DE3909363A1 - Vorrichtung zur lageaenderung des oberen befestigungs- bzw. umlenkpunktes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lageänderung des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes eines Drei­ punkt-Sicherheitsgurtes mit Gurtroller in einem mittelsäulenlosen, zweitürigen Kraftwagen, bestehend aus einem oberseitig den Umlenkbeschlag aufnehmenden Träger, der in seiner Ruhelage von einer inneren Seitenwandver­ kleidung abgedeckt ist und der zum Erreichen seiner hö­ henveränderlichen Gebrauchslage nach oben aus der Seiten­ wandverkleidung ausfahrbar ist.

Ein derartiger Träger, der in seiner abgesenkten Ruhelage das Erscheinungsbild des Kraftwagens nicht negativ beein­ flußt und dessen Ausfahrhöhe an unterschiedliche Schul­ terhöhen anpaßbar ist, kann der DE-PS 27 38 140 als be­ kannt entnommen werden. Nachteilig ist jedoch, daß insbe­ sondere bei weit nach vorn verstelltem Fahrer- und Bei­ fahrersitz, trotz der nach vorn geneigt verlaufenden Aus­ fahrbahn des Trägers das Gurtband und auch die Schloßzunge schwer zu ergreifen sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung, unter Beibehaltung der Hö­ henverstellbarkeit des oberen Befestigungs- bzw. Umlenk­ punktes, die Voraussetzungen zum Ergreifen der Schloßzunge und des Gurtbandes zu verbessern.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Ober­ begriff des Patentanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Der an seinem freien Ende den oberen Gurtbefestigungs- bzw. Gurtumlenkpunkt aufnehmende Träger fungiert somit gleichzeitig als Gurtbringer, indem er vor Fahrtantritt den zugeordnet sitzenden Insassen die Schloßzunge und das Gurtband in eine bequem erreichbare vordere Position zu­ führt, wobei dafür Sorge getragen ist, daß auch bei ver­ sehentlich oder bewußt nicht abgenommener Schloßzunge der Träger in eine hintere, gefahrlose Lage überführt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

Bei einem nicht näher dargestellten mittelsäulenlosen, zweitürigen Personenkraftwagen schließt sich an den Tür­ ausschnitt 1 eine stufenförmig abgesetzte Seitenwandver­ kleidung 2 an, von der nur ein oberer Bereich ersichtlich ist. Die Seitenwandverkleidung 2 deckt einen Gurtroller 3 eines nicht weiter ausgeführten Dreipunkt- Sicherheitsgurtsystems und einen durch einen Servoantrieb 4 aus- und einfahrbaren Träger 5 zum Fahrgastraum hin ab, wobei letzterer einen in Fahrtrichtung gleichmäßig ge­ krümmten bogenförmigen Verlauf aufweist.

Der Servoantrieb 4 ist mit einer aus Schnecke 6 a und Schneckenrad 6 b bestehenden selbsthemmenden Getriebestufe versehen und ein koaxial zum Schneckenrad 6 b angeordnetes Ritzel 7 kämmt mit einem Zahnstangenabschnitt 8, der an der zugeordneten Schmalseite des Trägers 5 angebracht ist. Neben dem Ritzel 7 sind zur Führung des Trägers 5 noch drei an den einander gegenüberliegenden Schmalseiten des Trägers 5 anliegende Führungskörper 9 angeordnet.

Ein zentral plaziertes Steuergerät 10 weist Eingänge 11 bis 14 für mit dem Träger 5 zusammenwirkende Endschalter 15 bis 18, Eingänge 19 und 20 für einen Sitzkontaktschal­ ter 21 und einen Gurtschloßschalter 22 sowie einen Ausgang 23 zur Ansteuerung des Servoantriebes 4 auf. Der Gurt­ schloßschalter 22 ist einem Sitz zugeordnet, dessen Sitz­ kissen 24, Rückenlehne 25 und Kopfstütze 26 lediglich an­ gedeutet sind.

Vom Gurtroller 3 führt das Gurtband 27 eines nicht näher dargestellten Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystems zu einer Umlenkung 28 und von dort zu einem gleichfalls nicht näher gezeigten Umlenkbeschlag 29, der am oberen freien Ende des Trägers 5 angeordnet ist. Im abgesenkten Zustand des Trä­ gers, in den dieser gerade in der Seitenwandverkleidung 2 verschwindet, liegt die Schloßzunge 30 am stufenförmigen Absatz 31 der Seitenwandverkleidung 2 an und das Gurtband 27 läuft von dort zum nicht dargestellten unteren, türseitigen Gurtbefestigungspunkt.

