DE3915942A1 - Verfahren zur herstellung eines druckprodukts - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines druckprodukts

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Werner Straubinger
Max Herzog
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Druckprodukts, bei dem in einer Rotationsdruckmaschine eine Papierbahn bedruckt und in eine Vielzahl von Blättern glei­ cher Größe zerteilt wird und diese Blätter übereinander geschichtet und zur Bildung des Druckprodukts einmal ent­ lang ihrer Quermittellinie zusammengefaltet werden, wo­ nach das Druckprodukt von der Rotationsdruckmaschine ab­ gegeben, vorübergehend wieder aufgefaltet, in dem entlang der Quermittellinie verlaufenden Mittelfalz zusammengehef­ tet und schließlich an drei Seiten auf das Endformat be­ schnitten wird.
Ein derartiges Verfahren ist nach dem Stand der Technik beispielsweise aus der DE-PS 26 49 757 bekannt. Bei die­ sem Verfahren wird in einer Rotationsdruckmaschine die bedruckte Papierbahn durch eine Längsschlitzung in zwei gleich breite Teilbahnen aufgeteilt, dann die beiden Teil­ bahnen aufeinandergeführt und entlang ihrer gemeinsamen Längsmitte einmal zusammengefaltet. Diese vierlagige Bahn wird quer zur Abgaberichtung durchtrennt und mit etwas überstehendem Rand quer gefaltet. In den Fig. 1 und 2 ist das bei dem bekannten Verfahren nun vorlie­ gende Produkt dargestellt. Wie ersichtlich, ist das in diesem Verfahrensstand vorliegende Druckprodukt 1 mit ei­ nem quer zur durch den Pfeil 2 angegebenen Abgaberichtung des Produkts aus der Rotationsmaschine verlaufenden Mit­ telfalz 8 derart gefaltet, daß sich ein als "Nachfalz" 5 bezeichneter überstehender Rand ergibt. Das Druck­ produkt wird dann in eine Maschine eingeführt, in wel­ cher der Nachfalz mit einem Klemmgreifer 7 ergriffen wird und das Druckprodukt 1 vorübergehend wieder aufge­ faltet wird (siehe Fig. 2), damit beispielsweise mehrere Druckprodukte zur Bildung einer kompletten Zeitschrift oder einer ähnlichen Broschüre zusammengesteckt werden können und damit vor allem in den Mittelfalz 8 Heft­ klammern 6 eingesetzt werden können, um die Blätter des Druckerzeugnisses zusammenzuhalten. Danach wird das ge­ samte Druckerzeugnis unter Bildung des Heftrückens 9 wieder zusammengefaltet und schließlich entlang des For­ matrandes 3 dreiseitig beschnitten. Es fallen dabei als Abfallstreifen die am oberen, am unteren und an den bei­ den Seitenrändern vorgesehenen Beschnittränder 4 an, und zusätzlich noch als Abfall der verhältnismäßig brei­ te Nachfalz 5.
Der überstehende, je nach seiner Lage zur Abgaberichtung gemäß Pfeil 2 der Druckprodukte von der Rotationsdruck­ maschine als "Vorfalz" oder "Nachfalz" genannte Rand muß eine bestimmte Mindestbreite haben, damit der oder die Klemmgreifer 7 der nachfolgenden Bearbeitungsmaschine zuverlässig angreifen können. Üblicherweise beträgt die Mindestbreite B dieses Nachfalzes 5 etwa 8 bis 10 mm, und zwar zusätzlich zu dem Beschnittrand, der seinerseits eine Breite b von etwa 4 mm besitzt. Es entstehen also ganz erhebliche Abfallmengen, die einen nennenswerten Kostenfaktor bei der Herstellung darstellen. Der Nach­ falz bzw. Vorfalz allein macht dabei eine Abfallmenge von etwa 1 bis 1,5% der gesamten eingesetzten Papiermen­ ge aus.
