DE3790568C2 - Unterkieferschiene und Verfahren zur Behandlung von Kiefermuskelstörungen - Google Patents
Unterkieferschiene und Verfahren zur Behandlung von KiefermuskelstörungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schiene für den Unterkiefer eines Patienten zur Verhin
derung eines verriegelnden Ineinandergreifens der Backenzähne, die bewirkt, daß
die Kiefermuskeln den Unterkiefer beim Kauvorgang in einer bevorzugten Bewe
gungsbahn bewegen können, wobei die Schiene unter Ausbildung einer Kontakt
fläche für zumindest die Backenzähne des Oberkiefers aus zwei Armelementen
und einem überbrückenden Mittelteil besteht. Die Erfindung betrifft auch ein Ver
fahren zur Behandlung von Muskelstörungen infolge eines Ineinandergreifens von
Oberkiefer- und Unterkieferzähnen.
Starke Schmerzen und große Unpäßlichkeiten können in verschiedensten Er
scheinungsformen auftreten, unter denen wir alle mehr oder weniger zu leiden
haben. Starke Schmerzen oder große Unpäßlichkeiten können beispielsweise
auftreten als starke Kopfschmerzen (insbesondere als Migräne und als Kopf
schmerzen, die immer wiederkehren), Kiefergelenkschmerz-Funktionsstörungen,
plötzlich auftretendes Schleudertrauma und Halsbeschwerden, sich wiederholen
de Verstauchungen und Zerrungen sowie andere Muskelbeschwerden des Armes,
des Handgelenkes und der Hand, chronische Rückenschmerzen, Augenleiden
unterschiedlicher Art, (beispielsweise Diplopie oder Doppelsichtigkeit, Astigmatis
mus, Photophobie, Augenträgheit), Dislexie oder Lesestörungen und verschiedene
Ohrbeschwerden. Für die Schmerzlinderung gibt es viele Behandlungsverfahren
mit recht unterschiedlicher Wirkung. In vielen Fällen bewirken solche Behand
lungsverfahren keine völlige Schmerzlinderung oder verhindern nicht, daß die
Krankheiten wieder aufflackern können.
Grundlage der Erfindung ist die Erkenntnis, daß die bei vielen Krankheitsbädern
spürbaren Schmerzen durch eine Muskelstörung verursacht werden, die ihrerseits
wiederum auf die den Unterkiefer kontrollierenden Muskeln des Kauapparates zu
rückgeführt werden kann. Die einzelnen Krankheitsbilder sind zuvor erwähnt.
Für Muskelstörungen gibt es viele Verursachungsfaktoren. Man glaubt aber, daß
es bei dem hauptsächlichen Verursachungsfaktor um einen besonderen Typus
des Ineinandergreifens der Backenzähne handelt, der die normale Kaubewegung
der Zähne störend beeinträchtigt, d. h. die im wesentlichen kreisbahnförmige Be
wegung des Unterkiefers, wobei sich die Zähne von Oberkiefer und Unterkiefer
einander berühren. In Extremfällen verursacht das Ineinandergreifen der Zähne im
Hinblick auf den Unterkiefer eine Bewegungseinschränkung, die sich dahingehend
auswirkt, daß sich der Unterkiefer dann nur vertikal nach oben und nach unten
bewegen kann.
Der Schläfenmuskel wird wegen seiner physiologischen Struktur und wegen sei
ner spezifischen Funktion am meisten in Mitleidenschaft gezogen. Er ermüdet und
nimmt dann den Zustand einer Langzeitkontraktion (Spasmus-Zustand) an. Das
hat wiederum zur Folge, daß auf den Unterkiefer eine nach oben und nach unten
ausgerichtete Kraft übertragen wird und den Unterkiefer dann nach oben und nach
rückwärts bewegt.
Die kontrafunktionale Bewegung des Unterkiefers hat deswegen eine erheblich
Verstärkung der Kiefergelenkprobleme zur Folge, weil die räumliche Anordnung
des Gelenkkopfes in der Gelenkhöhle eine inkorrekte kondyläre Position entste
hen läßt und dadurch die Situation zwischen Gelenkkopf und Gelenkhöhe beengt.
Die Beeinträchtigungen der normalen Gelenkfunktion werden auf die Unterkiefer
bewegung übertragen und verstärken die funktionsgestörte Bewegung des Unter
kiefers erheblich und das hat wiederum zur Folge, daß im Kiefermuskel ein größe
rer und schwerwiegenderer Spasmus entsteht.
Die im Schläfenmuskel stattfindenden Aufwärtsbewegungen des Koronoidprozes
ses, die durch den andauernden Spasmus verursacht und aufrechterhalten wer
den, führen gleichzeitig auch zu einer Verkürzung der Aufhängungen und Befesti
gungen des Schläfenmuskels. Dies wirkt sich dann derart aus, daß dieser Muskel
noch stärker ermüdet und daß in diesem Muskel ein noch größerer Spasmus ent
steht.
