DE3910936A1 - Verfahren zum steigern der geistigen aufnahmebereitschaft beim unterrichten von schuelern mittels einer suggestopaedischen lehrmethode und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zum steigern der geistigen aufnahmebereitschaft beim unterrichten von schuelern mittels einer suggestopaedischen lehrmethode und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steigern der geistigen Aufnahmebereit
schaft beim Unterrichten von Schülern mittels einer kombiniert rhythmopädischen
und suggestopädischen Lehrmethode, die innerhalb einer positiv-suggestiven Atmo
sphäre während einer Sitzung mit drei Phasen - der Vorbereitungsphase, der Präsen
tationsphase und der Übungsphase - angewendet wird, wobei
- - während der Vorbereitungsphase die Schüler im Verlaufe eines Vortrags von neutraler, leichter und langsamer klassischer Musik, vorzugsweise Barockmusik, in einen körperlichen und geistigen Entspannungszustand gebracht und ohne Mu sik durch Erinnerung an frühere Lernerfolge auf den bevorstehenden Unterricht eingestimmt werden,
- - während der Präsentationsphase eine Rückschau auf den bereits gelernten Stoff und eine Vorschau auf den in der aktuellen Sitzung vorgetragenen Stoff gehalten werden sowie der aktuelle Stoff dramatisch vorgetragen und beim Vortrag von romantischer und/oder Barockmusik passiv wiederholt wird,
- - während der Übungsphase mittels Arbeitsdiskussionen, Laborarbeiten, Semi naren und dgl. die in der Präsentationsphase neu erworbenen Kenntnisse ak tiviert werden, und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Eine derartige Unterrichtsmethode ist von Professor Dr. G. Losanov an der Universi
tät von Sofia entwickelt und durch "Suggestology And Outlines Of Suggestopedy",
erschienen in Gordon and Breach Science Publishers, New York, 1978 veröffentlicht
worden. Wegen ihrer erstaunlich guten Lernergebnisse wurde diese Methode zunächst
in den Ländern des Ostblocks geheim gehalten. Im Zusammenhang mit der genannten
Veröffentlichung gelangte sie in die USA, wo sie schließlich unter dem Namen "Su
perlearning" bekannt wurde.
Diese Methode ist ein besonderes Lernverfahren, welches die biologischen Eigen
schaften des Gehirns sowie aktuelle Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung, der
Lernpsychologie und der Neurophysiologie berücksichtigt. Bei der suggestopädischen
Lernmethode nimmt der Schüler den Lehrstoff in einem Zustand tiefer körperlicher
Ruhe und Ausgeglichenheit auf. Unter Mithilfe von neutraler, leichter und langsa
mer, klassischer Musik, vorzugsweise Barockmusik, wird der Lehrstoff im Langzeitge
dächtnis des Schülers verankert. Wohltuende körperliche Entspannung bei gleichzeitig
hoher geistiger Konzentration bewirken das hohe Lerntempo: Der Schüler bewältigt
in einer vergleichbaren Zeit eine mehrfache Stoffmenge als mit konventionellen
Lehrmethoden. Das hohe Lerntempo wird ergänzt durch eine gesteigerte Speiche
rungsfähigkeit des Lehrstoffes. Konventionelle Lehrmethoden werden dadurch gestört,
daß der Schüler durch eine ständig auf ihn einwirkende Informationsflut gezwungen
ist, hinsichtlich des ihm zugänglichen Lehrstoffes Schwerpunkte zu setzen und zuse
lektieren. Ständige Konfrontation mit neuen Wissengebieten führt zu einer Verringe
rung der im Gedächtnis zurückbehaltenen Wissensinhalte. Normal begabte Menschen
haben ein begrenztes Erinnerungsvermögen, das mit konventionellen Lehrmethoden
nicht ausgeschöpft wird. Suggestopädische Lehrmethoden unterstützen und verbessern
die Gedächtnisleistung.
Für den Lernerfolg ist der Abbau von Hemmungen oder Blockaden in bezug auf die
Leistung des menschlichen Gehirns erforderlich. Der Lernende soll keinem Druck
ausgesetzt werden, ein bestimmtes Lernpensum erfüllen zu müssen. Dieser Druck
wirkt sich nachteilig auf die Aufnahmefähigkeit des Gedächtnisses aus. Im Rahmen
von suggestopädischen Lehrmethoden wird diesem Druck entgegengewirkt und zum
Lernen ein entspannter Zustand angestrebt.
Durch Verbesserung der biologischen Bedingungen lassen sich das Interesse und die
Zuneigung zu einem Lehrstoff und damit die Lernbereitschaft erhöhen. Dadurch wird
schließlich die Aufnahmebereitschaft des menschlichen Gehirns um ein Vielfaches
gesteigert.
Hierfür sind physiologische Vorgänge im menschlichen Körper verantwortlich. Im
entspannten Zustand sinken der Adrenalinspiegel, der Hautwiderstand und die Herz
schlagfrequenz, letztere auf einen Grundrhythmus von ca. 60/min. Die gleichmäßige
Sauerstoffversorgung des Gehirns wird verbessert. In Harmonie zum Herzschlag wer
den im Gehirn sogenannte Alpha-Wellen mit einer Frequenz von 8 bis 13 Hz indu
ziert. Solche Alpha-Wellen treten bei jedem gesunden Menschen vor dem Einschla
fen, nach dem Aufwachen und während Tagträumen auf.
Die langsamsten Gehirn-Wellen treten gelegentlich während des Schlafes, häufig
aber bei Kleinkindern auf und werden als Delta-Wellen mit bis zu 4 Hz bezeichnet.
Sogenannte Theta-Wellen mit einer Frequenz von etwa 4 bis 7 Hz treten bei tiefen
Meditationszuständen auf.
Alle Gehirn-Wellen, deren Frequenz oberhalb von 13 Hz liegt, bezeichnet man als
Beta-Wellen. Normal aktive Menschen weisen Beta-Wellen von bis zu 20 Hz auf,
während in einem Zustand erhöhter Alarmbereitschaft (starker Streß) befindliche
Menschen Beta-Wellen von 20 bis 25 Hz unterliegen. Alle Gehirn-Wellen mit höherer
Frequenz entstehen durch physiologische oder psychologische Sondereinwirkungen auf
den menschlichen Organismus, z.B. nach Einnahme von Drogen bzw. durch ein
Schockerlebnis.
Erwiesenermaßen ist die menschliche Lernfähigkeit um so größer, je langsamer die
Gehirn-Wellen während eines Bewußtseinszustandes des Menschen sind. Alpha-Wellen
sind zur Steigerung der Lernfähigkeit daher besonders geeignet, weil sie als langsamste
Gehirn-Wellen in einem bewußten Wachzustand des Menschen gelten. In
entsprechend entspanntem Zustand kann sich jeder Mensch mühelos an den Lehrstoff
erinnern, den er in einem früheren Entspannungszustand aufgenommen hat. Hier liegt
eine sogenannte Synchronisation des Lern- und Erinnerungsvorgangs vor, die über
durchschnittliche Gedächtnisleistungen ermöglicht.
Es ist bekannt daß ebenso wie im Zustand der Entspannung der allgemeinen Beru
higung und der Steigerung des körperlichen Wohlbefindens alte Lehrblockaden abge
baut werden, im umgekehrten Sinne eine Gedächtnisleistung extrem reduziert ist,
sofern ein Lehrstoff unter extremer Anspannung und körperlichem Unwohlsein aufge
nommen wurde, oder die Gedächtnisleistung daher reduziert ist, daß bei einer den
Lehrstoff abfragenden Prüfung die geistige und körperliche Anspannung sowie
körperliches Unwohlsein zu einer Blockade der Präsentation des Lehrstoffes führt.
