DE3916700A1 - Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von giessereialtsand - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von giessereialtsandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten
von Gießereialtsand, bei dem der Gießereialtsand auf
einem verschiedene Sektionen aufweisenden Schwingför
derer transportiert wird, in denen der Gießereialtsand
gekühlt, befeuchtet und vorgemischt wird.
Beim Ausschlagen der abgegossenen Formkästen hat der
Gießereialtsand Temperaturen um 120°C und muß vor der
Wiederverwendung unter 40°C abgekühlt werden. Der Alt
sand muß zusätzlich befeuchtet und mit verschiedenen
Zusatzkomponenten, z.B. einem Bindemittel, vermischt
werden. Zum Aufbereiten von feinkörnigen Schüttgütern,
insbesondere von Gießereialtsand, sind verschiedene
Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Zum Kühlen und Be
feuchten des Gießereialtsandes werden häufig Schwing
fließbettkühler verwendet.
Schwingfließbettkühler (Gießerei, 64 (1977) Nr. 3, 3.
Februar, Seite 68-69) werden mittels Schwingungserre
gern, die eine gerichtete Kraft erzeugen, in Schwingung
versetzt. Durch einen luftdurchlässigen Anströmboden
wird von unten über eine Zuluftleitung Luft durch die
auf dem Schwingfließbettkühler geförderte Sandschicht
geblasen. Zusätzlich wird der Sand gleichzeitig durch
eine temperaturgesteuerte Wassersprüheinrichtung be
feuchtet. Das Durchblasen des Sandes mit Luft und
Befeuchten mit Wasser entzieht dem Gießereialtsand eine
der Verdampfungswärme entsprechende Wärmemenge. Bei
diesem Verfahren ist es jedoch schwierig, einen exakten
Feuchtegehalt des Gießereialtsandes einzustellen, sowie
durch Zugeben von Bindemitteln bzw. Zuschlagstoffen
eine homogene Vermischung zu erreichen. Weiterhin
können Probleme mit Verstopfungen in den Abluftrohr
leitungen auftreten, da die abgesaugte Luft den Was
sernebel der Wassersprüheinrichtung durchströmt. Die
Abluft ist überfeuchtet und es kann zu Kondensation in
den nachgeschalteten Aggregaten kommen. Ein weiteres
Problem ergibt sich bei Schwingfließbettkühlern durch
den heute bei der Aufbereitung von Gießereialtsand ho
hen Altsandfeuchtegehalt. Bei einem Altsandfeuchtege
halt über 3% kann es zum Verkleben des Anströmbodens
kommen.
Weiterhin ist aus der US-Patentschrift 32 05 543 ein
Verfahren und Vorrichtung zum Kühlen von Gießereialt
sand bekannt. Der Gießereialtsand wird über eine
Schwingmaschine gefördert und durchläuft in Förderrich
tung vier verschiedene Sektionen, in denen der Sand ge
kühlt und befeuchtet wird. In der zweiten und dritten
Sektion wird der Altsand durch einen speziell ausge
stalteten Anströmboden mit Luft durchströmt und gleich
zeitig mit Wassersprühdüsen befeuchtet. Es können daher
ebenfalls Probleme mit Verstopfungen in den Abluftrohr
leitungen auftreten. Zusätzlich kann es zum Verkleben
des Anströmbodens bei hohem Altsandfeuchtegehalt kom
men.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah
ren zur optimalen Aufbereitung von Gießereialtsand zu
schaffen, bei dem insbesondere keine Kondensation oder
Verstopfungen in den Abluftrohrleitungen und nachge
schalteten Aggregaten auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
in einer ersten Sektion des Schwingförderers eine Zuga
be von Feststoffen und/oder Flüssigkeiten erfolgt, nur
in einer darauffolgenden zweiten Sektion ein Durchlüf
ten des feinkörnigen Schüttgutes und in einer dritten
Sektion des Schwingförderers eine Zugabe von Flüssig
keiten erfolgt.
