare erhält IV durch das Ventil m Luft, während der Schicht I1I durch das V entil
n Dampf zugeführt wird. Nach dem Umstellen werden entsprechend die Schichten 11
und 111 Luft und die Schichten I und IV Dampf erhalten. Die Luft- und Dampfmengen,
welche die Schicht III erhalten muß, sind dieselben wie bei Schicht IV, anderseits
liegen bei den Schichten I und II dieselben Brennstoffverhältnisse vor, so daß auch
die für die Schichten I und II benötigten Dampf- und Luftmengen und die Druckhöhen
gleich sind. Es kann daher dasselbe Dampf- oder Luftventil auf Schicht l oder 11
oder auf Schicht 111 oder IV arbeiten. Daher ist für jedes Schichtenpaar nur ein
Dampf- und ein Luftventil nötig.
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Noch einfacher wird die Einrichtung nach Abb. 3. Hier ist für zwei
Schichtenpaare nur j e ein Umsteuerventil für Dampf und Luft erforderlich. Diese
Vereinfachung ist dadurch erreicht, daß den untereinanderliegenden Schichten gleiche
Mittel zugeführt werden. Es erhält also die Schicht I durch das Ventil o Luft, während
die mit ihr zu einem Paare zusammengehörige Schicht II durch das Ventil p Dampf
erhält. Gleichzeitig wird von dem anderen Paare die Schicht III, die über der Schicht
I liegt, ebenfalls mit Luft behandelt, während die Schicht IV oberhalb der Schicht
1I wie diese Dampf erhält. Den zwischen den Schichten I und III einerseits sowie
II und IV anderseits herrschenden Verschiedenheiten in den Brennstoff- und Druckverhältnissen
wird durch acht eingebaute einfache Schieber i bis 8, die ein- für allemal eingestellt
werden können, Rechnung getragen. Während der nächsten Betriebszeit wird einfach
von dem einen Gaserzeuger Gx auf den anderen G2 umgeschaltet, und es erhalten dann
die Schichten I und III Dampf und die Schichten II und IV Luft, so daß das Nacheinanderwirken
von Dampf und Luft in allen Schichten gewahrt ist.
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Ein weiterer Schritt zur Vereinfachung der Umsteuerung ist möglich,
wenn für jede Schicht eines Paares ein besonderer Gaserzeuger gewählt wird. Es entsteht
dann die Einrichtung der Abb.4. In der gezeigten Stellung der Ventile r und s erhält
die Schicht 1 Luft und die Schicht II Dampf. Nach dem Umstellen wird der Schicht
II Luft und der Schicht I Dampf zugeleitet. Da jetzt in beiden Schichten die Verhältnisse
ganz gleich sind, kommen auch besondere Einstellschieber in Wegfall.
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Das erzeugte Gas wird zweckmäßig durch einen am oberen Teil des Gaserzeugers
angebrachten Seitenstutzen s abgeführt.