DE3909841A1

DE3909841A1 - Gasgenerator fuer einen airbag mit einem schutzueberzug

Info

Publication number: DE3909841A1
Application number: DE3909841A
Authority: DE
Inventors: Richard Dipl Chem Dr Bender
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1989-03-25
Filing date: 1989-03-25
Publication date: 1990-09-27
Also published as: US5028070A

Description

Die Erfindung richtet sich auf einen Gasgenerator für einen Airbag mit wenigstens einem Druckbehälter, der mit gasfreiset zenden Substanzen befüllt ist und dessen Wand Gasaustrittsöff nungen aufweist.

Ein solcher Gaserzeuger ist beispielsweise in der DE 37 42 656-A1 beschrieben. Er besteht aus einem Zentralkör per, an dem mindestens zwei rohrförmige Druckbehälter strahlen förmig befestigt sind. Die Druckbehälter sind weitgehend mit einem Treibmittel gefüllt, das nach dem Anzünden in kurzer Zeit große Gasmengen erzeugt, die durch Austrittsöffnungen in der Mantelfläche ausströmen und dadurch einen Airbag aufblasen. Vor den Austrittsöffnungen in der Wand des Druckbehälters sind Fil ter angeordnet, durch die heiße (feste und flüssige) Partikel, die bei der Umsetzung entstehen, zurückgehalten werden sollen. Durch die Umsetzung im Druckbehälter wird die Wand des Druckbe hälters auch aufgeheizt, wodurch ein zusammenfallender Airbag anschmelzen und dadurch beschädigt werden kann. Auch ist nicht auszuschließen, daß sich der Fahrgast an der heißen Oberfläche des Gasgenerators verletzt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Gasgenerator in einem Airbag so zu verbessern, daß dessen Oberfläche nach Ini tiierung nicht zu heiß wird, beispielsweise 70°C nicht über schreitet.

Die Aufgabe wird von einem Gasgenerator der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß wenigstens der Druckbehälter von einem temperaturbeständigen Gewebe umgeben ist.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Das temperaturbeständige Gewebe verhindert zuverlässig, daß die Temperatur der Außenfläche der erfindungsgemäßen Gasgeneratoren 70°C überschreitet. Das temperaturbeständige Gewebe muß bei hinreichender Gasdurchlässigkeit eine Mindestfestigkeit aufwei sen, denn es übernimmt gleichzeitig auch eine zusätzliche Fil terfunktion. Trotz einer Filtereinlage ist bei bekannten Gasge neratoren nicht ganz zu verhindern, daß mit dem Gas auch Schlacketeilchen herausgeschleudert werden. Durch das tempera turbeständige Gewebe kann der Anteil fester und flüssiger heißer Partikel im Gasstrom noch erheblich weiter reduziert werden. Es hat sich in bestimmten Fällen gezeigt, daß die Fil terwirkung des temperaturbeständigen Gewebes so gut ist, daß die Drahtgewebefilter innerhalb des rohrförmigen Druckbehälters verkleinert werden können; ein Energieverlust beim Durchtritt des Gases durch das temperaturbeständige Gewebe fällt nicht ins Gewicht.

Gemäß der Erfindung soll wenigstens der Druckbehälter mit einem temperaturbeständigen Gewebe umhüllt sein. Wegen der meist zy lindrischen Form ist daher ein temperaturbeständiges Gewebe in Form eines Schlauches besonders bevorzugt. Er läßt sich über den (die) zylindrischen Druckbehälter stülpen und mit einem Klemmring einfach befestigen. Soweit möglich ist es besonders bevorzugt, den gesamten Gasgenerator mit einem temperaturbe ständigen Gewebe zu umhüllen. Da ein Gasgenerator häufig eine langgestreckte Form hat, ist eine Umhüllung mit einem schlauch förmigen, temperaturbeständigen Gewebe meist möglich. Hierzu genügt es, einen Schlauch, der der Gesamtlänge des Gasgenera tors entspricht kreuzförmig so einzuschneiden, daß er übergezo gen werden kann und keiner weiteren Befestigung bedarf.

Das temperaturbeständige Gewebe ist bevorzugt aus Glas- und/oder Keramikfasern aufgebaut; auch eine Verstärkung mit me tallischen Drähten ist möglich.

Das temperaturbeständige Gewebe ist erheblichen Belastungen beim Aufblasen des Airbags ausgesetzt; daher ist es vorteil haft, das temperaturbeständige Gewebe mit einem zusätzlichen Stützgerüst, z. B. einem Drahtgerüst zu umgeben. Wenn die Fe stigkeit des Filters in erster Linie durch ein solches Stützge rüst herbeigeführt wird, kommt es auf die Festigkeit des tempe raturbeständigen Gewebes selbst weniger an, und es kann dann auch beispielsweise ein Vlies, wiederum bevorzugt aus Glas- oder Keramikfasern, eingesetzt werden.

Schließlich kann auch das temperaturbeständige Gewebe auf einem Trägergerüst befestigt sein.

