-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug
mit einem Modulgehäuse, einem gefalteten Airbag und einem
Gasgenerator. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Herstellungsverfahren
eines Airbagmoduls, bei dem zumindest der Gasgenerator vor dem Einbringen
in das Airbagmodul mit einer Membranen enthaltenden Hülle wasserdicht
eingekapselt.
-
Es
ist bekannt ein Airbagmodul oder Teile davon mit einer Hülle
zu kapseln.
-
Die
DE 3909841 beschreibt einen
Gasgenerator für einen Airbag mit einem Druckbehälter,
der mit gasfreisetzenden Substanzen befüllt ist, wobei wenigstens
der Druckbehälter, d. h. ein Diffusor, oder der gesamte
Gaserzeuger mit einem temperaturbeständigen Gewebe überzogen
ist.
-
Offene
Airbagmodulgehäuse sind zur Luftsackbefestigung mit einem
Vlies als Hülle zumindest bis zur Montage verschlossen.
Das Vlies verhindert das Eindringen von festen Körpern,
Schmutz oder Fremdpartikeln auf dem Transportweg von der Airbagmodulfertigung
bis zum vollständigen Einbau im Kraftfahrzeug sowie der
Montage. Es wird somit vermieden, dass Fremdkörper, wie
Schrauben oder Muttern, die bei der Montage übrig bleiben
sind, in das Airbagmodulgehäuse unbemerkt eindringen können. Dies
ist wichtig, da diese Fremdkörper bei der Airbagauslösung
gefährlich sein können. Diese Hüllen
verhindern aber nicht, dass Nässe und Feuchtigkeit eindringen
und das Treibmittel des Gasgenerators in seiner Alterungsbeständigkeit
negativ beeinflussen können.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Airbagmodul der Eingangs genannten
Art und ein Herstellungsverfahren für ein Airbagmoduls
zu schaffen, welcher die Nachteile des genannten Standes der Technik
nicht mehr aufweist und über die Lebensdauer des Kraftfahrzeugs
entsprechend möglichst alterungsbeständig ist.
-
Die
Aufgabe wird durch ein Airbagmodul gemäß Anspruch
1 bzw. durch Herstellungsverfahren gemäß den Ansprüchen
11 bis 14 gelöst. Die nachfolgenden abhängigen
Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
wieder.
-
Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass zumindest der Gasgenerator
mit einer Hülle umgeben ist, welche zumindest bereichsweise mit
luftdurchlässigen, aber das Eindringen von Feuchtigkeit
verhindernden Membranen versehen ist. Eine abdichtende Hülle,
die komplett mit Membranen oder bei Bedarf nur teilweise mit solchen
versehen ist, hat den großen Vorteil, dass diese den heutzutage üblichen
pyrotechnischen Gasgenerator, der in Tablettenform vorliegen kann,
gegen klimatische Veränderungen während der Lebensdauer
des Kraftfahrzeugs und während des Kraftfahrzeugbetriebs schützen
kann. Der Gasgenerator kann auch ein eigenes Gehäuse aufweisen,
in dem dann die Treibladung in beispielsweise Tablettenform aufgenommen ist.
Der in einer abdichtenden Hülle befindliche Gasgenerator
ist somit gegen Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen
besser geschützt.
-
Das
Airbagmodul kann ein einteiliges Gehäuse aufweisen, das
sowohl den gefalteten Airbag als auch den Gasgenerator oder den
diesen umgebenden Diffusor aufnehmen kann. Abhängig davon und
von den Betriebsbedingungen können eine oder mehreren Hüllen
zum Schützen des Airbagmoduls oder dessen einzelnen Komponenten
vorgesehen sein. Das Airbagmodul kann auch ein mehrteiliges Gehäuse
aufweisen, dessen einzelne Gehäuseteile, beispielsweise
zur separaten Aufnahme des gefalteten Airbags oder des Gasgenerators,
vor der Montage oder bei der Montage im Kraftfahrzeug zusammengesetzt
werden.
-
Vorteilhafterweise
weist die Hülle dampfdiffusionsoffene Membrane auf. Dies
ist insbesondere deshalb wichtig, da der pyrotechnische Treibstoff
hygroskopische Eigenschaften besitzt und bei einer Feuchte- bzw.
