DE3916397A1 - Verfahren und einrichtung zur fusion von leichten atomkernen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur fusion von leichten atomkernenInfo
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21B—FUSION REACTORS
- G21B3/00—Low temperature nuclear fusion reactors, e.g. alleged cold fusion reactors
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fusion von leichten
Atomkernen, insbesondere von Deuteriumkernen, in einem Behälter,
in dem sich ein Elektrolyt befindet, der leichte Atomkerne, ins
besondere Deuteriumkerne und/oder Tritiumkerne und/oder Lithium
kerne enthält, wobei der Elektrolyt insbesondere schweres
Wasser oder superschweres Wasser ist und wobei in den Behälter
eine Kathode und eine Anode eingetaucht sind, an die eine elek
trische Spannung angelegt wird. Die Erfindung betrifft auch eine
Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die sogenante "kalte Kernfusion" ist aus der Zeitung "Handels
blatt" vom 28. 03. 1989, Seite 16 und aus der Zeitschrift
"Newsweek" vom 17. 04. 1989, Seiten 44 und 45 sowie aus der Zeit
schrift "Time" vom 17. 04. 1989 bekannt. Damit die Kernfusion ab
laufen kann, muß möglichst viel Wasserstoff, Deuterium oder
Tritium in das Metallgitter des Kathodenmaterials eingebracht
werden.
Es ist bekannt, daß die Wasserstoffaufnahme durch eine Elektrode
dadurch zu steigern ist, daß ihre Oberfläche vor dem Einsatz
mit einer Schicht aus besonders reaktivem Metall überzogen wird.
Beispielsweise wird eine Platinelektrode mit einer Schicht aus
Platinmoor belegt. Platinmoor ist eine Platinmodifikation, die
eine große Oberfläche und viele Gitterstörungen aufweist. Sie
kann auch eine amorphe Struktur haben. Die bekannten aufge
brachten Schichten sind nur für eine bestimmte Zeit wirksam, so
daß die Steigerung der Wasserstoffaufnahme in die Elektrode nur
von kurzer Dauer und daher gering ist.
Der Erfindung liegt einerseits die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren anzugeben, mit dem die Aufnahme von Wasserstoff, insbe
sondere von Deuterium oder Tritium, in die Kathode deutlich
und bleibend zu steigern ist. Andererseits soll eine Einrich
tung zur Durchführung dieses Verfahrens angegeben werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch ge
löst, daß die Anode aus einem die Wasserstoffaufnahme in der
Kathode aktivierenden Material, insbesondere aus Platin und/oder
aus Palladium und/oder aus Gold besteht und beheizt wird.
Ein geeignetes aktivierendes Material hat eine große Ober
fläche und/oder viele Gitterstörungen und/oder eine amorphe
Struktur. Durch die Beheizung der Anode gelangen Teile eines
solchen Materials von der Anode aus laufend in den Elektrolyt,
der sich im Behälter befindet. Von dort gelangt das aktivierende
Material zur Kathode und bildet dort laufend eine dünne Schicht
auf der Kathodenoberfläche. Diese Schicht wird laufend erneuert.
Mit dem geschilderten Verfahren wird der Vorteil erzielt, daß
die Kathode stets eine gleich gute Aufnahmefähigkeit für Was
serstoff, Deuterium und Tritium hat. Die Aufnahnefähigkeit
nimmt durch die laufende Neubildung einer Schicht aus aktivie
rendem Material auf der Kathode während der Betriebszeit nicht
ab.
Beispielsweise wird die Anode auf über 100°C, z.B. auf etwa
1000°C aufgeheizt. Bei einer derartig hohen Temperatur geht
besonders viel aktivierendes Material von der Anode in den
Elektrolyt über und gelangt zur Kathode. Die hohe Temperatur
der Anode stört den für die kalte Kernfusion notwendigen elek
trochemischen Vorgang nicht. Die Anode kann entweder konstant
oder intermittierend beheizt werden.
Die zweitgenannte Aufgabe, eine Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben, wird dadurch gelöst, daß die Anode
aus einen die Wasserstoffaufnahme in der Kathode aktivierenden
Material, insbesondere aus Platin und/oder Gold besteht und daß
die Anode heizbar ist.
Bedingt durch die Erwärmung der Anode gelangt Anodenmaterial in
den im Behälter befindlichen Elektrolyt und wird von dort auf
der Oberfläche der Kathode abgeschieden. Durch die abgeschie
dene Schicht wird die Kathode aktiviert, so daß die Wasserstoff
aufnahme durch die Kathode verbessert wird. Der Begriff Wasser
stoff steht hier auch für Deuterium und Tritium.