Die DE-PS 26 49 757 beschreibt bereits Maßnahmen, mit denen eine Verminderung der durch den Nachfalz entstehen­ den Abfallmenge angestrebt wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht da­ rin, bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung den Papierabfall weiter zu vermindern.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Verfah­ ren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Vielzahl der Blätter des Druckprodukts vor der Abgabe von der Rotationsdruckmaschine wenigstens an einem der quer zur Abgaberichtung verlaufenden Seitenränder im Be­ reich des Beschnittrandes miteinander verbunden werden.
Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung wird erreicht, daß die einzelnen Blätter des Druckprodukts an dieser wenigstens einen Seitenkante miteinander verbunden sind, so daß es zum Auffalten des Druckproduktes genügt, das oberste Blatt des Druckproduktes von seiner freien Ober­ fläche her zu ergreifen. Die mit diesem obersten Blatt ver­ bundenen darunterliegenden Blätter werden dabei mitge­ zogen, so daß das Druckprodukt zuverlässig aufgefaltet werden kann, ohne daß es notwendig wäre, daß ein Klemm­ greifer den freien Rand eines Vorfalzes oder Rückfalzes von beiden Seiten her umgreifen kann. Dieser Vorfalz oder Rückfalz kann daher ersatzlos weggelassen werden, so daß sich erhebliche Papiereinsparungen erzielen lassen.
Besonders bevorzugt ist es, daß das vorübergehende Wieder­ auffalten des Druckprodukts mittels Sauggreifern erfolgt. Derartige Sauggreifer werden einfach an die freie Ober­ fläche eines Blattes des Druckproduktes in der Nähe des jeweiligen Seitenrandes angeordnet, wobei durch Saugluft dieses Blatt von den Greifern ergriffen und dabei die mit dem Blatt fest verbundenen übrigen Blätter des Druck­ produktes mitgezogen werden.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verfahrens­ führung ist vorgesehen, daß die Verbindung der Blätter des Druckproduks am Seitenrand durch eine Verklebung, beispiels­ weise eine Heißverklebung oder eine Fadenheftung erfolgt. Die Verklebung kann beispielsweise stirnseitig am Seiten­ rand mit einem Heißkleber erfolgen. In beiden Fällen er­ gibt sich der Vorteil, daß beim nachträglichen Formatbe­ schneiden eine Verletzung der Schneidmesser durch harte Verbindungselemente vermieden wird.
Besonders bevorzugt ist es allerdings, daß die Verbindung der Blätter des Druckproduktes am Seitenrand durch eine Prägeheftung erfolgt. Eine derartige Prägeheftung ist nach dem Stand der Technik bekannt. Sie besteht aus einem klei­ nen Bereich, in dem mittels geeigneter Prägestempel die einzelnen Blätter des Druckprodukts lokal gegenüber den benachbarten Blättern verschränkt werden, so daß die Blät­ ter jeweils an ihren Nachbarn verankert werden und damit alle Blätter des Druckprodukts an diesem Seitenrand aus­ reichend fest miteinander verbunden werden.
Vorteilhaft ist es, daß die Prägeheftung unter Verwen­ dung einer Heftertrommel in der Rotationsmaschine herge­ stellt werden kann.
Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist es schließlich vorgesehen, daß auch die Heftung des Druck­ produktes im Mittelfalz nach dem Widerauffalten als Prä­ geheftung ausgeführt wird. Es kann dadurch auf die üblichen Drahtheftklammern verzichtet werden, die einerseits bei der Wiederverwendung des Druckproduktes als Altpapier stö­ ren und andererseits gelegentlich zu Verletzungen des Be­ nutzers führen.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Be­ zugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Druckprodukts nach dem Stand der Tech­ nik mit Rückfalz;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das auseinandergefaltete Druckprodukt der Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des erfindungs­ gemäßen Druckprodukts; und
Fig. 4 eine Draufsicht auf das auseinandergefaltete Druckprodukt der Fig. 3.