Dies löst einen Vorgang aus. Der andauernde Schläfenmuskelspasmus hat zur
Folge, daß die das Kiefergelenk und den Unterkiefer betreffenden Funktionsstö
rungsprobleme immer größer werden und ihrerseits wiederum im Schläfenmuskel
eine stärkeren Spasmus entstehen lassen. Das Resultat: ist: Langanhaltender
Schläfenmuskelspasmus und Schmerzen. Der Funktionsstörungseffekt greift we
gen der für diese Muskeln gegebenen anatomischen und funktionsmäßig neurolo
gischen Zuordnung auch auf andere, zugehörige Muskeln über.
Und dies nicht nur auf die anderen Muskeln des Kauapparates, sondern auch auf
die Muskeln des Halses, der Schultern, des Rückens, der Beine, der Arme und der
Hände. Dies gilt vor allem für die schnell funktionierenden Muskeln ohne Körper
stützaufgaben, die dabei einen langanhaltenden Spasmus entwickeln.
Das Übergreifen auf die Kaumuskeln sowie auf die medialen Unterkiefer- und Ge
sichtsmuskeln verursacht Schmerzen im Gesicht, Kiefergelenkschmerzen und Oh
renschmerzen. Der länger anhaltende Schläfenmuskelspasmus entwickelt
Schmerzen, die man meistens als Kopfschmerzen spürt.
Mit einer lokalen extraokularen Fehlfunktionen der Augenmuskeln und mit lokalen
extraokularen Schmerzen ist dann zu rechnen, wenn die Augenmuskeln in Mitlei
denschaft gezogen werden. Betroffen sind dabei mit der Folge eines Akkommoda
tionsverlusts und einer übermäßigen Pupillenerweiterung die Wimpern- und Pu
pillenmuskeln. Die Halsmuskeln, die den Kopf während der Mundöffnungsbewe
gungen stützen, entwickeln einen Spasmus, der eine schmerzhafte Halsverstei
fung verursachen kann.
Der gleiche Vorgang wirkt sich auch beeinträchtigend auf die schnell funktionie
renden Muskeln der Arme, der Hände, der Finger, des Rückens, der Beine und
der Füße aus. Chronische Schmerzen im unteren Rückenbereich, Schulterblatt
schmerzen, Wadenmuskelschmerzen sowie Schwäche und Schmerzen im Unter
arm, im Handgelenk, in der Hand und in den Fingern, sind die Folge.
Zur Bestimmung der Muskelspasmusstärke werden die nachstehend angeführten
vier Parameter verwendet: -
Alter, Geschlecht, Dauer der Muskelschädigung und individueller Muskelreflexe.
Alter, Geschlecht, Dauer der Muskelschädigung und individueller Muskelreflexe.
Jeder reagiert eben anders auf den Muskelspasmus, auf Reflexe und darauf, wie
seine Muskeln sich bei Reizen und Schäden verhalten. Man sollte sich aber des
sen bewußt sein, daß durch weitere Muskelschädigungen auch ein stärkerer
Spasmus und stärkere Schmerzen verursacht werden.
Der übermäßige und wiederholte Einsatz der Kiefermuskeln in bestimmten Situati
on, beispielsweise bei längerem Sprechen und bei andauernden Kauen, führt da
zu, daß die Kopfschmerzen stärker werden und daß man - von Spannungskopf
schmerzen bis zur Migräne - unter starken Kopfschmerzen zu leiden hat.
In vielen Fällen liegt die Funktionsstörung der Kaumuskeln und der mit diesen
Kaumuskeln direkt verbundenen Muskeln in einem tolerierbaren Schmerzbereich.
Sie wird von den Patienten deshalb auch nicht als eine behandlungsbedürftige
Behinderung betrachtet. In diesen Fällen kann ein von außen her einwirkendes
Ereignis, beispielsweise ein Autounfall oder eine Überarbeitung, die Schmerzen so
stark werden lassen, daß die tolerierbare Schmerzgrenze überschritten wird.
Als ein Beispiel sei die Hyperflexion der Muskeln oder das Schleudertrauma an
geführt. Das Schleudertrauma, d. h. die Muskelhyperflexion im Halsbereich, läßt in
diesem Bereich die Halsmuskelstörungen so groß werden, daß die Patienten an
sehr starken Schmerzen leiden. Wenn man die Schmerzen als ein Symptom der
Hyperflexion oder des Schleudertraumas behandelt, können die Schmerzen nur
bis zu einem bestimmten Grad gelindert werden. In vielen Fällen wird aber die
Muskelstörung nicht derart korrigiert, daß sie dann unter der früher gegebenen
Toleranzgrenze liegt. Und das bedeutet: Die Patienten klagen weiter über
Schmerzen. Bei dem Schleudertrauma, das heißt bei der Hyperflexion der Hals
muskeln handelt es sich somit um einen viel ernsteren Schaden als dies ange
sichts der jeweiligen besonderen Umstände bei Autounfällen angenommen wird.