Die Anode besteht beispielsweise aus Platin und/oder Gold und/oder
Palladium. Sie kann auch Palladium enthalten. Wegen der
vorgesehenen Erwärmung der Anode ist es erforderlich, ein relativ
edles Metall zu verwenden, das sich dadurch auszeichnet, daß es
selbst bei hoher Temperatur in einer wäßrigen Lösung nicht
korrosionsanfällig ist.
Mit der Einrichtung nach der Erfindung wird der Vorteil erzielt,
daß die Kathode ständig neu mit einem aktivierenden Material zu
beschichten ist. Dadurch wird die Wasserstoffaufnahme gestei
gert, was das Einsetzen einer kalten Kernfusion in der Kathode
fördert.
Zur Erwärmung der Anode ist beispielsweise zwischen ihren Enden
eine elektrische Spannungsquelle angeschlossen. Die Spannung
kann beispielsweise eine Gleichspannung oder eine Wechselspannung
sein. Zur Steuerung der Anodentemperatur ist eine variable
Spannung angelegt. Diese wird dann erzeugt durch eine variable
Spannungsquelle, die z.B. mit einer Auswerteeinheit verbunden ist.
Die Auswerteeinheit steht mit mindestens einem Thermoelement,
das sich im Behälter befindet, in Verbindung. Beispielsweise
befindet sich ein Thermoelement in der Kathode und eines im
Elektrolyt. Mit dem Anlegen einer elektrischen Spannung zum
Heizen an die Anode wird der Vorteil erzielt, daß die Anode
schneller als durch eine indirekte Heizung zu erwärmen ist.
Schnell und zuverlässig werden selbst sehr hohe Anodentempera
turen von etwa 1000°C erreicht. Derartige hohe Temperaturen er
möglichen eine hohe Abgaberate der Anode für das aktivierende
Material.
Beispielweise ist die Anode wendelförmig ausgestaltet. Eine
solche wendelförmige Anode hat ein hohes Oberflächen-Volumen-
Verhältnis, was zu einer hohen Abgaberate für das die Kathode
aktivierende Material führt.
Nach einem weiteren Beispiel ist die Anode wendelförmig um die
Kathode herumlaufend angeordnet. Damit ist neben einer hohen
Abgaberate für das die Kathode aktivierende Material außerdem
gewährleistet, daß das aktivierende Material die Kathode über
eine kurze Entfernung, von allen Seiten, gleichmäßig verteilt
und weitgehend gleichzeitig erreicht. Folglich ist eine gleich
mäßige Beschichtung gegeben, die sogar laufend erneuert wird.
Mit dem Verfahren und mit der Einrichtung nach der Erfindung
wird insbesondere der Vorteil erzielt, deß durch die fortlau
fende Beschichtung der Kathode mit aktivierendem Material die
Aufnahme von Wasserstoff bzw. Deuterium oder Tritium in die
Kathode deutlich und bleibend erhöht wird. Dadurch wird der
Ablauf der kalten Kernfusion in der Kathode gefördert.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert:
Die Zeichnung zeigt eine Einrichtung für die kalte Kernfusion.
Ein Behälter 1, in dem sich ein Elektrolyt 8 befindet, ist mit
einem Schliffstopfen 2 verschlossen, in dem sich eine Öffnung 3
zur Abgabe entstehender Gase befindet. Im Behälter 1 ist eine
Anode 4 und eine Kathode 5 angeordnet, die mit einer Spannungs
quelle 6 verbunden sind. Die beiden Enden der Anode 5 sind außer
dem über einen Schalter 7 a mit einer weiteren Spannungsquelle 7
verbunden, die einen Stromfluß durch die Anode 5 bewirkt. Der
elektrische Widerstand der Anode 5 ist so groß, daß dieser Strom
eine deutliche Erwärmung der Anode 5 bewirkt. Es kann eine Erwär
mung über 100°C, z. B. auf etwa 1000°C erfolgen.
Mit dem Schalter 7 a kann die Beheizung der Anode 5 unterbrochen
werden. Beispielsweise sind beide Spannungsquellen 6 und 7 Gleich
spannungsquellen, wie Akkumulatoren oder Batterien. Dann ist das
eine, z.B. das obere Ende der Anode 5 mit den positiven Polen
beider Spannungsquellen 6 und 7 verbunden. Mit dem negativen Pol
der ersten Spannungsquelle 6 ist die Kathode 4 verbunden. Diese
Spannungsquelle 6 bewirkt die Spannung zwischen Kathode 4 und
Anode 5. Der negative Pol der zweiten Spannungsquelle 7, die die
Heizung der Anode 5 bewirkt, ist mit dem anderen, dem unteren Ende
der Anode 5 verbunden, so daß ein Heizstrom durch die Anode 5 fließt.
