DE3908384A1 - Verfahren zur herstellung von ungesaettigten halogenierten kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von ungesaettigten halogenierten kohlenwasserstoffenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
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- C25B3/20—Processes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
ungesättigten halogenierten Kohlenwasserstoffen durch
Elektrolyse in Gegenwart bestimmter Onium-Verbindungen
und Metallsalzen.
Ungesättigte halogenierte Kohlenwasserstoffe wie
Tetrafluoräthylen, Chlortrifluoräthylen, Vinylidenfluorid
oder Hexafluorpropen haben vor allem für die Herstellung
von Fluorkunststoffen und Inertflüssigkeiten große
technische Bedeutung.
Halogenierte Olefine, insbesondere fluorhaltige Olefine,
werden u. a. durch Decarboxylierung von Fluorcarbonsäuren,
Pyrolyse von Chlorfluorkohlenwasserstoffen oder thermische
bzw. basenkatalysierte Dehydrohalogenierung von
wasserstoffhaltigen Halogenalkanen hergestellt.
Besonders reine Produkte liefert die Dehalogenierung von
brom- oder chlorhaltigen Fluorkohlenwasserstoffen, die
beispielsweise mit Zink in Methanol durchgeführt wird.
Da dieser Prozeß mit dem Anfall großer Mengen von
Zinksalzen verbunden ist, wurden Verfahren entwickelt,
das Zink elektrochemisch zu erzeugen und nach der Reaktion
zu regenerieren. Ein solches Verfahren wird nach der
Reaktionsgleichung
CF₂Cl-CFCl₂ → CF₂ = CFCl + Cl₂
durchgeführt (DE-PS 28 18 066). Als Kathode dient eine
Zink- bzw. eine Aluminiumplatte, jedoch sind auch andere
Metallkathoden geeignet. Der Katholyt besteht aus
CF₂Cl-CFCl₂, Wasser, Zinkchlorid und einem anionischen
Detergens.
In einer durch eine perfluorierte Kationenaustauscher-Membran
geteilten Zelle wird bei 10 bis 15 V und einer
Stromdichte von 55 mA/cm² elektrolysiert. An der Anode, die
aus Platin besteht, wird Chlor entwickelt. Die Ausbeute an
CF₂=CFCl beträgt bei einer Stromausbeute von 81,9% ca. 90%.
Das Verfahren ist aber unwirtschaftlich, da die Stromdichte
für einen technischen Prozeß zu niedrig, die Spannung und
damit der Energieverbrauch zu hoch und die Anoden aus
Platin zu teuer sind.
Bekannt ist ferner die Dehalogenierung von organischen
Halogenverbindungen wie CF₂Cl-CFCl₂ durch elektrochemisch
abgeschiedene Metalle mit dehalogenierenden Eigenschaften
wie Zn, Sb, As, Cd und Fe (US-PS 7 62 873). Hierbei wird die
Elektrolyse an Elektroden aus Kupfer in einer wäßrig-äthanolischen
Lösung des Metallsalzes durchgeführt. Die
Elektrolysezelle selbst ist nicht geteilt, es werden
aber Anoden- und Kathodengas getrennt voneinander
aufgefangen. Nachteilig an diesem Verfahren ist vor
allem die Verwendung von Kupfer als Anodenwerkstoff,
denn Kupfer ist bekanntermaßen kein stabiles Material
für Anoden, an denen Chlorid-Ionen zu Chlor oxidiert
werden, wie es in einer ungeteilten Elektrolysezelle
zwangsläufig der Fall ist. Zusätzlich ist die
vorgeschlagene Elektrolysezelle für einen technischen
Prozeß nicht geeignet und die Stromdichte zu niedrig,
um eine wirtschaftliche Durchführung des Verfahrens zu
gewährleisten.
Ein weiteres Verfahren arbeitet mit noch niedrigeren
Stromdichten (SU-PS 520-342). CF₂Cl-CFCl₂ wird in wäßriger
Emulsion in Gegenwart eines Emulgators an Graphit-Elektroden
mit einer Stromdichte von 30 mA/cm²
elektrolysiert. Man erhält ein reines Produkt in einer
Ausbeute von 80%.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren die Verwendung des
teuren und explosionsgefährlichen Leitsalzes LiClO₄.
Außerdem tritt eine Schädigung der Kationenaustauscher-Membran
auf, wenn die Elektrolyse in einer technischen
Durchflußzelle, wie im Vergleichsbeispiel 1 beschrieben,
durchgeführt wird.
Das Problem der Membranschädigung kann zwar durch
die Verwendung von porösen keramischen Diaphragmen
überwunden werden. In diesem Fall ist aber eine
Vermischung des Anolyten und des Katholyten sowie des
Anolyt- und des Katholytabgases zu erwarten, so daß zum
einen das Olefin mit dem anodisch erzeugten Chlor reagiert,
zum anderen sich aus Chlor und dem an der Kathode
entstehenden Nebenprodukt Wasserstoff explosives
Chlorknallgas bilden kann.
Keramische Diaphragmen werden in verschiedenen Verfahren
eingesetzt (SU-PS 230.131, Zh. Prikl. Chim. 1978,
Bd. 51, S. 701, 703). Die Elektrolyse von
Chlorfluorkohlenwasserstoffen wie CF₂Cl-CFCl₂ oder
CF₂Cl-CF₂Cl zu Chlortrifluoräthylen und Tetrafluoräthylen
kann in basischen oder neutralen Mischungen von Wasser und
polaren Lösungsmitteln wie Isopropanol, Aceton
oder Dioxan durchgeführt werden. Bei Stromdichten von 17
bis 34 mA/cm² und Spannungen von 4 bis 9 V liegen die
Stromausbeuten zwischen 53,3 und 21,7%.
Zusätzlich zur Base KOH, die zur Neutralisation der
entstehenden Salzsäure zugefügt wird und so einen
unerwünschten Salzanfall verursacht, muß dem Katholyten,
der aus 75 ml KOH-Lösung in Wasser und 75 ml Isopropanol
besteht, noch ca. 0,15 g Bleinitrat pro Stunde zugeführt
werden, um die Aktivität der Bleikathode zu erhalten.
Neben den Problemen, die mit der Verwendung von
keramischen Diaphragmen verbunden sind, treten bei den
beschriebenen Verfahren noch Korrosion oder Passivierung
der Kathode auf. Durch die Zugabe von Basen und
Bleinitrat-Lösungen zum Katholyten entstehen nicht nur
salzhaltige, sondern auch schwermetallhaltige Abwässer.
Der Einsatz eines keramischen Diaphragmas wird auch in
einer weiteren Literaturstelle zitiert (IT-OS 852.487).
Als Kathode wird in diesem Verfahren das aus
toxikologischen und verfahrenstechnischen Gründen
für ein technisches Verfahren ungeeignete Metall
Quecksilber bevorzugt. In einem Katholyten aus Wasser
und wasserlöslichen Lösungsmitteln wie Dioxan oder
Aceton und einem Puffersalz wie Kaliumacetat wird unter
Potentialkontrolle elektrolysiert.
Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wird durch den
hohen Salzanfall im Abwasser, die Verwendung von
Quecksilber und die aufwendige Kontrolle des Potentials
der Kathode stark beeinträchtigt.
Bekannt ist auch die Elektrolyse von
Halogenkohlenwasserstoffen zu Halogenolefinen an
porösen, hydrophoben Kunststoff-Metall-Verbundelektroden
aus z. B. Kupfer oder Zink, die in neutralem oder leicht
basischen wäßrigem Medium oder in einem Elektrolyten aus
2-molarem Lithiumperchlorat in Wasser durchgeführt wird
(SU-PS 702 702, Elektrochimya, 1986, Bd. 22, S. 1132,
CA : 105 : 180351; Zh. Prikl. Chim. 1986, Bd. 59, S. 1179,
CA : 105 : 31815). Neben dem zwangsläufigen Salzanfall und
gegebenenfalls dem Einsatz von Lithiumperchlorat ist
auch die Instabilität der Zn-Elektroden von Nachteil,
da sie während der Elektrolyse hydrophil und schwammig
werden.
