DE3912139A1 - Verfahren zum umspritzen der verbindungsstelle zweier elektrischer leitungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umspritzen der Verbindungsstelle zweier elektrischer Leitungen mit einem Schutzkörper aus Isoliermaterial, von denen eine mindestens einen Flachleiter und die andere mindestens einen Rundleiter aufweist, mit welchem beide Leiter zunächst an ihren Enden abisoliert und danach elektrisch leitend miteinander verbunden werden und mit welchem anschließend in einem Spritzgießwerkzeug der Schutzkörper um die so hergestellte Verbindungsstelle herumgespritzt wird (DE-OS 35 10 370).

Ein solches Verfahren kann überall dort eingesetzt werden, wo die Verbindungsstelle zweier elektrischer Leitungen, deren Leiter unlösbar miteinander verbunden sind, feuchtigkeitsdicht eingebettet werden soll. Probleme treten dabei kaum auf, wenn es sich bei den Leitern der zu verbindenden Leiter um stabile Leiter handelt. Wenn einer der zu verbindenden Leiter entsprechend der eingangs erwähnten DE-OS 35 10 370 ein Flachleiter mit der üblichen geringen Dicke ist, ergeben sich jedoch erhebliche Schwierigkeiten, da ein solcher Flachleiter mechanisch sehr empfindlich ist und leicht brechen kann. Das macht sich insbesondere nach dem elektrisch leitenden Verbinden des Flachleiters mit einem Rundleiter störend bemerkbar, wenn die dabei hergestellte Verbindungsstelle mit anhängenden Leitungen transportiert und in ein Spritzgießwerkzeug eingelegt wird. Wenn dabei nicht sehr sorgfältig vorgegangen wird, ist ein Knicken des Flachleiters an der Austrittsstelle aus seiner Isolierung kaum zu vermeiden. Der Flachleiter wird an der Knickstelle weiter geschwächt. Er kann dadurch bei einer Zugbelastung leicht reißen bzw. durchbrechen. Derartige Zugbelastungen können beispielsweise beim Spritzen des Schutzkörpers durch das mit hohem Druck in das Spritzgießwerkzeug eingebrachte Material auftreten, das auf den im Querschnitt größeren Rundleiter einwirkt. Wenn der Flachleiter dabei nicht ganz abgerissen wird, was sofort zum Ausschuß führt, ergeben sich in der fertigen Verbindungsstelle Wackelkontakte, die oft erst spät festgestellt werden. Eine solche Anordnung ist ebenfalls nicht brauchbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem auf einfache Weise eine auf Dauer sichere elektrisch leitende Verbindung zwischen einer Leitung mit einem Flachleiter und einer Leitung mit einem beliebigen Rundleiter hergestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst,

• - daß vor dem Verbinden der beiden Leiter auf den Rundleiter ein Ring aus Isoliermaterial aufgeschoben wird und
• - daß der Ring während des Spritzvorgangs im Spritzgießwerkzeug durch mindestens einen Stempel an den Rundleiter angedrückt wird.

Mit diesem Verfahren wird der Rundleiter während des Spritzvorgangs unter Zwischenschaltung des Rings mittels des Stempels im Spritzgießwerkzeug festgeklemmt. Das unter Druck in das Spritzwerkzeug eindringende Material des Schutzkörpers kann daher den wegen seines runden Querschnitts an sich belasteten Rundleiter nicht in axialer Richtung bewegen. Der Flachleiter wird also während des Spritzvorgangs keiner Zugbelastung ausgesetzt und dementsprechend auch bei einer möglichen Schwächung durch vorangegangenes Knicken nicht abgerissen. Wackelkontakte können nicht mehr auftreten. Nach Fertigstellung des Schutzkörpers ist die Verbindungsstelle der beiden Leiter durch den Schutzkörper fest umschlossen, so daß der Flachleiter auf Dauer vor Zugbelastungen geschützt ist. Der mit umspritzte Ring sorgt dafür, daß im fertigen Schutzkörper keine metallischen Teile blank liegen und er dichtet denselben gleichzeitig gegen Feuchtigkeit ab, da das im Schutzkörper nach Herausziehen des Stempels verbleibende Loch durch den Ring verschlossen ist.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Das Verfahren nach der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen beispielsweise erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 zwei zu verbindende elektrische Leiter und einen Ring aus Isoliermaterial.

Fig. 2 in schematischer Darstellung ein Spritzgießwerkzeug mit darin befindlicher Verbindungsstelle zweier Leitungen.

Fig. 3 eine Einzelheit aus Fig. 2 in vergrößerter Darstellung.

Fig. 4 eine Verbindungsstelle von zwei elektrischen Leitungen mit je zwei Leitern.

Fig. 5 in vergrößerter Darstellung eine Einzelheit einer Verbindungsstelle mit je zwei Leitern.

In Fig. 1 sind eine Leitung 1 mit einem Flachleiter 2, eine Leitung 3 mit einem Rundleiter 4 und ein Ring 5 aus Isoliermaterial als Einzelteile dargestellt. Die beiden Leiter 2 und 4 sind für eine elektrisch leitende Verbindung an ihren Enden bereits abisoliert. Sie können durch Löten miteinander verbunden werden und anschließend mit einem durch Spritzen erzeugten Schutzkörper 6 (Fig. 2) umgeben werden. Dazu wird der Ring 5 auf den Rundleiter 4 aufgesteckt und in einem Spritzgießwerkzeug 7 an denselben angedrückt. Damit der Ring 5 die auf ihn einwirkende Kraft ohne zu große Verformung auf den Rundleiter 4 übertragen kann, muß er aus einem ausreichend festen Material bestehen. Ein solches Material ist beispielsweise Polyamid.

Zur Verbindung der beiden Leitungen 1 und 3 wird beispielsweise wie folgt vorgegangen:

Nach dem Abisolieren der beiden Leiter 2 und 4 wird der Ring 5 auf den Rundleiter 4 geschoben. Die beiden Leiter 2 und 4 werden dann an der Lötstelle 8 miteinander verlötet. Die so verbundenen Leitungen 1 und 3 werden danach in das Spritzgießwerkzeug 7 eingelegt, in welchem der Schutzkörper 6 um die Verbindungsstelle und die Enden der Leitungen 1 und 3 herumgespritzt wird. Vor Beginn des Spritzvorgangs wird der Ring 5 durch mindestens einen in seiner axialen Richtung bewegbaren Stempel 9 gegen den Rundleiter 4 gepreßt, so wie es aus Fig. 3 hervorgeht. Der Rundleiter 4 bzw. die Leitung 3 sind dadurch im Spritzgießwerkzeug 7 in axialer Richtung nicht mehr bewegbar. Als Auflage für den Ring 5 im Spritzgießwerkzeug 7 kann ein zweiter bewegbarer Stempel 10 dienen. Es kann aber auch ein festes Gegenlager im Spritzgießwerkzeug 7 angebracht werden, wenn der fertige Schutzkörper 6 mit den Leitungen 1 und 3 nach oben aus demselben entnommen wird.

Die leitende Verbindung zwischen einem Flachleiter 2 und einem Rundleiter 4 kann nach dem geschilderten Verfahren grundsätzlich für elektrische Leitungen mit nur einem Leiter eingesetzt werden. Es ist jedoch zweckmäßig, die Verbindung bei Leitungen mit je zwei oder auch mehr Leitern durchzuführen. In Fig. 4 sind eine Leitung 11 mit zwei Flachleitern 2 und eine Leitung 12 mit zwei Rundleitern 4 dargestellt. Die Leiter 2 und 4 sind jeweils an den Lötstellen 8 miteinander verbunden. Auf die beiden Rundleiter 4 ist der hier gemeinsame Ring 5 aus Isoliermaterial aufgeschoben, der in diesem Fall also beide Rundleiter 4 umgibt.

Im Spritzgießwerkzeug 7 wird der Ring 5 mittels der Stempel 9 und 10 zur festen Anlage an beiden Rundleitern 4 zusammengepreßt. Die Arbeitsstellung der beiden Stempel 9 und 10 mit dem zusammengepreßten Ring 5 geht in vergrößerter Darstellung aus Fig. 5 hervor. Die Stempel 9 und 10 drücken dementsprechend in bevorzugter Ausführungsform in dem zwischen den beiden Rundleitern 4 liegenden Bereich auf den Ring 5. Der Ring 5 wird dadurch so zusammengedrückt, daß er den Zwischenraum zwischen den beiden Rundleitern 4 fast ausfüllt. Beide Rundleiter 4 sind auf diese Weise wieder unverrückbar im Spritzgießwerkzeug 7 festgelegt.

Die nach dem Herausziehen der Stempel 9 und 10 im Schutzkörper 6 verbleibenden Löcher sind durch den Ring 5 so verschlossen, daß der Schutzkörper 6 trotz dieser Löcher insgesamt feuchtigkeitsdicht ist. Zweckmäßig wird für den Ring 5 ein Material verwendet, das sich mit dem Material des Schutzkörpers 6 fest verbindet. Die beiden Materialien werden insbesondere so ausgewählt, daß sie während des Spritzvorgangs miteinander verschweißen. Geeignete Materialien sind beispielsweise Polyamid, Polyurethan und Polyethylen.

Claims (3)

1. Verfahren zum Umspritzen der Verbindungsstelle zweier elektrischer Leitungen mit einem Schutzkörper aus Isoliermaterial, von denen eine mindestens einen Flachleiter und die andere mindestens einen Rundleiter aufweist, mit welchem beide Leiter zunächst an ihren Enden abisoliert und danach elektrisch leitend miteinander verbunden werden und mit welchem anschließend in einem Spritzgießwerkzeug der Schutzkörper um die so hergestellte Verbindungsstelle herumgespritzt wird, dadurch gekennzeichnet,

• - daß vor dem Verbinden der beiden Leiter (2, 4) auf den Rundleiter (4) ein Ring (5) aus Isoliermaterial aufgeschoben wird und
• - daß der Ring (5) während des Spritzvorgangs im Spritzgießwerkzeug (7) durch mindestens einen Stempel (9, 10) an den Rundleiter (4) angedrückt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Leitungen (11, 12) mit zwei oder mehr Leitern (2, 4) jeweils auf zwei nebeneinander liegende Rundleiter (4) ein gemeinsamer Ring (5) aufgeschoben wird und daß der Ring (5) im Spritzgießwerkzeug (7) durch den Stempel (9,10) in seinem mittleren, zwischen den beiden Rundleitern (4) liegenden Bereich zusammengedrückt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Ring (5) ein Material verwendet wird, das sich fest mit dem Material des Schutzkörpers (6) fest verbindet.