Nimmt ein Insasse nach dem Öffnen der zugeordneten Tür 32 auf dem Sitzkissen 24 platz, so wird der Sitzkontakt­ schalter 21 geschlossen und über den Eingang 19 wird das Steuergerät 10 angesteuert. Vorzugsweise zeitverzögert, oder auch erst nach dem Schließen der Tür 32 wird über den Ausgang 23 der Servoantrieb 4 dem Bordnetz aufgeschaltet und so in Drehbewegung versetzt, daß das rotierende Ritzel 7 den Träger 5 aus seiner Ruhelage, die durch den End­ schalter 15 begrenzt wird, bis in die in strichpunktierten Linien angedeutete obere Darreichungsstellung überführt wird. Bei diesem Bewegungsablauf werden die Endschalter 16 und 17 ohne Funktionsauslösung überfahren und erst beim Ansprechen des Endschalters 18 wird der Servoantrieb 4 ausgeschaltet. In dieser Darreichungsstellung kann die Schloßzunge 30 leicht ergriffen und in das nicht darge­ stellte Gurtschloß eingeführt werden, wobei der Gurt­ schloßschalter 22 geschlossen wird.

Der Träger 5 wird nun durch das Ritzel 7 des nunmehr in Gegenrichtung laufenden Servoantriebs 4 zurückbewegt, bis der Endschalter 17 anspricht. Der Träger 5 und mit ihm der Umlenkbeschlag 29 nehmen dadurch die in schwach ausgezo­ genen Linien dargestellte obere Gebrauchslage ein, bei der sich ein halsseitiger Gurtbandverlauf ergibt, der einem sogenannten "Sitzriesen" gerecht wird. Ausgehend von die­ ser Höhenstellung kann der obere Gurtumlenkpunkt durch handbetätigtes Einschalten des Servoantriebes 4 stufenlos noch bis zu einem angegebenen Maß "x" abgesenkt werden, so daß der so erreichte obere Gurtumlenkpunkt auch soge­ nannten "Sitzzwergen" einen gefahrlosen Gurtbandverlauf ermöglicht. Diese untere Gebrauchslage wird durch den Endschalter 16 begrenzt. Natürlich wäre es auch möglich, ausgehend von der Darreichungsstellung in einem Zug die untere Gebrauchslage anzufahren und dann bei Bedarf eine höher gelegene Gebrauchslage zu wählen. Eine weitere Mög­ lichkeit zum Einstellen einer körperbezogenen Gebrauchs­ lage besteht darin, z. B. die Schulterhöhe des Sitzbenut­ zers abzutasten oder aus der Höhenlage der Kopfstütze 26 ein Signal zu gewinnen, das in das Steuergerät 10 einge­ geben wird, bis die jeweils optimale Gebrauchslage er­ reicht ist.

Wird zum Aussteigen aus dem Kraftwagen die Schloßzunge 30 gelöst, so spricht der Gurtschloßschalter 22 an und nach dem Verlassen des Sitzes wird auch der Sitzkontaktschalter 21 geöffnet, was dazu führt, daß der Servoantrieb 4 ein­ geschaltet und so in Drehbewegung versetzt wird, daß durch das Ritzel 7 und dessen Eingriff in den Zahnstangenab­ schnitt 8 der Träger 5 in seine Ruhelage abgesenkt wird, die durch den Endschalter 15 begrenzt wird.

Vergißt der Insasse in der Darreichungsposition die Schloßzunge 30 abzunehmen oder verzichtet bewußt darauf, so ist dafür Sorge getragen, daß nach dem Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne und spätestens bei Fahrtantritt der Träger 5 selbsttätig zumindest bis in eine Gebrauchs­ lage überführt wird.

Claims (1)

1. Vorrichtung zur Lageänderung des oberen Befestigungs- bzw. Umlenkpunktes, insbesondere des Umlenkbeschlages eines Dreipunkt-Sicherheitsgurtes mit Gurtroller in einem mittelsäulenlosen, zweitürigen Kraftwagen, bestehend aus einem oberseitig den Umlenkbeschlag aufnehmenden Träger, der in seiner Ruhelage von einer inneren Seitenwandver­ kleidung abgedeckt ist und der zum Erreichen seiner hö­ henveränderlichen Gebrauchslage nach oben aus der Seiten­ wandverkleidung ausfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (5) einen in Fahrtrichtung gleichmäßig ge­ krümmten Verlauf aufweist und der Umlenkbeschlag (29) auf einer Kreisbahn bewegt wird, und daß der Träger (5) im Sinne eines Gurtbringers vor dem Anfahren seiner Ge­ brauchslage unter Überfahren derselben vorübergehend bis in eine vordere Darreichungsposition für das Gurtband (27) und die Schloßzunge (30) ausgefahren wird.