DE3917876A1 - System zum beladen eines chirurgischen instrumentensets - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein System zum Beladen eines chirurgischen Instrumentensets mit einer Vielzahl chirurgischer Instrumente.

Chirurgische Instrumente, die bei Operationen be­ nötigt werden, werden üblicherweise in Sterilbehäl­ tern oder in anderen Bereitstellungsbehältern, bei­ spielsweise Siebkörben, setartig zusammengefaßt, so daß für eine bestimmte Operation die für eine Tä­ tigkeit benötigten Instrumente komplett vorliegen. Das Zusammenstellen dieser Instrumentensets erfor­ dert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, damit sicher­ gestellt ist, daß einerseits genau die richtigen Instrumente aus der Vielzahl möglicher Instrumente ausgewählt werden und daß andererseits auch die Zahl der Instrumente zutrifft.

Diese Arbeit wird bisher von besonders hoch spezia­ lisiertem Pflegepersonal durchgeführt, sie ist zeit- und kostenaufwendig.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein System zu schaffen, daß die Zusammenstellung derartiger chirurgischer Instrumentensets vereinfacht und gleich­ zeitig eine Kontrolle für die richtige Zusammenstel­ lung bietet.

Diese Aufgabe wird bei einem System der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an jedem Instrument ein Datenträger angeordnet ist und daß ein Lesekopf für diese Datenträger vor­ gesehen ist, der über eine Datenleitung mit einer Steuereinheit verbunden ist, die die von dem Lese­ kopf in Abhängigkeit von den aus den Datenträgern ausgelesenen Daten erzeugten Signale mit in der Steuereinheit gespeicherten Daten vergleicht und/ oder eine Anzeige aktiviert.

Beim Zusammenstellen eines solchen Sets, also beim Einlegen der notwendigen chirurgischen Instrumente in einen Siebkorbeinsatz für einen Sterilisierbe­ hälter,wird somit bei jedem einzelnen Instrument der Datenträger mittels des Lesekopfes ausgelesen, wobei der Lesekopf ein den gespeicherten Daten ent­ sprechendes Signal erzeugt. Dieses Signal wird einer Steuereinheit zugeführt, die mit einem Datenspeicher vergleicht, ob die Beladung des Sets mit der Sollbe­ ladung übereinstimmt. Sobald diese Ladung überein­ stimmt, kann ein entsprechendes Signal gegeben wer­ den, so daß der Zusammensteller des Sets erkennt, daß der Set richtig und vollständig zusammengestellt ist.

Die Datenträger können beispielsweise Barcodes auf den Instrumenten sein, wobei der Lesekopf dann ein Barcodeleser ist.

Günstig ist es auch, wenn der Steuereinheit ein Datenspeicher zugeordnet ist. Dieser kann beispiels­ weise ein Drucker oder ein Magnetspeicher sein, so daß nach dem vollständigen und richtigen Zusammen­ stellen eines Instrumentensets festgehalten werden kann, welche Instrumente in den Sets gespeichert worden sind. Dies ermöglicht eine laufende Kontrol­ le und insbesondere auch eine nachträgliche Über­ prüfung, falls eine solche Kontrolle notwendig wer­ den sollte.

Günstig ist es, wenn auch ein Halter für die Instru­ mente eines Sets, also beispielsweise ein Siebkorb, einen vom Lesekopf lesbaren Datenträger aufweist.

Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausfüh­ rungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigt

Fig. 1 einen Siebkorb mit einer Anzahl chirur­ gischer Instrumente sowie einen Lesekopf mit einem Datenverarbeitungsgerät und einer Anzeige und

Fig. 2 ein chirurgisches Gerät mit einem als Barcode ausgebildeten Datenträger.

In Fig. 1 ist ein Siebkorb 1 dargestellt, der in eine nur von oben sichtbare, an der Oberseite of­ fene Wanne 2 eines Sterilisierbehälters eingesetzt ist. In den Siebkorb 1 sind mehrere chirurgische Instrumente 3 eingelegt, die im Siebkorb mittels nicht eigens dargestellter Federleisten etc. fest­ gelegt sein können. Sowohl der Siebkorb 1 als auch jedes der eingelegten Instrumente 3 trägt einen Datenträger 4, beispielsweise in Form eines Bar- oder Strichcodes, wie er in Fig. 2 an einem Instrument 3 gezeigt ist. Der Strichcode kann bei­ spielsweise mittels eines Laserstrahles in das me­ tallische Material der Instrumente und des Sieb­ korbes eingraviert sein.

Ein Barcodeleser 5 eines mobilen Lesekopfes ist über eine Leitung 6 mit einem Datenverarbeitungs­ gerät 7 verbunden, dem eine Anzeige 8 zugeordnet ist, beispielsweise ein Bildschirm.