Wassereinwirkung leicht zersetzt werden kann. Somit wird Feuchtigkeit
in Wasserform vor einem Eindringen zum pyrotechnischen Gasgenerator
abgehalten, ein Luftausgleich ist trotzdem möglich.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Hülle
Membrane auf, die ca. 20.000-fach kleiner als ein durchschnittliches
Wassertropfen ausgebildet sind. Eine solche derartige Hülle
verhindert, dass Wasser bzw. Feuchtigkeit den pyrotechnischen Treibsatz
des Gasgenerators beispielsweise zu Pulver zersetzen kann. Ein zersetzter pulverartiger
Gasgenerator hat eine erhöhte Abbrandoberfläche,
so dass die Zündeinheit unpräzise wird und die
Abbrandgeschwindigkeit des Gasgenerators nicht mehr genau kontrollierbar
ist. Die pyrotechnische Einheit explodiert somit unkontrolliert
bei einer Systemauslösung. Der Gasgenerator bzw. der Diffusor,
der den Gasgenerator umgibt oder in dem der Gasgenerator eingebaut
ist, ist erfindungsgemäß in der Hülle
dicht gekapselt. Ein eingangs beschriebenes Vlies, das zum Fernhalten
von Fremdpartikeln eingesetzt wird, bietet gegen Feuchtigkeit keine
Abhilfe, da Feuchtigkeit in das Vlies eidringen kann. Die Porengröße
des Vlies ist größer als Wassertropfen. Eine entsprechende
aufwendige Kapselung erhöht in der Regel Kosten, das Gewicht
und den Bauraum eines Airbagmoduls und ist deshalb unerwünscht.
-
Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Hülle
aus atmungsaktivem Membranmaterial ausgebildet. Dies hat den Vorteil,
dass das Membranmaterial sehr leicht ist, und heutzutage in großen
Mengen preiswert zur Verfügung steht, da es in großen
Mengen auf dem Bekleidungssektor eingesetzt wird. Das Membranmaterial
ist beispielsweise unter dem Namen „Goretex” oder „Symphatex” bekannt.
-
Vorteilhafterweise
ist die Hülle unter Verwendung von Polyester oder Polyamid
hergestellt. Polyester oder Polyamid sind technisch preiswert und
in großen Mengen erzeugbare Materialien. Insbesondere kann
die Hülle ausgerecktem Polyetrafluorethylen (e PTFE) hergestellt
sein.
-
Gemäß einer
die Erfindung weiterbildenden Ausführungsform sind zumindest
der Gasgenerator und zumindest der gefaltete Airbag mit jeweils
separaten, in sich geschlossenen Hüllen mit oben beschriebenen
Membranen umgeben. Eine solche Ausführungsform bietet sich
beispielsweise an, wenn der Gasgenerator in einer bestimmten Entfernung
vom gefalteten Airbag im Kraftfahrzeug verbaut ist.
-
Bei
einem einfachen Aufbau ist das Airbagmodul mit dem gefalteten Airbag
und dem Gasgenerator vollständig mit einer abgeschlossenen
Hülle mit Membranen gekapselt. Diese Ausführungsform
ist besonders effektiv, wenn das Airbagmodul kompakte, aber sehr
komplexe Bauteilgeometrien aufweist oder in einem Schritt verbaut
wird.
-
Damit
die pyrotechnische Einheit des Gasgenerators tatsächlich
wasserdicht ist, ist die Membranen enthaltende Hülle zur
Bildung eines geschlossenen Raumes oder Volumens wasserdicht verklebt. Bei
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist die
Hülle wasserdicht verschweißt.
-
Gemäß einer
die Erfindung weiterbildenden Ausführungsform umschließt
eine erste Membranen enthaltende Hülle den Gasgenerator,
insbesondere den den Gasgenerator umgebenden Diffusor, wasserdicht
und eine zweite Membranen enthaltende Hülle umschließt
wasserdicht und einkapselnd zumindest den gefalteten Airbag, besonders
bevorzugt das komplette Airbagmodul, wobei die Hülle derart ausgebildet
oder angeordnet ist, dass keine Beeinträchtigung der Funktion
des Airbagmoduls zu erwarten ist. Somit wird der Gasgenerator noch
besser vor Feuchtigkeit geschützt. Eine solche Ausführungsform
bietet sich beispielsweise an, wenn das Airbagmodul als Airbagsystem
außen am Kraftfahrzeug, oder zum Beispiel im Motorraum
angeordnet werden soll, wo häufig eine höhere
Feuchtigkeit sowie eine Kondenswasserbildung vorkommt. Bei diesen
Systemen ist es oft möglich, dass Wasser durch Beschädigungen
des Dichtsystems zu dem Airbagmodul gelangt und von einer erfindungsgemäßen
Hülle dann abgehalten werden muss. Am Kraftfahrzeug außen angeordnete
Schutzsysteme sind oftmals dazu vorgesehen, um einen Fußgängerschutz
bereitzustellen.