Durch dieses Verfahren treten keine Probleme mit Ver
stopfungen in Abluftrohrleitungen und nachgeschalteten
Aggregaten auf, da das Durchströmen des Gießereialtsan
des mit Luft und die Zugabe von Feststoffen und/oder
Flüssigkeiten, z.B. das Bedüsen mit Wasser in unter
schiedlichen Sektionen erfolgt. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß der Feuchtegehalt des gekühlten San
des in der dritten Sektion exakt eingestellt werden
kann. Zusätzlich wird durch das Vormischen des Gieße
reialtsandes mit Zuschlagstoffen wie z.B. Bentonit bei
den nachgeschalteten Sandmischern die Kapazität erhöht
bzw. die Mischzeit verkürzt.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Er
findungsgedankens ist vorgesehen, daß in der ersten
und/oder der dritten Sektion ein das feinkörnige
Schüttgut bindende Komponente zugegeben wird, d.h. die
Aufbereitung des Gießereialtsandes erfolgt. Kühlung und
Aufbereitung des Altsandes erfolgen in einer einzigen
Vorrichtung, da in der ersten und/oder dritten Sektion
Zusatzkomponenten zugegeben werden können, ohne daß zu
sätzlich eine eigene Misch- und Aufbereitungseinrich
tung notwendig ist. Die Investitionskosten und Energie
kosten sind hierbei sehr gering, da eine zusätzliche
Mischeinrichtung zur Homogenisierung der Zusatzkom
ponenten mit dem Gießereialtsand nicht erforderlich
ist.
Weiterhin ist vorgesehen, daß der Gießereialtsand
schraubenförmig umgewälzt wird. Die schraubenförmige
Umwälzbewegung des Gießereialtsandes bewirkt eine
Austauschflächen-Neubildung, dadurch kann die Wasser
verdampfung deutlich gesteigert werden, so daß bei
gleichem Produktdurchsatz die Kühlerleistung kleiner
ist.
Zur Lösung der Aufgabe ist eine Vorrichtung vorgesehen,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Schwingförderer
als geschlossene Schwingtrommel ausgebildet ist, der in
Förderrichtung in drei aufeinanderfolgende Sektionen
aufgeteilt ist, wobei in der ersten Sektion eine Ein
richtung zum Bedüsen des Gießereialtsandes mit einer
Flüssigkeit und/oder eine Einrichtung zum Zugeben eines
Feststoffes angeordnet ist, und nur in der zweiten Sek
tion eine Einrichtung zum Durchblasen des Gießereialt
sandes mit Luft angeordnet ist, und in der dritten
Sektion eine Einrichtung zum Bedüsen des Gießereialt
sandes mit einer Flüssigkeit angeordnet ist. Durch die
Verwendung des Schwingförderers als geschlossene
Schwingtrommel wird Staubbildung verhindert und die
Geräuschentwicklung der Vorrichtung wird herabgesetzt.
Weiterhin kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgesehen sein, daß die Schwingtrommel einen Schwin
gungserreger aufweist, der Schwingungskomponenten senk
recht und quer zur Förderrichtung erzeugt und die Wir
kungsrichtung der Resultierenden der beiden Schwin
gungskomponenten so gewählt wird, daß sie mit Abstand
von einer in Rinnenlängsrichtung liegenden Massen
schwerlinie des Fördersystems verläuft. Durch die Er
zeugung einer so gerichteten Kraft wird eine schrauben
förmige Umwälzbewegung des Gießereialtsandes erzielt.
Der Gießereialtsand kann intensiv mit den Zusatzstof
fen, z.B. Wasser oder Bentonit, vermischt werden.
Unter Fördersystem versteht man die Fördereinrichtung
und das Gut.