Es bestand daher die Aufgabe, ein wirtschaftliches Verfahren
zur Enthalogenierung von Chlorfluorkohlenwasserstoffen unter
Bildung von Chlorfluor- bzw. Fluorolefinen zur Verfügung zu
stellen, das nicht mit den Nachteilen der oben angeführten
Verfahren, wie Passivierung oder Korrosion der Kathoden,
Verwendung des toxischen Quecksilbers, Instabilität
von Ionenaustauschermembranen, Gefahr der Chlor-Knallgasentwicklung,
niedriger Stromdichte, niedriger
Stromausbeute und hohem Salzanfall im Abwasser verbunden
ist.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
gelöst.
Die Erfindung betrifft ein elektrochemisches Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formel
das dadurch gekennzeichnet ist, daß A) eine Verbindung
der Formel
in der
R¹ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor oder Fluor ist,
R² gleich R¹, -C(R¹)₂-R³ ist, oder für zwei der Reste R² die Gruppierung [C(R¹)₂] m -C(R¹)₂ steht,
R³ gleich -(CH₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CF₂-R⁵ oder C₁-C₁₂-Alkyl, das teilweise oder vollständig fluoriert ist,
R⁴ unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Jod ist,
R⁵ gleich R¹, Brom, Jod, -CO-R⁶ oder -SO₂-R⁶ ist,
R⁶ gleich -OH, -O-Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkylrest, Fluor oder Chlor ist,
m und n für sich gleich Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6 bedeuten und
mindestens ein R¹ Fluor ist
in einer geteilten oder ungeteilten Elektrolysezelle in Gegenwart von B) mindestens einer Onium-Verbindung, die mindestens ein Stickstoff- oder Phosphoratom enthält, und C) mindestens einem löslichen Metallsalz mit einer Wasserstoffüberspannung größer als 0,25 V, bezogen auf eine Stromdichte von 100 mA/cm², in D) einem Elektrolyten und E) in Abwesenheit oder Gegenwart von 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten, mindestens einer anorganischen und/oder organischen Säure und/oder deren Salze bei Atmosphärendruck oder bei erhöhtem Druck von bis zu 10 bar bei einer Stromdichte von 1 bis 600 mA/cm² und einer Temperatur im Bereich von -40°C bis zur Siedetemperatur des Elektrolyten an einer Kohlenstoffelektrode elektrolysiert wird. Vorzugsweise werden dabei in Komponente C) Salze der Metalle Blei (Pb), Chrom (Cr), Kupfer (Cu), Silber (Ag), Thallium (Tl) und Wismut (Bi) eingesetzt.
R¹ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor oder Fluor ist,
R² gleich R¹, -C(R¹)₂-R³ ist, oder für zwei der Reste R² die Gruppierung [C(R¹)₂] m -C(R¹)₂ steht,
R³ gleich -(CH₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CF₂-R⁵ oder C₁-C₁₂-Alkyl, das teilweise oder vollständig fluoriert ist,
R⁴ unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Jod ist,
R⁵ gleich R¹, Brom, Jod, -CO-R⁶ oder -SO₂-R⁶ ist,
R⁶ gleich -OH, -O-Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkylrest, Fluor oder Chlor ist,
m und n für sich gleich Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6 bedeuten und
mindestens ein R¹ Fluor ist
in einer geteilten oder ungeteilten Elektrolysezelle in Gegenwart von B) mindestens einer Onium-Verbindung, die mindestens ein Stickstoff- oder Phosphoratom enthält, und C) mindestens einem löslichen Metallsalz mit einer Wasserstoffüberspannung größer als 0,25 V, bezogen auf eine Stromdichte von 100 mA/cm², in D) einem Elektrolyten und E) in Abwesenheit oder Gegenwart von 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten, mindestens einer anorganischen und/oder organischen Säure und/oder deren Salze bei Atmosphärendruck oder bei erhöhtem Druck von bis zu 10 bar bei einer Stromdichte von 1 bis 600 mA/cm² und einer Temperatur im Bereich von -40°C bis zur Siedetemperatur des Elektrolyten an einer Kohlenstoffelektrode elektrolysiert wird. Vorzugsweise werden dabei in Komponente C) Salze der Metalle Blei (Pb), Chrom (Cr), Kupfer (Cu), Silber (Ag), Thallium (Tl) und Wismut (Bi) eingesetzt.
Die Onium-Verbindungen B) mit mindestens einem Stickstoff-
oder Phosphoratom sind Verbindungen der nachfolgenden
Formeln III bis VI.
in denen
X Phosphor oder Stickstoff,
R⁷ Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl mit 1 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und Aryl mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet,
R⁸ gleich R⁷ ist oder -(R⁷-O) p R⁷ bedeutet,
R⁹ gleich R⁷, R⁸ ist oder -CH₂(Y) q CH₂- bedeutet,
R¹⁰ -(CH₂) p -, -CH₂-[O-(CH₂) p ] q -O-(CH₂)₂- ist,
p eine ganze Zahl von 1 bis 12 ist,
q Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 ist,
Y Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder -CH₂- und
Z -OH oder ein Anion einer anorganischen oder organischen Säure bedeutet. Dieses Säuren sind beispielsweise die verschiedenen Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Salpetersäure, salpetrige Säure, Phosphorsäure, H₃BO₃, HBF₄, HPF₆, Ameisensäure, Essigsäure und Oxalsäure.
X Phosphor oder Stickstoff,
R⁷ Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl mit 1 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und Aryl mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet,
R⁸ gleich R⁷ ist oder -(R⁷-O) p R⁷ bedeutet,
R⁹ gleich R⁷, R⁸ ist oder -CH₂(Y) q CH₂- bedeutet,
R¹⁰ -(CH₂) p -, -CH₂-[O-(CH₂) p ] q -O-(CH₂)₂- ist,
p eine ganze Zahl von 1 bis 12 ist,
q Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 ist,
Y Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder -CH₂- und
Z -OH oder ein Anion einer anorganischen oder organischen Säure bedeutet. Dieses Säuren sind beispielsweise die verschiedenen Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Salpetersäure, salpetrige Säure, Phosphorsäure, H₃BO₃, HBF₄, HPF₆, Ameisensäure, Essigsäure und Oxalsäure.
Ausgangsverbindungen der Formel (II) sind mehrfach
halogenierte Alkylverbindungen, bevorzugt die Dichloride,
Dibromide oder Bromchlorid-Additionsprodukte entsprechender
Olefine, die sich z. B. von folgenden Olefinen ableiten:
1,1,2,2-Tetrafluoräthylen, 1,1,2-Trifluor-2-chloräthylen,
1,1,2-Trifluoräthylen, die verschiedenen Dichloridfluor-,
Difluor-, Difluorchlor-äthylene, 1,1,2-Trichlor-2-fluoräthylen,
Fluoräthylen, die verschiedenen Dichlorfluor-
und Chlorfluoräthylene sowie Hexafluorpropen.
