DE60317502T2 - Verringerung der gesichtsalterung und gerät dafür - Google Patents

Verringerung der gesichtsalterung und gerät dafür Download PDF

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Description

  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der Gesichtsalterung und eine Vorrichtung, die während eines Übungsprogramms, das mit der Zeit zu einer Verringerung der Gesichtsalterung führen kann, getragen werden soll.
  • Aufbissvorrichtungen werden im Dentalbereich seit den 1930er Jahren verwendet, um bei Patienten, die an durch die Zahnneigung fehlgestellten Kiefern litten, Schmerzen zu lindern. Der ursprüngliche Zweck von Aufbissvorrichtungen bestand darin, die Kiefer voneinander zu trennen, so dass die Zahnneigung nicht länger für die Art, in der sich die Kiefer berührten, ausschlaggebend war und damit ermöglicht wurde, dass der Biss des Patienten in eine bequemere Stellung gebracht werden konnte. Die Verwendung der Vorrichtung für einen zeitlich begrenzten Zeitraum ermöglichte eine Entspannung der Gesichtsmuskulatur, wodurch der Kiefer und der Kondylus im Kiefergelenk in einer nicht mit Spannung belegten Position ruhten. Dadurch wurde folglich eine Linderung von mit Craniomandibulärer Dysfunktion assoziierten Schmerzen erzielt.
  • Die Aufbissvorrichtungen wurden mit Hilfe eines Gipsmodells vom Gebiss des Patienten hergestellt, wobei das Modell durch Anfertigen eines Abdrucks der unteren Zähne mit einem dentalen Abdruckmaterial hergestellt wurde. Von diesem Abdruck ausgehend wurde ein Modell aus Gips hergestellt, das ein exaktes Duplikat des Unterkiefers des Patienten darstellte. Dieses Modell wurde dann verwendet, um eine Aufbissvorrichtung aus einem festen Formmaterial herzustellen, das Drahtklammern zur Befestigung der Vorrichtung im Mund des Patienten einschloss. Die optimale Dicke des Formmaterials für die als Bissoberfläche dienende Vorrichtung wurde z. B. durch einen bewusst ausgeführten Schluckvorgang bestimmt, damit die korrekte Bissposition für einen bestimmten Patienten ermittelt werden konnte. Der Patient trug die eingepasste Vorrichtung unter Anleitung und Überwachung eines Zahnarztes solange, bis eine Schmerzlinderung erzielt war. Daraufhin wurde die Vorrichtung entfernt. Das Problem solcher zeitlich begrenzter Verfahren bestand darin, dass auch die dadurch erzielte Linderung manchmal nur zeitlich begrenzt war: nachdem die Vorrichtung entfernt wurde, neigten die Kiefer dazu, mit der Zeit wieder in ihre ursprüngliche, schmerzhafte Bissposition zurückzukehren.
  • Manche Zahnärzte vertraten die Ansicht, dass zur Erzielung einer dauerhaften Linderung einer Craniomandibulären Dysfunktion auch der Biss eines Patienten dauerhaft modifiziert werden musste. Unter solchen Umständen wurde üblicherweise auf eine kieferorthopädische Behandlung zur Änderung der Zahnposition zurückgegriffen oder die Zähne wurden mit Kronen versehen.
  • 1996 veröffentlichte Dr. N. K. Mohindra im British Dental Journal ein Paper mit dem Titel „A preliminary report an determining the vertical height of occlusion by the position of the mandible in the swallowing technique". In diesem Paper berichtete Dr. Mohindra, dass eine Aufbissvorrichtung zur deutlichen Erhöhung der vertikalen Ebene, z. B. um bis zu 19 mm über die normal Ruheposition des Unterkiefers hinaus, verwendet werden konnte, ohne dass die Patienten dadurch unter Problemen litten. Vor diesem Bericht hatten Ärzte und Zahnärzte die Meinung vertreten, dass die vertikale Ebene nicht um mehr als ungefähr 2–3 mm und definitiv nicht über die Ruheposition des Unterkiefers hinaus erhöht werden sollte. Die in diesen Versuchen verwendete Vorrichtung wurde in einem Labor von einem ausgebildeten und zugelassenen Zahntechniker hergestellt.