In der Fig. 3 ist ein in einer Rotationsdruckmaschine her­ gestelltes Druckprodukt 11 dargestellt, das aus einer Viel­ zahl von übereinanderliegenden Blättern gleichen Formats besteht und von einer Rotationsdruckmaschine in Richtung des Pfeiles 12 abgegeben wurde. In der Rotationsmaschine wird zur Herstellung des Druckprodukts zunächst eine fort­ laufende Papierbahn bedruckt und anschließend in Längs­ richtung und in Querrichtung in Blätter zerschnitten, die zur Bildung des Druckprodukts 11 aufeinander gelegt und zur Bildung des Heftrückens 19 um eine senkrecht zur Ab­ gaberichtung des Pfeiles 12 verlaufende Quermittellinie 18 zusammengefaltet werden. Das Zusammenfalten erfolgt da­ bei derart, daß die Seitenkanten 15 der Blätter in etwa bündig miteinander abschließen. Ein Rückfalz oder Vorfalz wie beim Stand der Technik wird also nicht gebildet.
Vor der Abgabe aus der Rotationsdruckmaschine und vor­ zugsweise vor der Bildung des Mittelfalzes entlang der Quermittellnie 18 werden die einzelnen Blätter des Druck­ produkts 11 im Bereich des Beschnittrandes 14 und beispiels­ weise an der in Abgaberichtung voreilenden querlaufenden Seitenkante 15 mit mehreren im Abstand zueinander ange­ ordneten Prägeheftungen 20 fest miteinander verbunden.
Derartige Prägeheftungen sind nach dem Stand der Technik bekannt, sie werden beispielsweise zum klammerlosen Ver­ binden der einzelnen Blätter von Schriftstücken anstelle eines Klammerhefters verwendet. Entsprechende Prägeheft­ geräte für den Schreibtischgebrauch sind im Handel ver­ fügbar. Auch die Bezeichnung "Quetschheftung" ist gebräuchlich.
Eine derartige Prägeheftung besteht im allgemeinen aus einem länglichen schmalen, beispielsweise rechteckigen Bereich, in welchem mittels eines Prägestempels die ein­ zelnen Blätter eines Stapels von Blättern lokal begrenzt in die Ebene der jeweils benachbarten Blätter hineinge­ stanzt verschoben werden, so daß sich die Blätter an die­ sen Stanzkanten bzw. Quetschkanten gegeneinander verklemmen und dadurch die benachbarten Blätter in einem Stapel je­ weils fest haftend miteinander verbunden werden.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensführung werden diese Prägeheftungen unter Verwendung einer Hefttrommel inner­ halb der Rotationsmaschine hergestellt. Derartige Heft­ trommeln wurden nach dem Stand der Technik schon früher in Rotationsmaschinen zur Herstellung von Drahtheftungen eingesetzt. Zur Herstellung von Prägeheftungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können derartige bekannte Heft­ trommeln mit geeigneten Prägestempeln umgerüstet werden.
Durch diese Prägeheftungen 20 am Seitenrand 15 des Druck­ produktes 11 werden die einzelnen Blätter des Druckpro­ duktes 11 im Bereich des Seitenrandes 15 fest miteinander verbunden. Das von der Rotationsmaschine 11 abgegebene Druckprodukt gemäß Fig. 3 kann daher nachfolgend dadurch wieder aufgefaltet werden, daß an der freien Oberfläche eines Blattes des Druckprodukts Sauggreifer 17 angesetzt werden, wie in der Fig. 3 gezeigt. Diese Sauggreifer er­ fassen natürlich zunächst nur das oberste Blatt des Druck­ produktes, doch werden die an diesem Blatt im Bereich des Seitenrandes 15 daran haftenden übrigen Blätter des Druck­ produktes 11 mitgezogen, so daß das Druckprodukt 11 mit­ tels der Sauggreifer 17 in die geöffnete Stellung der Fig. 4 aufgefaltet werden kann.
