DE3911386A1 - Verfahren zur herstellung von formteilen aus kunststoff - Google Patents
Verfahren zur herstellung von formteilen aus kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von
platten-, schalen-, rohr- oder behälterartigen Formteilen aus
aushärtbarem, insbesondere faserverstärktem Kunststoff, bei dem
der Kunststoff in einen geschlossenen, zumindest von einer dehn
baren Trennfolie und einer Positiv- und/oder Negativform begrenz
ten Raum eingefüllt und in demselben durch Vakuum und/oder Druck
gleichmäßig über die Formfläche verteilt wird.
Es ist bekannt, Formteile aus faser-, insbesondere glasfaserver
stärktem Kunststoff durch ein sogenanntes Laminatverfahren her
zustellen. Dabei wird mit einer einschaligen, positiven oder ne
gativen Form, insbesondere aus Holz, gearbeitet, deren Oberflä
che sehr glatt ausgebildet sein muß. Auf diese sehr glatte Ober
fläche wird zunächst eine dehnbare Trennfolie, die gegen die che
mischen Einflüsse des Kunststoffes sowie gegen die thermischen
und mechanischen Beanspruchungen des Formvorganges resistent ist,
beispielsweise durch Vakuum aufgespannt. Anschließend wird auf
dieser Trennfolie meist eine Deckschicht, die auch als Fein
schicht oder Gelcoatschicht bezeichnet wird, aufgebracht. Diese
Deckschicht wird dadurch erzeugt, daß ein modifiziertes, flüs
siges Kunstharz in einer vorgegebenen, möglichst gleichmäßigen
Schichtdicke auf der Trennfolie aufgestrichen, aufgewalzt oder
aufgespritzt wird. Die der Trennfolie zugewandte Fläche der
Deckschicht bildet normalerweise die Sichtfläche des Formteiles.
Nach der Aushärtung der Deckschicht wird auf derselben eine
Schicht aus Fasern, beispielsweise Glasfasermatten, hinterlegt,
die zur Bildung der eigentlichen Tragschicht des Formteiles
dient. Nach der Herstellung dieser Tragschicht wird auf dersel
ben meist eine zweite Trennfolie aufgelegt, die aus dem gleichen
Werkstoff wie die erste Trennfolie besteht und die im Randbereich
außerhalb des zu fertigenden Formteiles mit der ersten Trennfolie
dicht verbunden bzw. mit dieser zusammen eingespannt wird. Vor
dem endgültigen Verschließen dieser beiden Trennfolien wird zwi
schen dieselben eine vorbestimmte Menge eines aushärtbaren Kunst
stoffes eingefüllt, der sich nach Anlegen von Vakuum an den Form
raum, gegebenenfalls unter Druck, gleichmäßig über die Formfläche
verteilt und der nach seiner Aushärtung die Tragschicht des Form
teiles bildet. Bedarfsweise ist es möglich, den auszuhärtenden
Kunststoff auch nachträglich zwischen die beiden dichtend mitein
ander verbundenen Trennfolien einzuführen und durch Vakuum und/
oder Druck im Formraum bzw. über die Formfläche zu verteilen.
Schließlich ist es noch möglich, die Tragschicht durch bereits
getränkte Fasermatten zu bilden.
Die Glattheit der Oberfläche des fertigen Formteiles ist stets
von der Glattheit der Oberfläche der Form abhängig. Gewisse Un
ebenheiten dieser Oberfläche können dann noch durch die aufge
spannte Trennfolie zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Größere Unebenheiten, dazu gehören unter anderem auch Staubkör
ner, die sich auf der Oberfläche der Form befinden, können durch
die aufgespannte Trennfolie doch nicht ausgeglichen werden und
sind nachher am fertigen Formteil, auch wenn die Trennfolie dar
auf verbleiben sollte, störend erkennbar.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von schalen-, rohr- oder behälterartigen Form
teilen aus aushärtbarem, insbesondere faserverstärktem Kunststoff
anzugeben, durch das Unebenheiten, insbesondere auf der Formober
fläche befindlicher Staub, nicht mehr an der Oberfläche des Form
teiles erkennbar ist, so daß das Formteil eine sehr glatte Ober
fläche aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß an der Oberfläche der
Positiv- und/oder Negativform eine dehnbare Weichfolie aufge
spannt wird.
Durch diese Weichfolie, die leicht über Vakuum auf der Oberfläche
der Form aufgespannt werden kann, wird nicht nur die Glattheit
der Form verbessert, sondern Schmutz oder Staubpartikel, die sich
unbeabsichtigt auf der Formoberfläche befinden, werden durch die
se Weichfolie ausgeglichen, so daß das fertige Formteil in dem
von der aufgespannten Weichfolie abgedeckten Bereich eine beson
ders glatte Oberfläche aufweist.
Weitere Merkmale des Verfahrens gemäß der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2-7 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung
in vereinfachter Weise dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
In dieser Zeichnung ist ein Ausschnitt einer Form 1 gezeigt, die
im dargestellten Ausführungsbeispiel eine ebene Oberfläche be
sitzt und die zur Herstellung eines schalenartigen Formteiles
2 aus aushärtbarem, faserverstärktem Kunststoff dient. Auf die
Formfläche 3 der Form 1 wird zunächst eine dehnbare Weichfolie
4 aufgespannt, die in diesem Ausführungsbeispiel an ihrer der
Formfläche 3 abgewandten Fläche eine velour- bzw. samtartige
Schicht 5 besitzt. Diese dehnbare Weichfolie 4 wird in an sich
bekannter Weise mitteIs Vakuum oder Druck auf die Formfläche
aufgespannt, wobei die Weichfolie 4 derart gedehnt wird, daß
sich ihre Dicke dabei erheblich verringert.
Auf die velour- bzw. samtartige Schicht 5 der Weichfolie 4 wird
danach eine Trennfolie 6, ebenfalls unter Druck oder Vakuum auf
gespannt, die die eigentliche Formfläche für das Formteil bil
det. Durch die velour- bzw. samtartige Schicht 5 werden Uneben
heiten, wie sie insbesondere durch Schmutz- oder Staubpartikel
auf der Formfläche 3 hervorgerufen werden, vollkommen ausge
glichen, so daß die aufgespannte Trennfolie 6 vollkommen glatt
ist. Die velour- bzw. samtartige Schicht 5 erleichert das Anle
gen von Vakuum zum Aufspannen der Trennfolie 6, da zwischen den
einzelnen Fäden oder Flocken dieser Schicht 5 die Luft gut abge
saugt werden kann. Auf der Trennfolie 6 wird anschließend eine
Schicht aus Fasergewebe, Fasermatten oder Fasersträngen aufge
baut, die nach dem Abdecken dieser Schicht mit einer weiteren
Trennfolie durch Vakuum und/oder gegebenenfalls durch Druck
mit dem aushärtbaren Kunststoff durchtränkt wird.
Bedarfsweise können in der Weichfolie 4 mehrere kleine Öffnungen
7 bzw. Kanäle eingearbeitet sein, über die Luft aus dem zwischen
der Trennfolie 6 und der Weichfolie 4 befindlichen Raum abgesaugt
wird. Dadurch ist es beispielsweise möglich, die Trennfolie 6 zu
sammen mit der Weichfolie 4, also in einem Arbeitsgang, durch Va
kuum an der Formfläche 3 der Form 1 zum Anliegen zu bringen.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es mög
lich, die Weichfolie 4 umgekehrt anzuordnen, so daß die velour-
bzw. samtartige Schicht 5 an der Formfläche 3 anliegt. Auch
durch diese Anordnung der Weichfolie 4 werden Unebenheiten der
Formfläche 3 ausgeglichen. In dieser Lage der Weichfolie 4 ist
es möglich, dieselbe direkt als Trennfolie zu verwenden, so daß
die besondere Trennfolie 6 entfallen kann. Bedarfsweise kann die
Weichfolie 4 auch an der Oberfläche des Formteiles 2 verbleiben.