  • Im Jahr 2002 veröffentlichte Dr. Mohindra ein zweites Paper im British Dental Journal, mit dem Titel: „The effect of increasing vertical dimension an facial aesthetics". In diesem Paper berichtete Dr. Mohindra, dass 80% der Patienten, deren vertikale Ebene dauerhaft durch die Verwendung einer Aufbissvorrichtung erhöht worden war, die Meinung vertraten, dass sie zwischen 5 und 20 Jahre jünger aussahen und dass diese Ansichten von einem unabhängigen Gremium bestätigt worden waren, das „Vor"- und „Nachher"-Bilder der Patienten untersucht und dieselben Schlüsse gezogen hatte.
  • Daraufhin entwickelte Dr. Mohindra einen Rejuvenator für den Gesichtsbereich, der die Gesichtsästhetik verbesserte ohne dabei die vertikale Bisshöhe permanent zu erhöhen. Der Rejuvenator musste ebenso wie die frühere Dentalvorrichtung für jeden einzelnen Patienten in einem Labor von einem ausgebildeten Zahntechniker maßgefertigt hergestellt werden. Der Rejuvenator umfasste eine im Wesentlichen U-förmige Schicht, gebildet aus einem haltbaren, nicht verformbaren Material mit einem Erweichungspunkt von über 100°C, wobei die Schicht maßgeformt wurde, um über alle Zähne des Unterkiefers zu passen und bei Gebrauch als Bissplatte diente. Zwei Erhebungen ragten von der Oberfläche der Bissplatte hinaus und wurden auf der Bissplatte über mindestens einem Teil der ersten Molaren auf beiden Seiten des Kiefers positioniert. Die Erhebungen wurden aus einem haltbaren, nicht verformbaren Material mit einem Erweichungspunkt von über 50°C hergestellt und mit Bezug auf die vertikale Bisshöhe für jeden Patienten maßgefertigt, wie mittels bewusst ausgeführtem Schluckvorgang bestimmt.
  • Der Rejuvenator konnte auch entfernt werden und erhöhte so die vertikale Bisshöhe lediglich für jenen kurzen Zeitraum, in dem sich die Vorrichtung im Mund des Patienten befand. Der Rejuvenator basierte auf der ursprünglichen Aufbissvorrichtung und wird auf dieselbe Weise hergestellt, d. h. in einem Labor von einem ausgebildeten und zugelassen Zahntechniker.
  • US-6415794 und US-A-6539943 offenbaren eine Dentalvorrichtung zur Verwendung durch Athleten während ihrem Training. Die Vorrichtung besteht aus einem okklusalen hinteren Pad, hergestellt aus vierfachem Verbundmaterial, das vier Schichten unterschiedlicher Materialien umfasst und des Weiteren eine erste Schicht aus einem haltbaren, elastischem Material, eine zweite Schicht aus nicht-erweichbarem, flexiblem Material, eine dritte Schicht aus hartem, sehr haltbarem Material und eine vierte Schicht aus erweichbarem Material umfasst, das mit den okklusalen Oberflächen eingreifen kann, um die oberen und unteren Zähne voneinander zu distanzieren, damit ein Aufeinanderschlagen gedämpft und die durch Zusammenbeißen verursachte Belastung gemildert wird. Ein regulierbarer Bogen, der sich ausdehnen und zusammenziehen und sich so dem Gaumen anpassen kann, ist vorgesehen, um die hinteren Pads mit dem Mund zu verbinden und sie außer Reichweite der Zunge zu halten, damit die Position der okklusalen hinteren Pads im Mund während des Gebrauchs beibehalten werden kann und ein Verlust der Pads, zum Beispiel durch Verschlucken, verhindert wird. Die Vorrichtung kann unter Verwendung einer Boil-and-Bite-Technik zum Beispiel von einem Arzt oder Zahnarzt eingepasst werden, wobei keine Fertigungsverfahren nach Maß in einem Labor erforderlich sind.
  • US-A-6092523 offenbart eine Anti-Schnarch-Vorrichtung, die einen dentalen Overlay-Bereich und einen Bereich in Form einer Führungsrampe aufweist, die verschiebbar in dem Dentalbereich angeordnet ist. Die Vorrichtung kann unter Verwendung einer Boil-and-Bite-Technik zum Beispiel von einem Arzt oder Zahnarzt eingepasst werden, wobei keine Fertigungsverfahren nach Maß in einem Labor erforderlich sind.