Hieraus ist erkennbar, daß das menschliche Gehirn im entspannten Zustand zugleich
wesentlich aufnahmefähiger wie auch wesentlich präsentationsfähiger ist.
Bei der bekannten Lernmethode sitzt oder liegt der Schüler ungestört und entspannt
in einem Raum. Bei geschlossenen Augen hört der Schüler die Wörter und die Musik
ohne sich bewußt darauf zu konzentrieren. Während ruhiger Nasenatmung soll jeder
Versuch vermieden werden, eine krampfhafte Entspannung herbeizuführen. Jeder
Druck verhindert den Entspannungsfortschritt. Die bekannte Lernmethode nutzt
Aspekte der Suggestion und ungewöhnliche Wege der Stoffpräsentation zur Beschleu
nigung des Lernvorgangs. Zur positiven Motivation und Einstimmung auf den Lehr
stoff wird in einer Vorbereitungsphase eine positive, suggestive Atmosphäre berei
tet. Durch Gelassenheit des Lehrers und durch Äußerungen im Hinblick auf eine po
sitive Erwartungshaltung für den Lernerfolg stellt er suggestiv eine solche Atmo
sphäre her. Die Schüler bereiten sich auf die Präsentation des Stoffes durch körper
liche und mentale Entspannungsübungen und durch Restimulation vor, die beim
Wachrufen früherer angenehmer Lernergebnisse automatisch entsteht.
Die Präsentationsphase für den zu lernenden Stoff wird in drei aufeinanderfolgenden
Schritten während einer Sitzung dargestellt:
- 1. ein Rückblick auf den bisher gelernten Stoff,
- 2. eine dynamische (dramatische) Präsentation des neu zu erwerbenden Lehr stoffs und
- 3. dessen Wiederholung in einem passiven aber empfänglichen Zustand der Schü ler.
Die Präsentationsphase ist sorgfältig sequentiert. In ihrem aktiven Teil wird der
Stoff auf dynamische und dramatische Weise vom Lehrer vermittelt. Die Schüler
werden gebeten, den Stoff soweit wie möglich sinnlich zu erleben und auf die Sug
gestionen und die bildlichen Vorstellungen einzugehen, die ihnen der Lehrer anbietet.
Im dritten Teil der Präsentationsphase werden die Schüler in einen passiven, auf
nahmebereiten Zustand versetzt, um den gerade vorgetragenen Lehrstoff zu wieder
holen. Während einiger anschließender Minuten mentaler Entspannungsübungen kann
sich der Stoff im Gedächtnis der Schüler fixieren ohne die Gefahr, daß externe Ab
lenkungen diesen Vorgang beeinträchtigen.
In einer näherungsweise konventionellen Übungsphase wird der in der vorangegange
nen Präsentationsphase gelernte Stoff unter Anwendung von Arbeitsdiskussionen, La
borarbeiten, Seminaren usw. bei den Schülern aktiviert. Hierbei findet ein Wandel
vom Wissen und Verstehen des Stoffes zu dessen Anwendung, Analyse und Synthese
statt.
Die Gesamtzeit für die Sitzung verteilt sich in etwa 5 bis 10% für die Vorberei
tungsphase, etwa 40% für die Präsentationsphase und etwa 50% für die Übungspha
se. Jede dieser Phasen ist ihrerseits in einzelne Stufen unterteilt.
Neben den suggestiven Elementen, die Professor Losanov vorschlägt, wie angenehme
Raumatmosphäre, positive Erwartungshaltung bei Lehrern und Schülern, Abwesenheit
von Anspannung, Sorgen, Streß, Ängstlichkeit, Nervosität, Furcht, Unsicherheitsgefüh
len, Frustration, Ungeduld, Depression, Irritierbarkeit, Lern- und anderen Ablenkun
gen setzt die bekannte Lehrmethode das passive Konzert als Mittel zur Aufrechter
haltung der Entspannung ein. Hierzu wird klassische, nämlich romantische, emotiona
le Musik bevorzugt, die während der Vorbereitungsphase, während Teilen der Präsen
tationsphase und während der Übungsphase angewendet wird. Dagegen hat sich für
den zweiten Teil der Präsentationsphase, in dem der eben gelernte Stoff wiederholt
wird, als besonders vorteilhafte Musik eine langsame Barockmusik (Largo-Sätze) als
günstig beeinflussend erwiesen.
Während Professor Losanov weitergehende technische Hilfsmittel zur Entspannung de
finitiv ablehnt, sind Methoden zur Verbesserung der Lernfähigkeit unter Anwendung
von technischen Einrichtungen angewendet worden, die auch auf Entspannung der
Schüler abzielen. Hierin sind "Bio-Feedback"-Methoden einzuordnen, die mit Hilfe
von unterschiedlichen technischen Mitteln eine Entspannung bewirken können. Derar
tige Entspannungsmethoden sind aber im Zusammenhang mit einer von Professor Lo
sanov entwickelten oder ähnlichen Lehrmethoden zu aufwendig, weil die Bio-Feed
back-Methoden selbst zu viel körperlichen und mentalen persönlichen Aufwand bei
den Schülern erfordern, der beispielsweise einerseits durch eine für die Beherrschung
des Bio-Feedback-Effekts unbedingt erforderliche technische Übungsphase gegeben
ist und der andererseits durch verschiedenartige Sensoren am Körper und geschulte
Selbstkontrolle während der Anwendung der Entspannungsmethode von der eigent
lichen Enspannung eher ablenkt. Bio-Feedback-Entspannungsmethoden führen nicht
automatisch zur Entspannung, weil ein Teil der Aufmerksamkeit des Betreffenden
dem technischen Aufwand der Bio-Feedback-Methode gewidmet werden muß. Da
durch müßte sich der Betroffene in seinem Entspannungszustand ständig korrigieren.
Die Aufmerksamkeit, die dieser Entspannungsmethode zugewendet werden muß, geht
der Vermittlung des Lehrstoffs verloren.
Andererseits hat sich bei einer vom Schüler nicht zu betreuenden Entspannung durch
Bio-Feedback, z. B. bei fremdgesteuerter und fremdüberwachter Entspannung gezeigt,
daß eine durch technische Hilfsmittel unterstützte Entspannung die Aufnahmebereit
schaft des menschlichen Gehirns für die Anwendung von suggestopädischen Lehrme
thoden durchaus steigerungsfähig ist. Allerdings sind hierfür die bekannten Mittel
des sogenannten Bio-Feedbacks zu aufwendig und erfordern ein starkes Überwa
chungspersonal.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Anwendung einer eingangs beschrie
benen suggestopädischen Lehrmethode die Aufnahmebereitschaft des menschlichen
Gehirns durch technische Hilfsmittel zu steigern und damit den Lernerfolg wesent
lich zu steigern, ohne dafür den apparativen und personellen Aufwand gegenüber der
Losanov-Methode wesentlich zu erhöhen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein eingangs beschriebenes Verfahren ge
löst, bei dem die Präsentationsphase mindestens eine Etappe umfaßt, die in vier
Stufen eingeteilt ist, die Orientierungsstufe, die Adaptionsstufe, die Regulationsstufe
und die Stabilisierungsstufe, bei dem
- - in der Orientierungsstufe, die Entspannung, Beruhigung und Orientierung auf die Erkenntnistätigkeit sowie einen Musikvortrag enthält, den Schülern Schallsignale in Impulsen mit einer Anfangsfrequenz von ca. 80 bis 65 min-1 und einer Lautstärke von (50±5) dB (A) und Lichtsignale in Impul sen derselben Frequenz zugeführt werden,
- - in der Adaptionsstufe den Schülern die gleichen Schall- und Lichtsigna le wie in der Orientierungsstufe zugeführt werden,
- - in der Regulationsstufe den Schülern Schallsignale in Impulsen mit ei ner während der Dauer der Regulationsstufe von der Anfangsfrequenz auf ca. 55 bis 40 min-1 gesenkten Endfrequenz und einer Lautstärke von (25± 5) dB (A) sowie Lichtsignale in Impulsen derselben Frequenz zugeführt wer den,
- - in der Stabilisierungsstufe den Schülern Schallsignale in Impulsen mit einer Endfrequenz und einer Lautstärke von mindestens 13 dB (A) sowie Lichtsig nale in Impulsen derselben Frequenz zugeführt werden,
wobei die in der Adaptionsstufe vorgetragene Musik romantische und/oder Barockmu
sik ist und die in allen anderen Stufen vorgetragene Musik vorzugsweise Largosätze
einer Barockmusik sind und die Musik als unaufdringliche Hintergrunddarbietung mit
konstanter Lautstärke eingestellt ist, und wobei die Adaptionsstufe, die Regulations
stufe und die Stabilisierungsstufe dem Vortrag des Lehrstoffs und der Rhythmussti
mulation dienen und jeweils 10 bis 20 min dauern und der Vortrag des Lehrstoffs
während der Stabilisierungsstufe mit einer bis auf mindestens 13 dB (A) schwinden
den Lautstärke dargeboten wird.
