DE3906836C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Betätigungsvorrichtung
für einen Zapfhahn an einer Getränkeabfüllanlage, bei der
das Getränk in einem Vorratsbehälter unter dem Druck eines
Gases, insbesondere Kohlensäure, steht und der Zapfhahn
mittels eines gegen den Druck einer Feder verstellbaren
Betätigungsgliedes aus der Schließstellung in die
Offenstellung überführbar ist, wobei das Betätigungsglied des Zapf
hahnes von einem mit Druckgas betriebenen Stellglied beaufschlagt wird.
Eine solche Betätigungsvorrichtung ist aus dem deutschen
Gebrauchsmuster 87 13 372 bekannt. Zur Gewährleistung der
Funktion der bekannten Betätigungsvorrichtung ist es
erforderlich, das Betätigungsglied mittels entsprechender
Bauteile auf den zu öffnenden bzw. zu schließenden Zapfhahn
abzustimmen. Aufgrund der mehrteiligen Bauweise kommt es
hierbei häufig zu erhöhtem Montage- bzw. Demontageaufwand.
Aus der DE-OS 30 45 254 ist eine Betätigungsvorrichtung
für einen Zapfhahn bekannt.
Eine Servobetätigung mit Druckgasversorgung ist
bei dieser bekannten Vorrichtung nicht vorgesehen.
Eine andere Getränkeabfüllanlage ist aus der
DE-OS 15 32 651 bekannt. Bei dieser Anlage müssen die
einzelnen Funktionselemente wie Zapfhahn und die mit Fremdenergie
betriebene Betätigungsvorrichtung für den Zapfhahn einzeln innerhalb
einer Armatur befestigt werden und in bezug zueinander
justiert werden. Dies erfordert ebenfalls einen hohen
Montageaufwand.
Leitungskupplungen mit selbst schließenden Ventilen sind allgemein
bekannt, vgl. z. B. DE-PS 4 79 943.
Die US-PS 44 96 079 beschreibt die elektromagnetische Servobetätigung von
Getränkeausgabeventilen und die modulartige Kupplung des jeweils
vollständigen Ausgabeventils. Eine leicht auswechselbare und mit Druckgas
betriebene Betätigungsvorrichtung ist dort nicht angesprochen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Betätigungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die als komplettes Servobetätigungs-Modul am Zapfhahn leicht montierbar und von ihm
demontierbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Betätigungsvorrichtung der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf dem Zapfhahn
ein als Steckaufnahme ausgebildeter Halter für das Stellglied sitzt, der einen
an eine Gasdruckleitung anschließbaren und mit einem
selbstschließenden Ventil ausgestatteten Anschluß aufweist, und daß
auf den Halter ein einen Betätigungskolben für das
Betätigungsglied des Zapfhahns und Verbindungskanäle bzw.
Verbindungskammern für das von dem Anschluß dem
Betätigungskolben zuzuführende Druckgas sowie ein in einem
Verbindungskanal bzw. einer Verbindungskammer liegendes, von
einem Schwenkhebel gegen die Kraft einer Feder zu öffnendes Ventil aufweisendes Gehäuse
derart aufsteckbar ist, daß im aufgesteckten Zustand das
selbstschließende Ventil in Offenstellung gehalten und der Eingang
der Verbindungskanäle mit dem Anschluß gasdicht verbunden
ist.
Bei der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung wird durch
Aufstecken des Gehäuses auf den Halter einerseits die
Verbindung zum Druckgasanschluß hergestellt und
andererseits der Betätigungskolben in seine für die
Betätigung des Betätigungsgliedes passende Position
gebracht. Durch einen einzigen Handgriff läßt sich also
die Betätigungsvorrichtung in die Betriebsstellung bringen.
Durch Betätigung des Schwenkhebels wird das in den
Verbindungskanälen bzw. Verbindungsräumen liegende Ventil
geöffnet und dem Betätigungskolben das Druckgas zugeführt,
der seinerseits das Betätigungsglied aus dessen
Schließstellung in die Offenstellung überführt, so daß das
unter Druck stehende Getränk über den Zapfhahn ausströmen
kann.
Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung umfaßt das
Gehäuse mehrere achsparallel nebeneinanderliegende,
topfförmige Kammern, die an einer Seite durch einen
gemeinsamen Deckel verschlossen sind und von
denen eine erste über einen Verbindungskanal direkt oder
indirekt über eine weitere Kammer mit dem Anschluß
verbundene Kammer den Ventilkörper des vom Schwenkhebel
betätigten Ventils und eine
zweite, mit der ersten Kammer oder einer vorgeordneten Kammer über eine Blende verbundene
Kammer den Betätigungskolben aufnimmt.