  • Dokument US 5,879,155 offenbart eine Vorrichtung, welche die in der Präambel des angefügten Anspruch 1 definierten Eigenschaften umfasst.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Verringerung der Gesichtsalterung vorzusehen, die in großen Mengen auf industrieller Basis hergestellt werden kann, wodurch die bisher notwendige maßangefertigte Herstellung einer individuell gestalteten und für einen bestimmten Patienten hergestellten Vorrichtung in einem Labor nicht länger erforderlich ist.
  • Die vorliegende Erfindung ist wie in den begleitenden Ansprüchen dargestellt.
  • In Übereinstimmung mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine in großen Mengen hergestellte, universelle Dentalvorrichtung vorgesehen, die zur Verwendung bei einem Verfahren zur Verringerung der Gesichtsalterung geeignet ist, wobei die Vorrichtung zwei Teile umfasst, die bei Gebrauch die Seitenzähne auf jeweils entgegengesetzten Seiten von jeweils Ober- oder Unterkiefer berühren sollen, wobei jeder Teil eine Verbundsstruktur umfasst, die wiederum Folgendes umfasst:
    • 1. i) eine erste Schicht, die aus einem haltbaren, elastischen Elastomer-Material, dessen Erweichungspunkt im Bereich von 35°C bis 100°C liegt, gebildet wird und die bei Gebrauch in Kontakt mit den okklusalen Kauflächen der Seitenzähne ist und diese Kauflächen umgreift; und
    • 2. ii) eine zweite Schicht, die aus einem haltbaren, nicht verformbaren Material, dessen Erweichungspunkt bei über 100°C liegt, gebildet wird und die bei Gebrauch eine Bissplatte bildet;
    wobei die zweite Schicht eines jeden Teils mit einer aus haltbarem, nicht verformbarem Material, dessen Erweichungspunkt bei über 100°C liegt, gebildeten Erhebung versehen ist, die mindestens 2 mm bis zu 20 mm von der Oberfläche der Bissplatte von der ersten Schicht weg hinausragt und die so positioniert ist, dass bei Gebrauch die Erhebung von der Oberfläche der Bissplatte über mindestens einen Teil der ersten und/oder zweiten Molaren, die in Kontakt mit der ersten Schicht sind, hinausragt.
  • Die universelle Vorrichtung ist so angepasst, dass sie für eine zuvor bestimmte vertikale Trennung der Kiefer, die durch einen bewusst ausgeführten Schluckvorgang bestimmt wird, sorgen kann und vorteilhafterweise entweder von z. B. einem Arzt oder einem Zahnarzt eingepasst werden kann, ohne dass dafür Fertigungsverfahren nach Maß in einem Labor nötig sind oder ein Zahntechniker erforderlich wäre, oder sie kann im freien Handel erhältlich sein und von dem jeweiligen Benutzer eingepasst werden.
  • Die universelle Vorrichtung soll von einem Patienten verwendet werden, um die Zeichen der Gesichtsalterung zu verringern. Die universelle Vorrichtung muss vorteilhafterweise im Gegensatz zu dem Rejuvenator nicht individuell für einen einzelnen Patienten hergestellt werden.
  • Die Vorrichtung kann zu jeder Tageszeit getragen werden, unabhängig davon, ob der Patient wach ist oder schläft. Vorzugsweise wird die Vorrichtung während der Mahlzeiten oder beim Schlafen getragen.
  • Die Verwendung der universellen Vorrichtung wird im Allgemeinen von einem Arzt oder einem Zahnarzt verschrieben, oder bei einem Erwerb im freien Handel wird sie wie in der begleitenden Gebrauchsanweisung beschrieben verwendet.
  • Die Vorrichtung wird jeden Tag vorzugsweise für einen Zeitraum von ungefähr 3 bis ungefähr 12 Stunden getragen. Es wird empfohlen, die Vorrichtung nicht 24 Stunden am Tag zu tragen.
  • Die Vorrichtung wird vorzugsweise über einen durchgehenden Zeitraum von 4 bis 10 Wochen, typischerweise 6 Wochen, verwendet, und vorzugsweise wird sie nicht vor Ablauf von 3 bis 6 Monaten, z. B. 4 Monaten, erneut verwendet.
  • Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ist so geformt, dass sie über zumindest die Kaufläche der Seitenzähne des Ober- oder Unterkiefers, vorzugsweise des Unterkiefers, passt. Vorzugsweise ist die Vorrichtung im Wesentlichen U-förmig, damit sie bequem sowohl über Front- als auch Seitenzähne passt. Alternativ kann die Vorrichtung zwei getrennte Teile umfassen, die lediglich über die Seitenzähne auf beiden Seiten des jeweiligen Kiefers gelegt werden, wobei ein Überbrückungsmittel zur Verbindung der beiden Teile vorgesehen ist.
