DE3915505A1 - Mundvorhofplatte - Google Patents
MundvorhofplatteInfo
- Publication number
- DE3915505A1 DE3915505A1 DE19893915505 DE3915505A DE3915505A1 DE 3915505 A1 DE3915505 A1 DE 3915505A1 DE 19893915505 DE19893915505 DE 19893915505 DE 3915505 A DE3915505 A DE 3915505A DE 3915505 A1 DE3915505 A1 DE 3915505A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- plate
- plastic
- plate according
- atrial
- oral
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C7/00—Orthodontics, i.e. obtaining or maintaining the desired position of teeth, e.g. by straightening, evening, regulating, separating, or by correcting malocclusions
- A61C7/08—Mouthpiece-type retainers or positioners, e.g. for both the lower and upper arch
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C7/00—Orthodontics, i.e. obtaining or maintaining the desired position of teeth, e.g. by straightening, evening, regulating, separating, or by correcting malocclusions
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
- Dentistry (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Dental Tools And Instruments Or Auxiliary Dental Instruments (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Mundvorhofplatte, wie sie als Früh
behandlungsgeräte bevorzugt bei Patienten mit Milchgebiß oder
in der frühen Wechselgebißphase angewandt werden. Die Mundvor
hofplatte ist ein einfaches, funktionskieferorthopädisches Ge
rät, welches keine aktiven Elemente aufweist.
Die Vorhofplatte wird heute in der Regel konfektioniert herge
stellt und angeboten, was den Entschluß, eine Vorhofplatte an
zuwenden, insbesondere wegen der geringen Kosten, erleichtert.
Der Nachteil, daß die konfektionierte Mundvorhofplatte im Ein
zelfall nicht immer ideal paßt und somit ihre Wirkung fraglich
ist, wird dabei in Kauf genommen.
Die daneben noch mögliche individuelle Herstellung von Mundvor
hofplatten erfordert je ein Oberkiefer- und Unterkiefermodell
und damit die Abnahme von Abdrücken des Unter- und Oberkiefers
und zum Teil auch die Herstellung eines Konstruktionsbisses.
Dieses sehr aufwendige Verfahren, verbunden mit der Problema
tik, bei kleineren Kindern derartige Abdrücke zu nehmen, führte
im Laufe der Jahre dazu, daß nur noch wenige behandelnde Zahn
ärzte bereit sind, eine individuelle Mundvorhofplatte herzu
stellen.
Heute sind vorkonfektionierte Mundvorhofplatten üblich, die in
verschiedenen Standardgrößen angeboten werden. Diese Vorhof
platten bestehen aus einem harten, weißen Kunststoff. Die An
wendung derartiger Mundvorhofplatten führt oft zu der für den
behandelnden Arzt schwierigen Situation, daß die Patienten
(insbesondere die Kinder) sich über Druckstellen beklagen. Die
Druckstellen ergeben sich meistens im Schleimhautbereich, so
daß sie in keiner Weise auf den konfektioniert hergestellten
Mundvorhofplatten als Abdrücke sichtbar werden, weshalb eine
Beseitigung dieser Druckstellen praktisch unmöglich ist. In der
Praxis führt dies dann dazu, daß die Kinder die Mundvorhofplat
ten nur relativ kurze Zeit tragen und die Therapie dann ab
brechen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine vorkonfektionierbare Mund
vorhofplatte vorzuschlagen, die eine bessere Akzeptanz bei den
zu behandelnden Patienten findet.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs beschriebenen Mundvorhof
platte erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sie unter Verwendung
eines transparenten, elastischen Materials, insbesondere Kunst
stoff, hergestellt wird.
