DE3909089A1 - Etikett aus kunststoffolie und verfahren zur etikettierung von mehrwegbehaeltern mit einem solchen etikett - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Etikett aus bedruckbarer Kunst­ stoffolie, insbesondere für Mehrwegbehälter, sowie ein Ver­ fahren zur Etikettierung von Mehrwegbehältern mit einem solchen Etikett.

Insbesondere zur Etikettierung von Einwegflaschen ist es bekannt, schlauchförmige Etiketten aus bedruckten wärme­ schrumpffähigen Kunststoffolien auf den Flaschenkörper auf­ zubringen und durch Wärmeaufbringung anzuschrumpfen.

Nach der Entleerung solcher Einwegflaschen werden diese, wenn für den Verbraucher akzeptable Altglassammelstellen zur Verfügung stehen, einem Recyclingprozeß zugeführt. Da­ bei werden die Flaschen zur Trennung von den schlauchförmi­ gen Etiketten und zur Wiedereinschmelzung in einem Granu­ lierprozeß zerstört und entsprechend anschließend einer Glashütte oder dgl. zugeführt. Das beim Granulierprozeß zermahlene Kunststoffetikett ist dagegen nicht für eine Wiederverwendung geeignet und wird deshalb als Problemab­ fall entsprechenden Mülldeponien zugeführt. Nachteilig ist demnach, daß derartige Flaschen nur einmal verwendet wer­ den können und daß die nicht wiederverwendbaren Kunststoff­ etiketten die Umwelt belasten.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung einer Lösung, mit welcher derartige Behälter mit Kunststoffetiketten ohne Erzeugung von Problemmüll mehr­ fach wiederverwendet werden können.

Diese Aufgabe wird mit einem Etikett der eingangs bezeich­ neten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß es wenig­ stens bereichsweise aus einem wasserlöslichen Kunststoff mit zugeordneter wasserlöslicher Kleberschicht gebildet ist.

Ein mit einem derart erfindungsgemäß ausgebildeten Etikett versehener Behälter, der selbstverständlich eine ausrei­ chende Wandstärke aufweisen muß, kann mehrfach wiederver­ wendet werden, indem der Behälter vor der Neubefüllung, wie bei bekannten Mehrwegflaschen üblich, in Wasser ge­ spült wird. Durch diesen Spülvorgang löst sich der Kleber und der wasserlösliche Kunststoff auf, so daß entweder das gesamte Etikett ohne Abfallbildung verschwindet oder sich zumindest vom Behälter ablöst und durch entsprechende be­ reichsweise Beschichtung mit wasserlöslichem Kunststoff einem Recyclingprozeß zugeführt werden kann. Es hat sich herausgestellt, daß dadurch herkömmliche Einwegflaschen etwa dreimal wiederverwendet werden können, wobei bei ent­ sprechender Dimensionierung der Flasche auch noch eine län­ gere Benutzung möglich ist.

Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, daß der wasserlösliche Kunststoff aus Polyvinylalkohol (PVAL), insbesondere mit einer Lösungstemperatur von wenigstens 70°C, besteht. Dieses Material ist besonders gut was­ serlöslich, wobei bevorzugt ein Polyvinylalkohol mit einer Lösungstemperatur von wenigstens 70°C eingesetzt wird, so daß sich das Etikett bei normalem Gebrauch, z.B. beim Inkontaktkommen mit Regenwasser, nicht auflöst.

Eine Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Etikett vollständig aus wasserlöslichem Kunst­ stoff mit zugeordneter wasserlöslicher Kleberschicht gebil­ det ist. Das Etikett löst sich dann beim Spülvorgang voll­ ständig ohne Bildung von Rückständen auf.

Es ist besonders zweckmäßig, wenn das Etikett unter Ausbil­ dung eines freien Spaltes zwischen den außenrandseitigen Enden ringförmig um einen Behälter angeordnet ist. Durch die Ausbildung dieses Spaltes ist gewährleistet, daß beim Spülvorgang ausreichend Wasser zwischen das Etikett und die Behälteraußenwand gelangen kann, so daß eine die Behälteraußenwand gelangen kann, so daß eine zügige Auflösung der wasserlöslichen Kunststoffolie und des Kle­ bers sichergestellt ist.

