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Vorrichtung zum Vorschub des Füllzylinderkolbens bei Wurststopfmaschinen.
Es sind bereits Wurststopfmaschinen bekannt, bei denen der Kolben im Füllzylinder
. zurr Zwecke der Entleerung des letzteren unter die Einwirkung eines Gewichtes
gestellt werden kann und hierdurch selbsttätig vorgeschoben wird. Bei den betreffenden
Einrichtungen wirkt das Gewicht jedoch mit wechselndem Moment, so daß diese Einrichtungen
beispielsweise für Füllzylinder, an welche eine Abteilmaschine angeschlossen ist,
überhaupt nicht verwendbar sind.
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Die Erfindung betrifft eine auf Gewichtswirkt.ng beruhende Vorrichtung
zum selbsttätigen des Füllzylinderkolbens, die diesen Vorschub ständig mit gleichem
Moment bewirkt unil die gleichzeitig den Vorteil bietet, daß der Kolben nach jeder
Reinigung und Neufüllung des Füllzylinders stets wieder in richtiger, die Ausnutzung
der vollen Höhe des Füllzylinders gestattender Stellung eingesetzt -werden kann.
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Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß ,der Kolben auf einer
hochsteigenden, nur eingängigen Schraubenspindel sitzt, die in einer durch Gewichtswirkung
unter Vermittlung einer Seiltrommel in Drehung versetzenden Mutter läuft, so daß
der Kolben l:ei seinem Vorschub auf die über ihm stehen;le Fleischmasse einen gleichbleibenden,
dem die Mutter .: in Drehung versetzenden Gewichtsmoment entsprechenden Druck ausübt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung.
A ,bbb. i stellt die Vorsohubvorrichtung im Aufriß, zum Teil im Schnitt, dar.
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Abb.2 zeigt in größerem Maßstabe von oben den zum Teil im Schnitt
dargestellten Wurstraum mit Koll:en bei abgenommenem Deckel.
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Der im Füllzylinder- a zum Hochschieben cier Fleischmasse dienende
Kolben b sitzt .auf cfer nur eingängigen Schraubenspindel c von beträchtlicher Steigung.
Die Spindel c läuft in einer A#I1xtter et, die auf einer Hohlwelle d
befestigt
ist und in einer am Gestell g befestigten Lagerbuchse o geführt wird.
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Die die Spindel c umschließende Hohlwelle d ist auf einer durch das
Gewicht G in Drehung versetzten Seiltrommel f Lefestigt, clie mittels Zapfens e
in der Grundplatte des Gestelles gelagert ist. Das Gewicht G dreht bei seinem Niedergang
die Trommel f mit der Hohlyvelle d und der Mutter n in solchem :Sinne, daß-die:
Spindel c mit dem Kolben b gehoten und die über letzterem im Füllzylinder a befindliche
Fleischmasse durch die-- in der Nähe- des Deckels befindliche COffnung q in der
Zylinderwand a mit gleichbleibendem-Druck in,die mit Stopfdüse in, versehene Abteilvorrichtung
l übergeführt wird. Der Kolben trägt auf seiner OLerfläche eine Aussparung p3 damit
er in seiner höchsten Stellung den Auslauf q nicht versperrt.
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Die Seiltrommel f ist mit einem Zahnkranz versehen, in den ein auf
der Welle i befestigtes -Zahnrad h eingreift. Die Welle i trägt
ferner
ein Kugelrad, in das ein mittels Handkurbel oder in sonst geeigneter Weise in Drehung
zu versetzendes zweites Kugelrad k eingreift. Durch entsprechendes Drehen Ier Kugelräder
kann die Trommel f mit Holilwelle d und Mutter n s3 gedreht werden,
daß Spindel c und Kolben h wieder in ihre tiefste Stellung zurückkehren und der
Zylinder a wieder mit frischer Fleischmasse gefüllt werden kann. Hierbei wird gleichzeitig
das Gewicht G hochgewunden und das Seil wieder auf die Trommel f aufgewickelt. Die
Spindel c wird gegen Mitdrehen durch Längsnuten gesichert, in die am Boden der Büchse
o oder an der Innenwandung der Hohlwelle d vor= gesehene Federn eingreifen.