Ein derart ausgestaltetes Gehäuse ist kompakt im Aufbau,
läßt sich durch Spritzgießen leicht herstellen und erlaubt
die Montage von der offenen Seite aus. Spritztechnisch läßt
sich die Verbindung zwischen einzelnen Kammern auf
besonders einfache Art und Weise dadurch verwirklichen,
daß eine Aussparung, die an dem dem Deckel zugekehrten Rand
der Trennwand benachbarter Kammern vorgesehen ist, die
Verbindung zwischen den Kammern und/oder die Blende bildet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung läßt sich
nach Betätigung des Betätigungsgliedes durch den
Betätigungskolben der Kolben von dem ihn beaufschlagenden
Druck auf einfache Art und Weise dadurch entlasten, daß
im Verbindungskanal vom Ventil zu der Kammer des
Betätigungskolbens zwischen dem Ventilkörper des vom
Schwenkhebel gegen die Kraft einer stärkeren Feder zu öffnenden
Ventils und dem Schwenkhebel ein Stößel
angeordnet ist, der sich über eine schwächere Feder am Ventilkörper
abstützt und für den Ventilkörper einen weiteren Ventilsitz
eines Eingangs eines Entlüftungskanals bildet. Bei dieser
Ausgestaltung wird durch Dimensionierung der beiden
Federn
erreicht, daß das Druckgas
zuführende Ventil zuerst schließt und erst dann aus der
Kammer mit dem Betätigungskolben der Druck über den Stößel
abgebaut werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine an einem Zapfhahn angebrachte
Betätigungsvorrichtung im vertikalen
Axialschnitt A-A der Fig. 2 und
Fig. 2 die Betätigungsvorrichtung gemäß Fig. 1
im Horizontalschnitt nach der Linie B-B
der Fig. 1.
Ein in der Zeichnung strichpunktiert dargestellter Zapfhahn
1 weist einen Anschlußstutzen 2 auf, mit dem er an einer
Armatur einer Getränkeabfüllanlage anschließbar ist. Der
Zapfhahn 1 weist ferner ein gegen Federdruck schwenkbares
Betätigungsglied 3 auf, mit dem dieser aus der
Schließstellung in die Offenstellung überführbar ist.
Auf dem Anschlußstutzen 2 sitzt mit einem Ring 4 drehfest
eine Steckaufnahme 5, die einen Anschluß für eine
Gasdruckleitung aufweist. Der Anschluß besteht aus einem
Anschlußröhrchen 6, auf dem eine Gasdruckleitung aufsteckbar
ist, einem im Inneren der Steckaufnahme 5 ausgebildeten
Kanal 7 und einem selbstschließenden Ventil, das wiederum aus einem
von einer Feder 8 beaufschlagten Ventilkörper 9 und einem
Ventilsitz 10 besteht.
Die Steckaufnahme 5 weist seitliche Führungsstege 11, 12
auf, auf die ein Gehäuse 13 mit Führungsnuten 14, 15
aufsteckbar ist. Beim Aufstecken dringt ein als Stößel
ausgebildeter Verbindungskanal 16 in die Steckaufnahme 5
ein und hebt den Ventilkörper 9 von seinem Ventilsitz 10
ab, so daß das Druckgas über das Röhrchen 6, die Leitung
7, das selbstschließende Ventil 8, 9, 10 in den Verbindungskanal
16 gelangen kann.
Das Gehäuse 13 ist in mehrere achsparallel
zueinanderliegende, topfförmige Kammern aufgeteilt, die
an der dem Betätigungsglied 3 zugekehrten Seite mittels
eines gemeinsamen, mit Schrauben befestigbaren Deckels 17
dicht verschlossen sind. Der in der vertikalen Mittelebene
liegende Verbindungskanal 18 führt zu einer ebenfalls in der
mittleren Vertikalebene liegenden Kammer 19, die über eine
an dem dem Deckel 17 zugekehrten Rand der Trennwand 20 zur
benachbarten Kammer 21 ausgebildete Aussparung 20 a verbunden
ist. Die Kammer 21 ist ihrerseits mit einer weiteren Kammer
22 über eine kleine, als Blende wirkende Randaussparung 23
in der Trennwand 24 zwischen diesen Kammern 21, 22 verbunden.