Anders ausgedrückt: Der Autounfall führt den Kliniker von der eigentlichen
Schmerzursache weg, nämlich von der bereits vorher existierenden Muskelstö
rung.
Bei dem zweiten Beispiel handelt es sich um die Überbeanspruchung der Arm
muskeln wegen der Verrichtung manueller Tätigkeiten. Wenn die Funktionstörung
in den Armmuskeln die Folge einer Funktionsstörung der Kaumuskeln ist, kann
diese Funktionsstörung durch eine andauernde Beanspruchung der Armmuskel
verstärkt werden und dann dem Patienten Schmerzen verursachen, die über einer
vorher tolerierbaren Schmerzgrenze liegen. Wenn eine Anamnese der vorliegen
den Armmuskelschmerzen fehlt, wird logisch gefolgert, daß diese Schmerzen
durch eine Überbeanspruchung der Armmuskulatur verursacht worden sind und
es wird eine entsprechende Behandlung gewählt. Bei einer solchen Diagnose wird
die Tatsache übersehen, daß die Muskeln ohne die Funktionsstörung die manu
elle Tätigkeit, die als Ursache für die Überbeanspruchung angesehen wird, hätten
aushalten können.
In den beiden vorerwähnten Beispielen hat die Behandlung der eigentlichen
Funktionsstörung - d. h. die Behandlung der Funktionsstörung der Kaumuskeln -
bewirkt, daß die anderen Muskeln, auf die sich die Funktionsstörung der Kau
muskeln ausgewirkt hat, wieder normal arbeiten können. Es darf somit abschlie
ßend behauptet werden, daß äußere Einflüsse, z. B. der Autounfall oder die ex
zessive Überbeanspruchung der Armmuskeln, keine so extremen Symptome
entstehen lassen, wie dies bei den durch äußere Einflüsse verursachten Schädi
gungen angenommen wird.
Aus dem Bereich der Kieferorthopädie sind zwar Maßnahmen bekanntgeworden
zum Ausrichten und Retinieren der Zähne. So beschreibt die US-PS 3,924,638
eine Folie zum Erkennen von Tiefbiß oder offenem Biß, die zwischen die Zähne
gelegt wird und durch Zahnbiß zwischen Ober- und Unterkiefer geformt wird. Zu
diesem Zweck wird die Folie in heißem Wasser für zwei Minuten erhitzt, an
schließend auf Körpertemperatur abgekühlt und die noch flexible Folie wird der
Mundhöhlung und den Zähnen angepaßt, kühlt dann weitere 30 Sekunden ab
und wird aus dem Mund bzw. von den Zähnen entfernt.
In der US-PS 4,457,708 ist ein Zahninlett beschrieben, welches auf bestimmte
Zähne des Unterkiefers aufgebracht wird, um für eine gleichmäßige Bißbelastung
zwischen Ober- und Unterkiefer zu sorgen, falls bspw. Zähne im Unterkiefer im
Laufe der Lebenszeit verlorengegangen sind. Das Zahninlett stellt einen flächi
gen Kontakt zwischen mehreren Zähnen her, um den Belastungsausgleich zwi
schen Unterkiefer- und Oberkiefer zu bewirken.
Gegenüber den vorbekannten Maßnahmen zur Kieferorthopädie ist es die Auf
gabe der vorliegenden Erfindung eine Unterkieferschiene zu schaffen, um zum
einen, die durch die vorerwähnten Krankheiten verursachten Schmerzen zu lin
dern und zum anderen die Wahrscheinlichkeit, daß die Krankheiten wieder auf
flackern können, möglichst stark zu verringern.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einer Unterkieferschiene der im Ober
begriff von Anspruch 1 genannten Art dadurch,
- - daß jedes Armelement im Querschnittsprofil im allgemeinen U-förmig mit einer kuppelartigen Kontaktfläche und zwei Seitenflächen ausgebildet ist, und
- - daß jedes Armelement von der Formgebung her so gestaltet ist, daß es beim Einsetzen über die Backenzähne des Unterkiefers nur die Backenzähne und die zweiten vorderen Molaren und nicht die Schneidezähne und die Eckzähne überdeckt, und
- - daß das überbrückende Mittelteil unter Ausbildung der kuppelartigen Kontakt flächen derart geformt ist, daß es nach Einsetzen der Schiene hinter den Schneide- und Eckzähnen angeordnet ist, wobei
- - die Kontaktfläche in ihrer Form derart gestaltet ist, daß ein Berührungspunkt P zwischen jedem zum Oberkiefer gehörenden Backenzahn und zweitem vorde ren Backenzahn einerseits und der Kontaktfläche andererseits vorhanden ist.