Bei einer Schwingfördereinrichtung zum Reinigen und
Kühlen von mit Formsand behafteten Gußteilen (DE-OS 28 53 344)
ist es bereits bekannt, eine Schwingungsbewe
gung quer zur Förderrichtung zu erzeugen. Hierbei wer
den die mit Sand behafteten Gußteile ebenfalls schrau
benförmig umgewälzt. Die schraubenförmige Umwälzbewe
gung dient jedoch zu einer intensiven Reinigung und
Kühlung der Gußteile; diese Schwingfördereinrichtung
dient bestimmungsgemäß einer anderen Aufgabe.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbei
spiel in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Gießerei
altsand in einer Seitenansicht und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Schwingtrommel 1 weist einen
rohrförmigen Querschnitt auf und ist über Auflager 2
und Federn 3 auf einem Fundament 4 abgestützt. Die
Schwingtrommel 1 wird durch Schwingungserreger, bevor
zugt Richterreger 5 in Schwingungen versetzt. Derartige
Richterreger besitzen üblicherweise zwei mit Unwucht
massen ausgerüstete Wellen, die durch ein eingebautes
Zahnradgetriebe zu gegensinnigem Umlauf mit gleicher
Drehzahl gebracht werden, und erzeugen dadurch eine ge
richtete Kraft. Diese gerichtete Kraft läßt sich in ei
ne Schwingungskomponente quer und in eine Schwingungs
komponente senkrecht zur Förderrichtung aufteilen; so
mit wird der über die Schwingtrommel geförderte Gieße
reialtsand schraubenförmig umgewälzt. Bei einer waag
rechten Aufstellung der Schwingtrommel 1 müssen die
Schwingungserreger 5 auch eine Schwingungskomponente in
Förderrichtung erzeugen. Bei dieser in Fig. 1 darge
stellten Schwingtrommel 1 ist die Förderrichtung durch
einen Pfeil 6 angedeutet.
Der Gießereialtsand tritt an der Aufgabestelle 7 mit
einer Temperatur zwischen 70 und 150°C und einer
Feuchte zwischen 0 und 2,5% in die Schwingtrommel 1
ein. Die Schwingtrommel 1 ist in Förderrichtung in drei
aufeinanderfolgende Sektionen 8, 9, 10 aufgeteilt. Der
Gießereialtsand wird zunächst durch die Sektion 8 ge
fördert. In der Sektion 8 wird mittels temperatur
gesteuerter Wassersprüheinrichtung 11 Wasser eingedüst,
so daß sich im Gießereialtsand eine Sandfeuchte von
vorzugsweise 1% bis 3% einstellt. Gleichzeitig kann
über geeignete Zuführvorrichtungen 12 z.B. einer
Dosierschnecke ein Bindemittel eingebracht und mit dem
Gießereialtsand vorgemischt werden. Als Bindemittel
wird bevorzugt Bentonit zugegeben. Die gleichzeitige
Einbringung von Bindemittel und Wasser unterstützt den
Mischeffekt zusätzlich.
Der Gießereialtsand wird in der darauffolgenden Sektion
9 durch Verdampfungskühlung auf etwa 10°C über Umge
bungslufttemperatur abgekühlt. In dieser Sektion wird
der befeuchtete und vorgemischte Gießereialtsand ge
kühlt. In der Sektion 9 ist der Boden der Schwingtrom
mel 1 im Bereich der Schüttung des Gießereialtsandes
als luftdurchlässiger Anströmboden 13 ausgebildet.
Durch den Anströmboden wird von unten von einem Kühl
luftgebläse 14 über eine Zuluftleitung 15 Luft durch
den über den Anströmboden 13 geförderten Gießereialt
sand geblasen. Die erwärmte Kühlluft tritt am Abluft
stutzen 16 aus der Sektion 9 aus und kann einer übli
chen Trocken-Entstaubungseinrichtung zugeführt werden.
Bei der Verdampfungskühlung wird dem Sand durch Ver
dampfung Feuchte entzogen, so daß sich nach der Kühlung
eine Sandfeuchte von etwa 0,5% bis 1,5% einstellt.