In der Kammer 22 ist ein gegen die Kraft einer Feder 25 zu öffnendes Ventil (25, 26, 27) untergebracht, das
einen Ventilkörper 26 und
einen Ventilsitz 27 aufweist. Von der Kammer 22 geht ein
Verbindungskanal 28 aus, der über einen dazu quer
angeordneten Verbindungskanal 29 zu einer Kammer 30 führt,
in der ein an einer Feder 31 abgestützter Betätigungskolben
32 angeordnet ist, der mittels eines aus dem Gehäuse 13
herausgeführten Stößels 33 auf das Betätigungsglied 3
einwirkt.
In dem Verbindungskanal 28 ist ein Stößel 34 verschiebbar
angeordnet. Zwischen dem Ventilkörper 26 und dem Stößel 34
ist eine Rückstellfeder 35 angeordnet, deren Federkraft
geringer als die der Feder 25 ist. Der Stößel 34 ist
zwischen dem Verbindungskanal 29 und seinem aus dem
Gehäuse 13 herausgeführten Ende durch eine Ringdichtung
36 gegenüber der Innenwand des Verbindungskanals 28
abgedichtet. An seinem dem Ventilkörper 26 zugekehrten, an
der Innenwand anliegenden Ende weist der Stößel 34 an
seinem Umfang sich axial erstreckende Abflachungen 37 auf,
so daß der dem Ventilkörper 26 zugekehrte Raum und der im
Bereich des Verbindungskanals 29 liegende Raum des
Verbindungskanals 28 miteinander verbunden sind. Schließlich
erstreckt sich durch den Stößel 34 ein axialer Kanal 38. Der
dem Ventilkörper zugekehrte Eingang dieses Kanals 38
bildet für den Ventilkörper 26 einen weiteren Ventilsitz.
Der axiale Kanal 38 mündet in eine, einen Auslaß bildende
Querbohrung 39 außerhalb des Gehäuses 13. Zum Zwecke der
axialen Verschiebung wirkt auf das aus dem Gehäuse 13
herausgeführte Ende des Stößels 34 ein Arm 40 a eines in
einem Lagerbock 41 des Gehäuses 13 verschwenkbar gelagerten
zweiarmigen Schwenkhebels 40, dessen anderer Hebelarm 40 b von
Hand, insbesondere von einem Becher oder dergleichen, in den
ein Getränk abgefüllt werden soll, verschwenkt werden kann.
Der Hahn 1 einschließlich Gehäuse 13 ist von einer
kastenartigen aufsteckbaren Verkleidung 42 umschlossen.
Die Funktion der Betätigungsvorrichtung
ist folgende:
Bei dem auf der Steckaufnahme 5 aufgesteckten Gehäuse 13
ist das selbstschließende Ventil 8-10 geöffnet, so daß der Druck des
Druckgases in der Kammer 22 ansteht, denn der
Verbindungskanal 18 ist über die Kammern 19, 21 mit der
Kammer 22 verbunden, wobei die Verbindung zwischen den
Kammern 21 und 22 über die Blende 23 verwirklicht ist. Wird
nun durch Verschwenken des Hebels 40 der Stößel 34 in
Richtung des Ventilkörpers 26 verschoben, dann wird zunächst
die schwächere Feder 35 zusammengedrückt, so daß sich der
an der Stirnseite des Stößels 34 ausgebildete Ventilsitz
an der Stirnseite des Ventilkörpers 26 dichtend anlegt. Bei
weiterer Verschiebung wird der Ventilkörper 26 entgegen der Kraft der stärkeren Feder 25 von seinem
Ventilsitz 27 abgehoben, so daß das Druckgas in den
Verbindungskanal 28 und über den Verbindungskanal 29 in die
Kammer 30 strömen kann. Wegen der wirksamen Blende 23 ist
der Druckgasstrom aber gedrosselt, so daß der Kolben 32
nicht schlagartig, sondern sanft gegen das Betätigungsglied
3 bewegt wird. Ein Abströmen des Druckgases über den axialen
Kanal 38 in dem Stößel 34 ist nicht möglich, weil der Stößel
34 stirnseitig dicht am Ventilkörper 26 anliegt. Sobald aber
der Druck auf den Hebelarm 40 aufgehoben ist, wird durch die
Feder 25 der Ventilkörper 26 und der sich darauf abstützende
Stößel 34 zurückbewegt. In der ersten Phase dieser Bewegung
bleibt der Stößel 34 aber mit seiner Stirnseite noch dicht
am Ventilkörper 26 in Anlage. Erst wenn der Ventilkörper 26
seinen Ventilsitz 27 erreicht hat und kein weiteres Druckgas
mehr durchläßt, bewirkt die schwächere Feder 35 ein Abheben
des Stößels 34 vom Ventilkörper 26, wodurch der Eingang des
axialen Kanals 38 geöffnet wird. Das in der Kammer 30
enthaltene Druckgas kann dann über den Verbindungskanal 29
in den Verbindungskanal 28 und zwischen den Abflachungen 37
und der Innenwand des Verbindungskanals 28 in den dem
Ventilkörper 26 zugekehrten Raum des Stößels 34 und von hier
über dessen axialen Kanal 38 zu dessen Auslaß in die
Atmosphäre abströmen. Wegen dieser Druckentlastung kann die
Feder 31 den Kolben 32 mit seinem Stößel 33 in die
Ausgangslage zurückführen, so daß der Hahn wieder
verschlossen wird.