Die Verbindungen der Formel (II) werden in Konzentrationen
von 1% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge des Elektrolyten D) in der ungeteilten
Zelle bzw. des Katholyten D₁) in der geteilten Zelle eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in geteilten oder
ungeteilten Zellen durchgeführt. Demzufolge befinden sich
in geteilten Zellen ein Katholyat D₁) bzw. ein Anolyt D₂),
während in ungeteilten Zellen nur ein Elektrolyt D) vorhanden
ist. Für die Auslegung der Beschreibung und den Ansprüchen
ist diesen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Zur Aufteilung
der Zellen in Anoden- und Kathodenraum verwendet man
Ionenaustauschermembranen, insbesondere
Kationenaustauschermembranen aus einem Polymeren wie Polystyrol,
vorzugsweise aus perfluorierten Polymeren mit Carboxyl-
und/oder Sulfonsäuregruppen. Die Verwendung von stabilen
Anionenaustauschermembranen ist ebenfalls möglich.
Die Elektrolyse kann in allen üblichen Elektrolysezellen,
beispielsweise in Becherglas- oder Platten- und Rahmenzellen
oder Zellen mit Festbett- oder Fließbettelektroden,
durchgeführt werden. Es ist sowohl die monopolare als auch
die bipolare Schaltung der Elektroden anwendbar.
Es ist möglich, die Elektrolyse sowohl kontinuierlich als
auch diskontinuierlich durchzuführen.
Die Elektrolyse wird im allgemeinen an Kathoden aus
Kohlenstoff durchgeführt. Als Kohlenstoffkathoden können
daher alle bekannten Kohle-Elektrodenmaterialien Verwendung
finden, z. B. Elektrodengraphite, imprägnierte
Graphitwerkstoffe, poröse Graphite, Kohlefilze, glasartiger
Kohlenstoff und auch Kohlenstoff-Kunststoffverbundwerkstoffe.
Als Kunststoffe werden bei den Verbundwerkstoffen z. B.
Polytetrafluoräthylen, Polyvinylidenfluorid eingesetzt. Als
Anodenmaterial können alle bekannten Materialien verwendet
werden, an denen die korrespondierenden Anodenreaktionen
ablaufen. Beispielsweise sind Blei, Bleidioxid auf Blei oder
anderen Trägern, Platin, mit Edelmetalloxiden (wie
Rutheniumdioxid) dotiertes Titandioxid auf Titan für die
Sauerstoffentwicklung aus verdünnter Schwefelsäure geeignet.
Kohlenstoff oder mit Edelmetalloxiden dotiertes Titandioxid
auf Titan sind beispielsweise zur Entwicklung aus Chlor aus
wäßrigen Alkalichlorid- oder wäßrigen oder alkoholischen
Chlorwasserstoff-Lösungen geeignet.
Beim Arbeiten in geteilten Elektrolysezellen ist der Einsatz
eines Anolyten D₂) erforderlich. Geeignete Anolytflüssigkeiten
sind wäßrige Mineralsäuren oder Lösungen ihrer Salze,
beispielsweise verdünnte Schwefelsäure, Salzsäure,
Natriumsulfat- oder Natriumchloridlösungen oder Lösungen
von Chlorwasserstoff in Alkohol.
Als Reaktion an der Anode findet z. B. die Entwicklung von
Halogen aus wäßrigen oder alkoholischen Alkalihalogenid-
oder Halogenwasserstoff-Lösungen statt.
Der Elektrolyt D) in der ungeteilten oder der Katholyt D₁)
in der geteilten Zelle enthält die eingesetzte Verbindung der
Formel (II) und besteht aus Wasser, einem oder mehreren
organischen Lösungsmitteln oder einem Gemisch von beiden.
Beispiele für geeignete organische Lösungsmittel sind
kurzkettige aliphatische Alkohole wie die verschiedenen
Butanole; Diole wie Propandiol, aber auch Polyäthylenglykole
und deren Äther; Äther wie Tetrahydrofuran, Amide wie
Hexamethylphosphorsäuretriamid, Nitrile wie Propionitril;
Ketone wie Aceton; sowie Sulfolan oder Dimethylsulfoxid,
bevorzugt aber Methanol, Äthanol, die verschiedenen Propanole,
Äthylenglykol, Dioxan, N,N-Dimethylformamid und
N-Methyl-2-pyrrolidon.
Unter den beschriebenen Bedingungen können mitunter Reaktionen
zwischen dem organischen Lösungsmittel und dem gebildeten
Halogen ablaufen, die zur Bildung von unerwünschten
Nebenprodukten führen, wie beispielsweise der Bildung von
Dichlordimethylether aus Methanol, Chlor und Chlorwasserstoff.
Diese Nebenreaktionen können verhindert werden, indem in einem
Elektrolyten D) bzw. Katholyten D₁), einem Gemisch aus Wasser
und mindestens einer organischen Säure und/oder mindestens
einem Salz dieser Säure und das, mit Ausnahme des organischen
Lösungsmittels, die übrigen beschriebenen Zusätze enthält,
elektrolysiert wird.
Dem Elektrolyten D) in der ungeteilten Zelle bzw. dem
Katholyten D₁) in der geteilten Zelle werden C) lösliche Salze
von Metallen mit einer Wasserstoffüberspannung von mindestens
0,25 V, bezogen auf eine Stromdichte von 100 mA/cm²) in
Konzentrationen von 10-5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 10-3 bis
5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten
oder Katholyten, zugegeben.
Die bevorzugten Anionen dieser Salze sind Cl-, SO₄-2, NO₃-,
CH₃COO- und PO₄-3. Die Salze können direkt zugesetzt oder auch
z. B. durch Zugabe von löslichen Oxiden oder Carbonaten in der
Lösung erzeugt werden. Bei der Wahl der Anionen ist darauf zu
achten, daß mit den Kationen der vorgenannten Metalle keine
im Elektrolyten unlöslichen Verbindungen gebildet werden.
Zusätzlich zu C), den Metallsalzen, werden dem Elektrolyten
bzw. dem Katholyten eine oder mehrere Verbindungen B) mit
mindestens einem Stickstoff- oder Phosphoratom gemäß den
Formeln (III) bis (VI) in Konzentrationen von 10-5 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 10-4 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge D) oder D₁) zugesetzt.
Als Verbindungen der Formeln (III) bis (VI) eignen sich
insbesondere Tetramethyl, Tetraäthyl, Tetrapropyl-,
Tetrabutyl-ammonium oder -phosphonium-, Benzyl-, Octyl,
Decyl, Dodecyl, Tetradecyl-, Hexadecyl,
Octadecyltrimethylammonium oder -trimethylphosphonium,
Dioctyl-, Didecyl-, Didodecyl, Ditetradecyl, Dihexadecyl,
Dioctadecyldimethylammonium oder -dimethylphosphonium,
Methyltrioctylammonium und deren Mischungen. Es können aber
auch primäre, sekundäre und tertiäre Amine eingesetzt werden,
aus denen im Verlauf der Elektrolyse die Oniumverbindungen
gebildet werden. Die Art der Anionen der Verbindungen B) ist
für das Verfahren ohne Belang, bevorzugt werden die Halogenid-,
Sulfat-, Tetrafluorborat- und Hydroxid-Ionen.
Zur Erhöhung der Leitfähigkeit können dem Katholyten in der
geteilten Zelle oder dem Elektrolyten in der ungeteilten
Zelle mindestens eine anorganische und/oder organische Säure
sowie deren Salze in Konzentrationen von 5 bis 60, vorzugsweise
10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten
zugesetzt werden. Als anorganische Säuren können Salz-, Bor-,
Phosphor-, Schwefel- oder Tetrafluorborsäure verwendet werden,
wobei jedoch den organischen Säuren der Vorzug gegeben wird.