Durch die Wahl eines elastischen Kunststoffs als Material für
die Herstellung der Mundvorhofplatte schmiegt sich die Platte
aufgrund des Wangendruckes und der Lippenmuskulatur den Zahnbö
gen und der Gingiva sehr gut an. Druckstellen, wie sie bisher
auch bei individuell hergestellten Mundvorhofplatten nicht
vollständig vermieden werden konnten, gibt es bei dieser ela
stischen Mundvorhofplatte nicht mehr. Der Tragekomfort für die
Patienten wird hierdurch erheblich gesteigert. Dieser erhöhte
Tragekomfort führt dazu, daß die elastische Mundvorhofplatte
viel häufiger von den Patienten angewandt wird und nicht als
störend empfunden wird. Selbst größere kinetische Kräfte, wie
sie zum Beispiel durch den durch ein Saugen an der Platte ent
stehenden Unterdruck erzeugt werden, haben die positive Auswir
kung, daß die elastische Mundvorhofplatte sich den Zahnbögen im
Sinne einer Idealform der Zahnbögen anpaßt. Herrscht im Mund
raum kein Unterdruck, so führt die elastische Mundvorhofplatte
dazu, daß die Wangen- und Lippenmuskulatur mit ihren sonst
schädlichen Einflüssen natürlicherweise vom Ober- und Unterkie
fer ferngehalten werden. Durch diese Maßnahme werden die Kräf
te, die von der Zunge innerhalb der Kiefer einerseits und der
Wangen- und Lippenmuskulatur auf der anderen Seite auf die
Zahnbögen ausgeübt werden, zugunsten der expansiv wirkenden
Kräfte der Zunge verschoben, so daß sich das Gebiß auf ganz na
türliche Weise neu entfalten kann.
Durch die Wahl des transparenten Materials wird es erstmals
möglich, daß der behandelnde Arzt den Schluckakt sowie die Lage
der Vorhofplatte im Mund selbst genau beobachten kann. Der be
handelnde Arzt sieht während der funktionellen Bewegungen des
Patienten durch den klaren Kunststoff hindurch die Lagebe
ziehung zwischen Ober- und Unterkiefer, so daß es ihm dadurch
möglich ist, Einfluß auf die Einnahme einer neuen Lage oder Po
sition der Zunge bzw. des Unterkiefers während der funktionel
len Bewegungen zu nehmen. Daneben hat der Patient die Möglich
keit, wegen der Transparenz der Mundvorhofplatte selbst die
richtige Lage von Zunge und Unterkiefer zu beobachten bzw. die
richtige Lage selber einzuüben. Ebenso können die Eltern der
meist jüngeren Patienten nach einer kurzen Instruktion über die
richtige Lagebeziehung und über die richtige Lage der Zunge die
Kinder bei ihren Übungen überwachen und motivieren, so daß sich
hierdurch eine weitere Verbesserung des Behandlungserfolgs ein
stellen kann.
Das richtige und kontrollierte Üben ist ein wesentlicher
Aspekt, der durch die elastische und durchsichtige Mundvorhof
platte erst ermöglicht wird. Der Patient kann außerdem bei den
Nachkontrollen dem behandelnden Arzt deutlich vorführen, wie
seine Übungen verlaufen und welche Fortschritte er dabei ge
macht hat. Darüberhinaus kann der behandelnde Arzt je nach
Fortschritt des Patienten neue Übungen verordnen, bereits ge
lernte Übungsschritte korrigieren und so den Patienten wesent
lich mehr in die Behandlung einbeziehen als dies bisher möglich
war. Auf diese Weise gelingt es, die schwierigen myofunktionel
len Übungen zu einer spielerischen Tätigkeit für die Patienten
werden zu lassen.
Die Mundvorhofplatte als einfaches und günstiges funktionskie
ferorthopädisches Gerät eignet sich insbesondere bei folgenden
Indikationen:
- 1. Beseitigung der Mundatmung;
- 2. Abgewöhnung der übrigen schlechten Gewohnheiten wie Lut schen, Lippenbeißen und Lippensaugen;
- 3. Korrektur von Stellungsanomalien der Frontzähne und zur frühzeitigen Behandlung von Distalbissen;
- 4. Stärkung der Wangen- und Lippenmuskulatur, insbesondere des Orbicularis oris;
- 5. günstige Beeinflussung des Schluckaktes und damit Er langung einer besseren Aussprache;
- 6. Verhütung von weiteren Fehlentwicklungen im Gebiß und
- 7. Retrusion protrudiert stehender Zähne.
Am günstigsten haben sich, insbesondere angesichts des großen
Anwendungsspektrums der Mundvorhofplatte, solche Geräte erwie
sen, die im wesentlichen insgesamt aus transparentem, elasti
schem Material hergestellt sind.
Zur Vermeidung der Druckstellen im Schleimhautbereich der Kie
fer der Patienten empfiehlt es sich, für diese Oberflächenbe
reiche der Platte ein Kunststoff der Shorehärte A 200 zu ver
wenden (Meßmethode nach DIN 53 505).
Ein Auswahlkriterium für den Kunststoff ist ebenso die Bruch
dehnung, die bei bevorzugten Kunststoffen 300% beträgt (Meß
methode nach DIN 53 504).
Desweiteren weisen vorzugsweise verwendete Kunststoffe einen
Schubmodel von 100 N/mm2 auf (DIN 53 445), wobei in diesem
Zusammenhang der Elastizitätsmodul des Kunststoffs vorzugsweise
1000 N/mm2 ist (Zugversuche nach DIN 53 457).
Bei der Auswahl der Kunststoffe ist auf die Verformbarkeit
einerseits und auf die Formstabilität andererseits zu achten,
insbesondere dann, wenn die Platte einstückig aus einem einzel
nen Materialtyp hergestellt ist.
Hierbei hat es sich als günstig herausgestellt, wenn der Kunst
stoff einen Druckverformungsrest bei Raumtemperatur von 40%,
vorzugsweise 30%, aufweist (Meßmethode nach DIN 53 517).
Aus hygienischen Gründen muß die Vorhofplatte immer wieder des
infiziert werden und sollte deshalb auch im wesentlichen die
selben Formstabilitätseigenschaften bei höheren Temperaturen
aufweisen. Bevorzugte Kunststoffe weisen deshalb einen Druck
verformungsrest bei 70°C von 50% auf, vorzugsweise 45%
(Meßmethode wie zuvor nach DIN 53 517).
Bevorzugte Kunststoffe stammen aus der Klasse der Thermoplaste
und sind der Bearbeitung mittels Flammenpolitur zugänglich. Da
mit ist zum einen eine relativ einfache Oberflächenbearbeitung
mittels Heißluftdüsen möglich und es lassen sich auf diese Wei
se auch leicht zusätzliche Anpassungen an die gegebene Gebißsi
tuation des Patienten durchführen.
Hierbei eignen sich insbesondere Polyester-Polyurethan- Copoly
mere oder auch EVA-Copolymere (EVA = Ethylen-Vinyl-Acetat) und
in geringerem Umfang Silikon-Elastomere.
Wie bereits zuvor erwähnt, sollte aus hygienischen Gründen re
gelmäßig eine Desinfektion der Vorhofplatte stattfinden, so daß
die Kunststoffe bevorzugt unter dem Gesichtspunkt der Bestän
digkeit gegen übliche Desinfektionsmittel, insbesondere solche,
die auf Ethanol-, iso-Propanol- oder Formaldehyd-Basis herge
stellt sind, ausgewählt werden.
Unter medizinischen Gesichtspunkten sollte der Kunststoff so
ausgewählt bzw. im Herstellungsverfahren dafür gesorgt werden,
daß der erhaltene Kunststoff frei von niedermolekularen, insbe
sondere Monomer- und Lösungsmittelanteilen ist, da diese nie
dermolekularen Anteile häufig medizinisch bedenklich sind, ins
besondere deshalb, weil sich der aus Kunststoff gefertigte
Gegenstand über längere Zeit von der Speichelflüssigkeit umspült
im Mund der Patienten befindet und diese niedermolekularen
Anteile im Mundbereich leicht resorbiert werden können.
Zur Verbesserung der Formstabilität können in die Mundvorhof
platte Glasfaser- und/oder Kohlefasereinlagen integriert wer
den. Dadurch wird auch die Auswahl von sehr weichen Kunststof
fen möglich, ohne daß die notwendige Formstabilität der Platte
darunter leidet.
Der Anreiz zum Tragen und Verwenden der Vorhofplatte kann durch
ein Einfärben des Kunststoffs mit medizinisch unbedenklichen
Farbstoffen, insbesondere lebensmittelrechtlich zugelassenen
Farbstoffen, unter Erhaltung der Transparenz der Vorhofplatte
erfolgen. Zu denken ist auch an die Einbringung von Glimmer-Ma
terial, was die Transparenz zwar etwas verringert, jedoch ohne
daß die wichtige Sichtkontrolle dabei verlorengeht. Zu beachten
ist bei der Auswahl der Farbstoffe ebenfalls, daß eine gute
Löslichkeit im vorgesehenen Kunststoff gegeben ist, so daß der
Farbstoff nicht im Laufe der Zeit in die Speichelflüssigkeit
auswandert.
Beim Einfärben der Vorhofplatten ist nicht nur an ein gleich
mäßiges Einfärben zu denken, sondern auch an das Einbringen von
Bildern, insbesondere Comic-Figuren, um so die Akzeptanz bei
jüngeren Patienten zu fördern.
In die gleiche Richtung zielt die Weiterentwicklung der Vorhof
platte dadurch, daß dem Plattenmaterial Geschmacksstoffe zuge
mischt werden. Hierbei wird insbesondere ein Langzeiteffekt an
gestrebt, beispielsweise durch eine zusätzliche Verkapselung
der Geschmacksstoffanteile im Plattenmaterial.
Die Mundvorhofplatte ist auch in hervorragender Weise dazu ge
eignet, den Patienten eine relativ konstante Dosis Fluor über
längere Zeiträume zu verabreichen. Hierzu werden an sich be
kannte Fluor abgebende Stoffe, wie zum Beispiel NaF, KF oder
auch organische Ammoniumfluoride, dem Vorhofplattenmaterial zu
gemischt. Eine besonders gute und gleichmäßige Dosierung der
Fluor-Abgabe erhält man, wenn die fluorhaltigen Stoffe verkap
selt in das Plattenmaterial eingebracht werden. Es werden auf
diese Weise Fluordepots zur Applikation gebracht, welche die
Einnahme von Fluortabletten überflüssig machen können.
Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im folgenden
anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen im einzel
nen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorhofplatte in perspektivi
scher Ansicht;
Fig. 2 eine weitere Vorhofplatte in Draufsicht;
Fig. 3 eine Schnittansicht längs der Linien 3-3 in Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine im ganzen mit dem Bezugszeichen 10 bezeichne
te Mundvorhofplatte mit einem schildförmigen Teil 12, an das
zentral ein Ansatzstück 14 angeformt ist, an welchem ein Ring
16 befestigbar ist.
Das schildförmige Teil 12 weist die Form eines bogenförmigen
Streifens mit abgerundeten Enden auf und ist im wesentlichen in
drei Abschnitte unterteilt, wobei ein mittlerer Abschnitt 17
das Ansatzstück 14 und die sich beidseitig zum mittleren Teil
anschließenden Flügel 18, 19 trägt. Die Rundung des bogenförmi
gen Schildes wird so gewählt, daß sie einen größeren Krümmungs
radius aufweist, als dies einer Idealform eines Zahnbogens ent
sprechen würde. Wegen der unterschiedlichen Größe der zu behan
delnden Kiefer werden bevorzugt verschiedene Größen der Mund
vorhofplatte mit unterschiedlichen Biegeradien angeboten.
Bei zu engem Kiefer dienen die Flügel 18, 19 dazu, die Lippen-
und Wangenmuskulatur von den Zahnreihen fernzuhalten, so daß
auf den Zahnbogen von der Gaumenseite her lediglich die Zunge
eine Kraft ausübt, was in einer Expansion der Kiefer resultiert.
Der mittlere Bereich 17 der Vorhofplatte kann mit Durchbre
chungen versehen sein, die bei Patienten mit bestehender Mund
atmung zunächst noch in der gewohnten Weise die Atmung durch
den Mund zumindest partiell erlauben. Diese Löcher werden nach
einer Eingewöhnungszeit nach und nach verschlossen.
Die Vorhofplatte, das heißt hier insbesondere der schildförmige
Teil 12, ist zumindest in seinem mittleren Teil aus transparen
tem und elastischem Material hergestellt, während die Randbe
reiche des Schildes 12 auch aus den bisher verwendeten undurch
sichtigen Kunststoffen hergestellt sein können. Es kann dabei
auch vorgesehen sein, daß die Randbereiche des Schildes einen
gewissen Rahmen bilden, etwa einen Halterahmen, in den der
transparente Teil eingelassen ist. Es kann auch vorgesehen
sein, daß ein abgeplattetes, ringförmiges Teil mit der Kontur
des Schildes 12 in ein transparentes, elastisches Material ein
gelassen ist, so daß sich von dem ringförmigen Teil (nicht dar
gestellt) die Stabilität der Form der Vorhofplatte ableitet,
während das transparente, elastische Material die Trageeigen
schaften der Vorhofplatte erfindungsgemäß verbessert und außer
dem den Blick auf den Zahnbogen bzw. die Zunge freigibt. Alter
nativ hierzu können auch Glasfaser- oder Kohlefasereinlagen in
das transparente, elastische Material eingebracht werden, um
die Formstabilität zu erhöhen. Hierbei kann dann auf besonders
weiche Kunststoffe (wie auch bei der zuvor beschriebenen Aus
führungsform mit dem integrierten Ringteil im Schild) zurückge
griffen werden, so daß auch bei Patienten mit besonders druck
empfindlichen Kieferpartien ein ausreichender Tragekomfort der
Platte erreicht wird, ohne daß die notwendige Formstabilität
beeinträchtigt wird.
Durch ein Einfärben des Kunststoffes bei Erhalt der Transparenz
ist es möglich, auf die Lieblingsfarbe des Patienten Rücksicht
zu nehmen, und dadurch insbesondere die Mitarbeit bei kleinen
Patienten zu vermehren. Daneben lassen sich auch Geschmacks
stoffe in den Kunststoff integrieren, wodurch eine zusätzliche
Motivationssteigerung möglich ist. Daneben ist vorstellbar, daß
figürliche Darstellungen in die Mundvorhofplatte integriert
werden, ebenso wie das Einbringen von Glimmer, wodurch die
Transparenz der Platte nur in geringer Weise reduziert wird,
auf der anderen Seite jedoch das Interesse bei Kindern an dem
Gerät erheblich wächst, so daß sich auch hierdurch der Behand
lungserfolg noch einmal steigern oder absichern läßt.
Die in Fig. 1 gezeigte Mundvorhofplatte stellt die einfachste
Form dar. Diese kann selbstverständlich in vielerlei Weise ab
geändert und mit zusätzlichen Funktionen versehen werden, wie
zum Beispiel mit einer in den Fig. 2 und 3 gezeigten Einbißkap
pe 20 für die unteren Schneidezähne, wie dies bei Lutschgewohn
heiten mit Rücklage des Unterkiefers angezeigt ist.
Daneben ist beispielsweise das Einbringen von Zungengittern
(nicht gezeigt) möglich (angezeigt bei Parafunktionen der
Zunge), welches über die myofunktionellen Übungen hinaus die
Zunge davon abhält, sich beim Schlucken zwischen die vorderen
Zahnreihen zu pressen. Dieses Zungengitter kann auch verwendet
werden, um das unbewußte Schlucken in die richtigen Bahnen zu
lenken und gegebenenfalls die Zunge natürlicherweise zu
zwingen, beim Schluckakt eine neue Lageposition einzunehmen.
Auch bei der Anbringung eines Zungengitters (nicht gezeigt)
gehen die Vorteile der elastischen und durchsichtigen Mundvor
hofplatte nicht verloren. Der behandelnde Arzt hat nach wie vor
einen direkten Einblick in den Mundraum und sieht, in welche
Lage die Zungenspitze beim Schlucken gebracht wird. Daneben
sorgt die nach wie vor vorhandene Elastizität des Vorhofplat
tenmaterials dafür, daß keine Druckstellen in der Schluckphase,
bei der ein Unterdruck im Gaumen entsteht, im Kieferbereich
auftreten.
Die Wirkungsweise der Vorhofplatte geht auf die Ausnützung na
türlicher Kräfte, wie zum Beispiel der Muskelkräfte und des
Luftdruckes, zurück. Die Vorhofplatte selbst ist ein zunächst
lose, das heißt also vollständig passiv, im Munde liegendes Ge
rät. Erst durch die Kau-, Lippen- und Zungenmuskulatur wird die
Vorhofplatte aktiviert und überträgt diese Muskelkräfte auf den
Kiefer und die Zähne. Die Mundvorhofplatte kann auch am Tage
getragen werden, und durch Lippenübungen wird insbesondere der
Musculus orbicularis gestärkt und vermehrt sowie die reflekto
rische Kontraktion der Lippenmuskulatur aktiviert. Für diese
Übungen wird der Patient aufgefordert, an der Vorhofplatte 10
zu saugen und mit den Fingern eine reziproke Kraft auf die
Platte über den Haltering 14 auszuüben. Ähnlich wie ein Turnge
rät arbeitet die Vorhofplatte 10 während des Tages, wenn der
Patient myofunktionelle Übungen damit ausführt.
Da die Mundvorhofplatte zu einer transversalen Erweiterung des
Unterkiefers eingesetzt werden kann und ein ungestörtes Ent
wicklungsgeschehen für den Oberkiefer gewährleistet, können
durch die Verwendung der Mundvorhofplatte in der Therapie häu
fig notwendige Zahnextraktionen im Wechselgebiß überflüssig
werden.
Nachdem mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Mundvorhof
platte die bisher bestehenden gravierenden Nachteile der be
kannten Vorhofplatten beseitigt sind, die stets den Behand
lungserfolg in Frage gestellt haben, ist mit der erfindungsge
mäßen Mundvorhofplatte ein Weg für die breite Anwendung dieses
Geräts in der Funktionskieferorthopädie eröffnet.
Claims (16)
1. Mundvorhofplatte, hergestellt unter Verwendung eines
transparenten Materials, vorzugsweise eines elastischen
Kunststoffs.
2. Mundvorhofplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (12) im wesentlichen insgesamt aus trans
parentem Material hergestellt ist.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die am Kiefer des Patienten zur Anlage kommenden
Oberflächenbereiche aus einem Kunststoff der Shorehärte A
200 hergestellt sind.
4. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Bruchdehnung des Kunststoffs
300% beträgt.
5. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Schubmodul
100 N/mm2 aufweist.
6. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Elastizi
tätsmodul 1000 N/mm2 aufweist.
7. Platte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Kunststoff einen Druckver
formungsrest bei Raumtemperatur von 40%, vorzugsweise
30%, aufweist.
8. Platte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kunststoff einen Druckverformungsrest bei 70°C von
50%, vorzugsweise 45%, aufweist.
9. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoff aus der Klasse der
Thermoplaste ausgewählt und der Bearbeitung mittels Flam
menpolitur zugänglich ist.
10. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoff gegen übliche Desinfek
tionsmittel, insbesondere solche auf Ethanol-, iso-Propa
nol- oder Formaldehyd-Basis, beständig ist.
11. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoff im wesentlichen frei
von niedermolekularen, insbesondere Monomer- und Lösungs
mittelanteilen ist.
12. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Platte Glasfaser- und/oder
Kohlefasereinlagen enthalten sind.
13. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoff mit medizinisch unbe
denklichen Farbstoffen unter Erhaltung der Transparenz
eingefärbt ist.
14. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Plattenmaterial Geschmacksstoffe
zugemischt sind.
15. Platte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Plattenmaterial ein Fluor abgeben
der Stoff zugemischt ist.
16. Mundvorhofplatte, hergestellt unter Verwendung von elasti
schem Material, insbesondere gemäß einem oder mehreren der
voranstehenden Ansprüche, mit einem gebogenen Schild (12),
dadurch gekennzeichnet, daß der Biegeradius des Schildes
(12) größer gewählt ist, als der Radius eines idealen
Zahnbogens bei dem zu behandelnden Patienten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893915505 DE3915505A1 (de) | 1989-05-12 | 1989-05-12 | Mundvorhofplatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893915505 DE3915505A1 (de) | 1989-05-12 | 1989-05-12 | Mundvorhofplatte |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3915505A1 true DE3915505A1 (de) | 1990-11-15 |
DE3915505C2 DE3915505C2 (de) | 1991-03-21 |
Family
ID=6380504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893915505 Granted DE3915505A1 (de) | 1989-05-12 | 1989-05-12 | Mundvorhofplatte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3915505A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998032358A1 (en) * | 1997-01-28 | 1998-07-30 | Dental Aid Co., Ltd. | Deglutition assisting instrument |
DE3931428C2 (de) * | 1988-10-18 | 2001-07-12 | Luk Lamellen & Kupplungsbau | Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen |
US7128072B2 (en) | 2001-12-14 | 2006-10-31 | Total Gard Corporation | Mouthguard |
CN105142740A (zh) * | 2013-03-15 | 2015-12-09 | 尤洛弗斯有限公司 | 面部、唇部和喉部肌肉的训练装置 |
WO2019001389A1 (zh) * | 2017-06-29 | 2019-01-03 | 陈勇 | 一种口腔肌肉功能训练矫正器 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202012103831U1 (de) | 2012-10-05 | 2012-12-04 | Klaus Richter | Vorrichtung zur Aktivierung der Mund- und/oder Lippenmuskulatur |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE812339C (de) * | 1949-04-30 | 1951-08-27 | Karl Dr Tegtmeier | Vorrichtung zur Intensivierung der Funktionen des Kauapparates |
DE7402919U (de) * | 1974-07-11 | Hinz Labor Gmbh & Co Kg | Mundvorhofplatte zur kieferorthopädischen Prophylaxe und Frühbehandlung von Gebißanomalien |
-
1989
- 1989-05-12 DE DE19893915505 patent/DE3915505A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7402919U (de) * | 1974-07-11 | Hinz Labor Gmbh & Co Kg | Mundvorhofplatte zur kieferorthopädischen Prophylaxe und Frühbehandlung von Gebißanomalien | |
DE812339C (de) * | 1949-04-30 | 1951-08-27 | Karl Dr Tegtmeier | Vorrichtung zur Intensivierung der Funktionen des Kauapparates |
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3931428C2 (de) * | 1988-10-18 | 2001-07-12 | Luk Lamellen & Kupplungsbau | Einrichtung zur Dämpfung von Drehschwingungen |
WO1998032358A1 (en) * | 1997-01-28 | 1998-07-30 | Dental Aid Co., Ltd. | Deglutition assisting instrument |
US7128072B2 (en) | 2001-12-14 | 2006-10-31 | Total Gard Corporation | Mouthguard |
US7422017B2 (en) | 2001-12-14 | 2008-09-09 | Total Gard Corporation | Mouthguard |
CN105142740A (zh) * | 2013-03-15 | 2015-12-09 | 尤洛弗斯有限公司 | 面部、唇部和喉部肌肉的训练装置 |
JP2016510620A (ja) * | 2013-03-15 | 2016-04-11 | マイオロフェイス・アクチボラゲットMYoroface AB | 顔、唇、及び咽の筋肉のトレーニングのための装置 |
EP2969065A4 (de) * | 2013-03-15 | 2016-11-09 | Myoroface Ab | Vorrichtung zum trainieren der gesichts-, lippen- und halsmuskeln |
CN105142740B (zh) * | 2013-03-15 | 2017-12-05 | 尤洛弗斯有限公司 | 面部、唇部和喉部肌肉的训练装置 |
US9895575B2 (en) | 2013-03-15 | 2018-02-20 | Myoroface Ab | Device for training of face, lip and throat muscles |
WO2019001389A1 (zh) * | 2017-06-29 | 2019-01-03 | 陈勇 | 一种口腔肌肉功能训练矫正器 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3915505C2 (de) | 1991-03-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102013108291B4 (de) | Orthodontische Einrichtung | |
DE3790568C2 (de) | Unterkieferschiene und Verfahren zur Behandlung von Kiefermuskelstörungen | |
DE60317502T2 (de) | Verringerung der gesichtsalterung und gerät dafür | |
DE2648290A1 (de) | Kieferorthopaedisches geraet | |
DE3421928A1 (de) | Einsatz fuer kieferorthopaedische zwecke | |
DE2204189B2 (de) | Abdruck-Träger zur Herstellung genauer Abdrücke der unteren Mundpartie eines zahnlosen Patienten sowie durch Verwendung des Abdruckträgers hergestellter Gußabdruck | |
EP2215967B1 (de) | Dentalprotektor | |
DE60116545T2 (de) | Selbstöffnende orthodontische Vorrichtung mit Öffnungshilfe | |
DE102019216026A1 (de) | Zahnschiene und Zahnschienensystem zur funktionellen Leistungssteigerung sowie Herstellungsverfahren dafür | |
EP1006925B1 (de) | Kofferdam | |
DE3915505C2 (de) | ||
DE3224219A1 (de) | Loesbares geschiebe fuer ein teilgebiss | |
DE69709876T2 (de) | Kieferorthopädische und parodontologische vorrichtungen | |
DE69728110T2 (de) | Bausatz zur Herstellung einer Platte zum Anheben okklusaler Zahnoberflächen | |
DE102004031106B4 (de) | Beruhigungssauger | |
DE102004058081A1 (de) | Stufenlos verstellbare Unterkieferprotrussionsschiene zur Behandlung von Schnarchen und obstruktiver Schlafapnoe | |
DE102022131102B4 (de) | Zahnschiene | |
DE3930820C2 (de) | ||
DE102021125636A1 (de) | Trainingsmittel und Verfahren zum Konditionieren von Ernährungsgewohnheiten | |
DE102021125638A1 (de) | Trainingsmittel und Verfahren zum Konditionieren von Ernährungsgewohnheiten | |
DE102021125637A1 (de) | Trainingsmittel und Verfahren zum Konditionieren von Ernährungsgewohnheiten | |
EP4412560A1 (de) | Trainingsmittel und verfahren zum konditionieren von ernährungsgewohnheiten | |
WO2021037667A1 (de) | Reinigungsschablone zur zahnreinigung | |
DE3019183C2 (de) | Matrize zur Herstellung von Vollkronen | |
DE69827836T2 (de) | Oraler stimulator |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |