DE3918502C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen
Fluggastsitz, der die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches
1 aufweist.
Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (US 47 81 417)
ist der in der hinteren Hälfte leicht konkav und in der vor
deren Hälfte leicht konvex gekrümmte Polsterträger in dem
die Sitzhöcker stützenden Bereich entweder mit zwei auf die
Sitzhöcker ausgerichteten Ausnehmungen oder einer sich über
dem Bereich beider Sitzhöcker erstreckenden Vertiefung ver
sehen. Hierdurch wird zwar die Druckbelastung auf die Sitz
höcker reduziert. Eine optimale Abstützung eines Sitzbenutzers
sowohl unter normalen Bedingungen als auch während eines
Unfalls, insbesondere eines Frontalaufpralls, läßt sich mit
einem derartigen Sitz jedoch nicht erreichen.
Dies gilt auch für einen anderen bekannten Fahrzeugsitz (US
28 33 339), bei dem sich der Polsterträger in Querrichtung
über zwei nebeneinander angeordnete Sitze erstreckt und mit
in Längsrichtung verlaufenden sowie in Sitzquerrichtung in
gleichen Abständen nebeneinander vorgesehenen Längsschlitzen
versehen ist, welche den Polsterträger in flexible, neben
einander liegende Streifen unterteilen, die mit dem vorderen
Querholm fest und mit dem hinteren Querholm über Federn
verbunden sind. Der die Sitzhöcker abstützende Bereich ist
dabei leicht konkav, der die Oberschenkel abstützende Bereich
leicht konvex gekrümmt. Die Dicke des Sitzpolsters ist in
dem konkav gekrümmten Bereich nur wenig größer als im konvex
gekrümmten Bereich.
Von dieser Sitzkonstruktion unterscheidet sich ein anderer
bekannter Fahrzeugsitz (GB 22 01 088 A) nur dadurch, daß
der Polsterträger nicht in flexible, nebeneinander liegende
Streifen unterteilt ist, die hintere Hälfte stärker kon
kav und die vordere Hälfte stärker konvex gekrümmt sind
und daß der eine nach vorne ansteigende Rampe bildende Be
reich durch wenigstens eine in Sitzquerrichtung verlaufende
Sicke versteift ist, um bei einem Unfall zu verhindern,
daß sich die Rampe derart deformiert, daß der Sitzbenutzer
nicht mehr zurückgehalten wird und deshalb unter dem Becken
gurt hindurch nach vorne rutscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeug
sitz zu schaffen, der dem Sitzbenutzer sowohl unter nor
malen Bedingungen als auch bei einem Unfall, insbesondere
einem Frontalaufprall, eine optimale Abstützung zu geben
vermag, dennoch aber eine platzsparende Bauweise hat. Diese
Aufgabe löst ein Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspru
ches 1.
Dadurch, daß die den Polsterträger für das Sitzpolster bil
dende Schale in dem die Sitzhöcker stützenden Bereich eine
der Gesäßform angepaßte Mulde bildet, von der aus sich nach
vorne zwei rinnenartige Ausläufer erstrecken, erreicht man
eine optimale Druckverteilung während der Fahrt oder des
Fluges, also unter normalen Bedingungen. Wegen der günsti
gen Druckverteilung kann die Höhe des Sitzteilpolsters auf
ein Minimum reduziert werden, was eine sehr platzsparende
Bauweise ergibt. Die Rampe, welche die Mulde und deren Aus
läufer nach vorne hin begrenzt, gibt dem Sitzbenutzer im
Falle einer starken Verzögerung, wie sie bei einem Unfall,
insbesondere einem Frontalaufprall, auftritt, eine optimale
Abstützung, die außerdem ein Hindurchrutschen des Sitzbe
nutzers unter dem Beckengurt nach vorne, verhindert. Ein wei
terer, wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Schale
ist darin zu sehen, daß sie als separates Teil es erheblich
vereinfacht, die Sitzbreite an unterschiedliche Anforderungen
anzupassen, was insbesondere bei Fluggastsitzen wichtig
ist. Es brauchte nur eine der gewünschten Sitzbreite entsprechende
Schale gewählt zu werden. Dadurch, daß die als Polster
träger dienende Schale in dem die Sitzhöcker abstützenden
Bereich eine Mulde aufweist, kann man außerdem in sehr ein
facher Weise, nämlich durch eine unterschiedliche Dicke des
Sitzteilpolsters, dessen Eigenschaften entsprechend den unter
schiedlichen Anforderungen unterschiedlich wählen. Selbst
verständlich ist es auch möglich, statt einer unterschied
lichen Dicke des Sitzteilpolsters oder zusätzlich zu dieser
verschiedenartige Polstermaterialien zu verwenden, um die Eigen
schaften des Sitzteilpolsters in optimaler Weise in allen Be
reichen an die unterschiedlichen Anforderungen anpassen zu
können.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform hat die Rampe am Übergang
von der Mulde zu dem höher liegenden Teil der Schale zu beiden
Seiten einer konvex gekrümmten Mittelzone je eine konkav ge
krümmte Seitenzone.