In der darauffolgenden Sektion 10 wird die gewünschte
Endfeuchte, die vorzugsweise zwischen 1 bis 3% ist,
eingestellt. Falls erforderlich, wird der Gieße
reialtsand mit einer weiteren Wassersprüheinrichtung 17
zur Einstellung der gewünschten Sandfeuchte bedüst und
durch die schraubenförmige Umwälzbewegung homogen
vermischt.
Fig. 2 zeigt im Querschnitt die Sektion 9, die im we
sentlichen aus Anströmboden 13, Kühlluftgebläse 14, Zu
luftleitung 15 und Abluftstutzen 16 besteht. Im Quer
schnitt kann man die Verteilung des Gießereialtsandes
die sich durch die Art der Erregung ergibt, erkennen.
Der Gießereialtsand wird durch die quer und senkrecht
zur Förderrichtung erzeugten Schwingungskomponenten
schraubenförmig umgewälzt, und es bildet sich daher
eine Gutschicht 19 mit im Querschnitt etwas schräg ver
laufender Oberfläche aus.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Gießereialtsand, bei
dem der Gießereialtsand auf einem verschiedene
Sektionen aufweisenden Schwingförderer transpor
tiert wird, in denen der Gießereialtsand gekühlt,
befeuchtet und vorgemischt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einer ersten Sektion (8) des
Schwingförderers (1) eine Zugabe von Feststoffen
und/oder Flüssigkeiten erfolgt, nur in einer in
Förderrichtung darauffolgenden zweiten Sektion (9)
ein Durchlüften des feinkörnigen Schüttguts und in
einer dritten Sektion (10) des Schwingförderers
(1) eine Zugabe von Flüssigkeiten erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Sektion eine das feinkörnige
Schüttgut bindende Stoffkomponente zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gießereialtsand schraubenförmig
umgewälzt wird.
4. Vorrichtung zum Aufbereiten von Gießereialtsand,
bei dem der Gießereialtsand auf einem verschiedene
Sektionen aufweisenden Schwingförderer transpor
tiert wird, in denen der Gießereialtsand gekühlt
befeuchtet und vorgemischt wird, zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwingförderer (1) als
geschlossene Schwingtrommel ausgebildet ist, die
in Förderrichtung in drei aufeinanderfolgende
Sektionen (8, 9, 10) aufgeteilt ist, wobei in der
ersten Sektion eine Einrichtung zum Bedüsen des
Gießereialtsandes mit einer Flüssigkeit und/oder
eine Einrichtung zum Zugeben eines Feststoffes an
geordnet ist, und nur in der zweiten Sektion (9)
eine Einrichtung zum Durchblasen des Gießereialt
sandes mit Luft angeordnet ist, und in der dritten
Sektion (10) eine Einrichtung zum Bedüsen des
Gießereialtsandes mit einer Flüssigkeit angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwingtrommel (1) einen oder mehrere
Schwingungserreger (5) aufweist, der Schwingungs
komponenten senkrecht und quer zur Förderrichtung
erzeugt, und die Wirkungsrichtung der Resultieren
den der beiden Schwingungskomponenten so gewählt
wird, daß sie mit Abstand von einer in
Rinnenlängsrichtung liegenden Massenschwerlinie
des Fördersystems verläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3916700A DE3916700A1 (de) | 1989-05-23 | 1989-05-23 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von giessereialtsand |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3916700A DE3916700A1 (de) | 1989-05-23 | 1989-05-23 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von giessereialtsand |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3916700A1 true DE3916700A1 (de) | 1990-11-29 |
DE3916700C2 DE3916700C2 (de) | 1991-05-29 |
Family
ID=6381194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3916700A Granted DE3916700A1 (de) | 1989-05-23 | 1989-05-23 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von giessereialtsand |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3916700A1 (de) |
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CN116422829B (zh) * | 2023-06-02 | 2023-08-11 | 常州萨伟利铸造技术有限公司 | 一种自硬砂混砂用提升输送设备 |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3916700C2 (de) | 1991-05-29 |
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