Die Anode 5 ist wendelförmig aufgebaut und ist um die Kathode 4
herumlaufend angeordnet. Die Anode 5 besteht aus einem die Kathode
4 für die Aufnahme von Wasserstoff aktivierenden Material. Der Be
griff "Wasserstoff" soll dabei auch Deuterium und Tritium umfassen.
Von der heißen Anode 5 wird laufend aktivierendes Material abgege
ben, das sich als Schicht 4 a auf der Kathode niederschlägt. Durch
diese Schicht 4 a wird die Beladung der Kathode 4 mit Wasserstoff
gesteigert. Damit wird eine kalte Kernfusion in der Kathode 4 ge
fördert. Zur Temperaturmessung an der Kathode 4 und im Elektrolyt
8 sind zwei Thermoelemente 9 und 10 vorhanden, die mit einer Aus
werteeinheit 11 in Verbindung stehen. Infolge der gemessenen Tem
peraturen kann eine Regelung des Heizstromes beispielsweise durch
eine Regelung der für die Heizung vorgesehenen Spannungsquelle 7
erfolgen, die dann regelbar sein muß. Ein geeigneter Elektrolyt 8
ist schweres Wasser, dem LiOD, Lithiumhydroxid, bei dem Deuterium
an die Stelle von Wasserstoff tritt, zugemischt ist. Zur Ableitung
von bei der Kernfusion entstehender Wärme steht der Behälter 1
thermisch mit einem Kühlkreislauf 12 in Verbindung.
Claims (9)
1. Verfahren zur Fusion von leichten Atomkernen, insbesondere
von Deuteriumkernen in einem Behälter (1), in dem sich ein
Elektrolyt (8) befindet, der leichte Atomkerne, insbesondere
Deuteriumkerne und/oder Tritiumkerne und/oder Lithiumkerne
enthält, wobei der Elektrolyt (8) insbesondere schweres Wasser
oder superschweres Wasser ist und wobei in den Behälter (1)
eine Kathode (4) und eine Anode (5) eingetaucht sind, an die
eine elektrische Spannung angelegt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (5)
aus einem die Wasserstoffaufnahme in der Kathode (4) aktivie
renden Material, insbesondere aus Platin und/oder aus Palladium
und/oder aus Gold, besteht und beheizt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (5)
auf über 100°C, insbesondere auf etwa 1000°C, beheizt wird.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (5)
aus einem die Wasserstoffaufnahme in der Kathode (4) aktivie
renden Material, insbesondere aus Platin und/oder aus Palladium
und/oder aus Gold, besteht und daß die Anode (5) heizbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Anode
(5) zwischen ihren Enden eine elektrische Spannungsquelle (7)
zur Erwärmung angeschlossen ist, die insbesondere variabel ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Anode
(5) eine Gleichspannungsquelle angeschlossen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an die Anode
(5) eine Wechselspannungsquelle angeschlossen ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungs
quelle (7), die an die Enden der Anode (5) angeschlossen ist,
variabel ist und mit einer Auswerteeinheit (11) verbunden ist,
die mit mindestens einem Thermoelement (9, 10), das sich im Be
hälter (1) befindet, verbunden ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (5)
wendelförmig ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (5)
wendelförmig um die Kathode (4) herumlaufend angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3916397A DE3916397A1 (de) | 1989-05-19 | 1989-05-19 | Verfahren und einrichtung zur fusion von leichten atomkernen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3916397A DE3916397A1 (de) | 1989-05-19 | 1989-05-19 | Verfahren und einrichtung zur fusion von leichten atomkernen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3916397A1 true DE3916397A1 (de) | 1990-11-22 |
Family
ID=6381009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3916397A Withdrawn DE3916397A1 (de) | 1989-05-19 | 1989-05-19 | Verfahren und einrichtung zur fusion von leichten atomkernen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3916397A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0477018A1 (de) * | 1990-09-20 | 1992-03-25 | Technova Inc. | Vorrichtung und Verfahren zur Verwendung der durch den Pons-Fleischman-Effekt erzeugten Hitze |
EP0724269A1 (de) * | 1995-01-29 | 1996-07-31 | CHIKUMA, Toichi | Verfahren und Vorrichtung zum Auffangen eingeschlossener Wasserstoff-Atomkernen |
-
1989
- 1989-05-19 DE DE3916397A patent/DE3916397A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0477018A1 (de) * | 1990-09-20 | 1992-03-25 | Technova Inc. | Vorrichtung und Verfahren zur Verwendung der durch den Pons-Fleischman-Effekt erzeugten Hitze |
EP0724269A1 (de) * | 1995-01-29 | 1996-07-31 | CHIKUMA, Toichi | Verfahren und Vorrichtung zum Auffangen eingeschlossener Wasserstoff-Atomkernen |
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