Bei der zuletzt beschriebenen Anordnung der Weichfolie 4 dürfen
jedoch in derselben keine Öffnungen bzw. Kanäle 7 vorhanden sein.
Ferner kann auch eine Weichfolie 4 verwendet werden, die entwe
der keine oder auf beiden Seiten eine velour- bzw. samtartige
Schicht 5 aufweist. Die Weichfolie 4 kann auch auf beiden Sei
ten des Formteiles 2 vor dessen Formung angeordnet werden. Be
darfsweise kann an zumindest einer Fläche des Formteiles 2 eine
Fein- bzw. Gelcoatschicht angeordnet sein.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von platten-, schalen-, rohr- oder
behälterartigen Formteilen aus aushärtbarem, insbesondere fa
serverstärktem Kunststoff, bei dem der Kunststoff in einen ge
schlossenen, zumindest von einer dehnbaren Trennfolie und ei
ner Positiv- und/oder Negativform begrenzten Raum eingefüllt
und in demselben durch Vakuum und/oder Druck gleichmäßig über
die Formfläche verteilt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Oberfläche der Positiv- und/oder Negativform eine
dehnbare Weichfolie aufgespannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
daß die Weichfolie zumindest an einer Fläche eine velour-
bzw. samtartige Schicht aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dehnbare Weichfolie mit ihrer velour- bzw. samtar
tigen Schicht an der Oberfläche der Positiv- und/oder Nega
tivform anliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die velour- bzw. samtartige Schicht an der der Oberfläche
des Positiv- und/oder Negativform abgewandten Seite der Weich
folie angeordnet ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dehnbare Weichfolie zwischen der Positiv- und/oder
Negativform und der Trennfolie angeordnet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dehnbare Weichfolie mit Luftdurchlaßöffnungen ver
sehen ist.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dehnbare Weichfolie gleichzeitig die Trennfolie
bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911386 DE3911386A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zur herstellung von formteilen aus kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911386 DE3911386A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zur herstellung von formteilen aus kunststoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911386A1 true DE3911386A1 (de) | 1990-10-25 |
Family
ID=6378141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893911386 Withdrawn DE3911386A1 (de) | 1989-04-07 | 1989-04-07 | Verfahren zur herstellung von formteilen aus kunststoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911386A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2707427A1 (fr) * | 1993-07-07 | 1995-01-13 | Deutsche Forsch Luft Raumfahrt | Procédé de réalisation d'un moule négatif pour réflecteurs d'antennes paraboliques réflecteur obtenu et dispositif de presse pour réaliser des corps composites pour ces réflecteurs. |
DE19630840C1 (de) * | 1996-07-31 | 1998-02-12 | Kilian Saueressig | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Verbundkörpern, insbesondere Hohlkörpern, und Faserkörper hierfür |
DE102013221847A1 (de) * | 2013-08-01 | 2015-02-05 | Tesa Se | Verfahren zum Formen eines Körpers in einer Form |
-
1989
- 1989-04-07 DE DE19893911386 patent/DE3911386A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2707427A1 (fr) * | 1993-07-07 | 1995-01-13 | Deutsche Forsch Luft Raumfahrt | Procédé de réalisation d'un moule négatif pour réflecteurs d'antennes paraboliques réflecteur obtenu et dispositif de presse pour réaliser des corps composites pour ces réflecteurs. |
DE19630840C1 (de) * | 1996-07-31 | 1998-02-12 | Kilian Saueressig | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Verbundkörpern, insbesondere Hohlkörpern, und Faserkörper hierfür |
DE102013221847A1 (de) * | 2013-08-01 | 2015-02-05 | Tesa Se | Verfahren zum Formen eines Körpers in einer Form |
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