DE3908725C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatisch arbeitende
Vorrichtung zur gleichzeitigen und standardisierten
Durchführung einer Anzahl chemischer, physikalisch-
chemischer oder biologischer Arbeitsverfahren, bei denen
Substanzen chargenweise von oben in Prozeßsäulen eingegeben
und danach auf die Substanzen einwirkende Flüssigkeit
zugeführt und die unten an den Prozeßsäulen austretenden
Produkte in Probengläser getrennt gesammelt
werden.
Derartige Verfahren, insbesondere Untersuchungsverfahren
werden insbesondere im Labor durchgeführt. Lediglich als
Beispiel sei aus einer großen Anzahl möglicher Verfahren
auf ein Verfahren zur Bestimmung geringer Stoffmengen
von Arzneimitteln, von körpereigenen oder anderen
chemischen Substanzen in biologischem Material verwiesen,
wie es in der DE 34 17 638 A1 beschrieben wird. Um
eine erforderliche Vielzahl der dort beschriebenen
Probenuntersuchungen standardisiert durchführen zu
können, sind langwierige, manuelle Prozeduren erforderlich,
die bei Beobachtung größter Sorgfalt noch an die
zur Verfügung stehende Arbeitszeit angepaßt werden
müssen.
Es besteht ein Bedarf, derartige Arbeiten zu
automatisieren. Aus der GB 21 08 659 A ist
eine Vorrichtung zur automatischen Probenvorbereitung
bekannt, die eine Ständersäule, einen um die
Ständersäule schrittweise drehbaren Drehteller und
mehrere an dem Drehteller befestigte Prozeßsäulen
aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, mit der
unter Verwendung
einer Vielzahl von Prozeßsäulen eine automatisierte Durchführung
von Arbeitsverfahren möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine
Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Gegenstandes des Patentanspruchs 1
aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist als
zentrales Bauelement eine Ständersäule auf. An dieser
Ständersäule ist ein, in beiden Drehrichtungen um einen
vorbestimmten Drehwinkel drehbarer Drehteller gelagert,
in dem radial, in gleichen Winkelabständen voneinander,
n Reihen mit je m Probengläsern angeordnet sind. Diese
Probengläser dienen zur Aufnahme des Verfahrensproduktes.
Wenn n radiale Reihen, mit je m Probengläsern vorgesehen
sind, können n×m Verfahren, wie noch näher erläutert
werden soll, gleichzeitig in standardisierter Form durchgeführt
werden. Diese m Probengläser sind
in n Aufnahmegehäusen angeordnet, die sich radial erstrecken.
Der Drehteller ist in beiden Richtungen um den
Winkel drehbar. Dies bedeutet, daß bei vier Aufnahmegehäusen,
die unter einem rechten Winkel zueinander
angeordnet sind, die Drehbewegung des Drehtellers einen
Winkel von 45° einschließt.
Im axialen Abstand oberhalb des Drehtellers sind an der
Ständersäule in gleichen Winkelabständen voneinander,
unverdrehbar, aber an dieser axial verschiebbar, n radial
sich erstreckende Tragarme für Aufnahmekassetten geführt. In jeder
Aufnahmekassette sind m Prozeßsäulen in einer radialen
Reihe nebeneinander angeordnet. Die Ausbildung ist derart,
daß in einer Drehstellung des Drehtellers sich
jeweils eine radiale Reihe von m Probengläsern in Flucht
unter den m Prozeßsäulen in den darüber angeordneten
Aufnahmekassetten befindet. Um nach Durchführung des
Verfahrens die Probengläser in leichter Weise entnehmen
zu können, kann dann der Drehteller um den Winkel
verschwenkt werden, so daß die Probengläser von den
Prozeßsäulen freikommen.
In diese Prozeßsäulen werden in an sich bekannter Weise
die zu verarbeitenden oder die zu untersuchenden
Substanzen chargenweise eingeführt. Soll beispielsweise
eine Extraktion durchgeführt werden, so können in den
Prozeßsäulen Wattebäusche oder dergleichen angeordnet
werden, die mit den zu untersuchenden Substanzen
beschickt sind.
Durch eine axiale Verschiebung der Aufnahmekassette
werden die Auslaßenden der Prozeßsäulen, die in den
Aufnahmekassetten angeordneten, in die Füllöffnungen der
darunter angeordneten Probengläser eingeführt und nach
Durchführung des Verfahrens aus diesen wieder zurückge
zogen.