  • Jeder Teil der zwei Teile der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung, die über die Seitenzähne auf beiden Seiten des Ober- oder Unterkiefers gelegt wird, besteht aus einer Verbundstruktur, die Folgendes umfasst:
    • 1. i) eine erste Schicht, die aus einem haltbaren, elastischem Elastomer-Material, dessen Erweichungspunkt im Bereich von 35°C bis 100°C liegt, gebildet wird und die bei Gebrauch in Kontakt mit den okklusalen Kauflächen der Seitenzähne ist und diese Kauflächen umgreift; und
    • 2. ii) eine zweite Schicht, die aus einem haltbaren, nicht verformbaren Material, dessen Erweichungspunkt bei über 100°C liegt, gebildet wird und die bei Gebrauch eine Bissplatte bildet.
  • Die zweite Schicht ist mit einer aus haltbarem, nicht verformbarem Material, dessen Erweichungspunkt bei über 100°C liegt, gebildeten Erhebung versehen, die von mindestens ungefähr 2 mm bis zu ungefähr 20 mm, bevorzugt von ungefähr 5 mm bis zu ungefähr 15 mm, insbesondere bevorzugt von ungefähr 7 mm bis ungefähr 10 mm, z. B. 9 mm, von der Oberfläche der Bissplatte von der ersten Schicht hinausragt und die so positioniert ist, dass sie sich bei Gebrauch auf der Bissplatte über zumindest einem Teil der ersten und/oder zweiten Molaren, die in Kontakt mit der ersten Schicht sind, befindet.
  • Die Erhebung ist vorzugsweise einstückig mit der zweiten Schicht ausgebildet.
  • Vorzugsweise befindet sich die Erhebung in zentraler Lage über mindestens einem Teil der ersten und/oder zweiten Molaren. Bevorzugter ist die Breite der Erhebung geringer als die Breite des Molars/der Molaren, über dem/denen die Erhebung positioniert werden soll.
  • Die Form der Erhebung ist nicht von Bedeutung, vorausgesetzt, dass sie bei Gebrauch vom Patienten als bequem empfunden wird und die Erhebung, wenn die Vorrichtung eingepasst wird, einen Punkt über den ersten und/oder zweiten Molaren auf dem Unterkiefer bildet, an dem entlang sich der Unterkiefer verschieben kann, wenn er dazu veranlasst wird.
  • Gemäß einem anderen Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verringerung der Gesichtsalterung vor, das umfasst, dass eine wie oben beschriebene Vorrichtung entweder auf den Ober- oder den Unterkiefer, vorzugsweise den Unterkiefer, aufgebracht wird und dass der Unterkiefer durch wiederholtes Absenken des Unterkiefers gefolgt von Anheben des Unterkiefers und Schließen gegen den Oberkiefer trainiert wird, wobei die Vorrichtung sich zwischen den Zähnen befindet.
  • Die Übungen können durchgeführt werden, während der Patient bei Bewusstsein ist oder schläft. Die Übungen können aktiv, zum Beispiel während einer Mahlzeit, oder zu einem Zeitpunkt, bei dem der Patient bewusst übt, durchgeführt werden. Alternativ können die Übungen passiv stattfinden, zum Beispiel während der Patient schläft oder einfach normale Tagesaktivitäten ausübt. Bei solchen passiven Übungen werden die Gesichtsmuskeln dadurch gestreckt, dass der Kiefer eine neue Ruheposition einnimmt.
  • Das Übungsprogramm wird vorzugsweise durch kontinuierliches Tragen der Vorrichtung für einen Zeitraum von ungefähr 3 bis ungefähr 12 Stunden jeden Tag erfüllt (es wird empfohlen, die Vorrichtung nicht 24 Stunden täglich zu tragen). Die Übungen werden vorzugsweise täglich über einen Zeitraum von zwischen 4 und 10 Wochen, typischerweise 6 Wochen, durchgeführt. Vor Beginn einer weiteren Übungsphase wird bevorzugt eine Übungspause von 3 bis 6 Monaten, z. B. 4 Monaten, eingelegt.