Eine andere, besonders bevorzugte Ausführungsform des er­ findungsgemäßen Etiketts mit ringförmiger Anordnung und zwischenliegendem freien Spalt zeichnet sich dadurch aus, daß es aus einer wärmeschrumpffähigen Kunststoffolie gebil­ det ist, z.B. aus Polyethylen oder Polypropylen, deren außenrandseitige Enden mit einer den freien Spalt über­ brückenden Folie aus wasserlöslichem Kunststoff mit wasser­ löslicher Kleberbeschichtung verbunden sind. Diese Ausfüh­ rungsform verbindet die Vorteile von bekannten Kunststoff­ etiketten aus wärmeschrumpffähigen Materialien mit den zu­ vor beschriebenen Vorteilen. Das Etikett ist ringförmig ausgebildet, wobei nur die Verbindung zwischen beiden En­ den aus wasserlöslichem Kunststoff gebildet ist, der Haupt­ bereich jedoch aus wärmeschrumpffähigem Kunststoff be­ steht. Das Etikett kann somit auf den zu etikettierenden Behälter aufgeschrumpft werden, bei entsprechender Wasser­ spülung des Behälters löst sich der Verbindungsbereich aus wasserlöslichem Kunststoff auf und der übrige Bereich des Etiketts löst sich vom Behälter ab und kann anschließend einem Recyclingprozeß zugeführt, während der gespülte Be­ hälter als Mehrweg-Gebinde wieder befüllt und neu etiket­ tiert wieder in den Verkehr gebracht wird.

Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe sieht die Erfin­ dung auch ein Verfahren zur Etikettierung von Mehrwegbehäl­ tern mit einem erfindungsgemäßen Etikett vor, das sich da­ durch auszeichnet, daß das wenigstens bereichsweise aus einem wasserlöslichen Kunststoff mit zugeordneter wasser­ löslicher Kleberschicht gebildete Etikett auf den Mehrwegbehälter aufgebracht wird und daß der Mehrwegbehälter nach der Entleerung zur Reinigung in Wasser gespült wird. Wie oben bereits beschrieben, kann dadurch der Behälter mehrfach verwendet werden, ohne daß umweltschädliche Rückstände entstehen.

Zur Wiederverwendung des gereinigten Mehrwegbehälters sieht die Erfindung vor, daß nach der Spülung auf den Mehr­ wegbehälter erneut ein Etikett aufgebracht wird. Dieses Etikett kann dann nach der Entleerung des Behälters durch Wasserspülung entsprechend erneut entfernt werden.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei­ spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in:

Fig. 1 in perspektivisch schematischer Darstellung einen Mehrwegbehälter mit Etikett,

Fig. 2 ebenfalls in perspektivisch schematischer Darstel­ lung einen Mehrwegbehälter mit einem Etikett nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 3 ein vergrößert wiedergegebenes Detail aus Fig. 2 und

Fig. 4 in einer Aufsicht ein Etikett nach Fig. 2 vor dem Aufbringen auf den Behälter.

Ein allgemein mit 1 bezeichneter Mehrwegbehälter, z.B. eine Mehrwegflasche, ist in der Zeichnung nur bereichswei­ se dargestellt. Der Behälter weist eine zylindrische Außen­ wandung 2 auf, auf die ein Etikett 3 aufgebracht ist. Ge­ mäß der Ausführungsform nach Fig. 1 besteht dieses Etikett 3 vollständig aus einer wasserlöslichen Kunststoffolie und ist mittels einer wasserlöslichen Kleberschicht 4 an der Außenwandung 2 des Behälters 1 befestigt. Dabei ist das Etikett 3 ringförmig umschließend um den Behälter 1 an­ geordnet, selbstverständlich könnte hier aber auch eine an­ dere Ausbildung des Etiketts 3 vorgesehen sein. Das Eti­ kett 3 ist bedruckt ausgebildet, was in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist.

Vor der Etikettierung des Behälters 1 wird das Etikett 3 einseitig mit der wasserlöslichen Kleberschicht 4 versehen und anschließend entsprechend auf die Außenwandung 2 des Mehrwegbehälters 1 aufgebracht. Nach der Entleerung des Be­ hälters 1 wird dieser mit warmem Wasser bei einer Tempera­ tur von etwa wenigstens 70°C gespült. Durch diesen Wasserkontakt wird sowohl die wasserlösliche Kleberschicht 4 als auch das aus wasserlöslichem Kunststoff, insbesonde­ re polyvinylalkohol (pVAL) mit einer Lösungstemperatur von etwa 70°C, bestehende Etikett 3 aufgelöst, ohne daß irgendwelche Rückstände entstehen. Der Mehrwegbehälter 1 kann dann entsprechend neu befüllt und neu etikettiert wer­ den.