Einer der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Schüler
unter Einsatz einer automatisch induzierten Rhythmusstimulation wirkungsvoller zu
einer entspannten mentalen Aufnahmebereitschaft gebracht werden können als allein
durch atmosphärische Elemente, die dem Unterrichtsraum und dem Lehrer zuzu
schreiben sind. Ein weiterer Vorteil ist, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens jeder Schüler sich automatisch entspannt und diese Entspannung sogar
selbsttätig aufrecht erhalten wird, ohne daß er seine Aufmerksamkeit auf die psy
chische Wirkung von technischen Stimulirichten muß. Die erfindungsgemäßen Ver
fahrensschritte machen sich die Erkenntnisse der kybernetischen Psychologie zunutze,
weil unter Anwendung von Erkenntnissen über den Biorhythmus jedes Menschen das
allgemeine stochastisches Verhalten auf ein pädagogisch determiniertes Lernverhalten
umgesetzt wird, so daß er zwangsläufig neuen Lerninhalten zugänglicher wird.
Wie weiter unten noch deutlich werden wird, ist der apparative Aufwand zur Aus
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens sehr gering. Der personelle Aufwand für
die Rhythmusstimulation ist praktisch gleich Null.
Weitere für die Einhaltung von biorhythmischen Erkenntnissen und die Wirkung auf
die Entspannungszustände der Schüler ggf. wesentliche Merkmale sind in den das
erfindungsgemäße Verfahren in besonders vorteilhafter Weise weiterbildenden Unter
ansprüchen gekennzeichnet. Außerdem geben weitere Unteransprüche verschiedene
Merkmale für eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
an, mit Hilfe derer die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte durch besonders geeig
nete technische Hilfsmittel umgesetzt werden können.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele ist das erfindungs
gemäße Verfahren sowie eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach
stehend näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Ablaufdiagramm für ein Unterrichtsprogramm nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 2 je zwei schaubildlich dargestellte Schallsignale einer
Grundfrequenz mit einer diese überlagernden Modulations
frequenz,
Fig. 3 ein Schaubild für die Darstellung der Schallimpulse,
welche die Schallsignale der Fig. 1 enthalten,
Fig. 4 ein Blockschaltbild für ein Gerät zum Erzeugen der
rhythmostimulierenden Signale und
Fig. 5 eine Frontansicht einer Frontblende für ein Gerät
nach Fig. 4.
Zusätzlich zu den in der Beschreibungseinleitung beschriebenen, von Professor Losan
ov vorgeschlagenen Prinzipien einer kombiniert rhythmopädischen und suggestopädi
schen Lehrmethode sind für das erfindungsgemäße Verfahren weitere Einflüsse von
auf den menschlichen Organismus einwirkenden Rhythmen, Licht- und Schallsignale,
von besonderer Bedeutung.
Der Mensch ist ein zyklisches System von verschiedenen Rhythmen. Muskeln, Herz,
Nerven sind tagaktiv, Zellenteilung und Regenerationsvorgänge sind nachtaktiv. Unter
dem Einfluß äußerer Bedingungen können sich die Arbeits- und Ruheperioden eines
Organismus an andere Rhythmen anpassen. Der Organismus verfügt über einen
Adaptions-Mechanismus, durch den er auch bei abweichenden, auf ihn einwirkenden
Rhythmen alle erforderlichen Funktionen aufrecht erhalten kann.
Physiologische Rhythmen sind bedingt reflektorisch und der Tagesrhythmus ist die
Summe von bedingt reflektorischen Komponenten eines bestimmten dynamischen Ste
reotyps. Das Nervensystem und der Organismus des Menschen sind nicht nur imstan
de, sich an die Umweltveränderungen anzupassen, sondern unter bestimmten Bedin
gungen die von außen einwirkenden, vorgegebenen Rhythmen zu erlernen. Der vorge
gebene Rhythmus veranlaßt den Organismus, die Tätigkeit seiner Organe und Syste
me umzuorganisieren.
Unter dem Einfluß der Rhythmostimulation arbeitet der Organismus den bedingten
Reflex aus und ändert seinen Arbeitstakt. Auch lange nach Abklingen der Rhythmo
stimulation behält der Organismus den aufgezwungenen Rhythmus noch bei. Daher
leiden Menschen unter Anpassungsschwierigkeiten bei Zeitverschiebungen, Klimawech
sel oder Veränderungen des Arbeitsregimes. Ihre Organismen arbeiten noch eine
zeitlang nach dem vorher und langzeitig vorgegebenen Rhythmus.
Getragen von dem gewaltigen Anwachsen der Informationsflut werden heute neue
Möglichkeiten zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns und sei
ner Gedächtniskapazität gesucht.
Das Einprägungsvermögen des menschlichen Gehirns hängt von der Labilität der
Großhirnneuronen ab. Je höher ihre Labilität, desto mehr Informationen können im
Gehirn abgespeichert werden. Allerdings führt eine übermäßige Erhöhung der Labili
tät dann wieder zum Nachlassen des Speicherungsvorganges. Eine Verbesserung der
Leistungsfähigkeit für die Informationseinprägung ergibt sich also durch eine Erhö
hung der Erregbarkeit von Großhirnrinden-Neuronen innerhalb bestimmter Grenzen.
Eine derartige Erhöhung der Erregbarkeit ist mit Hilfe von Rhythmostimulation
möglich; dieser Vorgang beruht auf dem sogenannten rhythmozerebralen Einfluß. Sy
stematische Wiederholungen der Rhythmostimulation schaffen im Gehirn neue feste
bedingt reflektorische Verbindungen, die den Organismus in einen Zustand einer op
timalen Informationszufuhr versetzen. Eine solche Rhythmostimulation besteht gemäß
der Erfindung in der Zufuhr von äußeren rhythmischen Reizungen niedriger Frequenz
auf das Zentralnervensystem.
Um den Organismus in einen entspannten Zustand zu bringen, muß ein bestimmter
Rhythmus für die äußeren Reize gefunden werden, der bei fortschreitender Beein
flussung des Organismus auf geeignete Weise zu verändern ist.
Der natürliche Taktgeber in unserem Organismus ist der Herzschlagrhythmus. Er be
trägt bei gesunden Menschen im Normalzustand 60 bis 80 Schläge pro Minute. So
fern die äußeren Reize mit einer langsameren Frequenz angeboten werden, werden
dadurch unmittelbar der Herzschlagrhythmus, die Kreislaufgeschwindigkeit, die
Atemfrequenz sowie weitere rhythmische Tätigkeiten des Organismus verlangsamt.