Besonders bevorzugt ist eine Verbindung eines Trägergerüstes mit einem Stützgerüst, wobei das temperaturbeständige Gewebe sandwichartig gehalten wird. Ein Teil der erwünschten Bauschig keit des temperaturbeständigen Gewebes kann durch eine gewellte Oberfläche des Trägergerüstes bewirkt werden; die effektive Dicke des temperaturbeständigen Gewebes kann bis 5 mm betragen, bevorzugt sind 0,5 bis 1,5 mm.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt und dort weiter erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Gasgenerator mit einem übergestülpten temperaturbe ständigen Gewebeschlauch;

Fig. 2 Gasgenerator, bei dem ein temperaturbeständiges Ge webe in Sandwichanordnung über die rohrförmigen Druckbehälter gezogen ist;

Fig. 3 Schnitt A-A durch einen Gasgenerator gemäß Fig. 2;

Fig. 3a Ausschnitt aus dem temperaturbeständigen Gewebe in Sandwichanordnung gemäß Fig. 2.

Bei einem Gaserzeuger, wie er in der DE 37 42 656-A1 beschrie ben ist, sind an einem Zentralkörper zwei sich gegenüberste hende rohrförmige Druckbehälter befestigt. Zwar ist um die Ta blettensäule im Inneren des Druckbehälters eine Filtereinheit angeordnet, jedoch gelangen durch die Öffnungen in der Zylin dermantelwand des Druckbehälters immer noch flüssige und feste, heiße Partikel in den Airbag. Störend ist auch die Wärmeent wicklung beim Verbrennen der gaserzeugenden Substanzen; die Oberfläche der Druckbehälter wird dabei über 100°C warm. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der gesamte Gasge nerator hier mit einem gewebten Glasfaserschlauch 1 umhüllt. Der Schlauch ist auf beiden Seiten mit Klemmringen 2 auf dem zylindrischen Druckbehälter befestigt. Der Schlauch liegt nicht eng an dem rohrförmigen Druckbehälter an. Sein Außendurchmesser ist bis zu 10 mm größer als der Außendurchmes ser des rohrförmigen Druckbehälters. Soll für einen Doppelrohr generator nur ein Schlauch 1 verwendet werden, so wird er in der Mitte beim Zentralkörper kreuzförmig aufgeschnitten. Auf jeder Seite sollte der Schlauch bis zu 10 mm über den rohrför migen Druckbehälter überstehen.

In Fig. 2 sind nur die beiden zylindrischen Druckbehälter 10 von einem gewellten, sandwichartig gefaßten, temperaturbestän digen Gewebe 11 ummantelt, das von Klemmringen 2 gehalten wird, wie aus dem Schnitt in Fig. 3 noch deutlicher hervorgeht. Man erkennt aus Fig. 3, daß die gasfreisetzenden Substanzen in Form ringförmiger Preßlinge 12 in einem konzentrischen Innenrohr 10 a gestapelt sind, das ebenso wie der "äußere" zylindrische Druck behälter 10 Gasaustrittsöffnungen 14 in seiner Mantelfläche aufweist. Über den von den Preßlingen 12 gebildeten Mittelkanal 13 erfolgt das Anzünden vom Zentralkörper her. Der Raum zwi schen dem Innenrohr 10 a und dem äußeren Druckbehälter 10 ist mit als Filter wirkendem Drahtgewebe 15 ausgefüllt. Das gewellt verlegte, temperaturbeständige Gewebe 11 hält als zweite Fil terschicht noch eventuell mitgerissene heiße Partikel zurück und setzt die Oberflächentemperatur des Gasgenerators herab.

In Fig. 3a ist eine spezielle Ausführungsform eines temperatur beständigen Gewebes 11 dargestellt. Statt eines Gewebes aus temperaturbeständigen Fäden ist hier ein temperaturbeständiges Vlies 18 eingesetzt. Die bei der Gaserzeugung auf den Filter wirkenden Kräfte werden durch ein Trägergerüst 18 und ein Stützgerüst 17 aus metallischen Trägern abgefangen.

Claims

1. Gaserzeuger für einen Airbag mit wenigstens einem Druckbe hälter (10) der mit gasfreisetzenden Substanzen (12) be füllt ist und dessen Wand Gasaustrittsöffnungen (14) auf weist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Druckbe hälter (10) von einem temperaturbeständigen Gewebe (1, 11) umgeben ist.

2. Gaserzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Gaserzeuger von einem temperaturbeständigen Gewebe (1) umgeben ist.

3. Gaserzeuger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß das temperaturbeständige Gewebe (1) überwiegend aus Glas- oder Keramikfasern besteht.

4. Gaserzeuger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn zeichnet, daß das temperaturbeständige Gewebe (1) die Form eines Schlauches hat.

5. Gaserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, daß das temperaturbeständige Gewebe (18) von einem Stützgerüst (17) umgeben ist.

6. Gaserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß ein Trägergerüst (16) für das tempera turbeständige Gewebe (18) vorhanden ist.