In den Fig. 2 bis 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel des Etiketts 3 dargestellt. Es ist im wesentlichen aus einer wärmeschrumpffähigen Kunststoffolie 5 gebildet, die derart ringförmig um die Außenwandung 2 des Behälters 1 an­ geordnet ist, daß ihre außenrandseitigen Enden 6 zwischen sich einen freien Spalt 7 bilden. Dieser Spalt 7 ist von einer Folie 8 aus wasserlöslichem Kunststoff überbrückt, die vorzugsweise nur an ihren Rändern mit der Kleberbe­ schichtung 4 aus wasserlöslichem Kleber versehen ist, mit­ tels welcher die Folie 8 mit der wärmeschrumpffähigen Fo­ lie 5 unter Ausbildung des Etiketts 3 verbunden ist.

Die Fig. 4 zeigt, wird ein bedruckter Folienstreifen 5 aus wärmeschrumpffähigem Kunststoff (was mit einem Doppelpfeil 9 angedeutet sein soll) zunächst an einem außenrandseiti­ gen Ende 6 mit der Folie 8 aus wasserlöslichem Kunststoff verklebt. Nach entsprechender ringförmiger Anordnung wird dann, unter Ausbildung des Etiketts 3 das andere außenrand­ seitige Ende 6 der Folie 5 mit dem anderen Rand der Folie 8 verklebt, so daß ein vollständiger Ring entsteht, dessen Spalt 7 von der Folie 8 überbrückt ist. Dieses ringförmige Etikett 3 ist dabei so bemessen, daß sein Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser des Behälters 1 ist, so daß das Etikett problemlos über den Behälter 1 gebracht werden kann. Nach dem Aufbringen des Etikettes 3 wird die­ ses dann entsprechend wärmebehandelt, wodurch die Folie 5 schrumpft und somit das Etikett 3 ohne Verkleben fest auf der Außenwandung 2 des Behälters 1 sitzt.

Nach der Entleerung des Behälters 1 wird der Behälter ent­ sprechend mit Wasser gespült, wodurch sich die Kleberbe­ schichtung 4 und die wasserlösliche Folie 8 auflöst, so daß die nicht mit der Behälteraußenwandung 2 verklebte Schrumpffolie 5 sich vom Behälter 1 löst und anschließend entsprechend neu verwendet werden kann, wenn dies ge­ wünscht wird. Der Spalt 7 zwischen den außenrandseitigen Enden 6 der Folie 5 ist dabei so bemessen, daß ausreichend Wasser in den Bereich der Folie 8 aus wasserlöslichem Kunststoff gelangen kann.

Natürlich ist die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Aus­ gestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne den Grundge­ danken zu verlassen. So kann auch eine von der ringförmi­ gen Anordnung des Etiketts abweichende Anordnung desselben am Mehrwegbehälter vorgesehen sein und dgl. mehr.

Claims (7)

1. Etikett aus bedruckbarer Kunststoffolie, insbesondere für Mehrwegbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens bereichsweise aus einem wasserlöslichen Kunststoff mit zugeordneter wasserlöslicher Kleberschicht (4) gebildet ist.

2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserlösliche Kunststoff aus Polyvinylalkohol (PVAL), insbesondere mit einer Lösungstemperatur von we­ nigstens 70°C, besteht.

3. Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es vollständig aus wasserlöslichem Kunststoff mit zuge­ ordneter wasserlöslicher Kleberschicht (4) gebildet ist.

4. Etikett nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Ausbildung eines freien Spaltes (7) zwischen den außenrandseitigen Enden (6) ringförmig um einen Behäl­ ter (1) angeordnet ist.

5. Etikett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer wärmeschrumpffähigen Kunststoffolie (5) gebildet ist, deren außenrandseitigen Enden (6) mit einer den freien Spalt (7) überbrückenden Folie (8) aus wasser­ löslichem Kunststoff mit wasserlöslicher Kleberbeschich­ tung (4) verbunden sind.

6. Verfahren zur Etikettierung von Mehrwegbehältern mit einem Etikett nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens bereichsweise aus einem wasserlöslichen Kunststoff mit zugeordneter wasserlöslicher Kleberschicht gebildete Etikett auf den Mehrwegbehälter aufgebracht wird und daß der Mehrwegbehälter nach der Entleerung zur Reini­ gung in Wasser gespült wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Spülung auf den Mehrwegbehälter erneut ein Etikett aufgebracht wird.