Dieses Phänomen ist durch die Fähigkeit des menschlichen Organismus erklärbar, auf
rhythmische Erreger zu reagieren, indem sich der Organismus mit diesen Erregern
synchronisiert. Diese Synchronisation betrifft auch den Geisteszustand und den emo
tionalen Zustand des betreffenden Menschen. Eine allmähliche Verlangsamung des
Rhythmus eines äußeren Erregers erniedrigt daher die Ablaufgeschwindigkeit von be
stimmten organischen Vorgängen und führt endlich zu einem Entspannungszustand des
Körpers.
Um die Aufnahmeleistung von verbalen und anderen Informationen im menschlichen
Gehirn zu verbessern, läßt sich im Rahmen von kombinierten rhythmopädischen und
suggestopädischen Lernmethoden gemäß der Erfindung die Rhythmostimulation als
Mittel zur optimalen Aufbereitung des Zustandes des Organismus eines Schülers ein
setzen. Licht- und Schallimpulse einer niedrigen Frequenz geben dem Organismus ei
nen bestimmten Rhythmus vor, der seinem Phasenzustand entspricht. Solche Phasen
zustände bilden eine Voraussetzung für die Entstehung einer sogenannten Dominante;
das ist ein dauerhafter Erregungsherd. Die Dominante bildet gewissermaßen einen
Filter für den angebotenen Informationsstrom. Bei sehr wirksamer Rhythmostimula
tion ist diese Dominante ausgeprägt, so daß von dem gesamten Informationsstrom
ein sehr bedeutender Anteil (nahezu 100%) das Filter passieren kann und im Groß
hirn aufgenommen wird. Ein rhythmischer Schallimpuls (z.B. ein ganz leiser Knall),
der gleichzeitig mit einem entsprechenden Lichtsignal abgegeben wird, kann die Bil
dung einer solchen Dominanten begünstigen; das Schallsignal wird als Anfangsstimu
lus der Aktivierung von Gedächtnisvorgängen betrachtet.
Die Rhythmostimulation ist bekanntermaßen eine der Prizipien, auf welche die Or
ganisation der Einprägung und Aktivierung des Lehrstoffes bei suggestopädischen
Lernmethoden beruht. Ein Erfolg von suggestopädischen Lehrmethoden mit Hilfe von
Rhythmostimulation ist durch folgende Faktoren bedingt:
- - Rhythmische Lerntätigkeit innerhalb der Lehrstunde. Das bedeutet einerseits die Anwendung der konstanten Außenbedingungen während des Unterrichtsablaufes mit Rhythmostimulation im Hintergrund, andererseits die Abgrenzung der Lern tätigkeit durch den bestimmten zeitlichen Rahmen.
- - Rhythmische Organisation des einzuprägenden Stoffes. Das bedeutet eine strikte Aufeinanderfolge sinnvoller, miteinander verbundener, visueller oder akustischer Lehrstoff-Fragmente.
- - Rhythmische Darreichung des Lehrstoffes während der Präsentations-Sitzung. Das sind genau angegebene Zeitintervalle für das Angebot an Lehrstoff-Frag menten, deren Einprägung und Wiedergabe. Die Wiedergabe kann dabei eine Textwiederholung während der Sprechpause oder eine anders gestaltete Äuße rung des Schülers sein.
- - Rhythmischer Charakter von musikalischer Begleitung.
- - Rhythmische Lerntätigkeit während praktischer Übungen. Das ist eine strikt re pitierende, rhythmische Organisation der Lerntätigkeit nach folgendem Schema: Stimulusaufnahme - Tätigkeitsrealisierung - Vergleich des Ergebnisses mit dem Schlüssel - Selbstkorrektur.
Zur Förderung des Entspannungszustandes der Schüler-Organismen werden gemäß der
Erfindung während der Präsentationsphase rhythmische, niederfrequente Reize ange
wendet; denn eine logisch organisierte Information läßt sich optimal ins Gehirn ein
prägen, wenn die verbalen Stimuli durch begleitende Stimuli gefördert werden. Zu
solchen begleitenden Stimuli werden rhythmische Lichtsignale und rhythmische
Schallsignale gerechnet. Während die rhythmischen Lichtsignale Blitzen kleiner
Lichtstärken ähneln werden die rhythmischen Schallsignale aus kurzen einem leisen
Knall ähnelnden Elementen zusammengesetzt. Beide Signalarten haben eine stimu
lierende Wirkung auf die Tätigkeit des Großhirns und zwingen ihm einen bestimmten
Arbeitsrhythmus auf, was zur vorstehend beschriebenen Entstehung des dominanten
Neuronen-Erregungsherdes führt. Die Kombination von Licht- und Schallsignalen, die
mit niedriger Frequenz synchron abgegeben werden, fördert eine harmonische Orga
nisation von Großhirn-Neuronen.
Auch die Musik spielt bei der Rhythmostimulation der Schüler eine bedeutende Rol
le. Der Einfluß der Musik auf den menschlichen Organismus ist bereits seit Jahr
hunderten allgemein bekannt. Beweise: Kinder werden bereits seit Jahrhunderten mit
Wiegenliedern in den Schlaf gesungen. Schwere Ernte- oder Seemannsarbeit wurde
und wird durch Singen erleichtert. Orientalen versetzen sich durch Musik in außer
gewöhnliche Bewußtseinszustände. Bei all diesen Vorgängen ist der Erfolg erst zu
finden, wenn genau die richtige Musik für die erwünschte Wirkung vorgetragen wird.
Die entscheidende Wirkung der Musik in der Suggestopädie besteht daher in der
"Tonmassage", die den Druck schwerer geistiger Arbeit mindert und hilft, den
Brennpunkt der Aufmerksamkeit von außen nach innen zu verlegen.
Die Art der Musik ist für den suggestopädischen Unterricht außerordentlich wichtig.
Sofern sie nicht ein geeignetes Klangmuster besitzt, stellt sich die erwünschte Ver
änderung des Bewußtseinszustands nicht ein und die Lernerfolge bleiben dürftig. Die
Auswahl der Musikstücke kann nicht subjektiv beeinflußt sein und hat absolut nichts
mit musikalischem Geschmack zu tun. Es geht allein darum, daß die Musik das für
den speziellen Zweck geeignete Klangmuster und einen entsprechenden Rhythmus
aufweist.
Darüber hinaus kann durch den Einfluß der Musik die Leistungsfähigkeit des Men
schen verändert werden. Eine rhythmische Musik fördert die Synchronisation des Ar
beitsvorganges mit dem Organismus, was den Wirkungsgrad der menschlichen Aktivi
tät positiv beeinflußt. Die Ermüdbarkeit verringert sich.
Die zum Einsatz in der Suggestopädie verwendbare Musik muß neutral, leicht und
dem Schüler möglichst unbekannt sein, um mit der Musik verbundene Emotionen zu
vermeiden. In langsamen Sätzen von Barockkonzerten der Komponisten aus der Zeit
vom XVI bis XVII Jahrhundert (Bach, Vivaldi, Gorelli und Händel) finden wir den
vertrauten und durch Experimente bestätigten wirkungsvollen Rhythmus von ca. 60
Schlägen pro Minute. Die Barockmusik hat oftmals auch eine Baßstimme, die wie
ein langsamer menschlicher Pulsschlag klingt. Während des Zuhörens "lauscht" auch
der Körper und versucht, seine Organfunktionen dem Taktschlag rhythmisch anzuglei
chen. Bei dieser einfachsten Form der Entspannung "entkrampft" sich der Körper
und der Geist wird wach und munter. Weder muß einem Muskel der Befehl zur Ent
spannung geben werden, noch muß sich der Schüler besonders auf die Entspannung
konzentrieren. Er braucht lediglich mit der Musik mitzugehen.
