DE3910651C2 - Verfahren zum Rundumetikettieren von Behältern - Google Patents
Verfahren zum Rundumetikettieren von BehälternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-Offenle
gungsschrift 36 37 465 A1) wird ein wäßriger, im
Prägedruck auf eine besonders dünne Kunststoffolie
aufbringbarer, heißsiegelbarer Kleber verwendet, z. B.
ein quervernetzender, wärmehärtender Kleber wie karboxy
liertes Ethylenvinylacetat. Dieser Kleber wird bei etwa
99°C durch Wärme aktiviert, so daß er quervernetzt, und
besitzt nach dem Aushärten einen Erweichungspunkt über
150°C. Der ausgehärtete Kleber soll in der Lage sein,
Pasteurisiertemperaturen (weniger als 99°C) auszuhal
ten, denen der etikettierte Behälter unterworfen wird.
Diesen Pasteurisierungstemperaturen können auch die hier
verwendeten, besonders dünnen, wärmeempfindlichen Kunst
stoffetiketten standhalten. Allerdings wird die Tempera
turführung beim abschließenden Aufschrumpfen der Etiket
ten auf den Behälter Probleme bereiten. Keinesfalls sind
hier Etiketten aus Polypropylen (PP) oder Polyethylen
(PE) verwendbar, die Schrumpftemperaturen bis etwa 400°
C erfordern. Solche Temperaturen würden auch die bekann
ten Klebungen wieder erweichen und lösen.
Aus der US-Patentschrift 3 275 134 ist es an sich be
kannt, zwei koaxiale Behälter 10, 12 durch ein gemeinsa
mes Etikett 20 aus Papier miteinander zu einem Multipack
zu verbinden. Dazu werden die Behälter 10, 12 durch eine
Sprühvorrichtung 18 außen ringsum mit Wasser besprüht
und dann an einem Etikettenstapel 24 vorbeigedreht.
Jedes Etikett 20 ist am Anfang 22 und Ende 21 mit was
serlöslichem Kleber beschichtet. Der Anfang 22 heftet
das Etikett an die Behälter 10, 12, während das Ende 21
sich mit der Vorderseite des Anfangs 22 in einem Über
lappungsbereich verklebt. In einer nachgeschalteten
Heiz- und/oder Trocknungsstation 26 werden der Kleber
verfestigt und das Papier des Etiketts getrocknet und an
die Behälter 10, 12 angelegt.
Bei einem an sich bekannten Verfahren werden lösungsmit
ellösliche Kunststoffolien aus Polystyrol (PS) oder
Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Auf diese Kunststoffo
lien wird in einer ersten Station am Umfang der Vakuum
trommel am Anfang des Etiketts Heiß-Schmelzkleber aufge
spritzt und in einer zweiten Station im Überlappungsbe
reich ein Lösungsmittel, wie z. B. Tetrahydrofuran (THF)
oder Methylenchlorid, aufgetragen. Der Überlappungsbe
reich wird dadurch angelöst und durch Andrücken ver
klebt. Nachfolgend werden die Rundumetiketten auf die
als Flaschen ausgebildeten Behälter aufgeschrumpft.
An sich bekannt ist es auch, in der ersten Station
Heiß-Schmelzkleber durch eine Druckwalze auf PS- oder
PVC-Folien aufzutragen.
Ferner ist es an sich bekannt, jeweils ein die PS- oder
PVC-Folie anlösendes Lösungsmittel mit einer Druckwalze
aufzutragen.
Aus der DE 34 42 995 A1 ist es an sich bekannt, ein
koextrudiertes Etikett aus einer äußeren festen Polysty
rolpolymerisatschicht und einer dem Behälter zugewandten
Polystyrolschaumschicht zu verwenden. Auf zwei Bereiche
an der Vorderkante und einen Streifen entlang der Hinter
kante der Schaumschicht wird Methylenchlorid als Lösungs
mittel aufgetragen. Dadurch wird die Schaumschicht
örtlich angelöst und vorne zur Anheftung an den Behälter
sowie hinten zur Schaffung einer Überlappungslängsnaht
des Etiketts klebrig gemacht.