Zum Zusammenstellen eines Instrumentensets können beispielsweise der mit dieser Arbeit betrauten Per­ son auf dem Bildschirm die für dieses Instrumenten­ set notwendigen Instrumente angezeigt werden, bei­ spielsweise mittels einer Bestellnummer oder einer anderen Typenbezeichnung. Es ist auch möglich, die Form des entsprechenden Instrumentes zusätzlich anzuzeigen, so daß das Aussuchen dieser Instrumente aus einem Vorrat erleichtert wird. Vor dem Einle­ gen des Instrumentes kann durch Lesen des Daten­ trägers überprüft werden, ob das Instrument das ge­ suchte ist. Nur bei einem entsprechenden Signal wird die Anzeige das richtige Instrument bestätigen, sonst eine Fehleranzeige ausgeben. Auf diese Wei­ se läßt sich der Siebkorb 1 vollständig bestücken.

Bei einem anderen Vorgehen werden zunächst alle Instrumente eines Sets in einen Siebkorb einge­ legt. Der Bestücker fährt anschließend mittels des Barcodelesers 5 die einzelnen Instrumente ab, so daß nacheinander die diesen Instrumenten entspre­ chenden Daten in das Datenverarbeitungsgerät 7 ge­ langen. Nur wenn alle Instrumente mit denen für die­ ses spezielle Set in dem Datenverarbeitungsgerät gespeicherten Instrumenten übereinstimmen, wird ein Freigabesignal an der Anzeige erzeugt, andern­ falls eine Fehleranzeige.

Es kann dabei zusätzlich vorgesehen sein, daß der Siebkorb mittels eines entsprechenden Barcodes mit eingelesen wird, so daß nach dem Prüfen des gesam­ ten Instrumentensets im Datenverarbeitungsgerät die Daten eines bestückten Siebkorbes, beispielsweise die Siebkorbnummer, zusammen mit den Daten aller darin angeordneten Instrumente gespeichert sind.

Diese Daten können beispielsweise am Bildschirm gemeinsam angezeigt werden, es ist auch möglich, diese Daten einem Speicher zuzuführen, beispiels­ weise sie auszudrucken oder sie auf einem Magnet­ speicher abzulegen. Dadurch wird es später jeder­ zeit möglich, die Beladung eines bestimmten Siebkor­ bes nachzuprüfen. Weiterhin ist es möglich, auf die­ se Weise einen Überblick über den Lagerbestand mit bestückten Siebkörben zu erhalten, ohne daß wei­ tere Prüfungen notwendig sind. Es würde dazu genü­ gen, bei Entnahme eines solchen Siebkorbes aus einem Lager den Abgang des entsprechenden Siebkorbes in das Datenverarbeitungsgerät einzugeben, beispiels­ weise durch Eingabe der Siebkorbnummer oder durch Lesen des Siebkorbdatenträgers mittels eines ent­ sprechenden Lesekopfes.

Anstelle des Barcodes können selbstverständlich auch andere Codierungen verwendet werden, die die Steri­ lisierfähigkeit der chirurgischen Instrumente nicht beeinträchtigen, beispielsweise ein Code mit maschi­ nenlesbaren Ziffern oder dergleichen.

Das Datenverarbeitungsgerät kann so ausgebildet sein, daß eine akkustische und/oder optische Fehlermeldung ausgegeben wird, falls ein Instrument eingelegt wird, das für den bestimmten Instrumentenset gar nicht vorgesehen ist. Dadurch wird die Sicherheit beim Be­ stücken außerordentlich erhöht, außerdem läßt sich der Bestückungsvorgang durch die Verwendung dieses Überwachungssystemes wesentlich beschleunigen.

Claims (4)

1. System zum Beladen eines chirurgischen Instru­ mentensets mit einer Vielzahl chirurgischer In­ strumente, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Instrument (3) ein Datenträger (4) angeordnet ist und daß ein Lesekopf (5) für die­ se Datenträger (4) vorgesehen ist, der über eine Datenleitung (6) mit einer Steuereinheit (7) verbunden ist, die die von dem Lesekopf (5) in Abhängigkeit von den aus den Datenträgern (4) ausgelesenen Daten erzeugte Signale mit in der Steuereinheit (7) gespeicherten Daten vergleicht und/oder eine Anzeige aktiviert.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenträger (4) Barcodes auf den Instru­ menten (3) sind und daß der Lesekopf (5) ein Bar­ codeleser ist.

3. System nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß der Steuereinheit (7) ein Datenspeicher zugeordnet ist.

4. System nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch ein Halter (1) für die Instrumente (3) eines Sets einen vom Lesekopf (5) lesbaren Datenträger aufweist.