Während des gesamten Konzerts fühlt sich der Schüler vollkommen sicher, sein Geist
ist präsent und sich aller Vorgänge bewußt, er registriert sogar winzige Veränderun
gen beim Vortrag des Lehrstoffes.
Zur Erläuterung der Interdependenzen zwischen dem rhythmischen Lehrvortrag und
der Rhythmostimulation sei noch auf folgende Tatsache hingewiesen: In der Physio
logie ist das Phänomen der Lateralisation bekannt, das die interhemisphärische Dif
ferentiation der Großhirnfunktionen bedeutet. Die linke Hemisphäre des Großhirns
beschäftigt sich hauptsächlich mit dem analytischen Denken, besonders mit den
sprachlichen und logischen Vorgängen. In diesem Großhirnbereich werden Informatio
nen in einer Folge nacheinander verarbeitet. Ein solcher Prozeß ist für das logische
Denken wichtig, denn Logik baut auf Folgerichtigkeit und Ordnung auf.
Die rechte Hemisphäre des Großhirns ist dagegen hauptsächlich auf räumliche Ver
hältnisse, für künstlerisches Vermögen, für unser Körperbewußtsein und das Wieder
erkennen von Formen, Farben und Klängen orientiert.
Dieses Phänomen wird in der Suggestopädie berücksichtigt, indem versucht wird, ver
bale Informationen entsprechend der Großhirnlateralisation einzugeben. Der Lehrstoff
kann zusammen mit der Hintergrund-Musik gebracht werden, indem der Text auf das
linke Ohr und die Musik auf das rechte Ohr gerichtet werden. Man hat hierdurch
bessere Lernerfolge erzielt, als bei einem gemischten akustischen Angebot auf beide
Ohren. Man erklärt sich diesen Erfolg durch die strikte Kanalisation der rhythmi
schen Informationsangebote auf die linke Hemisphäre und die Rhythmostimulation
auf die rechte Hemisphäre des Großhirns. Hiermit folgt man der Lateralisation der
Großhirntätigkeit.
Zusätzlich zu akustischen und optischen Reizen läßt sich die Großhirntätigkeit auch
durch die Farbe der optischen Reize beeinflussen. Rote Farbe wirkt anregend, gelbe
Farbe ruft ein Freudegefühl hervor. Blaue Farbe wirkt beruhigend, lila deprimierend
und grüne Farbe fördert ein normales Funktionieren der Gefäße. Außerdem lassen
sich auch organische Gründe für die Bevorzugung einer bestimmten Farbe der opti
schen Stimuli anführen. Das menschliche Auge ist Licht von grüner Wellenlänge in
den organischen Abmessungen am besten angepaßt. Grünes Licht trifft bei gesunden
Augen direkt auf die Netzhaut. Lichtstrahlen anderer Wellenlängen haben ihre
Brennpunkte kurz vor bzw. kurz hinter der Netzhaut. Daraus wird offenbar, daß die
grüne Farbe als besonders geeignet für die suggestive Unterstützung der aktuellen
Tätigkeit betrachtet werden kann.
In Anbetracht der Tatsache, daß die Harmonie der Formen und Farben, die Musik
sprache und die rhythmischen Reize einen stärkeren Einfluß auf den Menschen ha
ben, als die konkreten Fakten und Argumente eines Lehrstoffes, müssen alle oben
erwähnten Einflußfaktoren so aufeinander abgestimmt sein, daß der Schüler in einen
Ruhezustand gebracht wird, seine Aufmerksamkeit auf den Lehrstoff gerichtet und
seine emotionale Verfassung positiv beeinflußt wird. Die Rhytmostimulation verhin
dert das Wahrnehmen von Störstimuli, welche die Konzentration des Schülers auf den
Lehrstoff stören würden.
Bei der erfindungsgemäßen Entspannungsmethode werden die Faktoren, die das Groß
hirn positiv beeinflussen, vereinigt, um die Einprägung des Lehrstoffes zu erleichtern.
Der Lehrstoff wird zusammen mit einer leichten klassischen Hintergrund-Musik vor
getragen und durch rhythmische Licht- und Schallimpulse unter Berücksichtigung des
Phänomens der Großhirn-Lateralisation begleitet.
Die Auswahl der begleitenden Stimuli ist besonders wichtig. Das erfindungsgemäße
Unterrichtsverfahren beruht hauptsächlich auf konsequenter Konzentration auf den
Lernprozeß in Verbindung mit Freude und dem Fehlen von Spannungszuständen wäh
rend des Lernprozesses. Sobald Müdigkeit oder Angst auftreten, wird der Lernvorgang
stark erschwert oder unmöglich. Dabei geht die Freude des Schülers einher mit ei
ner positiven Motivation im Hinblick auf den Lernstoff. Wichtig ist ferner eine sug
gestive, lernfördernde Interaktion zwischen Lehrer und Schüler sowie eine gleichge
wichtige Berücksichtigung der bewußten und der unbewußten Informationsaufnahme
durch den Schüler.
Die unbewußte Informationsaufnahme des Schülers wird gefördert durch eine nonver
bale Beeinflussung des Schülers einerseits in Form eines positiven Verhaltens des
Lehrers, andererseits aber durch eine geeignete Unterrichtsform, Gestaltung und
Auswahl der Unterrichtsmittel. Die nonverbale Beeinflussung des Schülers kann auch
vom Lehrer ausgehen, der auf diese Weise den Schülern suggeriert, daß er von ihrem
Erfolg überzeugt ist. Es versteht sich von selbst, daß der Lehrer von dem Erfolg des
Unterrichtsverfahrens selbst überzeugt sein muß und eine überzeugende Sachautori
tät für den Schüler darzustellen hat. Er soll ein Klima des Vertrauens und der Ent
spannung schaffen und alle negative Kritik an die Schüler vermeiden. All diese
Komponenten gehören zur nonverbalen Kommunikationsebene.
Selbstverständlich werden bei der Darreichung des Lehrstoffes alle bekannten,
Lernerfolge fördernden Prinzipien befolgt, die in einer bestimmten Haltung und
Handlungsweise des Lehrers, Darreichung des Stoffes, Darreichungsintervalle, Aufbau
der Informationen nach Primäritätseffekt und Neuheitseffekt sowie Formen von Wie
derholungen und Anwendungen berücksichtigt.
Der Ablauf einer Sitzung ist schematisch in Fig. 1 dargestellt. Er umfaßt drei Pha
sen, nämlich die Vorbereitungsphase A, die Präsentationsphase B und die Übungspha
se C.
Während die Vorbereitungsphase A und die Übungsphase C gemäß bekannten Prinzi
pien verlaufen, läßt man gemäß der Erfindung während der Präsentationsphase B zu
sätzlich äußere optische und akustische Reize auf die Schüler einwirken. Diese Reize
werden in bestimmten Rhythmen verabfolgt. Wie später noch erläutert wird, kann
die Präsentationsphase B in eine, zwei oder mehr Etappen E 1, E 2 gegliedert sein.
Zunächst wird nur eine Etappe E 1 betrachtet.
Während der Orientierungsstufe OS 1, in der die Entspannung, Beruhigung und Orien
tierung auf die folgende Erkenntnistätigkeit erfolgen soll, wird den Schülern Musik
vorgetragen. Außerdem werden ihnen Schallsignale gegeben, die aus kurzen Impulsen
mit einer Anfangsfrequenz von etwa 80 bis 65 je Minute und einer Lautstärke von
beispielsweise 50 dB (A) bestehen. Gleichzeitig werden die Schüler mit Lichtimpul
sen derselben Frequenz beaufschlagt, wobei vorzugsweise alle Lichtsignale eine grüne
Farbe haben. Die Orientierungsstufe dauert beispielsweise 6 min.