Im axialen Abstand oberhalb der Aufnahmekassetten sind
in Flucht mit diesen an der Ständersäule n axial
verschiebbar geführte, radial sich erstreckende
Düsenarme montiert, von denen jeder m, in axialer Reihe
angeordnete, nach unten gerichtete Düsen trägt. Während
des Arbeitsverfahrens können die Düsen durch eine axiale
Verschiebung der Düsenarme in Arbeitseingriff mit den
darunterliegenden Prozeßsäulen gelangen und diesen die
erforderliche Prozeßflüssigkeit zuführen. Diese Düsen
sind insbesondere über magnetgesteuerte Ventilsysteme
mit entsprechenden Förderpumpensystemen verbunden.
Für die beschriebene Vorrichtung ist ein programmge
steuerter Antrieb vorgesehen, dessen Betrieb
beispielsweise durch Stellungsanzeigen in einer noch zu
beschreibenden Weise gesteuert wird.
Um die Effektivität der Vorrichtung zu erhöhen, sind im
Drehteller in gleichen Winkelabständen von benachbarten
Aufnahmegehäusen radial sich erstreckende Sammelrinnen
vorgesehen. Der Drehteller kann im vorbestimmten
Arbeitstakt so geschaltet werden, daß in einer Arbeits
stellung die Probengläser unter den Prozeßsäulen an
geordnet sind und in einer Spülstellung die Sammel
rinnen. Mit Vorteil sind die Sammelrinnen nach außen
geneigt und an ihren radialen äußeren Enden mit einem
Abfluß verbunden.
Das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten wird mit Vorteil
noch dadurch erweitert, daß zwischen den
Aufnahmekassetten und den Düsenarmen an der Ständersäule
n in beiden Drehrichtungen drehbar gelagerte, radial
sich erstreckende Spülrinnen vorgesehen sind. Mit Vor
teil sind diese Spülrinnen radial nach innen geneigt.
Die inneren Enden dieser Spülrinnen stehen mit einem
Schlauchabzugssystem in Verbindung. Diese Spülrinnen
können bei Beginn eines Arbeits- oder
Untersuchungszyklus fluchtend unter den Düsenarmen
stehen, so daß die Düsen gespült werden können. Dadurch,
daß diese Spülrinnen in ihrer Ebene verdrehbar sind,
können sie aus der fluchtenden Lage mit den Düsenarmen
herausgeschwenkt werden, um deren Hubbewegung nicht zu
beeinträchtigen.
Ein besonders vorteilhafter und konstruktiv einfacher
Aufbau der Vorrichtung wird dadurch geschaffen, daß für
jede Aufnahmekassette ein radial sich erstreckender
Tragarm in einem Längsschlitz in der Ständersäule ge
führt ist. Dies ermöglicht die erforderliche axiale oder
Hubbewegung einer jeden Aufnahmekassette. Mit Vorteil
weist jeder dieser Tragarme einen sich in das Innere
der Ständersäule erstreckenden Abschnitt auf, der eine
Leergangsverbindung mit einer im Inneren der Ständersäule
angeordneten Hubvorrichtung hat. Durch diesen Leergangs-
eingriff der Tragarme mit der Hubvorrichtung werden beim
Aufholen dieses Leergangs unterschiedliche Hubtakte
ermöglicht. Zu einem noch zu beschreibenden Zweck ist
mit Vorteil jeder Tragarm durch eine Feder nach unten
vorgespannt. Diese Feder wird beim Aufholen des Leer-
oder Todganges zusammengedrückt.
Mit besonderem Vorteil sind die Düsenarme an einer mit
der Hubvorrichtung in der Ständersäule verbundenen
Steuerkrone montiert. Diese Steuerkrone trägt n, in
radialer Flucht mit jedem Düsenarm sich nach unten in
eine kraftschlüssige Anlage gegen die in Drehrichtung
federbeaufschlagten Spülrinnen erstreckende
Führungsnocken. Bei der Abwärtsbewegung der Düsenarme
mit der Hubvorrichtung drücken die Führungsnocken die
Spülrinnen aus der fluchtenden Lage mit den Düsen
heraus, so daß die Spülrinnen dem Abwärtshub der Düsen
nicht im Wege stehen. Diese Führungsnocken sind abge
schrägte Rampen, die durch ihre kraftschlüssige Anlage
gegen die Spülrinnen eine axiale Bewegung in eine Rota
tionsbewegung der Spülrinnen um eine zentrale Achse
umwandeln. Beim Aufwärtshub werden die Spülrinnen durch
die Federbeaufschlagung wieder in ihre fluchtende Lage
mit den Düsen zurückgeführt.
Zur Durchführung der Winkeldrehung des Drehtellers über
einen vorbestimmten Winkel in beiden Drehrichtungen
steht dieser mit Vorteil mit einem Schrittschaltwerk in
Antriebsverbindung. Als besonders günstig hat sich er
wiesen, das Schrittschaltwerk als angetriebenes Malte
serkreuz auszubilden. Der Antrieb dieses Malteserkreuzes
wird über die Programmsteuerung im entsprechenden
Arbeitstakt geschaltet. In einfachster Weise wird die
Programmsteuerung über die Hubstellung der Bauteile der
Vorrichtung geschaltet. Die von der Programmsteuerung
eingegebenen Arbeitsschritte werden mit Vorteil über
Lichtschranken geschaltet, die ihrerseits von einer
Steuerfahne betätigt werden, die mit der Hubbewegung der
Vorrichtung gekoppelt ist.
Mit besonderem Vorteil ist als Hubantrieb eine, in der
Ständersäule drehbar gelagerte und motorisch angetrie
bene Antriebsspindel vorgesehen, an der eine, in der
Ständersäule unverdrehbar, aber axial verschiebbar ge
führte Spindelmutter angeordnet ist. Diese Spindelmutter
steht in Leergangseingriff mit den sich in die Ständer
säule erstreckenden Abschnitten der Tragarme und trägt
die Düsenarme. Zu diesem Zweck ist die Spindelmutter
starr mit der Steuerkrone verbunden und bildet mit die
ser Steuerkrone einen integralen Baukörper. Durch einen
programmgesteuerten Antrieb des Schrittschaltwerks und
der Antriebsspindel können alle zur Durchführung des
Arbeitsprogramms erforderlichen Bewegungen der Bauteile
der Vorrichtung durchgeführt werden.
Mit besonderem Vorteil sind die Aufnahmegehäuse im Dreh
teller als Wärmetauscher ausgebildet. Bei der Durch
führung von Extraktionen können die Aufnahmegehäuse den
Probegläsern Wärme zuführen, um beispielsweise das
Lösungsmittel zu verdampfen. Falls es erforderlich ist,
können über die Aufnahmegehäuse die Probegläser gekühlt
werden.
Mit besonderem Vorteil ist am Drehteller jedem Aufnahme
gehäuse ein verschwenkbar gelagertes Beschickungssystem
für die Probengläser zugeordnet. Dieses Beschickungs
system ist mit Vorteil ein radialer Speisearm, der m
Zuführungsleitungen aufweist, die durch eine Verschwen
kung in Eingriff mit den Probegläsern gelangen.
Beispielsweise kann über das Beschickungssystem ein
Reaktionsmittel, insbesondere ein Gas zugeführt werden.
Um die Gleichförmigkeit des Düsendurchsatzes zu erhöhen,
wird mit Vorteil die Austrittsöffnung einer jeden Düse
aus einem Industrie-Rubin-Lochstein gebildet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll unter
Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung erläutert
werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene schematische
perspektivische Ansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene schematische
Seitenansicht der Vorrichtung
und
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf den
Drehteller.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist das zentrale
Bauelement der Vorrichtung eine Ständersäule 1, die in
einem nicht dargestellten Gestell oder Untersatz fest
montiert ist.
An einer Gestellgrundplatte ist ein Lager 28 fest mon
tiert. Dieses Lager 28 umgibt die Ständersäule 1 und
trägt den um diese drehbaren Drehteller 2. Wie in den
Fig. 1 und 2 dargestellt, steht der Drehteller 2 in
Antriebsverbindung mit dem unter dem Lager 28 angeordne
ten Schrittschaltwerk, das als Malteserkreuz 20 ausgebil
det ist.
Mit Hilfe dieses Malteserkreuzes ist der Drehteller 2 in
beiden Drehrichtungen um einen vorbestimmten Winkel
verschwenkbar. Das Malteserkreuz ist derart ausgebildet,
daß der Drehteller 2 um den Winkel drehbar ist, wobei
n die Anzahl der noch zu beschreibenden Funktionsarme
bedeutet.
Wie dargestellt, sind im Drehteller radial sich
erstreckende Aufnahmegehäuse 3 angeordnet. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Aufnahme
gehäuse im Winkelabstand von 90° voneinander, radial
sich erstreckend, vorgesehen. Dies bedeutet, daß der
Drehteller 2 eine Hin- und Herdrehbewegung über einen
Winkel von 45° durchführt, und daß das Malteserkreuz 20
in entsprechender Weise ausgelegt ist. Das Malterser
kreuz 20 wird von einem der Drehstromgetriebemotore 26
in programmgesteuerter Weise betätigt.
In jedem Aufnahmegehäuse 3 sind in radialer Reihe
(m=acht) Probengläser 5 angeordnet. Mit dem darge
stellten Ausführungsbeispiel können demzufolge gleich
zeitig in standardisierter Weise 32 Arbeitsgänge durch
geführt oder 32 Proben bearbeitet werden.
Einem jeden Aufnahmegehäuse 3 ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ein radial sich erstreckendes
Beschickungssystem 24 vorgesehen, welches verschwenkbar
gelagert ist.
Wie Fig. 3 zeigt, weisen die radial sich erstreckenden
Beschickungssysteme 24 jeweils acht Auslaßleitungen 29
auf. In der dargestellten Betriebslage tauchen die Aus
laßleitungen 29 in die Probengläser 5 ein, um ein
Prozeßmittel, beispielsweise ein Gas einzublasen. Falls
die Beschickungssysteme 24 nicht benötigt werden, können
sie durch einen einfachen Handgriff mit den Hebeln 30 um
die Schwenkpunkte 31 derart verschwenkt werden, daß die
Auslaßleitungen 29 nicht im Eingriff mit den Proben
gläsern 5 stehen.
Wie den Fig. 1 bis 3 zu entnehmen ist, sind am Dreh
teller 2 Sammelrinnen 10 angeordnet, die sich im
Drehteller 2 radial erstrecken. Diese Sammelrinnen
erstrecken sich in gleichen Winkelabständen von den
beiden benachbarten Aufnahmegehäusen 3. Dieser
Winkelabstand, der beim dargestellten
Ausführungsbeispiel 45° beträgt, hat zur Folge, daß
entweder, wie noch beschrieben werden soll, sich die
Sammelrinnen 10 oder die Aufnahmegehäuse 3 in einer
Arbeits- oder Betriebsstellung befinden.
Die Sammelrinnen 10 sind vorzugsweise nach außen geneigt
und stehen mit einem Abfluß 11 in Verbindung, der als
umlaufendes Rohr ausgebildet ist, so daß die in den
Sammelrinnen 10 gesammelte Flüssigkeit aus der
Vorrichtung abfließen kann.
Im axialen Abstand oberhalb des Drehtellers 2 sind, wie
die Fig. 1 und 2 zeigen, radial sich erstreckende
Tragarme 13, beim dargestellten Ausführungsbeispiel
vier, vorgesehen.
Diese Tragarme 13 sind um die Ständersäule 1 herum in
gegenseitigen Winkelabständen von 90° angeordnet und in
Längsschlitzen 14 in der Ständersäule 1 axial auf- und
abbewegbar geführt. Die Längsschlitze 14 und die Dreh
stellungen des Drehtellers 2 sind derart aufeinander
abgestimmt, daß die Längsschlitze 14 axial mit den Be
triebsstellungen sowohl der Sammelrinnen 10 als auch der
Aufnahmegehäuse 3 fluchten.
An jedem Tragarm 13 ist in lösbarer Weise eine Aufnahme
kassette 4 befestigt. In jeder Aufnahmekassette 4 sind
in radialer Reihe acht Prozeßsäulen 6 angeordnet. Diese
Prozeßsäulen 6 sind oben offen und weisen unten Aus
laßenden 32 auf, die in einer vorbestimmten
Betriebsstellung, in die Halsöffnungen der Probengläser
5 eintauchen. Die dafür erforderliche Hubbewegung wird
durch die Führung der Tragarme 13 in den Längsschlitzen
14 ermöglicht. Am oberen Ende ist an der Tragsäule 1 ein
Ring 33 drehbar gelagert. An diesem Ring sind vier radial
sich erstreckende Spülrinnen 12 montiert. Diese Spül
rinnen 12 sind in ihrer Ebene zusammen mit dem Ring 33
um die Ständersäule 1 verdrehbar.
In der Ständersäule 1 ist eine Antriebsspindel 22 gela
gert. Diese Antriebsspindel 22 wird am Ende 27 über
einen Drehstromgetriebemotor 26 in einer vom Programm
gesteuerten Weise gedreht.
An dieser Antriebsspindel 22 ist eine Spindelmutter 23
angeordnet. Diese Spindelmutter 23 ist in der Ständer
säule 1 unverdrehbar aber axial verschiebbar gelagert.
Zu diesem Zweck kann in der Ständersäule 1 ein nicht
dargestelltes Führungslangloch vorgesehen sein, das sich
axial erstreckt. In diesem Führungslangloch ist ein
Gleitstein geführt, der auf starre Weise mit der
Spindelmutter 23 verbunden ist. Beim dargestellten Aus
führungsbeispiel trägt die Spindelmutter 23 einer, am
oberen gewindefreien Ende der Spindel und in der
Ständersäule 1 geführte Steuerkrone 16. Mit einem
Bauelement dieser Steuerkrone 16 kann beispielsweise der
Gleitstein verbunden sein.
Diese Steuerkrone trägt vier im Winkelabstand von 90°
angeordnete Arme 17. An jedem Arm 17 ist ein radial sich
erstreckender Düsenarm 7 befestigt. Jeder Düsenarm 7
trägt acht Düsen 8, deren Auslässe 9 sich nach unten
erstrecken. Die Austrittsöffnungen 25 der Düsenauslässe
9 werden aus Industrie-Rubin-Lochsteinen gebildet. Die
Arme 17 und damit die Düsenarme 7 und die von ihnen
getragenen Düsen 8 fluchten mit den axial darunter an
geordneten Aufnahmekassetten 4 derart, daß die Düsenaus
lässe 9 von oben in die darunter angeordneten
Prozeßsäulen 6 einführbar sind.
Die Steuerkrone 16 trägt ferner vier radial mit jedem
Düsenarm 7 fluchtende Führungsnocken 18, deren
Führungskanten 34 abgeschrägt sind und die gegen Ring
bunde 35 der Spülrinnen 12 kraftschlüssig anliegen.
Diese Spülrinnen 12 sind radial nach innen geneigt und im
Inneren ist ein Schlauchabflußsystem an diese Spülrinnen
12 angeschlossen. Wenn sich die Vorrichtung in der sche
matisch in Fig. 2 dargestellten Lage befindet, fluchten
die Spülrinnen 12 mit den Auslässen 9 der Düsen 8. In
dieser Betriebsstellung können die Düsen abgespült und
für einen Betrieb vorbereitet werden, bei dem diese
Düsen 8 über nicht dargestellte Magnetventile mit einem
nicht dargestellten Speisepumpensystem verbunden sind.
Wenn der Abwärtshub beginnt, wirken die Nockenflächen 34
der Führungsnocken 18 kraftschlüssig gegen die Ringbunde
35 der Spülrinnen 12 ein. Die Spülrinnen 12 werden aus
der Bewegungsbahn der Auslässe 9 herausgedreht. Bei
einer entgegengesetzten Bewegung geben die Nockenfläche
34 der Führungsnocken 18 die Spülrinnen 12 frei, so daß
durch einen Federzug die Spülrinnen 12 in ihre
Ursprungsstellung zurückkehren können.
Die in Fig. 1 dargestellten Prozeßsäulen 6 enthalten
die zu untersuchenden oder zu bearbeitenden,
beispielsweise zu extrahierenden Stoffe. Durch die
Abwärtsbewegung der Spindelmutter 23 wird die
Steuerkrone 16 abgesenkt. Ferner werden die Tragarme 13
nach unten bewegt. Wenn die Tragarme 13 am unteren Ende
der Längsschlitze 14 zur Anlage gelangen, bewegt sich
die Mutter 23 noch derart weiter nach unten, daß die
Auslässe 9 der Düsen 8 in die oberen Enden der
Prozeßsäulen eintreten. In dieser Betriebsphase befinden
sich die Aufnahmegehäuse 3 in den Drehtellern 2 in
fluchtender Lage unterhalb der Auslaßenden 32 der
Prozeßsäulen 6. Diese Auslaßenden treten in die Halsen
den der Probengläser 5 ein. Der gewünschte Prozeß kann
durchgeführt werden, d.h. über die Düsen 8 kann
Prozeßflüssigkeit in die Prozeßsäulen 6 eingeführt wer
den. Die Tragarme 13 weisen einen, sich nach innen
erstreckenden Abschnitt 15 auf. Dieser Abschnitt 15
erstreckt sich durch den Schlitz 14 hindurch und kann
von unten von der Spindelmutter 23 beaufschlagt werden.
In der unteren Lage befindet sich der Anschlagpunkt der
Spindelmutter 23 am Abschnitt 15 im Abstand von diesem.
Wenn das Prozeßprogramm ein Ende des Vorgangs schaltet,
wird die Antriebsspindel 22 in entgegengesetzter
Richtung gedreht. Die Spindelmutter 23 beginnt sich
aufwärts zu bewegen und hebt die Steuerkrone 16 mit den
Düsenarmen an. In der ersten Phase dieser Bewegung wer
den die Tragarme 13 gegen einen Aufwärtshub durch die
Federn 19 gehalten, bis die Spindelmutter den toten Gang
zwischen ihrem Anschlag und dem Abschnitt 15 aufgeholt
hat. Sobald der tote Gang aufgeholt ist, werden die
Tragarme 13 in den Längsschlitzen nach oben geführt und
dabei werden die Federn 19 zusamengedrückt, die bisher
die Tragarme 13 in Anlage gegen die untere Kante der
Längsschlitze 14 gehalten haben. Gleichzeitig werden die
Spülrinnen 12 freigegeben und durch die Federspannung in
ihre Arbeitsstellung zurückgeführt.
Sobald die Auslaßenden 32 der Prozeßsäulen 6 aus den
Probengläsern 5 nach oben ausgetreten sind, wird
programmgesteuert das Schrittschaltwerk 20 betätigt und
die Aufnahmegehäuse 3 werden aus der fluchtenden Lage
mit den Aufnahmekassetten 4 herausgedreht. Die
Sammelrinnen 10 fluchten mit den Prozeßsäulen 6.
Claims (14)
1. Automatisch arbeitende Vorrichtung zur gleichzeitigen
und standardisierten Durchführung einer Anzahl
chemischer physikalisch-chemischer oder biologischer
Arbeitsverfahren, bei denen Substanzen chargenweise
von oben in Prozeßsäulen eingegeben und
danach auf die Substanzen einwirkende Flüssigkeit
zugeführt und die unten an den Prozeßsäulen austretenden
Produkte in Probengläsern getrennt gesammelt
werden, mit
- 1 einer Ständersäule (1),
- 2 einem an der Ständersäule (1) gelagerten
Drehteller (2), der um die Ständersäule (1)
in beiden Drehrichtungen um einen Drehwinkel
von drehbar ist, wobei n eine ganze Zahl
größer 1 ist, und
- 2.1 in dem sich in gleichen Winkelabständen von
voneinander, n Aufnahmegehäuse (3) radial
erstrecken,
- 2.1.1 in denen in radialer Reihe m Probengläser (5) angeordnet sind, wobei m eine ganze Zahl größer 1 ist,
- 2.1 in dem sich in gleichen Winkelabständen von
voneinander, n Aufnahmegehäuse (3) radial
erstrecken,
- 3 n im axialen Abstand oberhalb des Drehtellers
(2) an der Ständersäule (1) in gleichen
Winkelabständen von voneinander angeordneten,
axial verschiebbar geführten, radial sich
erstreckenden Tragarmen (13)
- 3.1 für n Aufnahmekassetten (4),
- 3.1.1 in denen je m Prozeßsäulen (6) in einer radialen Reihe angeordnet sind,
- 3.1 für n Aufnahmekassetten (4),
- 4 n im axialen Abstand oberhalb der Aufnahmekassetten
(4) in Flucht mit diesen an der
Ständersäule (1) in gleichen Winkelabständen
von voneinander angeordneten, axial verschiebbar
geführten radial sich erstreckenden
Düsenarmen (7),
- 4.1 von denen jeder m in axialer Reihe angeodnete, nach unten gerichtete Düsen (8) trägt,
- 5 einem Schrittschaltwerk (20), das in Antriebsverbindung mit dem Drehteller (2) steht, und
- 6 einer Programmsteuerung zur Durchführung aller für das Arbeitsverfahren erforderlichen Bewegungen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
- 2.2 n im Drehteller (2) in gleichen Winkelabständen von von benachbarten Aufnahmegehäusen (3) angeordnete, rdial sich erstreckende Sammelrinnen (10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2
gekennzeichnet durch
- 7 n zwischen den Aufnahmekassetten (4) und den Düsenarmen (7) in gleichen Winkelabständen von voneinander angeordnete, an der Ständersäule (1) in beiden Drehrichtungen drehbar gelagerte, radial sich erstreckende Spülrinnen (12).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 3.2 die n radial sich erstreckenden Tragarme (13) für n Aufnahmekassetten (4) in Längsschlitzen (14) in der Ständersäule (1) geführt sind und
- 3.3 jeweils einen sich ins Innere der Ständersäule
(1) erstreckenden Abschnitt (15)
aufweisen,
- 3.3.1 der in einem Leergangseingriff mit einer im Inneren der Ständersäule (1) angeordneten Hubvorrichtung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 3.4 jeder Tragarm (13) durch eine Feder (19) nach unten vorgespannt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 4.2 die Düsenarme (7) an einer mit der Hubvorrichtung
in der Ständersäule (1) verbundenen
Steuerkrone (16) montiert sind,
- 4.2.1 die Führungsnocken (18) trägt, die sich in radialer Flucht mit jedem Düsenarm (7) nach unten erstrecken.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 5.1 das Schrittschaltwerk ein Malteserkreuz (20) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
gekennzeichnet durch
- 8 eine auf eine Hubbewegung ansprechende Lichtschranken-Steuerfahne (21) für die Schaltung einer Programmsteuerung.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch
- 9 eine in der Ständersäule (1) gelagerte
Antriebsspindel (22)
- 9.1 mit einer in der Ständersäule (1) unverdrehbar,
axial verschiebbar geführten Spindelmutter
(23),
- 9.1.1 die im Leergangseingriff mit dem sich in die Ständersäule (1) erstreckenden Abschnitt (15) eines jeden Tragarms (13) steht und
- 9.1.2 die Düsenarme (7) trägt.
- 9.1 mit einer in der Ständersäule (1) unverdrehbar,
axial verschiebbar geführten Spindelmutter
(23),
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 2.1.2 die Aufnahmegehäuse (3) im Drehteller (2) als Wärmeaustauscher ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 2.3 am Drehteller (2) jedem Aufnahmegehäuse (3) ein verschwenkbar gelagertes Beschickungssystem (24) für die Probengläser (5) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 4.1.1 die Austrittsöffnung (25) einer jeden Düse (8) aus einem Industrie-Rubin-Lochstein gebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 2.2.1 jede Sammelrinne (10) radial nach außen geneigt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 7.1 jede Spülrinne (12) radial nach innen geneigt ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19893908725 DE3908725A1 (de) | 1989-03-14 | 1989-03-14 | Automatisch arbeitende vorrichtung zur gleichzeitigen und standardisierten durchfuehrung einer anzahl chemischer, physikalisch-chemischer oder biologischer arbeitsverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893908725 DE3908725A1 (de) | 1989-03-14 | 1989-03-14 | Automatisch arbeitende vorrichtung zur gleichzeitigen und standardisierten durchfuehrung einer anzahl chemischer, physikalisch-chemischer oder biologischer arbeitsverfahren |
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ID=6376542
Family Applications (1)
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SE380099B (de) * | 1974-02-07 | 1975-10-27 | Monega Anstalt | |
GB2108659B (en) * | 1981-08-20 | 1985-09-04 | Burkard Scient | Automatic sample preparation apparatus |
DE3417638A1 (de) * | 1984-05-10 | 1985-11-14 | Schering AG, 1000 Berlin und 4709 Bergkamen | Verfahren zur bestimmung geringer stoffmengen von arzneimitteln, von koerpereigenen oder anderen chemischen substanzen in biologischem material |
-
1989
- 1989-03-14 DE DE19893908725 patent/DE3908725A1/de active Granted
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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