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Kippvorrichtung zugleich Hievvorrichtung eines Lastkraftwagens für
Entleerung des Wagenkastens und um denselben auf den Erdboden absetzen, auswechseln
und wieder mit oder ohne Ladegut aufhieven zu können.
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Kipper- zugleich Hievvorrichtungen sind in verschiedenen Abwandlungen
bekannt. Die immer größer werdende Notwendigkeit und Einsatzmöglichkeit solcher
Aggregate macht eine Komplettierung notwendig. Die große Nachfrage aus dem Container
- Transportgewerbe, Kommunalbetrieben und aus vielen anderen Gewerbezweigen, veranlaßten
zur Weiterentwicklung des Kippers zu einem Komplettransporter.
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Grundlage für die Komplettierung vorhandener Vorrichtungen ist die
körperliche Form und die angewandte Kinematik mit Hydraulikzylinder, der allseits
bekannten Erfindung von Leo Gergen Kippvorrichtung für die Entleerung des Wagenkastens
eines Lastkraftfahrzeuges oder Anhängers DEUTSCHE Patentanmeldung vom 16.6.1965
Akten-Z.: G 44179 II/63 C 39 FRANZÖSISCHE Patentschrift Nr. : 1453.605 Die Erfindung
besteht darin; daß an dem vorderen freien Ende des zweiten Kipprahmensy welcher
mit dem ersten schwenkbar verbunden ist, wenigstens ein Rungenkasten mit Zylinderlager
und dem als Hebel dienenden ersten Kipprahmen an seinem freien Ende auch Zylinderlager
zugeordnet sind, den vorgenannten Zylinderlagern wenigstens ein hydraulischer doppeltwirkender
Kraftzylinder zugeordnet ist, daß dem freien Ende des zweiten Kipprahmens ein dritter,
und an desssen freiem Ende wiederum ein vierter Kipprahmen usw.
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schwenkbar zugeordnet werden können und jeder Kipprahmen seinen eigenen
hydraulischen Stellantrieb hat, daß dem Rungenkasten eine
im Kasten
verschiebbare oder auswechselbare Runge zugeordnet ist, daß der Runge an ihrem freien
Ende eine selbstsichernde Wagenkastenkupplung zugeordnet ist, daß eine Vorrichtung
zum Ankuppeln einer Palettengabel vorgesehen ist, daß der Wagenkasten in einer horizontalen
Lage auf das Trägerfahrzeug gehievt werden kann und daß der Wagenkasten in einen,
in die Erde eingebauten Muldenbunker versenkt werden kann. Der Rungenkasten ist
in seiner körperlichen Form so ausgebildet, daß er mit einer Außenseite dem freien
Ende des zweiten Kipprahmens zugeordnet ist und mindestens an einer Seite ein Gelenklager
hat, wogegen die innere Form der Rungenkasten zu einer Gleitfläche ausgebildet ist.
Die Gleitfläche ist dafür gut, die ihr zugeordnete Runge darin verschieben zu können
oder mit zweckentsprechender Runge auswechseln zu können, je nach Bedarf um die
primären Kupplungsteile, welche an den freien Enden der Rungen angebracht sind,
sich mit den sekundären Kupplungsteilen i welche an dem aufzunehmenden Wagenkasten
sind, anzupassen.
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In der Praxis hat sich gezeigt, daß verschiedene Arten von Kupplungsteilen
an den vorhandenen Wagenkasten, Container oder dergleichen sind, welche auch nicht
immer maßhaltig aufeinander abgestimmt sind. Die Gelenklager an den Rungenkasten
und Kipperrahmen sind in ihrer körperlichen Form so ausgebildet, daß sie mittels
eines hydraulischen doppeltwirkenden Kraftzylinders, unabhängig von anderen Bewegungen
des Aggregates sich in ihrem Abstand von - und zueinander verändern können. Dieses
unabhängige Verändern ist dafür gut, einen sehr günstigen Wirkungsgrad für alle
Arbeitsspiele zu erreichen und den angekuppelten Wagenkasten zum Kippen, Absetzen
oder Aufhieven in einem aboluten besten Neigungswinkel während eines Arbeitsspiels
zu dirigieren, auch den Aktionsradius so weit zu vergrößern, daß der Wagenkasten
in die Erde versenkt werden kann und auch gegebenenfalls den hinteren Teil des Wagenkastens
beim Kippen bis über den Söschungsrand zu verlagern , ohne Gefahr zu laufen, daß
das Fahrzeug während eines Kippvorganges am Böschungsrand absackt. Durch die Prozedur
wird eine Planierraupe zum Ausebnen des Schüttgutes überflüssig.
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Die fortlaufenden, zuzuordnenden schwenkbaren Kipprahmen sind
in
ihrer Form und Wirkung so wie der weite Kipprahmen. Sie sind dafür gut. für Ubernormal
lange Wagenkasten ebenso gut hieven und kippen zu können als normale. Die selbstsichernde
Kupplung besteht aus einem lagerähnlichen Gebilde, welches eine innere und äußere
Gleitfläche hat und welches eine zur Gleitfläche quer gerichteten Öffnung zum Ankuppeln
hat, wogegen das sekundäre Kupplungsstück aus einem Glied mit zwei parallel quer
verlaufenden Schenkeln und seitlichen Laschen besteht, welche starr mit der Stirnseite
des Wagenkastens verbunden sind. Sie sind dafür gut, daß Zeit und Arbeit gespart
wird für Mann und Fahrzeug. Ein Mann kann somit die ganze Anlage vom Führersitz
aus bedienen.
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Die Vorrichtung einer Stapler - oder Palettengabel besteht darin,
daß dem ersten als Hebel dienenden Kipprahmen in ca. seiner mittleren Höhe Lager
zugeordnet sind ,an welche Spurstangen zur horizontalen Führung der Palettengabel
zugeordnet sind. Die Palettengabel ist dafür gut, ein zweites Transportfahrzeug
oder einen mitgeführten Anhänger mit Container oder Collico zu beladen. Die Palettengabel
ist auch gut für Container, welche nicht mit sekundären, passenden Kupplungsteilen
ausgerüstet sind, auf das Trägerfahrzeug hieven zu können. Die gleichlaufende Hebevorrichtung
besteht darin, daß an dem hinteren rechten und linken Seitenteil des Wagenkastens
Hebevorrichtungen angeordnet sind. Die körperliche Form ist dergestalt, daß Rechteckrohre
sich ineinander teleskopartig verschieben und eine Verbindungsachse von der einen
zur anderen Seite dem Rohre zugeordnet ist. Der Achse sind außerdem vollgummi bereifte
Rollen bezw. Räder zugeordnet.
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Die horizontale Verladung des Wagenkastens geschieht mittels Anhebung
der Hievvorrichtung und gleichzeitigem Anheben der gleichlaufenden, doppeltwirkenden,
hydraulisch betätigten Kraftzylinder.
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Die Hebevorrichtung ist dafür gut, den Wagenkasten in einer horizontalen
Ebene auf das Trägerfahrzeug ziehen zu können. Das horizontale Aufnehmen des Wagenkastens
wird oft gefordert für Transport von nicht kompaktem, körnigem oder schlammigem
Material. Das Versenken des Wagenkastens in die Erde ist dergestalt, daß einem in
die Erde gebauten Bunker an seiner vorderen oberen Kante eine Gleitrolle zugeordnet
ist. Die Gleitrolle ist dafür gut, daß der
aus dem Bunker zu hievende
Wagenkasten besser darüber gleiten kann. Das Versenken des Wagenkastens wird oft
gefordert von der Industrie und von Kommunalbetrieben und zwar dafür, das Ladegut,
Müll , Schrott oder dergleichen ebenerdig in den Wagenkasten kippen zu können. Das
gleichzeitige und gleichmäßige Anheben der Hievvorrichtung mit den gleichlaufenden
Kraftzylindern geschieht durch einen proportionalen Mengenverteiler , welcher in
dem Hydrauliksystem zugeordnet ist.
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Die Erfindung wird beispielsweise dargestellt in den Zeichnungen.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Kipp- und Hievvorrichtung mit
nicht gekipptem oder abgesetztem Wagenkasten - einer Stellung also, die die Vorrichtung
während der Fahrt einnimmt und einen Rungenkasten mit verstellbarer Runge sowie
ein primäres und sekundäres Kupplungsteil in gekuppelter Stellung,, außerdem die
Kinematik mit hydraulischem Kraftzylinder.
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Fig. 2 eine Kippstellung auf ebener Erde.
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Fig. 3 eine Kippstellung über einen Höschungsrand Fig. 4 eine in einen
Muldenbunker abgesetzten Wagenkasten und eine dem Muldenbunker zugeordnete Rolle.
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Fig. 5 eine Zwischenphase zum Absetzen oder Aufhieven des Wagenkastens,
die strichpunktierte Linie eine waagerechte Stellung des Wagenkastens und die dazu
erforderlichen Hebemittel.
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Fig. 6 eine an die Rpp- und Hievvorrichtung angekuppelte Palettengabel.
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Der Lastkraftwagenmotor liefert über ein Nebengetriebe, hydraulische
Pumpe und hydraulische Kraftzylinder die Engergie. Von der Pumpe wird das Hydrauliköl
über entsprechende Steuerschieber den Hydraulikzylindern 8 + 11 zugeführt. Das Arbeitsspiel
zum Kippen vollzieht sich wie folgt Zylinder 11 wird ausgefahren, der Wagenkasten
1 hebt sich vorne hoch und gleichzeitig schiebt er sich soweit nach hinten bis nahezu
das Gleichgewicht auf der Welle 32 erreicht ist. Dann wird der Zylinder 8 ausgefahren,
der Wagenkasten 1 hebt sich vorne weiter hoch bis zu dem gewünschten Kippwinkel
oder sogar nötigenfalls bis über einen Löschungsrand 35 der Müll - oder anderer
Abladeplätze. Die bestmögliche Aus -schütthöhe
auf ebener Erde
wird erreicht, indem man den Zylinder 11 einzieht, dadurch hebt sich der Wagenkasten
1 entsprechend zu der erforderlichen Höhe über die Erde hoch. Das Ablassen des Kippers
geschieht in entgegengesetzter Wirkungsweise. Das Absetzen des Wagenkastens 1 auf
den Erdboden oder in einen Muldenbunker 34 geschieht in der gleichen Wirkungsweise
wie das Kippen - nur werden die Zylinder 8 + 11 entsprechend weiter ausgefahren.
Das Heckteil des Wagenkastens wird sich nach Erreichen des Erdbodens entspre -chend
auf demselben zurückschieben oder wenn weiches Gelände dieses verhindert, wird sich
das Fahrzeug nach vorne schieben bis die Stirnseite 23 des Wagenkastens sich hinter
dem Heck des Trägerfahrzeuges 6 senkt,bis der Erdboden erreicht ist. Durch ein Weiterfahren
werden die Kupplungsteile 16 und 22 voneinander gelöst. Das Hieven des Wagenkastens
1 von der Erde auf das Trägerfahrzeug 6 geschieht in entgegengesetzter Wirkungsweise.
Das horizontale Aufladen des Wagenkastens auf das Trägerfahrzeug geschieht durch
Anheben der Hievvorrichtung an der Stirnseite des Wagenkastens und Anheben durch
die beschriebene, hydraulische Hebeeinrichtung 29 am Heck des Wagenkastens. Ein
proportionaler in die Hydraulik eingebauterÖlmengenverteiler sorgt für ein gleichmäßiges
horizontales Verladen des Wagenkastens 1. Das Ankuppeln der Hievvorrichtung an den
Wagenkasten geschieht dergestalt, daß das primäre Kupplungsteil 16 mit seiner Öffnung
17 in die gleiche Höhe gebracht wird wie das sekundäre Kupplungsteil 22. Die Öffnung
des primären Kupplungsteils 17 schiebt sich alsdann mit Hilfe der hydraulischen
Steuerung über das sekundäre, vorgelagerte Kupplungsteil (Wange) 20.
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Beim Hieven beschreibt das primäre Kupplungsteil 16 eine Wanderdrehung.
Die sekundäre vorgelagerte Wange 20 gleitet demzufolge auf der inneren Fläche 19
des Kupplungsteils 16 , wogegen die zurückgelagerte Wange 21 des sekundären Kupplungsteils
22 sich auf der Außenseite 18 des primären Kupplungsteils 16 bewegt. Das Stapeln
geschieht dergestalt, daß das Aggregat nach hinten ausgefahren wird somit steht
die Runge kopfüber. Der Palettengabelstiel 28 wird zunächst an das primäre Kupplungsteil
16 angekuppelt und dann werden die Spurstangen 26 an den Kipprahmen 3 angekuppelt.
Zum Senken der Gabel wird der Kolben 13 aus Zylinder 11 ausgefahren, zum Heben wird
der Kolben 13 eingezogen. Zum Heben oder Senken der Gabelapitzen
wird
Zylinder 8 entsprechend gesteuert. Zum Verlagern des Ladegutes wird das Trägerfahrzeug
6 benutzt. Das Hieven des Wagenkastens 1 aus einem unter Planum stehenden Muldenbunker
34 geschieht zunächst wie das Hieven von ebener Erde, nur wird die Stirnseite des
Wagenkastens zuerst auf die an dem Muldenbunker angebrachte Welle 31 gehievt und
dann wird mit dem Trägerfahrzeug der Wagenkasten 1 soweit vorgezogen, bis das Heck
des Wagenkastens 1 über die Welle 31 gehievt ist. Im Weiteren verläuft das Arbeitsspiel
wie vor geschildert.