Als organische Säuren sind wasserlösliche Mono- oder
Dicarbonsäuren, beispielsweise C₁-C₅-Alkancarbonsäuren,
wie Ameisen-, Essig-, Propion-, Butter- oder Valeriansäure
sowie halogenierte Säuren wie Chloressigsäure oder
Trifluoressigsäure; Malon oder Bernsteinsäure,
Äthercarbonsäuren wie Methoxy- oder Äthoxyessigsäure sowie
fluorierte Äthercarbonsäuren der Formel
C₁-C₅-Alkansulfonsäure wie Methan- und Äthansulfonsäure
sowie halogenierte Säuren z. B. Trifluormethansulfonsäure;
aromatische Sulfonsäuren wie Benzolsulfonsäure oder
Toluolsulfonsäure sowie C₁-C₅-Alkanphosphonsäure wie
Methan- oder Äthanphosphonsäure geeignet.
Als Salze der genannten Säuren werden die Ammonium-,
Natrium-, Kalium- und/oder C₁-C₄-Tetraalkylammonium-Salze
verwendet.
Bevorzugt sind Ameisen-, Essig-, Chloressig-, Trifluoressig-,
Propion- sowie die Methoxyessigsäure und die fluorierten
Äthercarbonsäuren
sowie die Methan- und Äthansulfon- und -phosphonsäure und
deren Salze.
Bei der Elektrolyse in ungeteilter Zelle können dem
Elektrolyten Verbindungen zugesetzt werden, die bei einem
negativeren Potential oxidiert werden als die freigesetzten
Halogenionen, um das Entstehen des freien Halogens zu
vermeiden. Geeignet sind beispielsweise Verbindungen der
Formeln (III) und (IV), bei denen als Anion Z Reste der
Oxalsäure, der Methoxyessigsäure, der Glyoxylsäure, der
Ameisensäure und/oder der Stickstoffwasserstoffsäure stehen,
z. B. die Tetramethyl- und Tetraäthylammoniumverbindungen
der genannten Säuren.
Im allgemeinen wird die Elektrolyse bei Atmosphärendruck
durchgeführt. Da einige der geeigneten organischen Säuren bzw.
deren Salze unter den beschriebenen Bedingungen, insbesondere
bei tiefen Temperaturen, nicht genügend löslich sind und einige
der Ausgangsprodukte sehr niedrige Siedepunkte besitzen, kann
es erforderlich sein, die Elektrolyse unter erhöhtem Druck von
bis zu 10 bar, vorzugsweise bis zu 7 und insbesondere bis zu
5 bar und gegebenenfalls erhöhter Temperatur durchführen. Die
Stromdichte bei der Elektrolyse beträgt im allgemeinen 1 bis
600 mA/cm², bevorzugt 10 bis 500 mA/cm², insbesondere 20 bis
400 mA/cm².
Die Elektrolysetemperatur liegt im Bereich von -40°C bis zur
Siedetemperatur des eingesetzten Elektrolyten bzw. Katholyten,
vorzugsweise bei -30°C bis 90°C, insbesondere bei -10° bis 80°C.
Die Elektrolyse unter erhöhtem Druck erlaubt es, die
Siedetemperatur des Elektrolyten bzw. des Katholyten zu
höheren Werten zu verschieben, um damit die Löslichkeit der
Ausgangsverbindungen und der Säuren bzw. Salze zu verbessern.
Der pH-Wert des Elektrolyten kann über den genannten pH-Bereich
zwischen 0 und 14 variiert werden.
Vorteilhaft ist aber die Elektrolyse bei einem pH-Wert von
kleiner als 7, da unter diesen Bedingungen die eingesetzten
Metall-Ionen keine schwerlöslichen Verbindungen bilden, die
die Kationenaustauscher-Membran einer geteilten Zelle zerstören
können. Die Elektrolyse wird insbesondere bei einem pH-Wert
zwischen 5 und 0,2 durchgeführt.
Die Reaktionsprodukte verlassen die Elektrolyseanordnung im
allgemeinen gasförmig bzw. unter erhöhtem Druck oder auch in
kondensierter Form und werden in geeigneten Gefäßen, z. B.
Kühlfallen, aufgefangen.
Die Aufarbeitung des Elektrolyten bzw. Katholyten, die
Isolierung nicht gasförmiger Produkte, sowie die Rückgewinnung
nicht umgesetzter Halogenfluorkohlenwasserstoffe erfolgt durch
Extraktion und/oder Destillation in bekannter Weise. Die
zugesetzten Metallsalze und die Verbindungen der Formeln (III)
bis (VI) bzw. die in Elektrolyten bzw. Katholyten enthaltenen
Säuren bzw. Salze können u. a. der Elektrolyse wieder zugeführt
werden, da die Ausgangsprodukte und die entstandenen
Halogenwasserstoffsäuren in den meisten Fällen niedriger
sieden als die organischen Säuren und so leicht abgetrennt
werden können. Die Halogenwasserstoffsäuren können dem
Anolyten zugeführt werden, wo sie zu Halogen oxidiert werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkte
eignen sich als Ausgangsmaterial für die Herstellung von
Fluor enthaltenden Polymeren.
Für die nachfolgenden Beispiele wurden zwei Arten von
Elektrolysezellen verwendet, wobei jedoch stets geteilte
Zellen eingesetzt wurden.
Sogenannte Umlaufzelle mit 0,02 m² Elektrodenfläche. Als
Kathode wurde Elektrodengraphit oder imprägnierter Graphit
(®Diabon N, der Fa. Sigri, Meitingen, Deutschland) und als
Anode imprägnierter Graphit oder eine Platinplatte verwendet.
Anolyt: wäßrige 15- bis 35%ige Salzsäure, gesättigte
methanolische Salzsäure oder 0,5 bis 2 n wäßrige Schwefelsäure.
Der Elektrodenabstand betrug 4 mm und als Abstandhalter
wurden Netze aus Polyäthylen verwendet. Die
Kationenaustauscher-Membran war eine Zwei- oder
Einschichten-Membran aus einem Copolymerisat aus einem
Perfluorsulfonyläthoxyvinyläther und Tetrafluoräthylen
(Typ ®Nafion 324 oder 423 der Fa. DuPont, Wilmington,
Dela., USA).
Ummantelte Glastopfzelle mit einem Volumen von 350 ml;
Kathode (®Diabon N der Fa. Sigri, Meitingen, Deutschland);
Anode: Platinnetz, Graphit- oder Bleiplatte (20 cm²);
Kathodenfläche: 12 cm²; Elektrodenabstand: 1,5 cm;
Anolyt: wie in Elektrolysezelle 1;
Kationenaustauscher-Membran: Nafion 324;
Stofftransport: durch Magnetrührer.
1) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 3 l Methanol, 200 ml verd. Salzsäure,
5 g [CH₃(C₈H₁₇)₃N]⊕Cl⊖, 2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O und 710 g
CF₂Cl-CFCl₂.
Im Verlauf der kontinuierlich betriebenen Elektrolyse
wurden dem Katholyten portionsweise 2,2 kg CF₂Cl-CFCl₂ und
4 g Bleiacetat zugesetzt. Das entstehende CF₂=CFCl verließ
den Elektrolyseraum im gasförmigen Zustand und wurde in
Kühlfallen bei -78°C kondensiert.
Temperatur: 38 bis 25°C, Spannung: 9,5 bis 7 V, Stromdichte: 250 mA/cm², Durchfluß: 1400 l/h.
Temperatur: 38 bis 25°C, Spannung: 9,5 bis 7 V, Stromdichte: 250 mA/cm², Durchfluß: 1400 l/h.
Nach einem Ladungsverbrauch von 331 Ah wurde die Elektrolyse
unterbrochen und der Katholyt destillativ aufgearbeitet.
1150 g CF₂Cl-CFCl₂ wurden zurückgewonnen. Das kondensierte Gas
wurde einer Kältedestillation unterworfen. Ausbeute 636 g
CF₂=CFCl (97,6%). Die Stromausbeute betrug 88,4%.
2) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 2 l Äthanol, 200 ml konzentrierte Salzsäure,
2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O, 2 g [(C₄H₉)₄P]⊕Br⊖, 600 g CF₂Cl-CFCl₂.
Temperatur: 28 bis 23°C, Spannung: 12 bis 9,5 V, Stromdichte: 200 mA/cm², Durchfluß: 1000 l/h.
Temperatur: 28 bis 23°C, Spannung: 12 bis 9,5 V, Stromdichte: 200 mA/cm², Durchfluß: 1000 l/h.
Nach einem Ladungsverbrauch von 132 Ah wurden nach
destillativer Reinigung 179 g CF₂=CFCl (99%) erhalten.
Die Stromausbeute betrug 67%.
3) Elektrolysezelle 2: Ausgangskatholyt: 150 ml
Dimethylformamid, 10 ml konzentrierte Salzsäure, 0,5 g
Bi(NO₃)₃, 0,5 g [CH₃(C₈H₁₇)₃N]⊕Cl⊖, 70 g CF₂Br-CFClBr.
Temperatur: 40 bis 28°C, Spannung: zu Beginn 47 V, dann absinkend auf 16 V, Stromdichte: 250 mA/cm².
Temperatur: 40 bis 28°C, Spannung: zu Beginn 47 V, dann absinkend auf 16 V, Stromdichte: 250 mA/cm².
Nach einem Ladungsverbrauch von 9 Ah wurden 17,1 g
CF₂=CFCl (99,3%) nach destillativer Reinigung erhalten.
29,6 g CF₂Br-CFBrCl wurden wiedergewonnen. Die
Stromausbeute lag bei 85,3%.
4) Elektrolysezelle 2: mit der Änderung, daß Anoden-
und Kathodenraum durch eine Anionenaustauscher-Membran vom
Typ ®Neosepta AV-4T, der Fa. Tokuyama-Soda, Tokuyama-City,
Japan, voneinander abgetrennt werden.
Ausgangskatholyt: 200 ml Methanol, 20 ml konzentrierte Salzsäure, 1 g Cr₂(SO₄)₃, 2 g [(C₁₆H₃₃)₂N(CH₃)₂]⊕Cl⊖, 70 g CF₂Br-CF₂ClBr;
Temperatur: 20 bis 22°C, Spannung: 10 bis 11 V, Stromdichte: 167 mA/cm².
Ausgangskatholyt: 200 ml Methanol, 20 ml konzentrierte Salzsäure, 1 g Cr₂(SO₄)₃, 2 g [(C₁₆H₃₃)₂N(CH₃)₂]⊕Cl⊖, 70 g CF₂Br-CF₂ClBr;
Temperatur: 20 bis 22°C, Spannung: 10 bis 11 V, Stromdichte: 167 mA/cm².
Nach einem Ladungsverbrauch von 8 Ah wurden bei einem
Umsatz von 35,6 g CF₂Br-CFBrCl nach der Destillation 15 g
(99,3%) CF₂=CFCl erhalten.
5) Elektrolysezelle 2; mit der Änderung, daß eine
Kationenaustauscher-Membran aus nicht fluorierten Polymeren
vom Typ ®Selemion LMV/CHR der Fa. Asahi Glass, Tokyo, Japan
verwendet wurde.
Ausgangskatholyt: 150 ml Methanol, 150 ml HBF₄ (50% in Wasser), 0,5 g AgNO₃, 1 g [(C₁₆H₃₃)N(CH₃)₃]⊕Br⊖, 70 g CF₂Br-CFClBr.
Temperatur: 20 bis 25°C, Spannung: 10 bis 12 V, Stromdichte: 167 mA/cm².
Ausgangskatholyt: 150 ml Methanol, 150 ml HBF₄ (50% in Wasser), 0,5 g AgNO₃, 1 g [(C₁₆H₃₃)N(CH₃)₃]⊕Br⊖, 70 g CF₂Br-CFClBr.
Temperatur: 20 bis 25°C, Spannung: 10 bis 12 V, Stromdichte: 167 mA/cm².
Nach einem Ladungsverbrauch von 8 Ah und einem Umsatz von
35,5 g CF₂Br-CFClBr wurden nach der Destillation 14,1 g
(92,8%) CF₂=CFCl erhalten.
6) Elektrolysezelle 2: Ausgangskatholyt: 150 ml Dioxan, 50 ml N,N-Dimethylformamid,
15 ml HBF₄ (50% in Wasser); 1 g [(C₄H₉)₄N]⊕HSO₄⊖,
0,5 g TLCl, 70 g CF₂Br-CFBrCl.
Temperatur: 35 bis 30°C, Spannung: 40 bis 20 V, Stromdichte: 250 mA/cm².
Temperatur: 35 bis 30°C, Spannung: 40 bis 20 V, Stromdichte: 250 mA/cm².
Nach einem Ladungsverbrauch von 11,5 Ah und einem Umsatz von
35 g CF₂Br-CFClBr wurden nach destillativer Reinigung 14 g
(94,2%) CF₂=CFCl erhalten.
7) Elektrolysezelle 1; mit der Änderung, daß die Anode
aus glasartigem Kohlenstoff (®Sigradur K, der Fa. Sigri,
Maitingen, Deutschland) bestand. Als Anolytflüssigkeit
diente eine 25%ige Lösung von HBF₄ in Wasser.
Ausgangskatholyt: 3 l Methanol, 200 ml verd. Salzsäure, 2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O, 3 g [CH₃(C₈H₁₇)₃N]⊕Cl⊖, 1000 g CF₂Br-CHFCl.
Ausgangskatholyt: 3 l Methanol, 200 ml verd. Salzsäure, 2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O, 3 g [CH₃(C₈H₁₇)₃N]⊕Cl⊖, 1000 g CF₂Br-CHFCl.
Während der Elektrolyse wurden noch 835 g CF₂Br-CHFCl zum
Katholyten gegeben. Das Elektrolyseprodukt wurde
kontinuierlich in Kühlfallen bei -78°C aufgefangen.
Temperatur: 36 bis 49°C, Spannung: 9,5 bis 8 V, Stromdichte: 250 mA/cm², Durchfluß: 1500 l/h.
Temperatur: 36 bis 49°C, Spannung: 9,5 bis 8 V, Stromdichte: 250 mA/cm², Durchfluß: 1500 l/h.
Nach einem Ladungsverbrauch von 476 Ah wurde die Elektrolyse
unterbrochen und der Katholyt destillativ aufgearbeitet.
194 g CF₂br-CFHCl wurden zurückgewonnen. Man erhielt 680 g
CF₂=CFH (Ausbeute: 99%). Die Stromausbeute betrug 93,9%.
8) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 2,5 l Äthanol, 200 ml konzentrierte
Salzsäure, 500 g CF₂Cl-CCl₃, 1 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O, 2 g
[(C₄H₉)₄N]⊕Br⊖.
Temperatur: 28 bis 46°C, Spannung: 13 bis 7,5 V, Stromdichte: 200 mA/cm², Durchfluß: 500 l/h.
Temperatur: 28 bis 46°C, Spannung: 13 bis 7,5 V, Stromdichte: 200 mA/cm², Durchfluß: 500 l/h.
Während der Elektrolyse wurde das Produkt bei einem
Unterdruck von 400 mbar kontinuierlich aus dem Katholyten
abdestilliert.
Nach einem Ladungsverbrauch von 300 Ah wurden 263 g
(86,9%) CF₂=CCl₂ erhalten und aus dem Katholyten 35 g
CF₂Cl-CCl₃ zurückgewonnen.
9) Elektrolysezelle 2: Ausgangselektrolyt: 180 ml Methanol, 5 g [(CH₃)₄P]⊕BF₄⊖,
20 g CF₃-CFBr-CF₂Br, 0,7 g CuSO₄.