-
Die
Aufgabe wird auch durch ein Herstellungsverfahren dadurch gelöst,
bei dem zumindest der Gasgenerator vor dem Einbringen in das Airbagmodul
mit einer Membranen enthaltenden Hülle wasserdicht eingekapselt
wird.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren kann
zunächst zumindest der den Gasgenerator einschließende
Diffusor mit einem Textilmaterial umschlossen und danach der Diffusor
vor der Montage im Airbagmodulgehäuse oder im Kraftfahrzeug
mit einer Membranen enthaltenden Hülle wasserdicht eingekapselt
werden.
-
Abhängig
von den Betriebsbedingungen kann das Airbagmodul nach der Herstellung
oder dem Zusammenbau mit einer Membranen enthaltenden Hülle
komplett wasserdicht eingekapselt werden. Bei mehrteiligen Airbagmodulgehäusen
können die einzelnen Gehäuseteilen, welche beispielsweise
den gefalteten Airbag oder den Gasgenerator enthalten, mit jeweils
separaten Hüllen umgeben werden.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Airbagmoduls
in einer ersten Ausführungsform und
-
2 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Airbagmoduls
in einer zweiten Ausführungsform.
-
Die 1 zeigt
in einer Seitenquerschnittsansicht ein erfindungsgemäßes
Airbagmodul 1 mit einem einteiligen Modulgehäuse 2,
in dem im oberen Bereich ein zusammengefalteter, nicht gezeigter
Airbag untergebracht ist. Im unteren Bereich des Modulgehäuses 2 ist
ein zylindrischer Diffusor 3 mit nicht dargestellten Diffusoröffnungen
vorgesehen, in dem der Gasgenerator 4 eingebracht ist.
Vom Gasgenerator 4 ist lediglich ein kreisförmiger
Anschluss dargestellt. Das Airbagmodul 1 wird dabei auf
einer Seite von einem Modulträger 7 im Kraftfahrzeug
festgehalten. Das Airbagmodul 1 bzw. Teile davon sind mit
erfindungsgemäßen Hüllen 5, 6 mit
nicht dargestellten Membranen wasserdicht eingefasst. Dabei ist
eine Hülle 5 vorgesehen, um den Diffusor 3 einzuschließen.
Die Hülle 5 ist wasserdicht abgedichtet. Der gefaltete
Airbag ist mit einer zweiten Hülle 6 mit Membranen
eingeschlossen. Der Diffusor 3 und der gefaltete Airbag
sind somit durch separate Hüllen 5, 6 wasserdicht
umgeben. Die Hüllen 5, 6 werden durch Membranen
zu atmungsaktiven Materialien und können Bekannterweise
beispielsweise aus Polyester oder Polyamid oder einem ähnlichen
textilen Material bestehen, wie beispielsweise „PTFE”,
die auch als „Goretex” oder „Symphatex” oder
unter ähnlichen Bezeichnungen bekannt sind. Die Hülle 5, 6 hat dampfdiffusionsoffene
Membrane, die keine Wassertropfen durchlassen, da die Membranen
ein vielfaches, insbesondere im Bereich von ca. 20.000 mal kleiner
als Wassertropfen ausgebildet sind, so dass lediglich Wasserdampf
und Luft durchtreten können. Eine Zersetzung des in Tablettenform
ausgebildeten pyrotechnischen Treibstoff des Gasgenerators wird somit
für die gesamte Lebensdauer des Kraftfahrzeugs vermieden.
-
Die 2 zeigt
eine Seitenansicht eines Airbagmoduls 1 mit dem Unterschied
zur 1, dass eine Hülle 5 vor gesehen
ist, die das Airbagmodul 1 vollständig wasserdicht
einschließt. Die Hülle 5 ist zur Bildung
eines geschlossenen Volumens wasserdicht verklebt, so dass Feuchtigkeit
in Form von Wassertropfen nicht zum Gasgenerator 4 und
auch nicht zum gefalteten Airbag gelangen kann. Das Airbagmodul 1 wird
auf einer Seite, wie das Airbagmodul 1 gemäß 1,
mit einem Modulträger 7 über eine Schraubverbindung
entsprechend am vorgesehen Ort im Kraftfahrzeug befestigt. Im Übrigen
wird insbesondere auf die zeichnerischen Darstellungen der Erfindung
als wesentlich verwiesen. Die Figuren zeigen lediglich schematische
nicht maßstabgerechte Darstellungen.
-
- 1
- Airbagmodul
- 2
- Modulgehäuse
- 3
- Diffusor
- 4
- Gasgenerator
- 5
- Hülle
- 6
- Hülle
- 7
- Modulträger
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-