  • Die erste Schicht der Vorrichtung wird aus einem haltbaren, elastischen Elastomer-Material gebildet, dessen Erweichungspunkt vorzugsweise im Bereich von ungefähr 35 bis 100°C, bevorzugt von ungefähr 35 bis 50°C, bevorzugter von ungefähr 35 bis 40°C, liegt. Solche Materialien sind im Stand der Technik hinreichend bekannt und werden üblicherweise bei der Herstellung von Dentalprodukten des „Boil-and-Bite"-Typs, wie zum Beispiel jenen, die in US-A-6092253 , US-A-6415794 und US-A-6539943 beschrieben werden, verwendet. Beispiele für geeignete Materialien sind Styrol-Blockcopolmyere, Polyolefin-Kunststoffe, Elastomere auf Acrylatbasis und Ethylenvinylacetat-Copolymere und Mischungen derselben. Im Handel erhältliche Materialien schließen Elvax und Engage, erhältlich von DuPont; thermoplastischen Kraton-Kunststoff, erhältlich von Shell; Santoprene, erhältlich von Advanced Elastomer Systems; und Dynaflex, erhältlich von GLS, ein. Das zur Bildung der ersten Schicht verwendete Material muss formbar werden, wenn es bei Kochtemperatur oder annähernd Kochtemperatur in Wasser gelegt wird.
  • Die erste Schicht weist vor dem Einpassen vorzugsweise eine Dicke von 5 bis 15 mm, bevorzugter eine Dicke von 8 bis 12 mm, auf. Nach dem Einpassen variiert die Schichtdicke von Punkt zu Punkt entlang der Vorrichtung. Vorzugsweise ist die erste Schicht nach der Einpassung nicht weniger als 1 mm dick.
  • Durch Einsatz des Materials der ersten Schicht in der Verbundsstruktur der Vorrichtung wird ermöglicht, dass die Vorrichtung während dem Einpassen angepasst werden kann, um eine vertikale Trennung der Kiefer, bestimmt durch einen bewusst ausgeführten Schluckvorgang, zuzulassen.
  • Die zweite Schicht der Vorrichtung wird aus einem haltbaren, nicht verformbaren Material gebildet, dessen Erweichungspunkt bei über 100°C, z. B. 150°C oder mehr, liegt. Solche Materialien sind im Stand der Technik hinreichend bekannt und werden üblicherweise bei der Herstellung von Dentalprodukten des „Boil-and-Bite"-Typs, wie zum Beispiel den in US-A-6092253 , US-A-6415794 und US-A-6539943 beschriebenen, verwendet. Beispiele für geeignete Materialien schließen Polycarbonatharze, Polyethylen und Polypropylen von hoher Dichte und Thermoplasten auf Basis von Methylmethacrylat ein. Im Handel erhältliche Materialien schließen Escorene HD-6706, erhältlich von Exxon, und AP6112-HS, erhältlich von Huntsman, ein. Das für die Herstellung der zweiten Schicht verwendete Material darf in kochendem Wasser nicht erweichbar sein.
  • Die zweite Schicht weist vorzugsweise eine Dicke von ungefähr 1 bis ungefähr 15 mm, bevorzugt von ungefähr 3 bis ungefähr 9 mm, auf. Die Dicke der zweiten Schicht wird durch die Einpassung nicht verändert.
  • Die zweite Schicht ist mit einer aus haltbarem, nicht verformbarem Material, dessen Erweichungspunkt bei über 100°C liegt, gebildeten Erhebung versehen, die von mindestens ungefähr 2 mm bis zu ungefähr 20 mm, bevorzugt von ungefähr 5 mm bis zu ungefähr 15 mm, insbesondere bevorzugt von ungefähr 7 mm bis ungefähr 10 mm, z. B. 9 mm, von der Oberfläche der Bissplatte von der ersten Schicht hinausragt und die so positioniert ist, dass sie sich bei Gebrauch auf der Bissplatte über zumindest einem Teil der ersten und/oder zweiten Molaren, die in Kontakt mit der ersten Schicht sind, befindet.
  • Die Vorrichtung kann eine dritte Materialschicht, die sich zwischen der ersten und zweiten Schicht befindet, umfassen. Ist eine solche dritte Schicht vorhanden, so ist sie vorzugsweise aus einem haltbaren, elastischen Material mit einem Erweichungspunkt von mehr als 100°C, bevorzugt mehr als 150°C, gebildet. Solche geeigneten Materialien sind oben angegeben.