Das Ineinandergreifen der Zähne wird vorzugsweise dadurch beseitigt, daß die
erfindungsgemäße Schiene eingesetzt und zumindest über den Backenzähnen
des Unterkiefers angeordnet wird. Die Schiene weist eine Kontaktfläche für zu
mindest die Backenzähne des Oberkiefers auf. Diese Kontaktfläche verhindert den
direkten Berührungskontakt zwischen den Backenzähnen des Oberkiefers mit den
Backenzähnen des Unterkiefers. Sie bewirkt im Hinblick auf den Oberkiefer eine
neue Ausrichtung der Backenzähne des Unterkiefers und ermöglicht es, daß sich
der Unterkiefer während des Kauvorganges auf der für ihn bevorzugten Bewe
gungsbahn bewegen kann.
Der Begriff "während des Kauvorganges bevorzugte Bahn" definiert eine im we
sentlichen horizontale und kreisförmige Bewegung des Unterkiefers mit Berüh
rungskontakt zwischen den Backenzähnen des Oberkiefers und den Backenzäh
nen des Unterkiefers, wobei sich die Zähne nicht gegenseitig stören.
Die Schiene besteht aus zwei Armteilen und aus einem Rückenteil, der die Arm
teile miteinander verbindet. Die Armteile sind dabei derart ausgeformt, daß sie die
Backenzähne auf den jeweils zutreffenden Seiten des Unterkiefers überlagern
oder verdecken. Bei einem bestimmten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die
Armteile von den zweiten Prämolaren oder zweiten vorderen Backenzähnen aus
nach hinten, wobei die ersten Prämolaren oder die ersten vorderen Backenzähne
sowie die Schneidezähne oder Vorderzähne von diesen Armteilen nicht überdeckt
werden. Jeder Armteil weist vorzugsweise einen U-Profil-Querschnitt auf, dessen
kuppelartiger Mittelteil die beiden Seiten auf Distanz hält.
Die Schiene hat eine Kontaktfläche für zumindest die Backenzähne des Oberkie
fers, damit ein sich gegenseitiges verriegelndes Ineinandergreifen der Backen
zähne verhindert wird und damit die Kiefermuskeln den Unterkiefer auf der be
schriebenen bevorzugten Bewegungsbahn bewegen können.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Dicke H der Schiene so gewählt,
daß die Backenzähne von Ober- und Unterkiefer mit einem eine Verspannung der
Kaumuskulatur verhindernden vertikalen Abstand auseinander gebracht werden,
was wiederum zur Folge hat, daß die Muskeln dann optimal funktionieren können
und daß jede Verspannung aus diesen Muskeln verschwindet.
In Fortbildung der Erfindung ist die Kontaktfläche in einer einen Punktkontakt P
zwischen jedem Oberkiefer-Backenzahn und der Kontaktfläche gewährleistenden
Art insbesondere derart ausgebildet, daß ein Berührungspunkt P zwischen den
zungenseitigen Zahnflanken eines jeden Oberkiefer-Backenzahns und der Kon
taktfläche besteht.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Kontaktfläche bevor
zugt derart geformt ist, daß ein Berührungskontakt der Backenzähne des Ober
kiefers mit der Kontaktfläche die Backenzähne zu einer Vertikalachse V mit einem
Neigungswinkel von 15° bis 25° nach außen und nach unten ausgerichtet sind,
wobei ein Neigungswinkel von 20° besonders bevorzugt ist.
Die Erfindung sieht weiterhin ein Verfahren für die Behandlung von Muskelstörun
gen infolge eines Ineinandergreifens von Oberkiefer- und Unterkieferzähnen vor.
Zu diesem Verfahren gehören die nachstehend angeführten Verfahrensschritte:
- - Das Ineinandergreifen der Zähne wird durch Anordnung der erfindungsgemä ßen Schiene, zumindest über den Backenzähnen des Unterkiefers, beseitigt, wobei an der Schiene eine kuppelartige Kontaktfläche für zumindest die Bac kenzähne des Oberkiefers angeformt wird, derart,
- - daß sie einen Berührungskontakt zwischen den Oberkiefer- und den Unterkie fer-Backenzähnen verhindern, und
- - daß weiterhin die Kontaktfläche so ausgebildet wird, daß die Unterkiefer- Backenzähne im Hinblick auf die Oberkiefer-Backenzähne neu ausgerichtet und justiert werden, indem der Abstand zwischen Oberkiefer- und Unterkiefer- Backenzähnen vergrößert und mittels der dadurch erreichbaren Anpassung und Justierung durch die Kontaktfläche die Kiefernmuskulatur mit richtiger Länge und richtigem Muskeltonus funktionsfähig gemacht wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in Zeichnungen dargestellten Ausfüh
rungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Unterkieferschiene für die Behandlung von
Muskelstörungen;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung, die den zwischen den Backenzähnen des
Oberkiefers und der Unterkieferschiene aus Fig. 1 bevorzugten
Berührungskontakt zeigt.
