DE391272C - Fluessigkeitsbremse fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AMl. MÄRZ 1924

REICHSPÄTENTAMT

PATENTSCHRIFT

— JVr 391272-KLASSE 63c GRUPPE

Fiat Societä Anonima in Turin, Italien.

Flüssigkeitsbremse für Kraftfahrzeuge.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Mai 1922 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Italien vom 28. Februar 1922 beansprucht.

Die Erfindung bezieht sich auf solche Flüssigkeitsbremsen für Kraftfahrzeuge, bei welchen die Bewegung des in Fahrt befindlichen Wagens die für die Bremsung erforderliche Energie liefert, und betrifft insbesondere eine solche Anordnung, bei welcher die Flüssigkeitspumpe mit dem Wechselgetriebegehäuse zusammengebaut ist. Gegenüber den' bekannten Anordnungen dieser Art bezweckt die Erfindung eine Vereinfachung der Ausbildung

und Anordnung dadurch, daß die Bremszylinder und die Verteilungsleitungen in einem Stück mit dem Boden und einer Wand des Wechselgetriebegehäuses gegossen sind, während die Pumpe, die \"entile und die Saug- und Druckleitungen einen einzigen an der Außenseite der genannten Wand befestigten Block bilden, derart, daß die Verteilungsleitungen und die Druckleitung miteinander in ίο Verbindung stehen, wobei der genannte Block in einem mit dem Wechselgetriebegehäuse in \erbindung stehenden Gehäuse eingeschlossen ist. Als letzteres Gehäuse kann einfach das vordere Kopfende des rohrförmigen Mantels dienen, welcher die Kardanwelle schützt und sich von der Hinterachse aus nach vorn erstreckt.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Abb. ι ist ein Querschnitt durch die Vorrichtung in der Ebene der Ölpumpe;

Abb. 2 ist ein Längsschnitt nach Linie A-B der Abb. 1, und

Abb. 3 ist ein wagerechter Schnitt nach Linie C-D der Abb. 2.

Die ölpumpe 1 besteht aus den Zahnrädern 2 und 3, von denen das erstere mit einer gerillten Durchbohrung auf der Welle 4 des Wechselgetriebes 18, 19 angeordnet ist. Das aus dem Wechselgetriebe stammende öl wird durch die Leitung 5 in die Kammer 6 mit den Ventilen 7 und 8 angesaugt, von denen das erstere von Hand vermittels des mit dem äußeren Hebel 10 fest verbundenen Hebels 9 zwecks Ein- und Ausschaltung der Bremse bewegt werden kann, während das andere durch Feder 11, Führung 12 und Gegenmutter 13 einstellbare Ventil 8 als Sicherheitsventil dient. Das bei geöffneter Stellung des Ventils 7 und das gegebenenfalls durch das Sicherheitsventil 8 hindurchtretende Öl fließt durch die öffnung 14 in das Wechselgetriebegehäuse zurück. Die Druckleitung ist mit 15 bezeichnet.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, bildet die Pumpe 1 mit den Ventilen 7 und 8 und den Saug- und Druckleitungen 5 und 15 ein Ganzes, welches durch Bolzen an der Wand 22 des Geschwindigkeitsgehäuses leicht angebracht und von dieser abgenommen werden kann. Dieses Ganze ist vollständig in der an die Wand 22 stoßenden Kammer 23 eingeschlossen, welche mit dem Innern des Wechselgetriebegehäuses in Verbindung steht und das für den Betrieb der Vorrichtung notwen-¹ dige Öl enthält.

Von der Druckleitung 15 gelangt das öl in die Verteilerleitung 17, welche die beiden i mit den Kolben 20, 20', 21, 21' versehenen Bremszylinder 16 und 16' miteinander ver-.bindet. Wie die Zeichnung erkennen läßt, werden zwecks einfacher Herstellung, gedrungener Anordnung und kurzer Leitung die Zylinder 16 und 16' zusammen mit der Verteilerleitung 17 in einem Stück mit dem Boden des 6g Wechselgetriebegehäuses und mit dessen obenerwähnter Seitenwand 22 gegossen, an welcher der Pumpenblock befestigt ist. Jeder der Kolben 20, 20', 21, 21' zieht eine Bremse an, mit welcher er vermittels seiner Kolbenstange und der erforderlichen Hebel und Stangen verbunden ist.

Die an sich bekannte Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Das öl wird vermittels Pumpe 1 durch die Leitung 5 angesaugt und in die Kammer 6 gedrückt, von welcher es, wenn das Ventil 7 geöffnet ist, durch dieses und die öffnung 14 in die Kammer 23 zurückfließt, so daß der Druck in der Leitung 15 und in den Zylindern 16 und 16' praktisch gleich Null ist und keinerlei Verschiebung der Kolben eintritt. Wird jedoch das Ventil 7 geschlossen, so steigt der Druck in der Leitung 15 und den Zylindern 16 und 16', so daß die Kolben verschoben werden und der von _diesen frei gegebene Raum dauernd durch die Pumpe gespeist wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Flüssigkeitsbremse für Kraftfahrzeuge, deren durch den in Fahrt befindlichen Wagen betriebene Pumpe mit dem Wechselgetriebegehäuse zusammengebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremszylinder (16, 16') und die Verteilerleitungen (17) in einem einzigen Stück mit dem Boden und einer Seitenwand (22) des Wechselgetriebegehäuses gegossen sind, während die Pumpe, die Ventile und die Saug- und Druckleitungen einen einzigen, an der Außenseite der genannten Seitenwand befestigten Block bilden, wobei der erwähnte Block in einem mit dem Wechselgetriebegehäuse in Verbindung stehenden Gehäuse (23) eingeschlossen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.