  • Die Erhebung wird bevorzugt aus demselben Material wie die zweite Schicht hergestellt und bevorzugt einstückig mit der zweiten Schicht gebildet. Zusammen weisen die Erhebung und die zweite Schicht vorzugsweise eine Dicke von nicht mehr als 22 mm an ihrer dicksten Stelle, bevorzugter eine Dicke von nicht mehr als 15 mm an ihrer dicksten Stelle, auf.
  • Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann einem Patienten durch Verwendung eines ähnlichen „Boil-and-Bite"-Verfahrens wie dem in US-A-6415794 , US-A-6539943 oder US-A6092523 offenbarten eingepasst werden. Die Einpassung sollte einen bewusst ausgeführten Schluckvorgang einschließen.
  • Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ist zur Verringerung der Gesichtsalterung geeignet. Die Alterung des Gesichts schließt im Wesentlichen zwei Faktorenbereiche ein. Dabei handelt es sich um intrinsische und extrinsische Faktoren. Die intrinsischen Faktoren schließen im Wesentlichen Atrophie, d. h. die Abnahme der Zellzahl, zum Beispiel bis zum Erreichen eines Alters von 60 Jahren (typischerweise sind dann nur noch 60% der Muskelzellen mit Vergleich zu der Anzahl, über die man im Alter von 20–30 Jahren verfügt, vorhanden), ein. Die extrinsischen Faktoren schließen Zellschädigungen verursacht durch Umweltfaktoren wie z. B. Sonne, Rauch, von Bakterien und Viren erzeugte Toxine, ein. Bei dem dabei ablaufenden Vorgang handelt es sich im Wesentlichen um eine chronische Entzündung. Diese beiden Vorgänge (Zelltod und chronische Entzündung) sind in ihren Anfangsstadien reversibel. Die Übungen mit der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung können dazu beitragen, diese Vorgänge in ihren Anfangsstadien abzuwenden. Dementsprechend können alle Erkrankungen, die mit Gesichtsalterung oder Entzündungserscheinungen in Verbindung stehen, durch die Übungen mit der Vorrichtung teilweise gelindert werden. So können zum Beispiel Übungen mit der Vorrichtung zur teilweisen Linderung der mit den folgenden Krankheiten assoziierten Symptomen beitragen: Morbus Alzheimer, chronische Sinusitis, altersbedingte Verschlechterung der Sehkraft, Tangelacetase, sonnenbedingte Schädigungen der Haut, Akne und bakterielle Infektionen wie zum Beispiel Ohrinfektionen. Dabei handelt es sich nicht um eine erschöpfende Liste.
  • Die Erfindung wird zur Veranschaulichung im Folgenden mit ihren zahlreichen Ausführungsformen mit Bezug auf die angefügten Zeichnungen näher beschrieben, worin:
  • 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.
  • 2 eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A der in 1 dargestellten Vorrichtung zeigt.
  • 3 eine Ansicht des Endes der in 1 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie B-B zeigt.
  • 4 eine Ansicht des Endes der in 1 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie C-C zeigt.
  • 5 eine Draufsicht auf eine weitere Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.
  • 6 eine Ansicht des Endes der in 5 dargestellten Vorrichtung entlang der Linie D-D zeigt.
  • 7 eine Unteransicht der in 5 dargestellten Vorrichtung zeigt.
  • 8 eine Querschnittsansicht entlang der Linie E-E der in 5 gezeigten Vorrichtung zeigt.
  • Eine U-förmige, universelle Vorrichtung zur Gesichtsverjüngung 1, wie in 18 gezeigt, kann eine erste Schicht 2 mit einer Dicke von ungefähr 10 mm, gebildet aus einem im Handel erhältlichen, im Wesentlichen transparenten elastomeren EVA-Copolymer mit einem Erweichungspunkt von ungefähr 36°C und eine zweite Schicht 3 mit einer Dicke von ungefähr 1,5 mm und gebildet aus einem im Handel erhältlichen, im Wesentlichen transparenten Polycarbonat mit einem Erweichungspunkt von ungefähr 190°C, umfassen. Die Oberfläche 4 der zweiten, von der ersten Schicht 2 getrennten, Schicht 3 bildet bei Gebrauch eine Bissplatte. Von der Oberfläche 4 der Bissplatte ragen zwei Erhebungen 5 hinaus, die einstückig mit der zweiten Schicht ausgebildet sein können. Die Erhebungen ragen ungefähr 3 mm über die Oberfläche 4 hinaus.
  • Die erste Schicht 2 und die zweite Schicht 3 können unter Verwendung eines geeigneten Klebstoffes zusammengeheftet oder durch Hitzeeinwirkung miteinander verbunden werden. Wird eine Verbindung mittels Hitzeeinwirkung gewählt, kann die zweite Schicht mit einer Vielzahl an kleinen Öffnungen 6 oder Erhebungen ausgestattet sein, in die oder um die herum sich die erste Schicht anlagert, um ihren Verbleib in der richtigen Stellung zu sichern.
  • Die universelle Vorrichtung 1 kann einem Patienten eingepasst werden, indem die Vorrichtung anfangs durch Eintauchen in beinahe kochendes Wasser erhitzt wird, und zwar für einen Zeitraum von ungefähr 30 Sekunden, oder für einen anderen Zeitraum, der ausreicht, um das Material der ersten Schicht 2 formbar zu machen. Der Patient muss den Mund öffnen und die Vorrichtung wird dann über die Zähne im Unterkiefer des Patienten platziert, wobei die erste Schicht 2 in Kontakt mit den Zähnen ist und die zwei Erhebungen 5 über den beiden ersten Molaren positioniert sind. Der Patient muss dann den Unterkiefer vorsichtig anheben, bis die Zähne des Oberkiefers das obere Ende der Erhebungen 5 berühren. Dann schließt der Patient die Lippen und schluckt. Der auf die Vorrichtung 1 durch Schlucken ausgeübte Druck führt dazu, dass sich das Material der ersten Schicht 2 verformt und sich selbst an die Form der Zähne im Oberkiefer anpasst. Die Vorrichtung kann dann vorsichtig aus dem Mund des Patienten entfernt und in kaltes Wasser getaucht werden, um die Abkühlung der Vorrichtung auf Umgebungstemperatur zu beschleunigen. Sobald die Vorrichtung abgekühlt ist, kann ein Überschuss des Materials der ersten Schicht entfernt werden, bis eine angenehme Passform erreicht ist.
  • Das Einpassen der Vorrichtung kann auf einfache Weise von einem Arzt oder Zahnarzt durchgeführt werden, ohne dass dafür die Dienste eines Zahntechnikers erforderlich sind und ohne dass auf Fertigungsverfahren nach Maß in einem Labor zurückgegriffen werden muss. Ebenso ist es möglich, dass der Patient ohne Hilfestellung von Dritten die Vorrichtung selbst einpasst.
  • Sobald die Vorrichtung 1 auf Umgebungstemperatur abgekühlt und überschüssiges Material entfernt wurde, kann der Patient sie zur Verringerung der Gesichtsalterung verwenden.
  • Der Vorgang zur Verringerung der Gesichtsalterung kann beginnen, sobald die Vorrichtung auf eine Temperatur abgekühlt ist, bei der das zur Ausbildung der ersten Schicht verwendete Material sich ausreichend verfestigt hat, um zu verhindern, dass die Verwendung der Vorrichtung zu einer erneuten Verformung dieser Schicht führt. Der Patient positioniert die Vorrichtung 1 im Mund, vorzugsweise direkt vor Beginn einer Mahlzeit. Der Patient trainiert dann den Unterkiefer, z. B. während des Essens oder Schlafens, durch Anheben des Unterkiefers, wodurch die Zähne im Oberkiefer die Erhebungen berühren, und durch anschließendes Einschließen der Vorrichtung mit den Zähnen des Ober- und Unterkiefers durch Schließen des Kiefers. Dabei wird der Unterkiefer dazu veranlasst, sich leicht entlang der Erhebungen zu bewegen, wodurch größere Anstrengungen seitens der den Unterkiefer kontrollierenden Gesichtsmuskeln erforderlich sind. Die Muskeln können sich anschließend entspannen und der Unterkiefer wird gesenkt. Die Übung wird vorzugsweise für 6 bis 7 Stunden täglich über einen Zeitraum von ungefähr 6 Wochen wiederholt.
  • Die universelle Vorrichtung konnten an einer Patientengruppe getestet werden. Die Patienten wurden dazu aufgefordert, die Vorrichtung über einen bestimmten Zeitraum zu den Mahlzeiten zu tragen. 12 Patienten trugen die Vorrichtung für 6 Wochen, 1 Patient für 7 Wochen, 4 für 8 Wochen, 2 für 9 Wochen, 3 für 10 Wochen und 6 für 12 Wochen. Die Ergebnisse waren wie im Folgenden dargestellt: Den Patienten wurden die folgenden Fragen gestellt:
    • 1) Wie angenehm empfanden sie die Vorrichtung im Mund auf einer Skala von 0 bis 3 (0 bedeutete sehr unangenehm und 3 sehr angenehm)?
  • 4 Patienten gaben 1 auf der Skala von 0 bis 3 an, 15 entschieden sich für 2 und 9 für 3.
    • 2) Wenn sie an Nackenschmerzen, Kopfschmerzen, Schulterschmerzen litten, wurden diese gelindert?
  • 4 Patienten gaben an, dass sie an Nackenschmerzen litten und 100% berichteten von einer Linderung. 5 Patienten gaben an, dass sie an Schulterschmerzen litten und 80% berichteten von einer Linderung. 3 Patienten gaben an, dass sie an Kopfschmerzen litten und 66% berichteten von einer Linderung.
    • 3) Sind Sie der Meinung, dass sich ihre Gesichtszüge durch die Behandlung positiv verändert haben? Bewerten Sie eine Veränderung bitte auf der Skala von 0 bis 3, wobei 0 keine Veränderung und 3 eine positive Veränderung bedeutet.
  • Insgesamt wurden die folgenden 10 Merkmale aufgelistet: Haut oberhalb des oberen Augenlid, Größe der Augen, Krähenfüße, seitliches Absinken der Augen, Augenringe, positive Veränderungen der Haut, Nasolabialfalten, Lippen, Kinnlinie, Wangen. Die Ergebnisse waren wie folgt:
    Durchschnittlich bemerkten die Patienten eine positive Veränderung bei 7,5 der 10 Merkmale:
    Haut oberhalb des oberen Augenlids: 60,7% bemerkten eine positive Veränderung; Größe der Augen: 57,1%; Krähenfüße: 64,3%; seitliches Absinken der Augen: 71% bemerkten eine positive Veränderung; Augenringe: 57,1%; Haut: 85,7%; Nasolabialfalten: 71,4%; Lippen: 89,3%; Kinnlinie: 64,3%; Nacken: 64,3%; Wangen: 71,4%.
  • All diese positiven Veränderungen wurden mit gering bis sehr gut bewertet, woraus geschlossen werden kann, dass die universelle Vorrichtung erfolgreich zur Verringerung der Gesichtsalterung eingesetzt werden konnte.

Claims (4)

  1. Eine in großen Mengen hergestellte, universelle Dentalvorrichtung (1), die zur Verwendung in einem Verfahren zur Verringerung der Gesichtsalterung geeignet ist und die zwei Teile umfasst, wobei die Teile bei Gebrauch in Kontakt mit den Seitenzähnen auf jeweils gegenüberliegenden Seiten von entweder Ober- oder Unterkiefer sein sollen und wobei jeder Teil eine Verbundstruktur umfasst, die wiederum Folgendes umfasst: i) eine erste Schicht (2), die aus einem haltbaren, elastischem Elastomer-Material, dessen Erweichungspunkt im Bereich von 35 bis 100°C liegt, gebildet wird und die bei Gebrauch in Kontakt mit den okklusalen Kauflächen der Seitenzähne ist und diese Kauflächen umgreift; und ii) eine zweite Schicht (3), die aus einem haltbaren, nicht verformbaren Material, dessen Erweichungspunkt bei über 100°C liegt, gebildet wird und die bei Gebrauch eine Bissplatte bildet; dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht eines jeden Teils mit einer aus haltbarem, nicht verformbarem Material mit einem Erweichungspunkt bei über 100°C gebildeten Erhebung (5) versehen ist, die mindestens 2 mm bis zu 20 mm von der Oberfläche (4) der Bissplatte von der ersten Schicht weg hinausragt und die so positioniert ist, dass bei Gebrauch die Erhebung von der Oberfläche der Bissplatte über mindestens einen Teil der ersten und/oder zweiten Molaren hinausragt, die in Kontakt mit der ersten Schicht sind.
  2. Eine Vorrichtung wie in Anspruch 1 beansprucht, wobei die Erhebung einstückig mit der zweiten Schicht ausgebildet ist.
  3. Eine Vorrichtung wie in Anspruch 1 oder Anspruch 2 beansprucht, wobei sich die Erhebung zentral über mindestens einem Teil der ersten und/oder zweiten Molaren befindet.
  4. Eine Vorrichtung wie in einem der vorhergehenden Ansprüche beansprucht, wobei die Breite der Erhebung geringer ist als die Breite der Molaren, über denen die Erhebung positioniert werden soll.
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