In dieser aufgefalteten Stellung gemäß Fig. 4 kann das Druckprodukt mit weiteren Druckprodukten beispielsweise zur Bildung einer umfangreichen Zeitschrift zusammenge­ steckt werden und es kann schließlich die Heftung im Mittelfalz entlang der Quermittellinie 18 ausgeführt wer­ den, in der die Blätter des einen oder der mehreren inein­ ander gesteckten Druckprodukte und gegebenenfalls eines zusätzlichen Umschlages zur Bildung einer Zeitschrift oder eines ähnlichen Druckproduktes fest miteinander ver­ bunden werden. Bei der beschriebenen Ausführungsform des Verfahrens werden diese Heftungen im Mittelfalz ebenso wie die Heftungen im Bereich der Seitenkante 15 als Prägehef­ tungen 21 ausgeführt, die ähnlich wie die vorstehend er­ läuterten Prägeheftungen 20 ausgeführt sind.
Eine derartige Heftung des Druckerzeugnisses mit Präge­ heftungen 21 hat den Vorteil, daß die nach dem Stand der Technik üblichen Drahtheftklammern weggelassen werden kön­ nen, die nicht nur eine Verletzungsgefahr für die Benutzer des Druckerzeugnisses darstellen, sondern auch bei der Wiederverwertung des Druckerzeugnisses als Altpapier hin­ derlich sind.
Nach Durchführung der vorstehend erläuterten Arbeitsgänge wird das Druckprodukt wieder in den Zustand der Fig. 3 zurückgefaltet und nun abschließend an drei Seiten entlang der Formatlinie 13 auf das endgültige Format beschnitten.
Die Breite b des die Formatlinie 13 umgebenden Beschnitt­ randes 14 beträgt in der Praxis etwa 4 mm. Der dadurch ver­ ursachte Papierabfall ist nicht vermeidbar, wenn ein Druck­ erzeugnis mit sauber beschnittenen Rändern erzeugt werden soll. Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensausgestaltung entsteht hingegen durch Wegfall des Vor- oder Nachfalzes, dessen Breite B nach dem Stand der Technik etwa 8 bis 10 mm betrug, immerhin eine Papiereinsparung von 1 bis 1,5%.

Claims (6)

1. Verfahren zur Herstellung eines Druckprodukts (11), bei dem in einer Rotationsdruckmaschine eine Papier­ bahn bedruckt und in eine Vielzahl von Blättern glei­ cher Größe zerteilt wird und diese Blätter übereinander­ geschichtet und zur Bildung des Druckproduktes (11) einmal entlang ihrer Quermittellinie (18) zusammenge­ faltet werden, wonach das Druckprodukt (11) von der Rotationsdruckmaschine abgegeben, vorübergehend wie­ der aufgefaltet, in dem entlang der Quermittellinie (18) verlaufenden Mittelfalz zusammengeheftet und schließlich an drei Seiten auf das Endformat beschnit­ ten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der Blätter des Druckprodukts (11) vor der Abgabe von der Rotationsdruckmaschine wenig­ stens an einem der quer zur Abgaberichtung (Pfeil 12) verlaufenden Seitenränder (15) im Bereich des Beschnittrandes (14) miteinander verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das vorübergehende Wiederauf­ falten des Druckprodukts (11) mittels Sauggreifern (17) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verbindung der Blätter des Druckprodukts (11) am Seitenrand (15) durch eine Verklebung oder Fadenheftung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verbindung der Blätter des Druckprodukts (11) am Seitenrand (15) durch eine Prägeheftung (20) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Prägeheftung (20) unter Verwendung einer Heftertrommel in der Rotationsdruck­ maschine hergestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Heftung des Druckprodukts (11) im Mittelfalz (18) nach dem Wiederauffalten als Prägeheftung (21) aus­ geführt wird.
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