Während einer anschließenden Adaptionsstufe AS 1 werden den Schülern die gleichen
Schall- und Lichtsignale wie in der Orientierungsstufe zugeführt. Die Adaptionsstufe
dient bereits zur festen Orientierung auf den Lehrstoff unter Vortrag des Lehrstof
fes in einem bekanntermaßen rhythmischen Ablauf. Beim Erlernen von Fremdspra
chen kann in der Adaptionsphase beispielsweise der zu lernende Abschnitt zunächst
in der Muttersprache vorgetragen werden. Dann wird eine Pause zur Wiederholung
des Inhaltes dieses Lernabschnittes eingeführt. Danach wird der Abschnitt in die zu
lernende Fremdsprache übersetzt vorgetragen. Die Adaptionsstufe dauert beispiels
weise 10 Minuten.
Während der darauffolgenden Regulationsstufe RS 1 werden die Schüler ebenfalls mit
Schallsignalen und mit Lichtsignalen stimuliert. Die Art des Musikvortrags wird bei
behalten; ebenso die Art des Lehrstoff-Vortrags. Dem gegenüber ist die Rhythmosti
mulation nun leicht verändert: Während der Dauer (z.B. 10 bis 13 min.) der Regula
tionsstufe RS 1 wird die Frequenz der Schall- und Lichtreize von anfangs beispiels
weise 75 min-1 auf am Ende 45 min-1 gesenkt. Diese Senkung ist vorzugsweise kon
tinuierlich, kann jedoch auch zu Beginn etwas steiler und dafür am Ende flacher
ausfallen. Die geringe Helligkeit der Lichtimpuls wird beibehalten.
Die Etappe E 1 der Präsentationsphase B endet mit der Stabilisierungsstufe SS 1, in
nerhalb der der Lehrstoff während ebenfalls etwa 10 bis 13 Minuten vorgetragen
wird. Dabei werden die Schall- und Lichtstimuli mit der in der Regulationsstufe
RS 1 erreichten Endfrequenz (z.B. 45 min-1) zugeführt. Die Lautstärke der Schallim
pulse wird hierbei einmalig auf ungefähr 13 dB (A) gesenkt.
Die im Hintergrund (d.h. unaufdringlich, mit geringer aber konstanter Lautstärke)
vorgetragene Musik ist in der Adaptionsstufe AS 1 romantische oder Barockmusik. In
allen anderen Stufen werden Largosätze einer Barockmusik bevorzugt. Während der
Präsentationsphase B wird die Lautstärke nicht verändert.
Die Lautstärke des Lehrstoff-Vortrags während der Stabilisierungsstufe SS 1 wird von
anfgangs etwa 50 dB (A) bis auf etwa 13 dB (A) gesenkt. Sie steht dabei stets in
einem angepaßten Verhältnis zur Lautstärke der simulierenden Schallimpulse.
Die Präsentationsphase B muß sich nicht auf eine einzige Etappe mit den vorbe
schriebenen Stufen beschränken. Die Präsentationsphase B kann dem gegenüber aus
mehreren Etappen E 1 und E 2 bestehen. Diese Form der Präsentation wird man an
wenden, wenn der in sich abgeschlossene Block des Lehrstoffes einen verhältnismäßig
komplizierten Inhalt hat, der nicht feiner unterteilt werden kann, die Aufnahme
kapazität der Schüler im Rahmen einer einzigen Etappe aber überfordert wäre.
Hierbei wird nur die erste Etappe E 1 der Präsentationsphase B in der oben be
schriebenen Weise gestaltet. Die zweite (E 2) und ggf. weitere Etappen enthalten
zwar vier ebenso eingeteilte Stufen; jedoch werden den Schülern in allen vier Stufen
OS 2, AS 2, RS 2, und SS 2 Schallsignale mit der End-Impulsfrequenz, z.B. 45min-1,
und Lichtsignale in Impulsen derselben Frequenz zugeführt. Lediglich die Lautstärke
der Schallsignale wird in den vier Stufen der zweiten und weiteren Etappen noch
verändert, nämlich in der Orientierungsstufe OS 2 und in der Adaptionsstufe AS 2 mit
einer Lautstärke von (50±5) dB (A), in der Regulationsstufe RS 2 mit (25±5) dB
(A) und in der Stabilisierungsstufe SS 2 mit mindestens 13 dB (A).
Die sich an die Präsentationsphase B anschließende Übungsphase C wird in der be
kannten und üblichen Weise ablaufen können.
Während der Orientierungsstufe OS wird der Schüler vermittels der Rhythmostimula
tion und der Hintergrundmusik auf seine Beruhigung, Entspannung und die anschlie
ßende Erkenntnistätigkeit orientiert. Hierzu wird ihm der Lehrstoff der Präsenta
tionsphase B mitgeteilt. Gleichzeitig wird er dadurch positiv gestimmt, daß man ihm
die Überzeugung von seinem Lernerfolg in dieser Sitzung deutlich macht.
Die Adaptionsstufe AS dient der Synchronisation des Schüler-Organismus auf den
Rhythmus der Lehrstoffpräsentation unter Einsatz der oben beschriebenen Stimuli
und der Hintergrundmusik.
Im Verlaufe der Regulationsstufe RS paßt sich der Organismus des Schülers an die
Verlangsamung des Rhythmus und die Lautstärkesenkung der Schallsignale an. Der
Organismus reagiert darauf durch erhöhte Konzentration auf den Lehrstoff.
Die Stabilisierungsstufe SS stabilisiert diesen Zustand und dient zur Vertiefung des
Lernerfolges in bezug auf den eben aufgenommenen Lehrstoff.
Die Präsentation des Lehrstoffs und die Rhythmostimulation kann mit allen bekann
ten Mitteln vorgetragen werden. Beispielsweise können bei offenem Gruppenvortrag
der Lehrstoff aktuell von einer Lehrperson und die Stimuli durch Lautsprecher-Wie
dergabe und Lampenlicht-Effekte dargeboten werden. Desgleichen sind Vorträge
durch Bild- und/oder Tonträger-Wiedergabe (Druckschriften, Schallplatten, Tonband,
Videoband oder -platte) und Stimuli durch Lautsprecher-Wiedergabe und Lampen
licht-Effekte im Lehrlabor möglich.
Für Gruppen- und Einzelausbildung ist es auch möglich, sowohl den Lehrstoff-Vor
trag wie auch die Rhythmostimulation auf einem Informationsträger, z.B. auf einem
Videoband, unterzubringen. Der Gesamtvortrag enthält dann im Monitor die Lehr
stoff-Bilder in Darstellungen und Schriftzeichen mit einer im Rhythmus der gerade
vorgesehenen Stimulation periodischen Helligkeitsschwankung, z.B. in Form von grün
lichen Lichtblitzen, die das Lehrstoff-Bild modulieren. Außerdem werden der Lehr
stoff-Tonwiedergabe, z.B. durch Kopfhörer, rhythmische Schallsignale entsprechend
der gerade vorgesehenen Stimulation beigemischt.
Im ersten Fall findet die Lehrstoffpräsentation beispielsweise in einem Raum statt,
der sich abdunkeln läßt und teilweise nach Art eines Sprachlabors ausgestattet ist.
Jeder Arbeitsplatz verfügt über einen Kopfhörer, eine Schreibplatte und eine indivi
duelle, grüngefilterte Lichtquelle. Auf die hintere Raumwand wird eine Lichtquelle
gerichtet, deren Licht grün wiedergegeben wird (bei weißer Lichtquelle kann die
hintere Wand grün gefärbt sein). Die vordere Raumwand enthält eine Dia- oder
Filmprojektionsfläche, die einzeln oder zusätzlich durch eine grüne Lichtquelle perio
disch bestrahlt werden kann.