Temperatur: 30 bis 48°C, Spannung: 28 bis 10 V, Stromdichte: 166 mA/cm².
Temperatur: 30 bis 48°C, Spannung: 28 bis 10 V, Stromdichte: 166 mA/cm².
Nach einem Ladungsverbrauch von 2,87 Ah wurden 5,8 g
(72,5%) CF₃=CF-CF₂ erhalten.
10) Elektrolysezelle 2: 28,7 g CCl₃-CFCl-CFCl₂, 200 ml Methanol, 0,5 g
Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O, 4 g [(CH₃)₄N]⊕Cl⊖.
Stromdichte: 170 mA/cm², Spannung: 60 V zu Beginn, dann absinkend auf 9 V, Temperatur: 30°C.
Stromdichte: 170 mA/cm², Spannung: 60 V zu Beginn, dann absinkend auf 9 V, Temperatur: 30°C.
Nach einem Ladungsverbrauch von 22,2 Ah wurde der Katholyt
mit 500 ml Wasser versetzt und mit Penthan extrahiert. Nach
Destillation des Pentans erhielt man:
5,97 g CCl₃CFCl-CCl₃
15,41 g (89,9%) CCl₂=CF-CFCl₂
0,09 g ClFC=CF-CCl₂
0,07 g HFC=CF-CCl₃
0,09 g CHCl₃-CFCl-CFCl₃
15,41 g (89,9%) CCl₂=CF-CFCl₂
0,09 g ClFC=CF-CCl₂
0,07 g HFC=CF-CCl₃
0,09 g CHCl₃-CFCl-CFCl₃
11) Elektrolysezelle 2: Ausgangskatholyt: 20 g CF₂Br-CFBr-CH₂-CH₃, 100 ml Methanol,
2 g [(CH₃)₄N]⊕Cl⊖, 0,5 g [(C₄H₉)₄N]⊕HSO₄⊖, 0,2 g
Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O.
Ladungsverbrauch: 4,93 Ah, Temperatur: 40 bis 24°C, Stromdichte: 164 bis 41 mA/cm², Spannung: 13 bis 4,5 V.
Ladungsverbrauch: 4,93 Ah, Temperatur: 40 bis 24°C, Stromdichte: 164 bis 41 mA/cm², Spannung: 13 bis 4,5 V.
Aufarbeitung wie im Beispiel 10.
Elektrolyseergebnis: 0,8 g CF₂Cl-CFBr-CH₂-CH₃, 8,3 g (79,6%) CF₂=CF-CH₂-CH₃.
12) Elektrolysezelle 2: Ausgangskatholyt: 10 g CF₂Br-CFCl-CH₂-Br, 100 ml
Methanol, 2 g [(CH₃)₄N]⊕Cl⊖, 0,5 g [C₄H₉]₄N]⊕Br⊖,
0,2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O.
Ladungsverbrauch: 2,1 Ah, Temperatur: 12 bis 10°C, Stromdichte: 41 mA/cm², Spannung: 9 bis 7,2 V.
Ladungsverbrauch: 2,1 Ah, Temperatur: 12 bis 10°C, Stromdichte: 41 mA/cm², Spannung: 9 bis 7,2 V.
Aufarbeitung wie im Beispiel 10.
Elektrolyseergebnis: 0,1 g CF₂Br-CFCl-CH₂-CH₂Br,
2,73 g (67,7%) CF₂=CF-CH₂-CH₂-Br.
13) Elektrolysezelle 2: Ausgangskatholyt: 10 g CF₂Br-CFCl-(CH₂)₃-CH₂Br, 100 ml
Methanol, 2 g [(CH₃)₄N]⊕Cl⊖, 0,5 g [C₄H₉]₄N]⊕HSO₄⊖,
0,2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O.
Ladungsverbrauch: 1,66 Ah, Temperatur: 17 bis 15°C, Stromdichte: 82 bis 41 mA/cm², Spannung: 13 bis 7 V.
Ladungsverbrauch: 1,66 Ah, Temperatur: 17 bis 15°C, Stromdichte: 82 bis 41 mA/cm², Spannung: 13 bis 7 V.
Aufarbeitung wie im Beispiel 10.
Elektrolyseergebnis: 0,49 g CF₃Br-CFCl-(CH₂)₃-CH₂Br,
4,9 g (75%) CF₂=CF-(CH₂)₃-CH₂Br.
14) Elektrolysezelle 2: Ausgangselektrolyt: 200 ml Isopropanol, 100 ml N,N-Dimethylformamid,
80 ml Wasser, 8 g [(CH₃)₄N]⊕OSO₂-OCH₃⊖,
1,6 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O, 20 g CF₂Cl-CFCl-CF₂Cl.
Temperatur: 46 bis 35°C, Stromdichte: 166 bis 83 mA/cm², Spannung: 20 bis 6 V, Ladungsverbrauch: 4,32 Ah.
Temperatur: 46 bis 35°C, Stromdichte: 166 bis 83 mA/cm², Spannung: 20 bis 6 V, Ladungsverbrauch: 4,32 Ah.
Während der Elektrolyse wurden 6,9 g Kondensat in einer
Kühlfalle aufgefangen. Noch im Katholyten gelöstes Produkt
wurde unter vermindertem Druck (40°C, 400 mbar) gewonnen.
Man erhielt insgesamt 7,8 g (87,1%) CF₂Cl-CF=CF₂ mit einem
Siedepunkt von 7,5°C.
15) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 1000 ccm Essigsäure (100%), 500 g Natriumacetat,
3000 ccm Wasser, 1000 g CF₂ClCFCl₂, 2 g Pb(OCOCH₃)₂ · H₂O,
2 g [CH₃(C₈H₁₅)₃N]⊕Cl⊖.
Temperatur: 35-45°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 10-9 V, Durchfluß: 400 l/h, pH-Wert: 4,2.
Temperatur: 35-45°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 10-9 V, Durchfluß: 400 l/h, pH-Wert: 4,2.
Das entstehende CF₂=CFCl verließ den Kathodenraum gasförmig
und wurde in Kühlfallen bei -78°C kondensiert.
Nach einem Ladungsverbrauch von 195 Ah und einer
Wasserstoffentwicklung von 6,6 Litern wurde die Elektrolyse
abgebrochen und 351 g nicht umgesetztes Ausgangsprodukt aus
dem Katholyten destillativ zurückgewonnen.
Das kondensierte Gas wurde einer Kältedestillation unterworfen,
wobei 372 g (95,1%) CF₂=CFCl erhalten wurde.
Die Stromausbeute betrug 87,8%.
16) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 2000 ccm Essigsäure (100%), 2000 ccm Wasser,
500 ccm HCl konz., 1550 g CF₂Cl-CF₂Cl/CF₃-CFCl₂
(Mischungsverhältnis 82/18), 2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O
2 g [CH₃(C₈H₁₅)₃N]⊕Cl⊖.
Temperatur: 0-5°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 11-9 V, Durchfluß: 400 l/h.
Temperatur: 0-5°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 11-9 V, Durchfluß: 400 l/h.
Das Produkt verließ den Katholyten im gasförmigen Zustand.
Mitgerissenes Ausgangsprodukt und gebildetes Nebenprodukt
wurden in zwei hintereinandergeschalteten Kühlfallen bei
-78°C kondensiert. Das Produkt ließ sich in einer Kühlfalle
bei -196°C auffangen.
Nach einem Ladungsverbrauch von 262 Ah und einer
Wasserstoffentwicklung von 40,3 Litern wurde die Elektrolyse
abgebrochen und der Katholyt destillativ aufgearbeitet.