Die mit Fig. 1 und Fig. 2 wiedergegebene Kunststoffschiene 1 paßt genau auf die
Unterkieferzähne eines Patienten. Diese Schiene 1 besteht aus den beiden Ar
melementen 5 und aus einem überbrückenden Mittelteil 6. Die Armelemente 5
sind von der Formgebung her jeweils so gestaltet, daß sie sich über die Backen
zähne des Unterkiefers legen und vorzugsweise derart, daß sie nur die Backen
zähne und die zweiten vorderen Backenzähne verdecken und nicht die Schneide
zähne und die Eckzähne. Das überbrückende Mittelteil 6 ist derart geformt, daß es
nach dem Einsetzen der Schiene hinter den Schneidezähnen und Eckzähnen an
geordnet ist und daß dann das Aussehen der Zähne möglichst wenig beeinträch
tigt wird.
Wie am besten aus Fig. 1 und Fig. 2 zu erkennen ist, hat jedes Armelement 5 der
Schiene 1 ein U-Profilquerschnitt, der aus einer kuppelartigen Kontaktfläche 7 und
den beiden Seiten 9 besteht.
Die Schnittdarstellung zeigt die wechselseitig korrekte Ausrichtung und Zuordnung
der Oberkiefer-Backenzähne und der Unterkiefer-Backenzähne, was daraus her
vorgeht, daß die Unterkiefer-Backenzähne 3 derart angeordnet und ausgerichtet
sind, daß sie sich etwas hinter den Oberkiefer-Backenzähnen 13 befinden, wobei
die zungenseitigen Kuppen 11 eines jeden der Oberkiefer-Backenzähne 13 über
dem Hohlraum 15 der Unterkiefer-Backenzähne 3 angeordnet sind.
Die Formgestaltung der zur Schiene 1 gehörenden kuppelartigen Kontaktplatte 7
ermöglicht es, daß für jede der zu den Oberkiefer-Backenzähnen gehörenden
zungenseitigen Zahnkuppen 11 ein substantieller Kontaktpunkt oder Berührungs
punkt P vorgesehen ist. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß, um ei
nen derartigen Berührungspunkt zu erhalten, ein Abschleifen oder eine sonstige
modifizierende Behandlung der zungenseitigen Zahnkuppen notwendig sein kann.
Wichtig, aber auf gar keinen Fall essentiell, ist auch, daß die kuppelartige Kon
taktplatte 7 so geformt ist oder daß die Oberkiefer-Backenzähne 13 derart abge
schliffen worden sind, daß zwischen den wangenseitigen Zahnkuppen 16 der
Oberkiefer-Backenzähne 13 und der Schiene 1 kein Berührungskontakt zustande
kommen kann.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Schiene 1 nicht nur für
Dentalpatienten verwendet werden kann, sondern auch für Patienten, die keine
Zähne mehr haben. Darüber hinaus spielt es für die Verwendung der Schiene 1
keine Rolle, ob die Patienten alle oder nur noch einige Backenzähne haben. Sie
kann auch Patienten eingepaßt werden, denen einige oder alle Backenzähne feh
len.
Die kuppelartige Kontaktfläche 7 weist dann die bevorzugte Form auf, wenn sich
die Oberkiefer-Backenzähne und die Unterkiefer-Backenzähne einander berühren
und die Oberkiefer-Backenzähne zur Vertikallinie V in einem Neigungswinkel von
15° bis 25° dabei nach vorne und nach unten ausgerichtet sind, wobei ein Nei
gungswinkel von 20° ganz besonders bevorzugt wird. Die Schräglage der Ober
kiefer-Backenzähne zu den Unterkiefer-Backenzähnen bewirkt, daß sich die Zäh
ne unter der Einwirkung des Kaudruckes selbst ausrichten, und ist deshalb wich
tig. Diese Schräglage bewirkt aber auch, daß sich der Unterkiefer während des
Kauvorganges auf der bevorzugten Bahn bewegt. Der Neigungswinkel der vorde
ren Backzähne ist kleiner. Der zweite Prämolar oder zweite vordere Backenzahn
ist in einem Neigungswinkel von 10° nach außen gerichtet, während der erste
Prämolar oder erste vordere Backenzahn und die Zahnkuppen in einem Nei
gungswinkel von 10° nach innen ausgerichtet sind.
Es ist festgestellt worden, daß die Beachtung der für die Oberkieferzähne ge
wünschten Schräglage bei der Anpassung der Schiene 1 oder beim Abschleifen
der zu den Oberkiefer-Backenzähnen gehörenden wangenseitigen Zahnkuppen
eine nützliche Hilfe ist und ein korrektes Funktionieren der Schiene gewährleistet.