Etiketten aus PS oder PVC werden z.Zt. zur umweltscho
nenden Entsorgung deponiert, werden also nicht ver
brannt. Kunststoffolien aus PS oder PVC sind ferner
verhältnismäßig teuer. Beide Materialien sind nicht für
alle thermischen Belastungen, die sich beim Abfüllen und
Nachbehandeln der Behälter ergeben, geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs
genannte Verfahren so zu verbessern, daß preisgünstige
Kunststoffolien verwendet werden können, die außerdem
umweltfreundlich entsorgt, z. B. in Verbrennungsanlagen
verbrannt, werden können und allen bekannten thermischen
Belastungen beim Abfüllen und Nachbehandeln der Behälter
standhalten.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß zunächst durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Damit können auch in
jeder Hinsicht optimale, durch Lösungsmittel nicht
lösliche Kunststoffolien Verwendung finden. Ein Etiketten
vorrat kann insbesondere aus einer schnell wechselbaren
Rolle bestehen. Die Überlappung des Rundumetiketts im
Überlappungsbereich kann z. B. 5 bis 10 mm betragen. Als
lösungsmittellöslicher Kleber kann z. B. ein an sich be
kannter Klebstofflack eingesetzt werden. Der auf die
Kunststoffolie aufgetragene Kleber läßt sich so trock
nen, daß die Kunststoffolie anschließend in dem Vorrat,
z. B. der Rolle, nicht verblockt, sondern sich leicht für
die maschinelle Herstellung des Rundumetiketts aus dem
Vorrat entnehmen läßt. Der anschließend durch das Lö
sungsmittel aktivierte Kleber führt zumindest im Über
lappungsbereich zu einer Verklebung von völlig ausrei
chender Festigkeit. Durch geschickte Steuerung der
Verfahrensparameter läßt sich die Verklebung außerdem
verhältnismäßig schnell erzielen. Bei ganz- oder groß
flächiger Verklebung des Etiketts mit den Glasflaschen
können bei einem Flaschenbruch Scherben und Splitter
besser zusammengehalten werden. Besonders preisgünstig
kann gearbeitet werdend wenn der Klebstoff erfindungs
gemäß nur auf den Überlappungsbereich der Kunststoffolie
aufgetragen wird.
Die Merkmale des Anspruchs 2 dienen der Erleichterung
des Aufziehens des Etiketts auf den Behälter. Durch die
Vakuumtrommel kann dabei eine solche Haltekraft auf das
Etikett ausgeübt werden, daß das Etikett mit jeder
gewünschten Vorspannung auf den Behälter aufgewickelt
werden kann.
Durch das Aufschrumpfen gemäß Anspruch 3 läßt sich das
Rundumetikett insbesondere auch an nicht zylindrische
Behälterflächen dicht und faltenfrei anlegen.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 4.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-Offenle
gungsschrift 30 14 856 A1) geschieht die Verbindung der
Längsränder der Kunststoffolie zu einem Schlauch durch
Wärmeschweißbalken (Fig. 1). Der Schlauch soll z. B. aus
einem geschäumten orientierten Polyethylenmaterial
bestehen, dessen Hauptorientierung in einer Umfangsrich
tung liegt (Anspruch 10).
Auch ist es an sich bekannt (Verpackungs-Rundschau
10/1983, S. 1121-1122), Etikettenschläuche aus lösungs
mittellöslichen Kunststoffolien aus PS oder Hart-PVC
herzustellen. Dabei ergeben sich die zuvor schon erwähn
ten Nachteile.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist auch
durch die Merkmale des Anspruchs 4 gelöst. Es ergeben
sich vergleichbare Vorteile wie bei dem eingangs ge
schilderten erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Kunststoffe gemäß Anspruch 5 oder 6 erfüllen alle
Anforderungen an Umweltfreundlichkeit und Preisgünstig
keit und lassen sich auch auf bestehenden Maschinen
problemlos verarbeiten. Diese Kunststoffolien werden
durch Lösungsmittel nicht angelöst, lassen sich aber
durch den erfindungsgemäß aufzubringenden lösungsmittel
löslichen Kleber gut an den Behälter heften, sowie fest
und dauerhaft im Überlappungsbereich miteinander verbin
den. Diese Verbindung übersteht auch hohe Temperaturen
des nachfolgenden Aufschrumpfens ohne Schaden.
Die Merkmale nach einem der Ansprüche 7 bis 9 eröffnen
eine Vielzahl von Möglichkeiten in der praktischen und
auch werbewirksamen Ausgestaltung der Rundumetiketten.
Die geschäumte Ausbildung der Kunststoffolie ergibt eine
bessere Pufferwirkung zwischen benachbarten Behältern
und erhöht insbesondere bei Glasflaschen die Schlagfe
stigkeit und Geräuschdämmung.
Eine Kunststoffolie gemäß Anspruch 10 empfiehlt sich
dann, wenn das zuvor verklebte Rundumetikett besonderen
Belastungen beim anschließenden Aufschrumpfen auf dem
Behälter ausgesetzt ist.
Das Lösungsmittel gemäß Anspruch 11 hat sich als beson
ders günstig für den erfindungsgemäßen Verfahrensablauf
erwiesen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Rundumetikettieren eines Behälters,
insbesondere einer Glasflasche, mit einer Kunst
stoffolie, mit folgenden Schritten:
- a) Jedes Etikett wird auf seiner Rückseite am Anfang und am Ende mit Kleber beschichtet und der Kleber getrocknet,
- b) jedes Etikett wird - mit seiner Rückseite nach außen weisend - auf eine Umfangsfläche einer umlaufenden Vakuumtrommel übertragen,
- c) in einer ersten Station am Umfang der Vakuumtrom mel wird der Kleber aktiviert,
- d) in einer zweiten Station am Umfang der Vakuumtrom mel wird das Etikett mit der Rückseite seines Anfangs in Berührung mit dem Behälter gebracht, dadurch an den Behälter geheftet und bei um seine Längsachse gedrehtem Behälter zunehmend und schließlich mit seinem Ende in einem Überlappungs bereich überlappend auf den Behälter aufgebracht, und
- e) das Etikett wird in dem Überlappungsbereich so lange an den Behälter angedrückt, bis die Verkle bung im Überlappungsbereich ausreichend fest geworden ist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- f) Im Schritt a) werden eine durch Lösungsmittel nicht lösliche Kunststoffolie und wenigstens für den späteren, gemäß Schritt d) entstehenden Über lappungsbereich ein durch das Lösungsmittel lösli cher Kleber verwendet, und
- g) im Schritt c) wird der durch das Lösungsmittel lösliche Kleber durch Aufbringen des Lösungsmit tels aktiviert.
2. Verfahren nach Abspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schritt c) das Lösungsmittel nur in wenigstens
einem Punkt am Anfang des Etiketts aufgetragen und
dadurch der Kleber aktiviert wird, und daß mit diesem
wenigstens einen aktivierten Kleberpunkt das Etikett
an den Behälter geheftet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an Schritt e) das Rundumetikett auf
den Behälter aufgeschrumpft wird.
4. Verfahren zum Rundumetikettieren eines Behälters,
insbesondere einer Glasflasche, mit einer Kunststoff
folie, mit folgenden Schritten:
- A) Die bandförmige, als aufeinanderfolgende Etiketten ausgebildete Kunststoffolie wird von einem Vorrat abgenommen,
- B) die Kunststoffolie wird zu einem Schlauch geformt, und ihre Längsränder werden in einem Überlappungs bereich miteinander verbunden,
- C) von dem Schlauch wird jeweils ein Rundumetikett abgetrennt und über den Behälter gestülpt, und
- D) das Rundumetikett wird auf den Behälter aufge schrumpft,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- E) Vor ihrer Einbringung in den Vorrat gemäß Schritt A) wird zunächst eine durch Lösungsmittel nicht lösliche Kunststoffolie wenigstens in dem späte ren, gemäß Schritt B) entstehenden Überlappungsbe reich und wenigstens auf einer ihrer beiden Seiten mit einem Überzug aus mit einem Lösungsmittel löslichem Kleber versehen und anschließend der Kleber getrocknet, und
- F) im Schritt B) wird der Kleber durch das Lösungs mittel aktiviert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kunststoffolie aus Polypro
pylen verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kunststoffolie aus Polyethy
len verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine transparente Kunststoffolie ver
wendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine geschäumte Kunststoffolie verwen
det wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine eingefärbte Kunststoffolie
verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie in Umfangs
richtung des Etiketts gereckt ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Tetrahydrofuran
(THF) verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893910651 DE3910651C2 (de) | 1989-04-01 | 1989-04-01 | Verfahren zum Rundumetikettieren von Behältern |
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Publications (2)
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DE3910651A1 DE3910651A1 (de) | 1990-10-04 |
DE3910651C2 true DE3910651C2 (de) | 1997-05-15 |
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- 1989-04-01 DE DE19893910651 patent/DE3910651C2/de not_active Expired - Fee Related
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