Claims (4)
1. Betätigungsvorrichtung für einen Zapfhahn (1) an
einer Getränkeabfüllanlage, bei der das Getränk in einem
Vorratsbehälter unter dem Druck eines Gases, insbesondere
Kohlensäure, steht und der Zapfhahn (1) mittels eines
gegen den Druck einer Feder verstellbaren
Betätigungsgliedes (3) aus der Schließstellung in die
Offenstellung überführbar ist, wobei das Betätigungsglied (3) des Zapfhahnes (1) von einem mit
Druckgas betriebenen Stellglied beaufschlagt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
Zapfhahn (1) ein als Steckaufnahme ausgebildeter Halter
(5) für das Stellglied sitzt, der einen an eine Gasdruckleitung
anschließbaren und mit einem selbstschließenden Ventil (8-10)
ausgestatteten Anschluß (6, 7) aufweist, und daß auf den
Halter (5) ein einen Betätigungskolben (32) für das
Betätigungsglied (3) des Zapfhahns (1) und
Verbindungskanäle bzw. Verbindungskammern
(16, 18, 19, 21, 22, 28, 29) für das von dem Anschluß (6, 7) dem
Betätigungskolben (32) zuzuführende Druckgas sowie ein in
einem Verbindungskanal bzw. einer Kammer (22) liegendes,
von einem Schwenkhebel (40) gegen die Kraft einer Feder (25) zu öffnendes Ventil
(25, 26, 27) aufweisendes Gehäuse (13) derart aufsteckbar
ist, daß im aufgesteckten Zustand das selbstschließende Ventil
(8-10) in Offenstellung gehalten und der Eingang der
Verbindungskanäle (16) mit dem Anschluß (6, 7) gasdicht
verbunden ist.
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (13) mehrere achsparallel nebeneinanderliegende
topfförmige Kammern (19, 21, 22, 30) umfaßt, die an einer
Seite durch einen gemeinsamen Deckel (17) verschlossen sind und von
denen eine erste, über einen Verbindungskanal (18) direkt
oder indirekt über eine weitere Kammer (19, 21) mit dem
Anschluß (6, 7) verbundene Kammer (22) den Ventilkörper
(26) des vom Schwenkhebel (40) betätigten
Ventils (25, 26, 27) und eine zweite, mit der
ersten Kammer (22) oder einer vorgeordneten Kammer (21)
über eine Blende (23) verbundene Kammer (30) den
Betätigungskolben (32) aufnimmt.
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Aussparung (20, 23), die an dem dem Deckel (17)
zugekehrten Rand der Trennwand (20, 24) benachbarter
Kammern (19, 21, 22) vorgesehen ist, die Verbindung
und/oder die Blende zwischen den benachbarten Kammern
(19, 21, 22) bildet.
4. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im
Verbindungskanal (28) vom Ventil (25, 26, 27) zu der Kammer
(30) des Betätigungskolbens (32) zwischen dem
Ventilkörper (26) des vom Schwenkhebel (40) gegen die Kraft einer stärkeren Feder (25) zu öffnenden
Ventils (25, 26, 27)
und dem Schwenkhebel (40) ein Stößel (34) angeordnet ist,
der sich über eine schwächere Feder (35) am Ventilkörper (26)
abstützt und für den Ventilkörper (26) einen weiteren
Ventilsitz eines Eingangs eines Entlüftungskanals (38)
bildet.
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