Die zuvor erwähnte Schiene 1 wird bei einem bevorzugten Behandlungsverfahren
der Erfindung zum Lösen und Trennen von Zähnen verwendet, die im Schlußbiß
ineinandergreifen. Das Ineinandergreifen der Zähne, das verhindert, daß sich die
Unterkieferzähne im Hinblick auf die Oberkieferzähne beim Kauen normal bewe
gen können. Das Unterbrechen der normalen Kaubewegung der Zähne hat zur
Folge, daß die Funktionen der Kaumuskeln und der Muskeln gestört werden, die
mit den Kaumuskeln entweder direkt verbunden oder den Kaumuskeln zugeordnet
sind. Die Muskelstörungen lassen in den betroffenen Muskelbereichen Schmerzen
entstehen, die dann von den Patienten wahrgenommen und erlitten werden. (Eine
ausführliche Beschreibung gibt die (36. Ausgabe) der Gray's Anatomy, die von
Churchill Livingstone herausgegeben worden ist).
Die Zeichnung zeigt, daß das Ineinandergreifen der Zähne dadurch behoben wird,
daß zwischen den Zähnen des Oberkiefers und den Zähnen des Unterkiefers der
Vertikalabstand so justiert wird, daß von den Schlußbißzuständen der Zähne die
Kaubewegung der Kiefer nicht unterbrochen wird. Für eine erfolgversprechende
Behandlung reicht aber eine Zufallsjustierung des Zahn-Vertikalabstandes nicht
aus. Man hat herausgefunden, daß die Schiene vorzugsweise eine Form haben
muß, die:
- 1. zwischen den Schneidezähnen einen offenen vorderen Biß dann entstehen läßt, wenn auf der Schiene 1 die hinteren Zähne geschlossen sind,
- 2. zwischen den Backenzähnen, den zweiten vorderen Backenzähnen, des Oberkiefers und der Schiene (1) einen Berührungskontakt herbeiführt, der symmetrisch, bilateral und gleichmäßig ist
- 3. es ermöglicht, daß ohne schräges Wegrutschen eine unbehinderte, korrekte und kreisförmige Kau- und Mahlbewegung stattfinden kann.
Für die Einstellung des offenen Vorderbisses muß die Höhe der Schiene (H in Fig.
2) zunächst einmal so gewählt werden, daß sich dann, wenn die hinteren Zähne
im Berührungskontakt mit der Schiene 9 kreisförmige Kau- und Mahlbewegungen
durchführen, die vorderen Zähne (d. h. die Schneidezähne und die ersten vorderen
Backenzähne) von Oberkiefer und Unterkiefer im wesentlichen einander nicht be
rühren oder wechselseitig stören. Die Schienenhöhe wird zweckmäßigerweise so
gewählt, daß zwischen den Oberkiefer-Schneidezähnen und den Unterkiefer-
Schneidezähnen ein Vertikalabstand von etwa 1 mm oder weniger justiert werden
kann. Dieser Höhenabstand wird und das wird im weiteren Verlaufe der Patent
spezifikation noch beschrieben - bei einem späteren Behandlungsschritt vergrö
ßert.
Damit zwischen den Backenzähnen und den zweiten vorderen Backenzähnen von
Oberkiefer und Unterkiefer ein Berührungskontakt eingestellt werden kann, der
symmetrisch, bilateral und gleichmäßig ist, wird der mittlere bis starke Kontakt
druck zwischen den zweiten Backenzähnen (oder - falls vorhanden und hilfreich -
zwischen den dritten Backenzähnen) derart reduziert, daß zwischen den zweiten
vorderen Backenzähnen nur noch ein relativ leichter Kontaktdruck wirksam wird.
Für die Einstellung eines symmetrischen und gleichmäßigen Kontaktdruckes müs
sen im Oberkiefer noch genügend verwendbare Backenzähne vorhanden sein. Es
wird angenommen, daß dafür im Oberkiefer noch mindestens zwei Backenzähne
und die zweiten vorderen Backenzähne auf jeder Seite des Oberkiefers vorhanden
sein müssen. Es ist festgestellt worden, daß bei Patienten mit nur einem ersten
vorderen Oberkiefer-Backenzahn zwar eine Linderung, aber keine Heilung erreicht
werden kann. Und das bedeutet, daß bei Patienten, die nur noch einen Teil ihrer
Zähne haben, eine Zahn-Teilprothese in den Oberkiefer eingesetzt werden muß.
Die Einstellung der unbehinderten, kreisförmigen Kau- und Mahlbewegung setzt
voraus, daß die Kontaktflächen der Schiene derart geschliffen werden, daß:
- a) in den betroffenen Bereichen sowohl auf der linken Seite als auch auf der rechten Seite ein im wesentlichen gleicher Kontaktdruck wirksam werden kann.
- b) wie bereits angeführt, die Schiene 1 zur Wangenseite und zur Zungenseite hin gewölbt ist und auf diese Weise zwischen den Zahnkuppen 11 der Oberkiefer- Backenzähne 13 und der Schiene 1 jeweils einen Berührungspunkt gewährlei stet.
- c) die Schiene Kontaktflächen aufweist, die der Aufgabe entsprechend auch glatt sind.
Wenn die Schiene 1 einmal angepaßt und eingesetzt worden ist, wird die Höhe H
dieser Schiene nach und nach derart verändert und dadurch für die Kaumuskeln
die richtige Funktionsfänge wieder hergestellt. Man sollte aber immer daran den
ken, daß eine zu groß ausgewählte Höhe die Symptome noch gravierender wer
den läßt. Im Grunde ist die Auswahl der Schienenhöhe nichts anderes als eine
Sache von Versuch und Irrtum.
Die Schiene soll vorzugsweise immer eingesetzt bleiben und getragen werden.
Sie gewährleistet zwischen den Zähnen des Oberkiefers und den Zähnen des
Unterkiefers den richtigen Berührungskontakt, der beim Essen besonders wichtig
ist. Ein Tag hat aber auch noch andere Momente, in denen der Berührungskontakt
zwischen den Zähnen wichtig ist. Dazu einige Beispiele:
- - das Hinunterschlucken des Speichels. Durch die beim Schlucken entstehende Saugwirkung auf die Zähne werden der Oberkiefer und der Unterkiefer immer dann lokalisiert, wenn die Muskeln den Kauvorgang durchführen. Der Mensch schluckt am Tag etwa 2000 mal.
- - der vom Unterbewußtsein gesteuerte Versuch, die normale Muskelfunktion dadurch wieder herzustellen, daß durch eine Kau- und Mahlbewegung der Zähne der Zahn-Schlußbiß beseitigt wird. Diese Kau- und Mahlbewegung wird nach einer gewissen Zeit zu einer Angewohnheit, die man als Zähneknirschen bezeichnet.
Die zuvor angeführten Beispiele zeigen, daß die Aufrechterhaltung der richtigen
Kieferfunktion während des ganzen Tages wünschenswert ist.
Ein mit einer Patientenauswahl durchgeführtes experimentelles Testprogramm hat
bezüglich der Behandlungsdauer mit der Schiene 1 bis zur vollständigen Behe
bung der aus der Muskelstörung resultierenden Schmerzen das nachstehende
typische Resultat gebracht:
- a) Junge Leute bis Mitte 20: 2 bis 3 Monate
- b) Leute bis Ende 20 bis Ende 30: 6 bis 10 Monate
Leute ab Mitte 40: 6 bis 12 Monate und mehr, was im allgemeinen nur schwer vorausgesagt werden kann.
Im Prinzip betroffen ist die Behandlung von Patienten, die an Migräne und ande
ren wiederkehrenden starken chronischen Kopfschmerzen leiden.
Unter der vorerwähnten Behandlungsdauer kann man die Zeiten verstehen, in
denen mit dem Behandlungsverfahren dieser Erfindung bei den Muskeln die
normale Funktion und der normale Tonus wieder hergestellt werden konnten. Je
älter der Patient ist und je länger die Muskelstörung vorliegt, desto schwieriger ist
auch die Wiederherstellung der normalen Kaumuskelfunktion.
In manchen Fällen können nach erfolgreicher Behandlung die Schlußbiß-
Zustände der Zähne, die aus dem anfänglichen Ineinandergreifen der Zähne und
der Muskelstörung entstanden sind, durch ein selektives Abschleifen der Zähne
und durch andere Dentalmaßnahmen korrigiert werden, so daß die Kaumuskeln
dann den Unterkiefer ohne Zuhilfenahme der Schiene 1 in einer kreisförmigen
Bahn bewegen können. Dies aber betrifft nur solche Patienten mit einem ziem
lich normalen Gebiß und mit nur wenigen Schlußbiß-Zuständen, für deren Kor
rektur eine Schiene mit einer relativ kleinen Optimalhöhe H genügt.
Bei den meisten Patienten kann aber die Verwendung irgendeiner Ausführung
der Schiene 1 nicht erlassen werden. Bei diesen Patienten wird nach Abschluß
der Behandlung die aus Kunststoff bestehende Schiene durch eine aus einem
beständigeren Material bestehende (hier nicht dargestellte) Schiene ersetzt. Bei
spielsweise durch eine Schiene, die aus einer Kobalt-Chrom-Legierung besteht.
Ohne von Geist und Umfang der Erfindung abgehen zu müssen, kann beispiels
weise statt des überbrückenden Mittelteiles ein Steg verwendet werden, der aus
einem dafür geeigneten Metall hergestellt wird.