Vor der Sitzung erhält jeder Schüler eine Druckschrift mit dem Lehrstoff als visuel
le Stütze. Die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren präsentierten Lehr
stoff-Informationen und akustischen Stimuli können von einem Steuerpult aus auf die
Kopfhörer gegeben werden.
Für den Fall von Videobändern als Lehrmittel können alle Lehrstoffpräsentationen
und Stimuli bereits bei der Herstellung des Videobandes berücksichtigt werden, so
daß der Schüler während der Lehrstoffpräsentation die akustischen Stimuli im Kopf
hörer und die optischen Stimuli im Monitor-Bildschirm wahrnimmt.
Eine Einrichtung zur Bildung der optischen und akustischen Rhythmostimuli ist als
Blockschaltbild einer elektronischen Steuerungsschaltung in Fig. 4 dargestellt, die
weiter unten erläutert wird. Eine solche Einrichtung kann sowohl zur aktuellen Prä
sentation bei offenem Gruppenvortrag wie auch zur Herstellung von Videobändern,
die ein erfindungsgemäßes Verfahren benutzen, verwendet werden.
Diese Einrichtung erzeugt akustische Signale, die beispielsweise durch ein Span
nungs-Zeit-Diagramm in Fig. 2 dargestellt sind. Darin sind die Spannung û in V
auf der Ordinate und die Zeit t in ms auf der Abszisse aufgetragen. Als besonders
vorteilhaft für den Lernerfolg hat sich das erfindungsgemäße Verfahren herausge
stellt, wenn die Schallsignale eine Grundfrequenz zwischen 120 und 2000 Hz haben,
die in besonders vorteilhafter Weise in Stufen wählbar sein sollte (z.B. 125 Hz, 250
Hz, 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz).
Weiterhin hat es sich als für die Stimulationswirkung positiv bemerkbar gemacht,
dieses Schallsignal der Grundfrequenz von beispielsweise 125 Hz mit einer Modula
tionsfrequenz von maximal 25 Hz bis herab zu mindestens 4 Hz zu überlagern. Dabei
wird zu Beginn der ersten Etappe (Orientierungsstufe OS 1) eine Modulationsfrequenz
von 25 Hz und am Ende der Regulationsstufe RS 1 der ersten Etappe eine Modula
tionsfrequenz von 4 Hz überlagert. Die Modulation beträgt vorzugsweise 100% und
verändert ihre Frequenz kontinuierlich von 25 Hz auf 4 Hz während einer maximalen
Zeitdauer von 30 Minuten in Form einer Rampe.
Gemäß Fig. 3 werden die anhand Fig. 2 dargestellten Schallsignale in Form von
Impulsen ausgegeben. Auf der Ordinate in Fig. 3 ist der Schallpegel p in dB (A)
und auf der Abszisse die Zeit t in s aufgetragen. Zu Beginn der Regulationsstufe
RS 1 werden diese Schallsignale mit einer Impulsfrequenz von 80 min-1 ausgestrahlt.
Die Impulsfrequenz sinkt nun kontinuierlich während einer Zeit dauer von maximal 30
min auf 40 min-1 in Form einer Rampe.
Diese Rampe überdauert die Regulationsstufe RS 1. D. h., die Senkung der Impulsfre
quenz von beispielsweise 75min-1 auf 45min-1 dauert gemäß dem oben gewählten
Beispiel etwa 10 bis 13 Minuten.
Vorteilhafterweise werden die Rampe für die Senkung der Modulationsfrequenz und
diejenige für die Senkung der Impulsfrequenz synchron gesteuert. Dasselbe gilt auch
für die Steuerung der Impulse für die Lichtsignale, die jeweils zum selben Zeitpunkt
wie die Impulse der Schallsignale oder im Wechsel zu ihnen abgegeben werden.
Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 4 für einen Signalgenerator enthält ein Netz
gerät 1 zur Stromversorgung der einzelnen Baugruppen. Die strichpunktiert umrahm
ten Baugruppen können Bestandteil eines Microcomputers μ C sein. Er enthält ei
nen Tonfrequenz-Generator 2, der durch einen Frequenzsteller 3 von außen in seiner
Frequenz veränderbar ist. Ferner enthält der Microcomputer m C einen programmier
baren Impulsgenerator 4, dessen Frequenz nach einem eingegebenen Programm einge
stellt ist.
Von außen her ist der Programmablauf und die Tonfrequenzbildung durch eine Re
set-Logik 5, eine Interrupt-Verarbeitung 6 und eine Steuerlogik 7 beeinflußbar, die
ihrerseits durch äußere Eingriffe 8, 9 und 10 für Start, Stop und Reset bedienbar
sind.
Der programmierbare Impulsgenerator 4 steuert außerdem den Kanalwähler 11 und
gibt seine Ausgangsimpulse über diesen Kanalwähler an die Tonsignal-Steuerlogik 12,
an die Lichtsignal-Steuerlogik 13 und an den Mischer 14.
Die anhand von Fig. 2 und 3 erläuterten Schallsignale werden - durch den Impuls
generator 4 gesteuert - im Mischer 14 in ihre gewünschte Form gebracht und
schließlich über den Verstärker 15 der Schallsignalausgabe, nämlich einer Lautspre
cher-Gruppe 16 oder einer Kopfhörer-Gruppe, zugeführt.
Die Lichtsignal-Steuerlogik 13 gibt ihre Ausgangssignale über einen Potentialtrenner
17 an einen Lichtsignal-Verstärker 18 der schließlich die Lichtquelle(n) 19 steuert.
Der Signalgenerator gemäß Fig. 4 kann als handliches Gerät mit einer Frontblen
de zur Bedienung und Einstellung der jeweiligen Signalarten ausgebildet sein. Eine
solche Frontblende ist in Fig. 5 dargestellt. Sie enthält einen Netzschalter 20, so
wie Einsteller 21 für die Lautstärke der Schallsignale, 3 für die Schallsignal-Grund
frequenz, 8 für den Start, 9 für die Unterbrechung und 10 für den Abbruch und
Neubeginn des Stimulationsprogramms, 22 für die Abschaltung der Modulationsfre
quenz, 23 für die Bereitschaftsstellung des automatischen Starts (beim Anschluß an
ein Videobandgerät mit Startsignalgeber), 24 für eine Kurzzeitunterbrechung und de
ren Aufhebung sowie einen Wechselschalter 25 für die Gegentaktsteuerung der
Lichtimpulse.
Die hier dargestellten Einzelheiten für einen Signalgenerator und seine Frontblende
schränken den Umfang der in den Ansprüchen gekennzeichneten Erfindung in keiner
Weise ein. Sie bilden lediglich ein Beispiel für deren Realisation und Ausgestaltung.