Der Inhalt der Kühlfallen wurde einer Kältedestillation
unterworfen. Insgesamt wurden erhalten: 192,7 g CF₂=CF₂
(Ausbeute: 80,2%, bezogen auf umgesetztes CF₂Cl-CF₂Cl),
956 g Ausgangsprodukt und 100 g CF₃-CHClF.
17) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 500 g
1000 g Wasser, 600 g CF₂ClCFCl₂, 2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O,
5 g [(C₄H₉)₄P]⊕Cl⊖, 1 g [CH₃(C₈H₁₅)₃N]⊕Cl⊖.
Temperatur: 25-45°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 14-12 V, Durchfluß: 400 l/h, pH-Wert: 1,4-0,6.
Temperatur: 25-45°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 14-12 V, Durchfluß: 400 l/h, pH-Wert: 1,4-0,6.
Das entstehende CF₂=CFCl verließ den Kathodenraum gasförmig
und wurde in Kühlfallen bei -78°C kondensiert.
Nach einem Ladungsverbrauch von 102 Ah und einer
Wasserstoffentwicklung von 82,1 Litern wurde die Elektrolyse
abgebrochen und 420 g nicht umgesetztes Ausgangsprodukt aus
dem Katholyten destillativ zurückgewonnen.
Die Menge des kondensierten Gases betrug 97 g (Ausbeute
87,8%). Die Stromausbeute war 43,2%.
18) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 350 g Methansulfonsäure (70% in Wasser),
300 g 20% KOH-Lösung, 1000 ml Wasser, 300 g CF₂ClCFCl₂,
2 g Pb(OCOCH₃)₂ · H₂O, 1 g [(C₄H₉)₄P]⊕Cl⊖.
Temperatur: 30-45°C, Spannung: 12-9 V, Stromdichte: 150 mA/cm², Durchfluß: 400 l/h, pH-Wert: 0,8-0,2.
Temperatur: 30-45°C, Spannung: 12-9 V, Stromdichte: 150 mA/cm², Durchfluß: 400 l/h, pH-Wert: 0,8-0,2.
Das entstehende CF₂=CFCl verließ den Kathodenraum gasförmig
und wurde in Kühlfallen bei -78°C kondensiert. Im Verlauf
der Elektrolyse wurden zum Katholyt 110 g/h, d. h. insgesamt
600 g CF₂Cl-CFCl₂ nachdosiert. Nach einem Ladungsverbrauch
von 162 Ah und einer Wasserstoffentwicklung von 5,1 Litern
wurde die Elektrolyse abgebrochen und 674 g nicht
umgesetztes Ausgangsprodukt aus dem Katholyten destillativ
zurückgewonnen.
Das kondensierte Gas wurde einer Kältedestillation
unterworfen. Ausbeute 285 g CF₂=CFCl (81,8%). Die
Stromausbeute betrug 76,14%.
19) Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 1000 g Chloressigsäure, 500 g Natriumchloracetat,
2000 ml Wasser, 200 g CF₂ClCFCl₂, 2 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O,
5 g [(C₄H₉)₄N]⊕Cl⊖.
Temperatur: 25-45°C, Spannung: 8-6,3 V, Stromdichte: 200 mA/cm², Durchfluß: 3100 l/h, pH-Wert: 4,45-0,5.
Temperatur: 25-45°C, Spannung: 8-6,3 V, Stromdichte: 200 mA/cm², Durchfluß: 3100 l/h, pH-Wert: 4,45-0,5.
Das entstehende CF₂=CFCl verließ den Kathodenraum gasförmig
und wurde in Kühlfallen bei -78°C kondensiert.
Während der Elektrolyse wurden 200 g/h d. h. insgesamt 2000 g
CF₂Cl-CFCl₂ zum Katholyten gegeben. Nach einem
Ladungsverbrauch von 402 Ah und einer
Wasserstoffentwicklung von 19,3 Litern wurde die
Elektrolyse abgebrochen und 903 g nicht umgesetztes
Ausgangsprodukt aus dem Katholyten destillativ
zuückgewonnen.
Das kondensierte Gas wurde einer Kältedestillation
unterworfen. Ausbeute 668 g CF₂=CFCl (81,7%). Die
Stromausbeute betrug 72,7%.
Vergleich 1): In der Elektrolysezelle 1 wurde ein
Ausgangskatholyt aus 2,5 g Wasser, 100 g konzentrierter
Salzsäure, 808 g CF₂Cl-CFCl₂ und 1 g des kationenaktiven
Emulgators ®Dodigen 1490 (Hoechst AG, Frankfurt a.M.,
Bundesrepublik Deutschland) elektrolysiert.
Temperatur: 30 bis 34°C, Spannung: 5,5 bis 8 V, Stromdichte: 150 mA/cm², Durchfluß 750 bis 1300 l/h.
Temperatur: 30 bis 34°C, Spannung: 5,5 bis 8 V, Stromdichte: 150 mA/cm², Durchfluß 750 bis 1300 l/h.
An einer Anode aus Elektronengraphit wurde konzentrierte
Salzsäure in Wasser zu Chlor oxidiert. Anoden- und
Kathodenraum waren getrennt durch eine Kationenaustauscher-Membran
vom Typ Nafion 324.
Zu Beginn der Elektrolyse lag die Spannung bei 5,5 V. Nach
einem Ladungsverbrauch von 45 Ah war die Spannung auf 7,1 V
gestiegen und stieg weiter um ca. 0,1 V pro Minute. 74%
der Ladung wurden für die Entwicklung von Wasserstoff aus
Protonen verbraucht.
Nach Abbruch der Elektrolyse wurde festgestellt, daß die
Kationenaustauscher-Membran sehr stark geschädigt war.
Vergleich 2): Elektrolysezelle 1: Ausgangskatholyt: 2000 ml Methanol, 100 ml konzentrierte
Salzsäure, 500 g CF₂Cl-CFCl₂.
Temperatur: 31 bis 34°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 8 bis 7,5 V, Durchfluß 500 l/h.
Temperatur: 31 bis 34°C, Stromdichte: 200 mA/cm², Spannung: 8 bis 7,5 V, Durchfluß 500 l/h.
Der Anteil der Ladung, der für die Entladung von Protonen
zu Wasserstoff verbraucht wurde, stieg von 28% innerhalb
einer Stunde auf 65%. Nach Zugabe von 1 g Pb(OCOCH₃)₂ · 2 H₂O
zum Katholyten verminderte sich die Wasserstoffentwicklung
auf einen Anteil von 37%, der innerhalb von 15 Minuten
auf 47% anstieg. Nach Zugabe von 2 g [(C₄H₉)₄N]⊕Br⊖
wurden nur
noch 14% der Ladung für die Entwicklung von Wasserstoff
verbraucht.
Nach einem Ladungsverbrauch von 216 Ah wurden 238 g (92%)
CF₂=CFCl erhalten.
Aus dem Vergleich 2 ist ersichtlich, daß erst die Verwendung
von Kohlenstoffkathoden unter Einsatz einer Kombination von
Metallsalzen von Verbindungen der Formeln (III) bis (VI) eine
wirtschaftliche Durchführung der Elektrolyse ermöglicht.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der
Formel
dadurch gekennzeichnet, daß A) eine Verbindung
der Formel
in der
R¹ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor oder Fluor ist,
R² gleich R¹, -C(R¹)₂-R³ ist, oder für zwei der Reste R² die Gruppierung [C(R¹)₂] m -C(R¹)₂ steht,
R³ gleich -(CH₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CF₂-R⁵ oder C₁-C₁₂-Alkyl, das teilweise oder vollständig fluoriert ist,
R⁴ unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Jod ist,
R⁵ gleich R¹, Brom, Jod, -CO-R⁶ oder -SO₂-R⁶ ist,
R⁶ gleich -OH, -O-Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkylrest, Fluor oder Chlor ist,
m und n für sich gleich Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6 bedeuten und
mindestens ein R¹ Fluor ist
in einer geteilten oder ungeteilten Elektrolysezelle in Gegenwart von B) mindestens einer Onium-Verbindung, die mindestens ein Stickstoff- oder Phosphoratom enthält, und C) mindestens einem löslichen Metallsalz mit einer Wasserstoffüberspannung von größer als 0,25 V, bezogen auf eine Stromdichte von 100 mA/cm², in D) einem Elektrolyten und E) in Abwesenheit oder Gegenwart von 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten, mindestens einer anorganischen und/oder organischen Säure und/oder deren Salze bei Atmosphärendruck oder bei erhöhtem Druck von bis zu 10 bar bei einer Stromdichte von 1 bis 600 mA/cm² und einer Temperatur im Bereich von -40°C bis zur Siedetemperatur des Elektrolyten an einer Kohlenstoffelektrode elektrolysiert wird.