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Es sind schon Wurstfüllmaschinen l.ekannt, bei denen der Kolben im
Füllzylinder durch eine an ihm befestigte Spindel vorgeschoben wird. Da aber allgemein
Wert darauf gelegt wird, dieser Spindel eine ,möglichst hohe Steigung zu geben,
so ist es bisher üblich und l:ekannt, die Spindel als mehrgängige Schraube auszubilden,
wie dies in Maschinenbau allgemein bei Bewegungsschrauben von hoher Steigung geschieht.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung bricht jedoch mit dessen Prinzip
und ist dadurch gekennzeichnet, daß eine nur eingängige Spindel von hoher Steigung
zur Bewegung des Kolbens angewandt wird. Hierdurch ist eine technische Verbesserung
.der Wurstfüllmaschine gegeben, deren Bedeutung im folgenden erläutert wird.
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Die Bedienung von Wurstfüllmaschinen geschieht durch Schlächter, welche
bisweilen nur geringes technisches Verständnis haben. Von diesen Leuten wird die
Maschine auch gereinigt und hierbei nach jedem Gebrauch der Kolben aus dem Füllzylinder
genommen. Beim Wiedereinsetzen des Kolbens mit Spindel ist es von größter Wichtigkeit,
daß das Gewinde der Spindel so in die sie bewegende Mutter eingreift, ,daß nach
völligem Absenken des Kolbens mit Spindel die Mutter so viel Umdrehungen gemacht
hat, daß ein später den Vorschub des Kolbens bewirkendes Gewicht gerade .bis in
seine höchste Stellung gefördert ist. Bei den beschränkten Raumhöhen, z. B. -von
Kellern, wo diese Maschinen meistens aufgestellt werden müssen, ist es aber @durchaus
nötig, die ganze Raumhöhe zum Absenken des Gewichtes zur Verfügung zu haben, da
sonst, wenn das Gewicht nicht seine höchste Lage erreicht hatte, es bereits unten
auf dein Boden aufsetzt, bevor noch der Kolben alles Fleisch aus dem Zylinder gedrückt
hat. Diese Gefahr, daß Spindel und Bewegungsmutter sich beim Zusammensetzen nicht
in einer gegenseitigen Lage befinden, .die ,der richtigen Gesichtshöhe entspricht,
besteht aber sehr wohl bei der Anwendung von mehrgängigem Gewinde. Z.:B. bei dem
dreigängigen :Gewinde würde die nach der Reinigung aufgesetzte Spindel, selbst den
ungünstigsten Stand der Mutter angenommen, schon nach 113 Umdrehung der =Mutter
spätestens zum Eingriff gelangt sein, wie dies in Ab]-). 2 bei 1,:2, 3 veranschaulicht
ist. Die diesen kleinen Verdrehungen entsprechenden Lageveränderungen der Gewichtsleine
kann der Arbeiter nicht kontrollieren und genau bemessen. Bei der Anwendung einer
nur eingängigen Schraube jedoch muß die Bewegungsmutter eine volle Umdrehung machen,
bis jeweils z. B. nur bei i in Abb. 2 ein Eingriff erfolgt. Da die Bewegungsmutter.
gemäß der Erfindung mit einer Seiltrommel in Verbindung steht, deren Umfang etwa
i m beträgt, so führt der entsprechende, hei jedem möglichen Eingriffsinöment um
i m verschiedene Stand des Gewichts dem Arbeiter deutlich vor Augen, bei welcher
Stellung der Mutter, d. h. mit wieviel aufgewickeltem Seil er den Eingriff erfolgen
lassen darf, um dann nach Absenken des Kolbens das Gewicht bis zur höchsten Lage
gefördert zu haben.