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Hydraulisch betriebene Hebebühne od.dgl.
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Die Erfindung betrifft eine hydraulisch betriebene Hebebühne od.dgl.
mit einer die Last aufnehmenden Plattform, welche mittels wenigstens eines hydraulischen
Arbeitszylinders heb- und senkbar und gegebenenfalls kippbar ist.
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Hebebühnen der zuvor beschriebenen Art dienen dazu, Lasten von einem
niedrigeren Niveau auf ein höheres Niveau anzuheben, beispielsweise auf das Niveau
einer Ladeplattform eines Fahrzeugs, um so das Fahrzeug mit der Last einfacher und
leichter beladen zu können. Entsprechendes gilt für das Entladen von Fahrzeugen
bzw.
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für das Verbringen einer Last auf ein tieferes Niveau.
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Soweit das Gewicht zu transportierender Lasten bestimmt werden muß,
erfolgt dies bisher üblicherweise mit Hilfe spezieller separater Wagen bzw. Wiegeeinrichtungen
im Rahmen eines besonderen Arbeitsganges. Mangels solcher Einrichtungen wird oftmals
das Gewicht der Lasten geschätzt und dabei häufig erheblich verschätzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die hydraulisch betriebenen
Hebebühnen der in Betracht kommenden Art in der Weise auszubilden bzw. auszurüsten,
daß mit ihrer Hilfe im Rahmen eines ohnehin notwendigen Ladevorganges beim Heben
oder Senken das Gewicht der auf der Plattform der Hebebühne befindlichen Last zumindest
mit einer für die Praxis als ausreichend anzusehenden Genauigkeit bestimmbar ist,
um so für viele Fälle einen separaten und damit umständlichen Wiegevorgang und die
dafür notwendige Einrichtung einzusparen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die fraglichen Hebebühnen in der Weise auszubilden bzw. auszurüsten, daß der hydraulische
Arbeitszylinder oder eine der-mitihm verbundenen hydraulischen Leitungen mit einer
das Gewicht einer auf der Plattform aufliegenden Last anzeigenden hydraulisch beaufschlagbaren
Meßeinrichtung mit wenigstens einem Anzeigeinstrument verbunden ist.
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Eine derart ausgebildete bzw. ausgerüstete Hebebühne ermöglicht es,
das Gewicht einer auf der Plattform aufliegenden zu hebenden oder ebz'usenkenden
Last in einfacher, rationaller Weise während ihrer Bewegung bzw. beim Ladebetrieb
mit ausreichender Genauigkeit festzustellen bzw. zu kontrollieren.
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Weitere Merkmale erfindungsgemäß ausgebildeter Hebebühnen in den in
Betracht kommenden Ausführungsformen gehen aus den Unteransprüchen und den Beschreibungen
einiger Ausführungsbeispiele hervor.
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Das Wiegen der Last erfolgt zweckmäßigerweise deshalb in vorbest-immter
Hubhöhe der Plattform insbesondere dann, wenn die Plattform mit dem Gestänge eines
Hebelgetriebes-gekuppel.t ist. In dieser Lage nimmt das Hebelgetriebe stets die
gleiche Lage, insbesondere Winkellage, zueinander ein und der im hydraulischen System
herrschende Druck ist bei-unbelasteter Plattform stets der gleiche. Vorteilhafterweise
erfolgt die Gewichtsbestimmung der Last bei einer solchen Hubhöhe der Plattform,
bei welcher die Druckverlaufskurve beim Heben oder Senken der Plattform- bzw. die
an sie angelegte Tangente eine möglichst horizontale Lage ein
nehmen.
Das Wiegen der Last kann während ihres Hebens oder Senkens erfolgen; um aber möglicherweise
die Genauigkeit beeinflussende Faktoren auszuschalten, erfolgt das Wiegen vorzugsweise
bei abgeschaltetem Hydraulikkreislauf, so daß eine weitgehend exakte Messung des
Drucks der Hydraulikflüssigkeit im relevanten Abschnitt des Hydraulikkreislaufs
erfolgen kann, welcher einen Wert für das jeweilige Gewicht der zu wiegenden Last
darstellt. Die Skala des Meß-und Anzeigeinstruments ist hinsichtlich der Wiegeposition
der Hebebühne entsprechend eingeteilt und so einstellb.ar, daß das Gewicht der jeweils
zu wiegenden Last unmittelbar anhand der Zeigerstellung auf der Skala ablesbar ist.
Entsprechendes gilt hinsichtlich digitaler Anzeigeinstrumente. Die Anzeigeinstrumente
können direkt an geschützter Stelle unter der Plattform montiert oder an anderer
geeigneter Stelle fern der Hebebühne angebracht sein.
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In den FäLlen, wo zwei hydraulische Zylinder vorgesehen sein müssen,
sind deren hydraulische Verbindungsleitungen an die Meßeinrichtung angeschlossen,
in welcher in en sich bekannter Weise eine Auswertung der sich in den hydraulischen
Zylindern einstellenden Drücke erfolgt, um das Gewicht der auf der Plattform ruhenden
Last mit ausreichender Genauigkeit anzuzeigen.
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Je nac,h den gewünschten Anforderungen können an sich bekannte Hilfseinrichtungen
vorgesehen sein, um die Meßgenauigkeit zu vergrößern oder für MeßzwecKe den Druck
der Hydraulikflüssigkeit entweder zu verstärken oder abzuschwächen u.dgl. Auch ist
es möglich, zwei
oder mehr Meß- und Anzeigeinstrumente vorzusehen,
die für unterschiedliche Lastbereiche vorgesehen sind.
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In den Figuren 1 bis 4 der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung
anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt, welche
nachstehend im einzelnen näher beschrieben sind. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
einer erfindungsgemäß ausgebildeten bzw. ausgerüsteten hydraulischen Scherenhebebühne;
Fig. 2 den hydrau.lischen Kreislauf der Scherenhebebühne-nach Fig 1; Fig. 3 eine
hydraulische Einständer-Hebebühne mit zentralem Arbeitszylinder, und Fig. 4 eine
um eine horizontale Achse kippbare Hebebühne.
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Die Bauart der in Fig. 1 dargestellten hydraulischen Scherenhebebühne
entspricht der üblichen. An einem Grundgestell 11 sind die Hebelarme 12 mit ihrem
einen unteren Ende um die Achse 13 schwenkbar gelagert. Die etwa auf halber Länge
mittels einer Achae 14 mit den Hebelarmen 12 schwenkbar verbundenen Hebelarbe 15
sind mit ihrem oberen Ende auf der Achse 16 der die tasten aufnehmenden Plattform
17 gelagert. Am unteren Ende der Hebelarme 15 und am oberen Ende der Hebelarme 12
angeordnete Rollen 18 bzw.
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19 greifen in am Grundgestell 11 bzw. am Rahmen 20. der Plattform
17 befindliche Führungsschienen 21 bzw. 22 ein, längs welcher sie vor und zurück
bewegbar sind. Zwischen der an den beiden Hebelarmen 12 der Hebebühne befindlichen
Traverse 23 und der die beiden Hebelarme 15 miteinander
verbindenden
Traverse 24 sind zwei Hydraulikzylinder 25 angeordnet, mittels welcher die Plattform
17 heb-und senkbar ist, wobei das aus den Hebelarmen 12 und 15 und den entsprechenden
Verbindungs- und Führungsmitteln gebildete Scherenhebelgetriebe für eine stets horizontale
Lage der Plattform 17 sorgt.
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Beispielsweise an einem der Hebelarme 12 ist das Meß-und i\iieigeinstrumeflt
26 angeordnet, welches über eins t,yrlf hU tsitrrng 27 mit den Arbeitszylindern
25 verbunden ist, in welcher sich zweckmäßigerweise ein vorzugsweise elektromagnetisch
betätigbares Absperrventil 28 beFindet. An dem Grundgestell 11 ist ein elektrischer
Schalter 29 angeordnet, dessen Schaltarm 30 von einem einstellbaren Nocken 31 am
Hebelarm 12 des Scherenhebelgetriebes betätigt wird, um in einer bestimmten Winkellage
der Hebelarme 12 bzw. 15 die Zufuhr hydraulischer Flüssigkeit zu den Arbeitszylindern
25 mit Hilfe eines vom elektrischen Schalter 29 gesteuerten Ventils 32 zu unterbrechen
und daß Ventil 28 zu öffnen, so daß das Meß- und Anzeige instrument 26 eingeschaltet
und vom statischen Druck der Hydraulikflüssigkeit in den Arbeitszylindern 25 beaufschlagt
wird, so daß dann das Gewicht der auf der Plattform 17 ruhenden Last 33 angezeigt
wird und abgelesen werden kann.
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Auf die Hubhöhe der Plattform 17, in welcher das Wiegen der Last 33
erfolgt, ist die Skala des Meß- und Anzeigeinstruments 26 derart eingestellt, daß
deren Nullpunkt mit der Zeigerstellung-in dieser Lage der Plattform 17 der Hebebühne
übereinstimmt. Die Skaleneinteilung ist für diese Position derart, daß das Gewicht
einer jeden Last 33 unmittelbar auf der Skala ablesbar ist.
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Wie aus Fig. 2 1-ervorgeht, fördert die von einem Motor 41 angetriebene
Pumpe 42 aus dem Vorratsbehälter 43 angesaugte Flüssigkeit unter Druck über die-Leitung
44, in welchem-sich ein Rückschlag.ventil 45 und ein Ab.sperr- und Schaltventil
46 befinden, in die Arbeitszylinder 25 der Hebebühne. Die von der Druckflüssigkeit
bewegten Kolben im Arbeitszylinder bewirken ein Anheben der Plattform 17 der Hebebühne.
Bei Erreichten einer vorbestimmten Hubhöhe der Plattform 17 wird die Förderleitung
44 durch das Ventil 46 automatisch abgesperrt. An die hinter dem Ventil 46 befindliche
Druckflüssigkeitsleitung 47 ist die zu der Meßeinrichtung 48 mit dem Anzeigeinstrument
49 führende Leitung 50 angeschlossen. Über die Leitung 51 kann gegebenenfalls ein
weiteres Anzeigeinstrument an die Meßeinrichtung 48 angeschlossen sein. Über das'Absperr-
und Schaltventil 46 läßt sich gegebenenfalls eine zweite .Meßeinrichtung 52 an die
zu den Arbeitszylindern 25 führende Druckflüssigkeitsleitung 47 anschließen.
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Nach erfolgter Gewichtsbestimmung der auf der Plattform 17 aufliegenden
Last wird das Ventil 46 wieder geöffnet, um die Plattform 17 auf die gewünschte
Endhubhöhe zu drücken. Ist diese erreicht, wird das Ventil 46 geschlossen, um die
Plattform 17 auf der erreichten Höhe zu halten. Um die Plattform 17 abzusenken,
werden das Ventil 46 und, das Absperrorgan 53 in der Verbindungsleitung 54 zwischen
dem ventil 46 und dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 43 in welcher sich noch.die'einstellbare
Drossel 55 befindet, geöffnet. Bei abgesperrter Förderleitung 44 wird die von der
Pumpe 42 gefördctMte Druckflüssigkeit über eine Verbindungsleitung 56 zwischen der
Förderleitung 44 und der Rückfl.ußleitung 55 in den Flüssigkeitsvorratsbehälter
43 zurückgeführt.
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Gegebenenfalls kann in der zu der Meßeinrichtung 48 führenden Druckflüssigkeitsleitung
50 ein weiteres Absperrorgan angeordnet sein, welches nur dann geöffnet wird, wenn
eine Gewechtsbestimmung vorgenommen wird, um so eine Irritierung des Bedienungspersonals
zu vermeiden, weil die Gewichtsanzeige auf dem Anzeigeinstrument zwangsläufig eine
andere ist, wenn sich die Plattform 17 in einer anderen als in der Wiegeposition
befindet.
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Aus Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform einer Hebebühne ersichtlich,
bei welcher der von einer Grundplatte 61 getragene Arbeitszylinder 62 die Plattform
63 mittels des mit ihr verbunde.nen Kolbens, gegebenenfalls Teleskopkolbens 64,
auf und nieder bewegt. Der Arbeitszylinder 62 ist über die hydraulische Leitung
65 und die Steuereinrichtung 66 mit dem hydraulische Druckflüssigkeit liefernden
Aggregat 67 verbunden. Die Steuereinrichtung 66 und das hydraulische Aggregat 67
sind in einem Schrank 68 mit Schaltpult 69 untergebracht. Die gleichfalls in dem
Schrank 68 angeordnete Meßeinrichtung 70 ist mit der zum Arbeitszylinder 62 führenden
hydraulischen Leitung 65 sowie mit dem im Schaltpult 69 angeordneten Anzeige instrument
71 verbunden. Der Schalthebel 72 des Schaltpults 69 läßt sich in vier verschiedene
Positionen bewegen, nämlich erstens Stillstand, zweitens Heben, drittens Senken
der Plattform 63 und viertens Wiegen der auf der Plattform au fliegenden Last 73.
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Fig. 4 bezieht sich auf eine Hebebülxne, deren Plattform 81 mittels
des Arbeitszylinders 82 um die horizontale Kippachse 83 schwenkbar ist. Die Kippachse
83 ist mittels wenigstens eines doppeltwirkenden Hydraulikzylinders 84 abgestü-tzt
und mit den hydraulischen Leitungen
85 bzw. 86 mit einer Meßeinrichtung
87 verbunden, welche in dem Schaltpult 88 untergebracht ist. Die Meßeinrichtung
87 ist gleichfalls mit der hydraulischen Leitung 89 zum Arbeitszylinder 82 verbunden,
um das Gewicht einer auf der Plattform 81 aufliegenden Last 90 zu ermitteln und
mit Hilfe des Anzeigeinstruments 91 anzuzeigen. Mit Hilfe des Schalthebels 92 läßt
sich die Plattform 81 mit der Last anheben, die Last wiegen, die Plattform kippen
und wieder in ihre Ausgangslage zurückschwenken.
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Die erfindungsgemäß ausgebildeten Hebebühnen haben sich, wie Versuche
in der Praxis gezeigt haben, im Rahmen de Anwendungszwecks hervorragend bewährt.
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Ohne besonderen Arbeitsgang kann bei Verladearbeiten od,dgl. das Gewicht
der in Betracht kommenden Lasten ermittelt werden, um es entweder bei Gewichtsangaben
für den weiteren Transport oder für Kontrollzwecke verwerten zu können.
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Überdies kommt aber dem Gegenstand der Erfindung auch eine Sicherheitsfunktion
insoweit zu, als das mit ausreichender Genauigkeit ermittelte Gewicht einer Last
einen Anhaltspunkt für die Verwendung von Hebezeugen und7ransportgeräten während
der weiteren Behandlung der Last abgibt, so daß die Gefährdung von Gerät und Personal
durch Überbelastung und Schaden vermeidbar ist.
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