DE3915093A1 - Verfahren zur bestimmung des ladegewichtes eines transportmittels sowie vorrichtung hierfuer - Google Patents
Verfahren zur bestimmung des ladegewichtes eines transportmittels sowie vorrichtung hierfuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestim
mung des Ladegewichtes eines Transportmittels,
mit einer Hydraulik zur Aufnahme und Ablage der
Ladung sowie eine Vorrichtung hierfür.
Bekanntermaßen dienen Lastkraftwagen der Beförde
rung von Lasten mit Hilfe eines motorgetriebenen
Fahrzeuges. In Abhängigkeit von ihrem Verwendungs
zweck unterscheiden sie sich in der Form ihres
Aufbaues. Am bekanntesten ist ein Aufbau in Form
einer Pritsche, die durch eine von herunterklapp
baren Bordwänden umschlossenen Ladefläche darge
stellt wird und mitunter durch eine über Spriegel
gelegte Plane vor Witterungseinflüssen geschützt
werden kann. Die Pritsche ist i.d.R. kippbar, wes
halb man ein derartiges Fahrzeug auch als Kipper
bezeichnet. Andere Aufbauformen sind von Tank-,
Kühl-, Möbel-, Feuerwehrfahrzeugen und den Absetz
kippern bekannt, wobei letztere zwei parallel zu
einander bewegbare Tragarme aufweisen, die hinter
das Fahrzeug schwenkbar sind, dort mit Hilfe von
Lastketten einen Container oder eine Mulde erfas
sen, über eine nach oben bogenförmig orientierte
Bewegung anheben und auf der Ladefläche abstellen.
Sowohl bei Kippern als auch Absetzkippern wird das
Be- und Entladen mit Hilfe einer Hydraulik vorge
nommen, worunter im Sinne der Erfindung ein System
aus Kolben und Zylindern, welches mit einem hydrau
lisches Medium beaufschlagbar ist, das seinerseits
über eine Hydraulikpumpe gefördert wird, besteht.
Durch verschwenkbare Verbindung von Zylinder und
Stößel an der Pritsche oder den Tragarmen und am
Fahrzeug selbst wird die Schwenkbewegung möglich.
Bei Absetzkippern üblich ist, daß beim Beladen von
der Rückseite her eine Stabilisierung und Ausrich
tung des Fahrzeugrahmens über am hinteren Ende an
gebrachte Stützfüße erfolgt. Deren Aufgabe besteht
auch darin, bei einer schräg verlaufenden Standflä
che die Ladefläche des Fahrzeuges horizontal aus
zurichten.
Aus einer Vielzahl an Gründen ist es bedeutungs
voll, das momentan vorliegende Ladegewicht eines
LKWs zu kennen. Zu diesem Zweck ist bekannt, den
LKW auf eine erdgebundene Waage aufzufahren, des
sen Gesamtgewicht zu bestimmen und durch Diffe
renzbildung das Ladegewicht zu erhalten. Darüber
hinaus wurden Anstrengungen unternommen, das La
degewicht dadurch zu erfassen, daß der Druck der
Pritsche in den Auflagepunkten des Fahrzeugrah
mens gemessen und hieraus das Ladegewicht ermit
telt wird. Die erstgenannte Methode ist umständ
lich, da sie die Existenz einer erdgebundenen
Waage voraussetzt; die zweite Methode erfordert
einen vergleichsweise aufwendigen Umbau des Fahr
zeuges und ist einzig bei eine Pritsche aufwei
senden Kippern denk- und realisierbar. Die bis
herigen Ausführungen gelten in analoger Weise
auch für durch LKW gezogene Anhänger.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die
Schaffung eines Meßverfahrens zur Bestimmung
des Ladegewichtes eines zur Aufgabe gemacht,
die jederzeit und unabhängig von einer Erd
waage die Kontrolle des Ladegewichtes zuläßt.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß die zu messende Ladung mit Hilfe der Hydraulik
so weit angehoben wird, daß sie zumindest überwie
gend durch die Hydraulik abgestützt wird, und dann
bei nichtfördernder Hydraulikpumpe der hydraulische
Druck gemessen wird.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin das
Gewicht der zu messenden Ladung allein über die
Hydraulik abzustützen, wobei der im Zylinder be
wegliche Kolben auf der einen Kolbenfläche einen
in seiner Größe durch diese Kraft bestimmten Druck
verursacht, der sich nach elementaren physikali
schen Gesetzmäßigkeiten im gesamten damit in Ver
bindung stehenden hydraulischen Medium ausbreitet.
Je höher das abzustützende Gewicht ist, um so grö
ßer wird der sich im hydraulischen Medium aufbau
ende Druck. Durch eine Eichung läßt sich durch
Messung des Druckes unmittelbar das Ladegewicht
angeben. Es herrscht Proportionalität.
Zur Vermeidung von Verfälschungen des Meßergebnis
ses sollte das zu erfassende Gewicht vollständig
über die Hydraulik abgestützt sein. Andernfalls
würde ein zu geringes Gewicht angezeigt. Des wei
teren sollte die Pumpe im Zeitpunkt der Messung
nicht fördern, wobei dieser Begriff im Sinne der
Erfindung weit auszulegen ist und sowohl das Ab
schalten der Pumpe selbst als auch deren Abtrennen
von der Meßvorrichtung bei weiterlaufender Pumpe
mitumfaßt. Einzig wichtig ist, daß der Druck an
der Meßstelle durch die Pumpe nicht zusätzlich
durch die Pumpe erhöht wird.
Die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Meßverfahrens
erreichbaren Vorteile sind vielfältig:
Das Verfahren erlaubt jederzeit und örtlich unab
hängig von erdgebundenen Waagen das Gewicht der
Ladung zu bestimmen und eine Kontrolle auszuüben
um einen Schutz vor Überladung zu erreichen. Dar
überhinaus läßt sich bei Schüttgut über den Ge
wichtsverlust das Abladen von Teilmengen überprü
fen und erfassen und die Menge der tatsächlich ge
lieferten Ware festzustellen und darüberhinaus so
wohl beim Auf- und/oder Abladen die jeweils in
Rechnung gestellte Materialmenge zu überprüfen und
eventuell sofort zu kassieren. Schließlich ist
die nachträgliche Umrüstung der bekannten LKWs
denkbar einfach, da in dem jeweiligen Teil des
hydraulischem Systems, indem sich der hohe Druck
durch den belasteten Kolben aufbaut, einzig ein
Druckmesser anzubringen ist.
Bei einem Kipper oder Anhänger wird die Pritsche
über die Hydraulik derart angehoben, daß sie mit
einer Seitenkante aufliegt, d.h. bei einem Entlee
ren in Richtung der Längsachse nach hinten auf die
Hinterkante, bei einer Entleerung nach rechts oder
links auf eine der Längskanten aufzuliegen kommt.
Zwangsläufig wird ein Teil des Gewichtes über das
Fahrzeug abgestützt, so daß das hydraulische Sy
stem nur einen Teil des Kraftflusses übernehmen
muß. Dennoch läßt sich bei symmetrischer Anord
nung zur Mittelachse des Fahrzeuges mit Hilfe
entsprechender Eichung über den hydraulischen
Druck einen Rückschluß auf das gesamte Ladege
wicht ziehen. Man macht sich zunutze, daß der
über die Hydraulik abzustützende Anteil ebenso
mit Erhöhung des Ladegewichtes zunimmt.
Um Verfälschungen des Meßergebnisses vorzubeugen,
die durch unsymmetrisches Aufbringen der Ladung
auf die Pritsche hervorgerufen werden, schlägt
die Erfindung vor, die Pritsche sukzessive nach
rechts und nach links um einen gewissen Weg anzu
heben und jeweils den hydraulischen Druck zu mes
sen. Aus einer Differenz erkennt man die ungleich
mäßige Beladung und durch einfache Rechenvorgänge
läßt sich das Gesamtgewicht ermitteln.
Im Falle eines Absetzkippers bestehen zur Messung
des Ladegewichtes zwei Möglichkeiten, nämlich zum
einen das zum Anheben von Mulde oder Container an
den Tragarmen aufzuwendende Drehmoment zu erfas
sen. Alternativ hierzu läßt sich der Druck des
hydraulischen Mediums in dem längsseitig ange
brachten und während des Be- und Entladevorganges
am Boden angepreßten Abstützfüßen erfassen und
zur Messung des Gewichtes nutzen.
Im folgenden wird Schutz begehrt für einen Last
kraftwagen oder Anhänger, insbesondere Kipper und
Absetzkipper oder Stabler, der sich zur Durchfüh
rung des oben geschilderten Verfahrens eignet.
Er unterscheidet sich von den aus dem Stande der
Technik bekannten dadurch, daß im hydraulischen
System, d.h. in einer bei Belastung durch das La
degewicht mit unter Druck stehendem hydraulischem
Medium belasteten Leitung ein Druckmesser ange
schlossen ist. Nach entsprechender Eichung gibt
die Anzeige das vorhandene Ladegewicht an.
Hierbei ist grundsätzlich beliebig, ob die Anzei
ge selbst mechanisch und/oder digital oder unmit
telbar im Bereich der Anschlußstelle am hydrauli
schen System, im Führerhaus oder an einer anderen
Stelle ablesbar wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher er
läutert wird. Sie zeigt in schematisch gehalte
ner Darstellung einen hydraulischen Steuerkreis
im erfindungsgemäßen Sinn.
Gezeigt ist ein Zylinder (1), in dem sich ein
Kolben (2) mit seiner Kolbenstange (3) in verti
kaler Richtung bewegt. Es handelt sich hierbei
um den in einem Abstützfuß befindlichen Teil der
Hydraulik, da am äußeren unteren Ende der Kolben
stange (3) eine Bodenplatte (4) befestigt ist.
Sowohl von der oberen Zylinderkammer (5) als auch
der unteren Zylinderkammer (6) enden bzw. gehen
aus hydraulische Leitungen (7) (oben) und (8) (un
ten). Bei einer Abwärtsbewegung des Kolbens (2)
werden im Augenblick des Kontaktes der Bodenplat
te (4) erhebliche Gegenkräfte aufgebaut, die be
wirken, daß in der oberen Zylinderkammer (5) ein
im Gleichgewichtsfalle so hoher Druck aufgebaut
wird, daß die auf den Kolben (2) wirkende Kraft
von gleicher Größe ist. Der im hydraulischen Me
dium dann herrschende Druck wird durch die obere
hydraulische Leitung (7) zumindest bis zu einem
Rückhalteventil (9) geführt und dazwischen über
einen Druckmesser (10) erfaßt. Im Gleichgewichts
fall gibt der Druckmesser ein unmittelbares Maß
des Anpreßdruckes des Kolbens (2) bzw. der Boden
platte (4) am Boden an.
Das Rückhalteventil (9) hat die Aufgabe, den
Druck von der in dieser Leitung weiter außen
befindlichen Pumpe (11) abzuhalten. Sie wird
ihrerseits über die hydraulische Leitung (8)
durch das aus der unteren Zylinderkammer (6) in
den Rücklauf (12) zurückströmende Öl versorgt.
Weiter befindet sich in beiden hydraulischen Lei
tungen ein Steuerventil (13).
Um eine zuverlässige Erfassung des in der jewei
ligen, hier oberen, Zylinderkammer (5) herrschen
den Druckes zu ermöglichen, darf keine Verfäl
schung, d.h. Erhöhung des Druckes durch zusätzli
ches mit Hilfe der Pumpe (11) gefördertes hydrau
lisches Medium erfolgen, was entweder dadurch ge
schieht, daß im Zeitpunkt der Messung die Pumpe
(11) abschaltet oder aber über das Rückhalte
ventil (9) abgesperrt wird, so daß der Druckmes
ser (10) den tatsächlichen, in der oberen Zylin
derkammer (5) herrschenden Druck angibt.
Im Ergebnis erhält man ein Verfahren zur Bestim
mung des Ladegewichtes eines LKWs oder Anhängers
mit einer Hydraulik zum Be- und Entladen, die auch
einfach nachrüstbar ist und auf elegante Weise je
derzeit die Erfassung des Ladegewichtes gestattet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung des Ladegewichtes ei
nes Transportmittels mit einer Hydraulik zur Auf
nahme und Ablage der Ladung, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu messende
Ladung mit Hilfe der Hydraulik so weit angehoben
wird, daß sie zumindest überwiegend durch die Hy
draulik abgestützt wird, und dann bei nicht-för
dernder Hydraulikpumpe der hydraulische Druck ge
messen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Kip
per oder Anhänger die Pritsche sukzessive nach
rechts und nach links angehoben und jeweils der
hydraulische Druck gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Ab
setzkipper der in den Abstützfüßen herrschende
Druck gemessen wird.
4. Lastkraftwagen oder Anhänger, insbesondere Kip
per und Absetzkipper für Mulden und Container oder
Stabler, mit einer Hydraulik zur Aufnahme und Abla
ge der Ladung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Hydrau
lik ein Druckmesser (10) angeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekenn
zeichnet durch mechanische und/
oder digitale Anzeige.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893915093 DE3915093A1 (de) | 1989-03-06 | 1989-05-09 | Verfahren zur bestimmung des ladegewichtes eines transportmittels sowie vorrichtung hierfuer |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE3907172 | 1989-03-06 | ||
DE19893915093 DE3915093A1 (de) | 1989-03-06 | 1989-05-09 | Verfahren zur bestimmung des ladegewichtes eines transportmittels sowie vorrichtung hierfuer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3915093A1 true DE3915093A1 (de) | 1990-09-20 |
DE3915093C2 DE3915093C2 (de) | 1993-03-04 |
Family
ID=25878501
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893915093 Granted DE3915093A1 (de) | 1989-03-06 | 1989-05-09 | Verfahren zur bestimmung des ladegewichtes eines transportmittels sowie vorrichtung hierfuer |
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Country | Link |
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Also Published As
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