Claims (18)
1. Verfahren zum Steigern der geistigen Aufnahmebereitschaft beim Unterrichten
von Schülern mittels einer kombiniert rhythmopädischen und suggestopädischen
Lehrmethode, die innerhalb einer positiv-suggestiven Atmosphäre während ei
ner Sitzung mit drei Phasen - der Vorbereitungsphase, der Präsentationsphase
und der Übungsphase - angewendet wird, wobei
- - während der Vorbereitungsphase die Schüler im Verlaufe eines Vortrags von neutraler, leichter und langsamer klassischer Musik, vorzugweise Barockmu sik, in einen körperlichen und geistigen Entspannungszustand gebracht und ohne Musik durch Erinnerung an frühere Lernerfolge auf den bevorstehenden Unterricht eingestimmt werden,
- - während der Präsentationsphase eine Rückschau auf den bereits gelern ten Stoff und eine Vorschau auf den in der aktuellen Sitzung vorgetra genen Stoff gehalten werden sowie der aktuelle Stoff dramatisch vorge tragen und beim Vortag von romantischer und/oder Barockmusik passiv wiederholt wird,
- - während der Übungsphase mittels Arbeitsdiskussionen, Laborarbeiten, Semi naren und dgl. die in der Präsentationsphase neu erworbenen Kenntnisse ak tiviert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Präsentationsphase mindestens
eine Etappe umfaßt, die in vier Stufen eingeteilt ist, die Orientierungsstufe, die
Adaptionsstufe, die Regulationsstufe und die Stabilisierungsstufe, daß
- - in der Orientierungsstufe, die Entspannung, Beruhigung und Orientierung auf die Erkenntnistätigkeit sowie einen Musikvortrag enthält, den Schülern Schallsignale in Impulsen mit einer Anfangsfrequenz von ca. 80 bis 65 min-1 und einer Lautstärke von (50±5) dB (A) und Lichtsignale in Impulsen derselben Frequenz zugeführt werden,
- - in der Adaptionsstufe den Schülern die gleichen Schall- und Lichtsignale wie in der Orientierungsstufe zugeführt werden,
- - in der Regulationsstufe den Schülern Schallsignale in Impulsen mit ei ner während der Dauer der Regulationsstufe von der Anfangsfrequenz auf ca. 55 bis 40 min-1 gesenkten Endfrequenz und einer Lautstärke von (25± 5) dB (A) sowie Lichtsignale in Impulsen derselben Frequenz zugeführt werden,
- - in der Stabilisierungsstufe den Schülern Schallsignale in Impulsen mit einer Endfrequenz und einer Lautstärke von mindestens 13 dB (A) sowie Lichtsig nale in Impulsen derselben Frequenz zugeführt werden,
wobei die in der Adaptionsstufe vorgetragene Musik romantisch und/oder
Barockmusik ist und die in allen anderen Stufen vorgetragene Musik vorzugswei
se Largosätze einer Barockmusik sind und die Musik als unaufdringliche Hin
tergrunddarbietung mit konstakter Lautstärke eingestellt ist,
und daß die Adaptionsstufe, die Regulationsstufe und die Stabilisierungsstufe
dem Vortrag des Lehrstoffs und der Rhythmostimulation dienen und jeweils 10
bis 20 min dauern und der Vortrag des Lehrstoffs während der Stabilisierungs
stufe mit einer bis auf mindestens 13 dB (A) schwindenden Lautstärke dargebo
ten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite und ggf.
folgende Etappen ebenfalls in vier Stufen gemäß den Stufen in der ersten Etap
pe eingeteilt sind und daß während der zweiten Etappe und ggf. folgenden
Etappe(n)
- - in allen vier Stufen den Schülern Schallsignale in Impulsen mit der End frequenz und Lichtsignale in Impulsen derselben Frequenz zugeführt werden und
- - wobei die Schallsignale in der Orientierungs- und in der Adaptionsstufe mit einer Lautstärke von (50±5) dB (A), in der Regulationsstufe mit (25±5) dB (A) und in der Stabilisierungsstufe mit mindestens 13 dB (A) vorgetra gen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallsig
nale eine Grundfrequenz zwischen 120 und 2000 Hz haben und in Impulsen mit
einer Impulsfrequenz von 80 bis 40 min-1 vorgetragen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundfrequenz der Schallsignale zu Beginn der ersten Etappe eine Modula
tionsfrequenz von maximal 25 Hz und vom Ende der Regulationsstufe der er
sten Etappe an eine Modulationsfrequenz von mindestens 4 Hz überlagert ist.
5. Verfahren nach Anpruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulationsfre
quenz der Grundfrequenz mittels einer Amplitudenmodulation mit einer Modu
lationstiefe von mindestens annähernd 100% aufgeprägt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Modula
tionsfrequenz während einer maximalen Zeitdauer von 30 min von maximal 25
Hz auf minimal 4 Hz in Form einer Rampe kontinuierlich gesenkt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundfrequenz-Schallsignale während einer maximalen Zeitdauer von 30 min in
ihrer Impulsfrequenz von maximal 80 min-1 auf minimal 40 min-1 in Form ei
ner Rampe kontinuierlich gesenkt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampen der
Modulationsfrequenz und der Impulsfrequenz synchron gesteuert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lichtsignale eine Frequenz im grünen Spektralbereich aufweisen.
10. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Tonsignal- und ein Lichtsignal-Ausgangsver
stärker (15 und 18) vorgesehen sind, von denen der Lichtsignal-Verstärker (18)
über eine Lichtsignal-Steuerlogik (13) von einem programmierbaren Impulsgene
rator (4) steuerbar ist und der Tonsignal-Verstärker (15) über einen Frequenz
mischer (14) einerseits von einem Tonsignal-Generator (2) und andererseits über
eine Tonsignal-Steuerlogik (12) vom programmierbaren Impulsgenerator (4)
steuerbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Tonsignal-Ge
nerator (2) in seiner Frequenz von 120 bis 2000 Hz einstellbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ton
signal-Steuerlogik einen Tonfrequenz-Generator mit von 4 bis 25 Hz einstellba
rer Frequenz enthält.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtsignal-Steuerlogik (13) einen Wechselschalter (25) enthält, der die Ein
stellung der Lichtsignal-Impulse im Takt oder im Gegentakt zu den Tonsignal-
Impulsen erlaubt.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der programmierbare Impulsgenerator (4) eine Impuls-Steuerschaltung enthält,
die zur Abgabe einer Impulsfolge von ca. 80 bis 65 min-1 auf einer konti
nuierlichen Rampe bis ca. 55 bis 40 min-1 innerhalb einer Zeitdauer von 15 min
eingerichtet ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausgangssignal der Tonsignal-Steuerlogik (12) abschaltbar ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tonsignal-Steuerlogik einen Rampengenerator zur Frequenzsteuerung des
Tonfrequenz-Generators für 25 Hz bis 4 Hz enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910936 DE3910936A1 (de) | 1989-03-31 | 1989-03-31 | Verfahren zum steigern der geistigen aufnahmebereitschaft beim unterrichten von schuelern mittels einer suggestopaedischen lehrmethode und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910936 DE3910936A1 (de) | 1989-03-31 | 1989-03-31 | Verfahren zum steigern der geistigen aufnahmebereitschaft beim unterrichten von schuelern mittels einer suggestopaedischen lehrmethode und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3910936A1 true DE3910936A1 (de) | 1990-10-04 |
Family
ID=6377870
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893910936 Withdrawn DE3910936A1 (de) | 1989-03-31 | 1989-03-31 | Verfahren zum steigern der geistigen aufnahmebereitschaft beim unterrichten von schuelern mittels einer suggestopaedischen lehrmethode und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3910936A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29907612U1 (de) * | 1999-04-29 | 2000-09-07 | Gelsen Karl Heinz | Gerät zum Steuern eines CD-Abspielgeräts |
DE19958568A1 (de) * | 1999-12-04 | 2001-06-07 | Joerg Linnewedel | Verfahren und Vorrichtung zur Steigerung der menschlichen Aufmerksamkeit und/oder anderer Hirnleistungen |
DE10130573A1 (de) * | 2001-06-27 | 2003-01-16 | Otto K Dufek | Verfahren zum Einsatz des Lerngerätes |
-
1989
- 1989-03-31 DE DE19893910936 patent/DE3910936A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29907612U1 (de) * | 1999-04-29 | 2000-09-07 | Gelsen Karl Heinz | Gerät zum Steuern eines CD-Abspielgeräts |
DE19958568A1 (de) * | 1999-12-04 | 2001-06-07 | Joerg Linnewedel | Verfahren und Vorrichtung zur Steigerung der menschlichen Aufmerksamkeit und/oder anderer Hirnleistungen |
DE10130573A1 (de) * | 2001-06-27 | 2003-01-16 | Otto K Dufek | Verfahren zum Einsatz des Lerngerätes |
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