R¹ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor oder Fluor ist,
R² gleich R¹, -C(R¹)₂-R³ ist, oder für zwei der Reste R² die Gruppierung [C(R¹)₂] m -C(R¹)₂ steht,
R³ gleich -(CH₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CH₂-R⁵, -(CF₂) n -CF₂-R⁵ oder C₁-C₁₂-Alkyl, das teilweise oder vollständig fluoriert ist,
R⁴ unabhängig voneinander Chlor, Brom oder Jod ist,
R⁵ gleich R¹, Brom, Jod, -CO-R⁶ oder -SO₂-R⁶ ist,
R⁶ gleich -OH, -O-Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkylrest, Fluor oder Chlor ist,
m und n für sich gleich Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6 bedeuten und
mindestens ein R¹ Fluor ist
in einer geteilten oder ungeteilten Elektrolysezelle in Gegenwart von B) mindestens einer Onium-Verbindung, die mindestens ein Stickstoff- oder Phosphoratom enthält, und C) mindestens einem löslichen Metallsalz mit einer Wasserstoffüberspannung von größer als 0,25 V, bezogen auf eine Stromdichte von 100 mA/cm², in D) einem Elektrolyten und E) in Abwesenheit oder Gegenwart von 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten, mindestens einer anorganischen und/oder organischen Säure und/oder deren Salze bei Atmosphärendruck oder bei erhöhtem Druck von bis zu 10 bar bei einer Stromdichte von 1 bis 600 mA/cm² und einer Temperatur im Bereich von -40°C bis zur Siedetemperatur des Elektrolyten an einer Kohlenstoffelektrode elektrolysiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Salze der Metalle Blei (Pb), Chrom (Cr), Kupfer
(Cu), Silber (Ag), Thallium (Tl) und Wismut (Bi)
eingesetzt werden, wobei die Anionen Cl-, SO₄2-, NO₃-,
CH₃COO- und PO₄3- darstellen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrolysetemperatur -30 bis
90°C, insbesondere -10 bis 80°C, die Stromdichte 10 bis
500 mA/cm², insbesondere 20 bis 400 mA/cm² und der Druck
bis zu 7 bar, insbesondere bis zu 5 bar beträgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungen der
Formel (II) die Dichloride, Dibromide oder Bromchlorid-Additionsprodukte
entsprechender Olefine eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichloride, Dibromide oder Bromchlorid-Additionsprodukte
von 1,1,2,2-Tetrafluoräthylen,
1,1,2-Trifluor-2-chloräthylen, 1,1,2-Trifluoräthylen,
den verschiedenen Dichlordifluor-, Difluor-,
Difluorchlor-äthylen, 1,1,2-Trichlor-2-fluoräthylen,
Fluoräthylen, den verschiedenen Dichlorfluor- und
Chlorfluoräthylenen sowie Hexafluorpropen eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Oniumverbindungen B)
Verbindungen der Formeln
in denen
X Phosphor oder Stickstoff,
R⁷ Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl mit 1 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und Aryl mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet,
R⁸ gleich R⁷ ist oder -(R⁷-O) p R⁷ bedeutet,
R⁹ gleich R⁷, R⁸ ist oder -CH₂(Y) q CH₂- bedeutet,
R¹⁰ -(CH₂) p -, -CH₂-[O-(CH₂) p ] q -O-(CH₂)₂- ist,
p ist eine ganze Zahl von 1 bis 12 ist und
q ist Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 6,
Y Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder -CH₂- und
Z -OH oder ein Anion einer anorganischen oder organischen Säure bedeutet, eingesetzt werden.
X Phosphor oder Stickstoff,
R⁷ Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl mit 1 bis 18 C-Atomen im Alkylrest und Aryl mit 6 bis 12 C-Atomen bedeutet,
R⁸ gleich R⁷ ist oder -(R⁷-O) p R⁷ bedeutet,
R⁹ gleich R⁷, R⁸ ist oder -CH₂(Y) q CH₂- bedeutet,
R¹⁰ -(CH₂) p -, -CH₂-[O-(CH₂) p ] q -O-(CH₂)₂- ist,
p ist eine ganze Zahl von 1 bis 12 ist und
q ist Null oder eine ganze Zahl von 1 bis 6,
Y Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder -CH₂- und
Z -OH oder ein Anion einer anorganischen oder organischen Säure bedeutet, eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenstoffelektrode
Elektrodengraphit, imprägnierter Graphit, poröser Graphit,
Kohlefilze, glasartiger Kohlenstoff oder Kohlenstoff-Kunststoffverbundwerkstoffe
eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse
kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse in
geteilten Elektrolysezellen durchgeführt wird, wobei ein
Katholyt D₁) und ein Anolyt D₂) vorhanden sind.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser und 10 bis
50 Gew.-% mindestens einer organischen Säure und/oder deren
Salze eingesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als organische Säure Ameisensäure, Essigsäure,
Chloressigsäure, Methansulfonsäure, Methanphosphonsäure
oder die fluorierten Äthercarbonsäuren
mit r = 0 und 1 eingesetzt
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ammonium-, Natrium-, Kalium- oder
Tetraalkylammoniumsalze mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylrest
der Säuren E) eingesetzt werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyt D) bzw.
als Katholyt D₁) mindestens ein organisches Lösungsmittel,
Wasser oder ein Gemisch von beiden eingesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das organische Lösungsmittel Methanol, Äthanol, die
verschiedenen Propanole, Äthylenglykole, Dioxan,
N,N-Dimethylformamid und N-Methyl-2-pyrrolidon ist.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der
Formel (II) in Mengen von 1% bis 60%, vorzugsweise 5 bis
50%, bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten D) bzw.
des Katholyten D₁) eingesetzt werden.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Salze C) in Mengen
von 10-5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 10³ bis 5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge des Elektrolyten oder
Katholyten eingesetzt werden.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen B)
in Mengen von 10-5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 10-4 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge D) oder D₁) zugesetzt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3908384A DE3908384A1 (de) | 1988-03-19 | 1989-03-15 | Verfahren zur herstellung von ungesaettigten halogenierten kohlenwasserstoffen |
Applications Claiming Priority (3)
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---|---|---|---|
DE3809296 | 1988-03-19 | ||
DE3904475 | 1989-02-15 | ||
DE3908384A DE3908384A1 (de) | 1988-03-19 | 1989-03-15 | Verfahren zur herstellung von ungesaettigten halogenierten kohlenwasserstoffen |
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DE3908384A1 true DE3908384A1 (de) | 1989-10-05 |
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ID=27197369
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3908384A Withdrawn DE3908384A1 (de) | 1988-03-19 | 1989-03-15 | Verfahren zur herstellung von ungesaettigten halogenierten kohlenwasserstoffen |
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-
1989
- 1989-03-15 DE DE3908384A patent/DE3908384A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |