<Desc/Clms Page number 1>
Semmelform- und Kerbmaschine
Bei Semmelform- und Kerbmaschinen werden neuerdings Einrichtungen zum Zuführen von Schmier- mitteln, wie Backöl oder Speisefett, zur Wirkrosette angewendet, nachdem sich die unmittelbare Be- fettung des Teiges als unwirtschaftlich erwiesen hat. Einige der Vorschläge gehen dahin, das Schmier- mittel an die Wirkrosette von aussen heranzubringen, was aber ebenfalls mit einem zu hohen Fettverbrauch einhergeht. Ein neuer Vorschlag besteht darin, dass die Wirkrosette an ihrer Oberseite mit einer umlaufenden Nut versehen ist, von welcher eine Anzahl von Bohrungen ausgehen und in die Zwischenräume zwischen den Kerbflügeln münden, u. zw. notgedrungenerweise an deren der Grundplatte der Rosette zugekehrten Wurzel.
Diese Anordnung ist zwar sparsam im Fettverbrauch, hat aber den Nachteil, dass das Fett sich nur unzureichend über die Wirkflächen der Rosette verteilt, und vor allem nicht zu deren Spitze gelangt. Dies hat zur Folge, dass der Teig nicht ausreichend eingefettet wird, also im Ausbacken nicht die gewünschte Qualität aufweist, und auch dass er oft an der Rosette kleben bleibt, was nicht nur zu Störungen des Betriebes führt, sondern auch die Ölzufuhrlöcher verstopft.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Nachteile und besteht darin, dass die Wirkrosette eine von ihrer Grundfläche ausgehende, mit einem Schmiermittel, insbesondere Backöl oder Speisefett, beschickte axiale Sackbohrung aufweist, von deren innerem Ende in den Zwischenräumen zwischen den Kerbflügeln ins Freie mündende Kanäle ausgehen.
Bei dieser Anordnung enden die Bohrungen nahe dem unteren Ende der Rosette, so dass zunächst dieses mit, Fett versorgt wird, während die übrigen Teile teils beim Eintauchen in den Teig, teils durch die üblicherweise vorgesehenen Abstreifer benetzt werden. Man hat weiters die Möglichkeit, das Öl oder Fett entweder unter zusätzlichem Druck oder mit einem grösseren natürlichen Gefälle zuzuführen, so dass sich Verstopfungen der Ölzufuhrbohrungen selbst beseitigen.
Ist die Wirkrosette, wie bei manchen Maschinentypen üblich, am unteren Ende einer lotrecht geführten und auf-und niedergehenden Stange oder Gewindespindel (im weiteren Verlauf nur mit "Stange" bezeichnet) befestigt, so ist gemäss eines weiteren Merkmales der Erfindung, die Stange mit einer bis in den Körper der Rosette hineinragenden, bis zur Sackbohrung reichenden Bohrung versehen, der dann das Schmiermittel zugeleitet werden kann.
Zum Zwecke der Fettzufuhr kann die erwähnte Sackbohrung erfindungsgemäss mittels einer flexiblen Leitung mit einer ortsfesten Öl-oder Fettpumpe verbunden sein. In diesem Falle ist es zwecks Einsparung an Schmiermittel von Vorteil, diese Pumpe vom Antrieb der Maschine im Rhythmus der Bewegung der Rosette absatzweise anzutreiben, etwa so, dass sie nur beim Absenken der Rosette fördert. Dies kann beispielsweise mittels Klinkengesperre, Maltesertriebe u. a. m. ohne weiteres bewerkstelligt werden.
Es ist auch möglich, in die Stange einen am Maschinengestell angebrachten Tauchkolben eintauchen zu lassen, und das Schmiermittel in seinem Bereiche der Bohrung zuzuführen, etwa durch eine seitliche Öffnung. Der Tauchkolben wirkt dann bei jedem Hub der Wirkrosette wie eine Pumpe und drückt das Schmiermittel aus den Bohrungen in der Rosette heraus.
Weitere Möglichkeiten der Schmiermittelzufuhr sollen nunmehr an Hand der Zeichnungen im Zusammenhang mit beispielsweisen Ausführungsformen der Erfindung, womit auch diese näher erläutert wird, beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines Querschnittes durch eine Semmelform-und Kerbmaschine in vereinfachter Ausführung, d. h. so weit als es für das Verständnis der Erfindung notwendig ist. Im übrigen handelt es sich um die Darstellung einer zum Zeitpunkt der Entstehung der Erfindung handelsüblichen Maschine.
<Desc/Clms Page number 2>
Der generell mit 1 bezeichnete Maschinenteil besteht aus zwei endlosen Gliederketten 3, die an der
Innenseite die Unterformen 2 zur Aufnahme der Teigstücke aufweisen. Diese Ketten werden durch ein nicht dargestelltes, absatzweise schaltendes Getriebe über einen Hauptantrieb 4 angetrieben.
VonKurbelarmen 5 führen Stangen 6 zu einem Querhaupt 7, an welchem zunächst an weiteren Stan- gen 8 ein kürzeres Querhaupt 9 befestigt ist.
Koaxial mit den Unterformen 2 sind am Querhaupt 7 Kugellager 10 angebracht, in denen durchbohr- te Stangen 11 drehbar gelagert sind. Diese tragen am unteren Ende die Wirkrosetten 12, in die hinein sich die Bohrung 13 fortsetzt. Sowohl die Stangen 8 als auch die Stangen 11 sind in einem Stützbalken
14 geführt.
Die Wirkrosetten können das Querhaupt 9 bei den Ausnehmungen 15 durchsetzen, wo auch die be- kannten Abstreifer 16 angeordnet sind.
Von oben her ragen in die Bohrung 13 Rohre 17 hinein, die an Ölbehälter 18 angeschlossen sind, die ihrerseits am Maschinengestell 19ortsfest angebracht sind.
Vom oder vor dem unteren Ende der Bohrung 13 (das sich also im Körper der Rosette befindet) führen
Bohrungen 20 seitlich in die Zwischenräume zwischen den Kerbflügeln ins Freie.
Im Betrieb führen die Kerbrosetten eine auf-und niedergehende und drehende Bewegung aus, wobei sie die in den Unterformen liegenden Teigstücke formen und kerben.
Es ist ohne weiteres zu erkennen, dass das Öl unter der Wirkung der Schwerkraft aus dem Behälter 18 in die Bohrung 13 läuft, und von dort über Bohrungen 20 an die Oberfläche bzw. zur Spitze der Rosetten gelangt.
Bei dieser Ausführungsform wirkt das untere Ende des Rohres 17 nach Art eines Tauchkolbens bei der Förderung des Fettes mit, wobei naturgemäss die Wirkung infolge der Aufbohrung des Rohres 17 nicht so ausgeprägt ist.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein Tauchkolben die Förderung des Schmiermittels bewirkt.
Mit 7 ist das auf-und niedergehende Querhaupt bezeichnet, das bereits im vorhergehenden Beispiel erwähnt wurde. An ihm ist mit der durchbohrten Stange 11 die Kerbrosette 12 drehbar befestigt. Die Bohrung 13 führt in die Rosette hinein, und am Ende sind die Bohrungen 20 angebracht.
Die Mantelfläche der Rosette ist bei 21 hochgezogen und bildet über der Rosette einen ringförmigen Raum 22, der zur Aufnahme des Schmiermittels bestimmt ist. In die Bohrung 13 reicht der Tauchkolben 23 hinein, dessen oberes Ende an einem zweiarmigen Hebel 24 angelenkt ist, der seinerseits am Querhaupt 7 bei 25 schwenkbar gelagert ist. Das andere Ende des Hebels 24 ragt seitlich des Querhauptes in nicht gezeichneter Weise in den Bereich des Maschinengestelles hinein.
Der Hebel 24 macht natürlich die auf-und niedergehende Bewegung des Querhauptes 7 mit, und es ist am Maschinengestell in der Gegend des unteren Umkehrpunktes ein Anschlag 26 vorgesehen, an welchen das äussere Ende des Hebels 24 anschlägt. Dieser Vorgang bewirkt, dass an diesem Punkt der Tauchkolben einen Abwärtshub vollführt und dabei das Schmiermittel, das aus dem Behälter 22 durch die Öffnungen 27 in die Bohrung 13 gelangt ist, mit Gewalt aus den Bohrungen 20 auspress. Die Rückführung des Tauchkolbens beim Hochgang des Querhauptes 7 wird durch eine Feder 28 bewirkt.
An Stelle des Hebels 24 kann naturgemäss auch der Kolben mit andern Steuerelementen wie Nocken, Kurbeln usw. zusammenarbeiten.
Der Tauchkolben kann auch am Querhaupt 19 fest befestigt sein, wobei er allerdings nur beim Hochziehen der Rosetten fördert, weil er dann in das Rohr 13 eintaucht. Diese Anordnung ist also wenigergün- stig, weil naturgemäss eine bessere Wirkung eintritt, wenn die Schmierung in der andern Bewegungsrichtung erfolgt.
Zur Flüssighaltung des Schmiermittels, insbesondere wenn ein pastöses Schmiermittel, etwa Margarine, verwendet wird, ist es zweckmässig, den Schmiermittelbehälter bzw. auch die Zufuhrkanäle anzuwärmen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind zu diesem Zwecke elektrische Heizkörper 28 in der Rosette eingebaut oder am Mantelteil angebracht. In derselben Weise können auch die Behälter 18 des ersten Beispiels bzw. fallweise auch die Zufuhrkanäle beheizt sein.
Im übrigen kann die Beheizung auch über die ganze Rosette ausgedehnt sein. Es wurde gefunden, dass eine Erwärmung der Rosette die Schmierung des Teiges besser zur Wirkung bringt und das Abziehen fördert, indem sie dem Ankleben des Teiges entgegenwirkt.
Es ist klar, dass die Ausführungsform nach Fig. 2 nicht auf die gezeichnete Zuführungsweise des Schmiermittels beschränkt sein muss. Dieses kann auch an einem andern Punkt des Rohres 13 etwa durch eine flexible Leitung zugeführt werden. Ebenso kann die gezeichnete Ausbildung der Wirkrosette mit
<Desc/Clms Page number 3>
dem ringförmigen Behälter auch ohne Tauchkolben verwendet werden, wobei das Schmiermittel in geeigneter Weise in den Behälter hineinzuschaffen ist, und dann durch das eigene Gewicht in die Bohrung einfliesst.
Die Erfindung ist natürlich nicht auf ihre Anwendung auf eine Maschine des beschriebenen Typs bebeschränkt, sondern kann auch sinngemäss auf andere bekannte Bauarten übertragen werden.
PATBNTANSPRÜCHE :
1. Semmelform-und Kerbmaschine mit mindestens einer Wirkrosette, welche mit Bohrungen für die Schmiermittelzufuhr zum Teig versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkrosette eine von ihrer Grundfläche ausgehende, mit einem Schmiermittel, insbesondere Backöl oder Speisefett, beschickte axiale Sackbohrung aufweist, von deren innerem Ende in den Zwischenräumen zwischen den Kerbflügeln ins Freie mündende Kanäle (20) ausgehen.