Zusätzlich zum Sitzteilpolster kann eine Flachfederung vorge
sehen sein. Eine solche Flachfederung wird jedoch in der Regel
allenfalls in dem die Sitzhöcker abstützenden Bereich in Frage
kommen. Sie kann zwischen der Oberseite und der Unterseite
des Sitzteilpolsters liegen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die hintere Randzone
der Schale als Auflagefläche für die Auflage auf einem Quer
holm ausgebildet. Eine solche Auflagefläche erleichtert auch
die Montage, da sie die Schale bezüglich des hinteren Quer
holms richtig positioniert. Die Seitenränder der Schale haben
vorzugsweise ein an die Seitenholme des Sitzgestells, bei einem
Fluggastsitz gegebenenfalls an die Sitzteiler, angepaßtes Pro
fil, um problemlos mit diesen Teilen verbunden werden zu können.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Ansicht des Aus
führungsbeispiels,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Polsterträger des Sitzteils,
Fig. 4 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie V-V der Fig. 3,
Fig. 6 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie VI-VI der Fig. 3.
Ein Fluggastsitz 1 weist einen als Rohr ausgebildeten, von
vorderen Füßen 2 getragenen vorderen Querholm 3 und einen par
allel zu diesem verlaufenden, von hinteren Füßen 4 getragenen
hinteren Querholm 5 auf, der ebenfalls durch ein Rohr gebildet
ist. Der hintere Querholm 5 verläuft parallel zum vorderen
Querholm 3, liegt aber etwas tiefer als dieser.
Auf den hinteren Querholm 5 ist eine aus Blech, vorzugsweise
Aluminiumblech, bestehende Schale 6 aufgelegt.
Diese Schale 6 bildet den
Polsterträger für das Sitzteilpolster 7 des Fluggastsitzes
1. Die beiden seitlichen Ränder der Schale 6 liegen auf je
einem Sitzteiler auf, welcher fest mit den beiden Querholmen
3 und 5 verbunden ist sowie der Verbindung der Rückenlehne
9 mit dem Sitzteil 8 und als Träger für eine Armlehne 10 dient.
Die hintere Randzone 11 der Schale 6, die, wie Fig. 3 zeigt,
schmäler ist als der übrige Teil der Schale 6, bildet eine
nach unten offene Rinne, deren Krümmung an diejenige des hin
teren Querholmes 5 angepaßt ist. Wenn die hintere Randzone
11 auf den hinteren Querholm 5 aufgelegt ist, ist deshalb
die Schale 6 richtig positioniert, was die Montage erleich
tert. Außerdem wird durch die Rinnenform die Verbindung zwi
schen der Schale 6 und dem hinteren Querholm verbessert. Die
vordere Randzone 12, ist, wie Fig. 2 zeigt, nach unten abge
winkelt und liegt hinter dem vorderen Querholm 3. Auch die
vordere Randzone 12 ist, wie Fig. 3 zeigt, wegen der Sitzteiler
etwas schmäler als der zwischen ihr und der hinteren Randzone
11 liegende Teil der Schale 6.
Die Schale 6 weist in dem die Sitzhöcker eines Sitzbenutzers
stützenden Bereich eine der Gesäßform angepaßte Mulde 13 auf,
die an ihrer tiefsten Stelle etwa 60 mm tief ist. Zwei rinnen
artige Ausläufer 14 der Mulde 13 erstrecken sich gegen die
beiden vorderen Eckbereiche der Schale 6 hin. Die Mulde 13
steigt allmählich auf das Niveau des vorderen Bereiches 15
an, der sich an die vordere Randzone 12 anschließt. Die Form
der Mulde 13 und der rinnenartigen Ausläufer 14 ist in Fig. 3
mit Hilfe der Höhenlinien 16 veranschaulicht. Auch die Fig. 4
bis 6 lassen erkennen, daß zwischen den rinnenartigen Ausläufern
14 ein gegenüber diesen erhabener Bereich 17 vorhanden ist.
Wie sich aus den in Fig. 3 mittels der Höhenlinien 16 darge
stellten Höhenunterschieden ergibt, hat die seitliche Begrenzung
im hinteren Teil der Mulde 13 einen ähnlichen Verlauf wie die
in Fig. 5 dargestellte äußere Begrenzung 14′ der beiden rinnen
artigen Ausläufer 14. Der Übergang von der Mulde 13 sowie von
den beiden rinnenartigen Ausläufern 14 zum vorderen Bereich
15 bildet, wie Fig. 2 zeigt, eine schräg nach vorne und oben
ansteigende Rampe 18, gegen die im Falle einer starken Ver
zögerung das Gesäß des Sitzbenutzers gedrückt wird, wodurch
ein Hindurchrutschen unter
dem Beckengurt zuverlässig verhindert wird. Im Ausführungsbei
spiel ist die Rampe 18 gegenüber der Horizontalen um etwa 40°
geneigt.
Die beiden seitlichen Randzonen 19 der Schale 6 sind im Ausfüh
rungsbeispiel eben ausgebildet, da sie auf die ebene Auflage
fläche der Sitzteiler aufgelegt und mit diesen verbunden wer
den. Je eine nach oben überstehende sickenartige Erhöhung 20
versteift die Schale zwischen der Mulde und den beiden seit
lichen Randzonen 19 in deren hinterer Hälfte.
Wie Fig. 2 zeigt, ist des Sitzteilpolster 7 ein Vollschaum-Form
körper, dessen Unterseite an die Form der Schale 6 angepaßt
ist. Ferner zeigt Fig. 2, daß die Dicke des Sitzteilpolsters
7 über der Mulde 13 wesentlich größer ist als über dem davor
liegenden, vorderen Bereich 15. Daher liegt im unbelasteten
Zustand des Sitzteilpolsters 7 dessen im wesentlichen ebene
Oberseite oberhalb der Mulde 13 nur wenig tiefer als oberhalb
des davor liegenden Bereiches 15, wodurch auch der Übergang
nur als eine geringfügige Rampe in Erscheinung tritt. Die Dicke
des Sitzteilpolsters 7 ist dabei so gewählt, daß sie die un
terschiedlichen Anforderungen im Bereich der Mulde 13 und in
dem davor liegenden Bereich 15 optimal erfüllt und gleichzeitig
der Raumbedarf auf ein Minimum reduziert ist. Der Bezug des
Sitzteilpolsters 7 ist mit 22 bezeichnet.
Claims (8)
1. Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggastsitz, dessen Sitzteil
polster auf einem von Teilen des Sitzgestells getragenen
als Schale ausgebildeten Polsterträger liegt, welcher
in dem die Sitzhöcker stützenden Bereich infolge
einer Vertiefung tiefer liegt als in dem davor liegenden
Bereich, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Vertiefung (13, 14) in dem die Sitzhöcker stützen den Bereich die Form einer der Gesäßform angepaßten Mulde (13) hat,
- b) diese Mulde (13) zwei sich in Richtung zur einen bzw. anderen vorderen Ecke der Schale (6) erstreckende, rinnenartige Ausläufer (14) aufweist,
- c) die von der Mulde (13) und den rinnenartigen Ausläufern (14) zu dem davor liegenden Bereich (15) der Schale (6) ansteigende Zone als eine bei einem Aufprall ein Hindurchrutschen unter einem Beckengurt verhindernde Rampe (18) ausgebildet ist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rampe (18) zu beiden Seiten einer konvex gekrümmten
Mittelzone je eine konkav gekrümmte Seitenzone aufweist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sitzteilpolster (7) im Bereich der
Mulde (13, 14) eine größere Dicke hat als in dem davor lie
genden Bereich (15).
4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest in einem Teilbereich des Sitzteilpolsters (7)
zwischen dessen Oberseite und dessen Unterseite eine flache
Unterfederung vorgesehen ist.
5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Sitzteilpolster (7) ein Vollschaum-Formkörper
ist.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Eigenschaften des Sitzteilpolsters (7)
in den unterschiedlichen Beanspruchungen unterworfenen Berei
chen unterschiedlich gewählt sind.
7. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die hintere Randzone (11) der Schale (6)
als Auflagefläche für die Auflage auf einem hinteren Querholm
(5) des Sitzgestells ausgebildet ist.
8. Fahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auflagefläche eine nach unten offene Rinne mit einem
an den Außendurchmesser des rohrförmigen hinteren Querholms
(5) angepaßten Krümmungsradius bildet.
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