Claims (9)
1. Schiene für den Unterkiefer eines Patienten zur Verhinderung
eines verriegelnden Ineinandergreifens der Backenzähne, die
bewirkt, daß die Kiefermuskeln den Unterkiefer beim Kauvorgang
in einer bevorzugten Bewegungsbahn bewegen können, wobei die
Schiene (1) unter Ausbildung einer Kontaktfläche (7) für
zumindest die Backenzähne des Oberkiefers aus zwei Armelementen
(5) und einem überbrückenden Mittelteil (6) besteht,
gekennzeichnet durch die Merkmale
- 1. daß jedes Armelement (5) im Querschnittsprofil im all gemeinen U-förmig mit einer kuppelartigen Kontaktfläche (7) und zwei Seitenflächen (9) ausgebildet ist, und
- 2. daß jedes Armelement (5) von der Formgebung her so ge staltet ist, daß es beim Einsetzen über die Backenzähne des Unterkiefers nur die Backenzähne und die zweiten vorderen Molaren und nicht die Schneidezähne und die Eckzähne überdeckt, und
- 3. daß das überbrückende Mittelteil (6) unter Ausbildung der kuppelartigen Kontaktfläche (7) derart geformt ist, daß es nach Einsetzen der Schiene (1) hinter den Schneide- und Eckzähnen angeordnet ist, wobei
- 4. die Kontaktfläche (7) in ihrer Form derart gestaltet ist, daß ein Berührungspunkt P zwischen jedem zum Oberkiefer gehörenden Backenzahn und zweitem vorderen Backenzahn einerseits und der Kontaktfläche (7) andererseits vorhan den ist.
2. Schiene nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine bevorzugte Bewegungsbahn beim Kauvorgang eine im
wesentlichen horizontale und kreisförmige Bewegung des Unter
kiefers mit Berührungskontakt P zwischen den Backenzähnen des
Oberkiefers und den Backenzähnen des Unterkiefers ist, wobei
die Zähne sich gegenseitig nicht stören.
3. Schiene nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Kunststoffschiene ist.
4. Schiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke H der Schiene so gewählt ist, daß die Backenzähne
von Ober- und Unterkiefer mit einem eine Verspannung der
Kaumuskulatur verhindernden vertikalen Abstand auseinanderge
bracht werden.
5. Schiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktfläche (7) in einer einen Punktkontakt P zwi
schen jedem Oberkiefer-Backenzahn und der Kontaktfläche (7)
gewährleistenden Art insbesondere derart ausgebildet ist, daß
ein Berührungspunkt P zwischen den zungenseitigen Zahnflanken
eines jeden Oberkiefer-Backenzahns und der Kontaktfläche (7)
besteht.
6. Schiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktfläche (7) bevorzugt derart geformt ist, daß
beim Berührungskontakt der Backenzähne des Oberkiefers mit der
Kontaktfläche (7) die Backenzähne zu einer Vertikalachse (V)
mit einem Neigungswinkel von 15° bis 25° nach außen und nach
unten ausgerichtet sind, wobei ein Neigungswinkel von 20°
besonders bevorzugt ist (Fig. 2).
7. Schiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktfläche (7) derart ausgebildet ist, daß sie mit
den Backenzähnen und den vorderen zweiten Backenzähnen in
Berührungskontakt steht, nicht aber mit den ersten vorderen
Backenzähnen, den Schneidezähnen und den Eckzähnen.
8. Schiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Berührungspunkt P zwischen einer jeden zungenseitigen
Zahnkuppe der Oberkiefer-Backenzähne und der Kontaktfläche (7)
liegt.
9. Verfahren zur Behandlung von Muskelstörungen infolge eines
Ineinandergreifens von Oberkiefer- und Unterkieferzähnen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ineinandergreifen der Zähne durch Anordnung einer
Schiene nach den vorhergehenden Ansprüchen, zumindest über den
Backenzähnen des Unterkiefers, beseitigt wird, wobei an der
Schiene (1) eine kuppelartige Kontaktfläche (7) für zumindest
die Backenzähne des Oberkiefers angeformt wird, derart, daß
sie einen Berührungskontakt zwischen den Oberkiefer- und den
Unterkiefer-Backenzähnen verhindern, und daß weiterhin die
Kontaktfläche (7) so ausgebildet wird, daß die Unterkiefer-
Backenzähne im Hinblick auf die Oberkiefer-Backenzähne neu
ausgerichtet und justiert werden, indem der Abstand zwischen
Oberkiefer- und Unterkiefer-Backenzähnen vergrößert und mittels
der dadurch erreichbaren Anpassung und Justierung durch die
Kontaktfläche (7) die Kiefernmuskulatur mit richtiger Länge
und richtigem Muskeltonus funktionsfähig gemacht wird.
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