DE3904662A1 - Faseroptische koppelanordnung - Google Patents
Faseroptische koppelanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine faseroptische Koppelanordnung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung beruht darauf, daß mit einer geeignet dimen
sionierten Biegung eines Lichtwellenleiters in diesem ge
führtes Licht aus diesem auskoppelbar ist und z.B. über
eine abbildende Anordnung, z.B. eine Linse, einem Fotode
tektor, z.B. einer Halbleiter-Fotodiode, zugeleitet werden
kann.
Fig. 1 zeigt eine derartige Anordnung, bestehend aus einem
Lichtwellenleiter 1, z.B. einem Quarzglas-Lichtwellenlei
ter mit einem im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt,
einem lichtführenden Kern 2, einem diesen
umgebenden (Quarzglas-)Mantel 3 (Außendurchmesser z.B.
125 µm) und eine diesen umgebende Schutzschicht 4, z.B.
eine Kunststoff-Schutzschicht mit einer Dicke von ungefähr
50 µm. Der Lichtwellenleiter 1 besitzt einen im wesentli
chen geradlinigen Bereich 5, an den sich ein mit dem Krüm
mungsradius R gekrümmter Bereich 6 anschließt. In dem
Lichtwellenleiter 1 geführtes Licht 8 wird an der zwischen
dem geradlinigen Bereich 5 und dem gekrümmten Bereich 6
entstandenen Übergangsstelle 7 zum Teil als konusförmiges
Lichtbündel (austretendes Licht 9) ausgekoppelt.
Nach
C.M.Miller (Proceedings ECOC ′82, Cannes, Frankreich, S.
344-347) läßt sich das austretende Licht 9 mit Hilfe einer
gekrümmten und geschlitzten Glasröhre von ca. 1 mm
Durchmesser auf einen Photodetektor leiten. Nachteilig bei
dieser Lösung ist, daß nur etwa 30% des Lichtes zum
Photodetektor gelangen und der Photodetekor großflächig
(ca. 1×1 mm2) sein muß, was seine Brauchbarkeit, wegen der
hohen Kapazität von ca. 5 pF, auf Übertragungsraten unter
ca. 34 MBit/s einschränkt.
In der EP-A 02 09 329 wird vorgeschlagen, das austretende
Licht 9 mit einer Linse zu fokussieren, was die weitgehend
verlustfreie Einkopplung in einen weiteren Lichtwellenlei
ter oder einen kleinflächigen Photodetektor ermöglicht.
Die erforderlichen Krümmungsradien liegen z.B. für einen
typischen Monomode-Lichtwellenleiter (λ=1.3 µm,Feldradius
w o =4.8 µm) zwischen R=7 mm und R=4 mm, um zwischen 9%
und 40% der im Wellenleiter geführten Lichtleistung
auszukoppeln.
Dabei ist die ausgekoppelte Lichtleistung um so größer je
kleiner der Krümmungsradius R ist.
Derartig kleine Radien führen zu einer beträchtlichen Bie
gebeanspruchung des Lichtwellenleiters (Dehnung bzw. Stau
chung zwischen 0,9% u. 1,5%), der dieser nur standhält,
wenn er mit der erwähnten zusätzlichen transparenten
Kunststoff-Schutzschicht 4 von typischerweise 50 µm Dicke
versehen ist. Selbst dann ist ein Bruch des Lichtwellen
leiters nicht völlig auszuschließen. Üblicherweise werden
Lichtwellenleiter schon bei ihrer Herstellung mit einer
derartigen Schutzschicht 4 versehen. Allerdings hat die
Schutzschicht 4 bzgl. der Lichtauskopplung beträchtliche
Nachteile:
- 1. Wegen des größeren resultierenden Duchmessers ist die Strecke, nach der das austretende Licht 9 aus dem Lichtwellenleiter 1 austritt, nahezu verdop pelt. Dadurch wird die Kompaktheit und Stabilität der Koppelanordnung verschlechtert.
- 2. Wegen den nahezu immer vorhandenen Dickenschwan kungen und der Exzentrizität der Schutzschicht 4 besitzt der Ursprung des austretenden Lichts 9 eine laterale Positions-Unsicherheit 10 (Fig. 2), da die Lage des Lichtwellenleiters 1 in der Kop pelanordnung durch die Außenmaße der Schutzschicht 4 festgelegt ist und da die Schutzschicht 4 im allgemeinen eine schwankende Dicke besitzt. Soll das austretende Licht 9 z.B. mit einer Linse 11 auf einen kleinflächigen Photodetektor oder einen weiteren Lichtwellenleiter, der zum Photodetektor führt, fokussiert werden, so ist in der Regel eine aufwendige Justage erforderlich. Denn an der Stelle 12 entsteht ein nicht von vornherein genau lokalisierbares Bild der Lichtaustrittsstelle. Da die für Schutzschichten 4 verwendeten Kunststoffe bei Druck- u. Temperaturbeanspruchung zu langsamer plastischer Verformung neigen, ist die Langzeit stabilität der Koppelanordnung in nachteiliger Weise nicht vorherbestimmbar.
- 3. Damit in der Schutzschicht nur ein vernachlässig barer Teil des ausgekoppelten Lichts absorbiert wird, muß die Schutzschicht hochtransparent sein. Daher dürfen die in der Kabeltechnik derzeit übli chen Farbmarkierungen bei Biegekopplern nicht ver wendet werden.
Diese grundsätzlichen Schwächen weisen auch andere Varian
ten des Biegekopplers auf, wie sie z.B. in der US-PS-47 41 585
beschrieben werden. Biegeradien unter ca. 3 mm, die
erforderlich sind, um z.B. 60% bis 80% der geführten
Lichtleistung aus dem Lichtwellenleiter auszukoppeln, sind
wegen der Bruchgefahr des Lichtwellenleiters 1 auch bei
vorhandener Schutzbeschichtung nicht im zuverlässiger
Weise ausführbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gat
tungsgemäße Koppelanordnung dahingehend zu verbessern, daß
in kostengünstiger und zuverlässiger Weise eine reprodu
zierbare Ein- sowie Auskopplung von Licht bei einen Licht
wellenleiter möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Ein erster Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der
Anteil des auszukoppelnden Lichts in einem sehr weiten Be
reich einstellbar ist.
Ein zweiter Vorteil besteht darin, daß eine robuste und
langzeitstabile Koppelanordnung mit gleichbleibenden Kop
pelverhältnissen herstellbar ist.
Ein dritter Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das
ausgekoppelte Licht senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
eine gaußförmige Intensitätsverteilung besitzt, so daß
sehr gute optische Abbildungen möglich sind, z.B. beim An
koppeln weiterer Lichtwellenleiter und/oder weiterer opti
scher Anordnungen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf schematisch dargestellte Fig.
3 bis 6 näher erläutert.
Fig. 3 zeigt einen Lichtwellenleiter 1, z.B. einen Quarz
glas-Lichtwellenleiter mit einem lichtführenden Kern 2 und
einen diesen umgebenden Mantel 3, der einen Außendurchmes
ser von ungefähr 125 µm besitzt. Der Lichtwellenleiter 1
besitzt eine Übergangsstelle 7, an der Licht ausgekoppelt
werden soll und an welcher der Querschnitt des Lichtwel
lenleiters 1 verringert ist.
Dies ist möglich durch Einkerben mit Hilfe eines Schleif
prozess oder vorzugsweise durch lokales Erhitzen bis zum
Erweichen und anschließendem axialen Ausziehen zu einem
sogenannten "bikonischen Taper". Dieses Verfahren zur
Durchmesserreduzierung ist z.B. aus der Druckschrift D.T.
Cassidy et al, "Wavelength-dependent transmission of mono
mode optical fiber tapers", Appl. Opt. 24.S.945-946 (1985)
bekannt. Vorteilhafterweise erfolgt die Querschnittsredu
zierung auf 10% bis 50% des ursprünglichen Wertes des
Durchmessers. Die Länge L der konischen Bereiche 12 sollte
recht kurz sein, vorzugsweise in einem Bereich von 2D bis
4D liegen, wobei D den Außendurchmesser des Mantels 3 be
zeichnet.
In einem zweiten Verfahrensschritt wird der Lichtwellen
leiter 1 im Bereich der Übergangsstelle 7 bis zum Erwei
chen erhitzt und um den Knickwinkel 14 abgeknickt. Der
Knickwinkel 14 entsteht zwischen der Längsachse 15 des ge
radlinigen Bereiches und der Längsachse 16 des gekrümmten
Bereiches an der Übergangsstelle 7. Nach dem Abkühlen
bleibt diese Formänderung erhalten. Im Gegensatz zum
Biegekoppler ist der derart plastisch verformte Lichtwel
lenleiter 1 vorteilhafterweise weitgehend spannungsfrei.
Bei einem typischen Monomodwellenleiter (Lichtwellenlänge
λ=1.3 µm, Feldradius w o =4,8 µm) ist ein Winkel 14 zwi
schen 1 Grad und 4 Grad erforderlich, um zwischen 7% und
70% der im Wellenleiter geführten Lichtleistung auszukop
peln. Die Abstrahlung erfolgt überwiegend in einem einzi
gen Strahlungsmodus mit gaußförmigen Intensitätsverlauf in
der ursprünglichen Ausbreitungsrichtung mit einem Diver
genzwinkel α, der annähernd gegeben ist durch
α=λ/(π×w o ×n), wobei n die Brechzahl des Wellenleitermate
rials ist (bei Quarzglas ist n=1.46).
Dieses Verhalten ist überraschend und vorteilhafterweise
für genaue Abbildungen nutzbar.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel, bei welchem die Verringerung
des Querschnittes des Lichtwellenleiters 1 an der Über
gangsstelle 7 durch einen Schleif- und/oder Ätzvorgang er
folgte.
Gemäß Fig. 5 kann das austretende Licht 9 durch eine ab
bildende Anordnung 17, z.B. eine Gradientenstablinse, auf
einen kleinflächigen Photodetektor oder einen weiteren
Lichtwellenleiter 18 fokussiert werden. Damit die gesamte
abgestrahlte Lichtleistung aus dem Lichtwellenleiter 1
austritt, ist es notwendig, den Raum zwischen Austritt
fläche an dem Lichtwellenleiter 1 und der Eintrittsfläche
an der abbildenden Anordnung 17 mit einem transparenten
Medium 19, z.B. einem Silicongel, auszufüllen, dessen
Brechzahl der des Wellenleiters entspricht. Weiter ist es
zweckmäßig, den Wellenleiter hinter der Querschnittsredu
zierung mit einem Radius R zu krümmen, der so groß ist,
daß keine weitere Abstrahlung auftritt. Bei einem typi
schen Monomodewellenleiter muß R 8 mm betragen. Hierdurch
kann der Abstand zwischen Übergangsstelle 7 und abbilden
der Anordnung 17 reduziert werden, was die Stabilität und
Kompaktheit der Koppelanordnung erhöht.
Weiterhin ist es möglich, z.B. ein Kunststoffteil mit ent
sprechend geprägten Vertiefungen zu verwenden, in welche
der Lichtwellenleiter 1 sowie zumindest die abbildende An
ordnung 17 eingelegt und dort möglicherweise befestigt
werden, z.B. durch Kleben.
Die beschriebene Koppelanordnung kann auch in umgekehrter
Lichtrichtung betrieben werden, d.h. ein auf die Über
gangsstelle 7 fokussiertes Strahlenbündel wird an der
Übergangsstelle 7 zu einem gewissen Anteil in vom Licht
wellenleiter 1 geführtes Licht umgewandelt. Dieser Sach
verhalt ist in Fig. 5 durch Doppelpfeile dargestellt.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel, bei welchem die anhand der Fig.
3 bis 5 beschriebenen Anordnungen verwendet werden um in
einem Lichtwellenleiter 1, z.B. einem optischen (Lichtwel
lenleiter-)Datenbus, das von optischen Sendern 20 ausge
sandte modulierte Licht in den Lichtwellenleiter 1 einzu
koppeln und/oder in diesem geführtes Licht auszukoppeln
und einem optoelektrischen Empfänger 21 zuzuführen.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele
beschränkt, sondern sinngemäß auf weitere anwendbar. Bei
spielsweise ist es möglich, als Lichtwellenleiter 1 einen
Kunststofflichtwellenleiter oder einen sogenannten (Glas
oder Kunststoff-) Multimode-Gradientenlichtwellenleiter zu
verwenden.
Claims (10)
1. Faseroptische Koppelanordnung, zumindest bestehend aus
einem Lichtwellenleiter mit einem im wesentlichen geradli
nigen Bereich sowie einem daran anschließenden gekrümmten
Bereich, der einen Krümmungsradius besitzt derart, daß in
dem geradlinigen Bereich geführtes Licht in dem gekrümmten
Bereich zumindest teilweise aus dem Lichtwellenleiter aus
koppelbar ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß zwischen dem geradlinigen Bereich (5) und dem gekrümmten Bereich (6) eine Übergangsstelle (7) vorhanden ist, an welcher Licht auskoppelbar ist und an welcher eine derartige plastische Verfor mung des Lichtwellenleiters (1) vorhanden ist,
- - daß dort die Längsachsen (15, 16) des geradlinigen und des gekrümmten Bereichs ein Knickwinkel (14) kleiner als 20° bilden.
2. Faseroptische Koppelanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (1) zumindest an
der Übergangsstelle (7) zusätzlich einen verringerten
Querschnitt besitzt.
3. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der verrin
gerte Querschnitt durch einen Schleif- und/oder Ätzvorgang
entstanden ist.
4. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der verrin
gerte Querschnitt des Lichtwellenleiters durch Erhitzen
und axiales Ausziehen zu einem bikonalen Taper entstanden
ist.
5. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der verrin
gerte Querschnitt auf einer Länge vorhanden ist, die in
einem Längenbereich von 2D bis 4D liegt, wobei D den
Außendurchmesser des Mantels des Lichtwellenleiters be
zeichnet.
6. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Licht
wellenleiter (1) einen im wesentlichen kreisförmigen Quer
schnitt besitzt und aus Glas besteht.
7. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Licht
wellenleiter (1) als Monomode-Lichtwellenleiter ausgebil
det ist.
8. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an die Über
gangsstelle (7) eine abbildende Anordnung (17) angekoppelt
ist, so daß an der Übergangsstelle (7) austretendes Licht
(9) in einen weiteren Lichtwellenleiter (18) und/oder in
eine optische Anordnung einkoppelbar ist und/oder daß aus
dem weiteren Lichtwellenleiter (18) und/oder der optischen
Anordnung austretendes Licht an der Übergangsstelle (7) in
den Lichtwellenleiter (1) einkoppelbar ist.
9. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die optische
Anordnung mindestens ein elektrooptisches und/oder opto
elektrisches Halbleiterbauelement enthält.
10. Faseroptische Koppelanordnung nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der Lichtwellenleiter (1) als Bestandteil eines optischen
Nachrichtenübertragungssystems ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3904662A DE3904662A1 (de) | 1989-02-16 | 1989-02-16 | Faseroptische koppelanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3904662A DE3904662A1 (de) | 1989-02-16 | 1989-02-16 | Faseroptische koppelanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3904662A1 true DE3904662A1 (de) | 1990-08-23 |
Family
ID=6374217
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3904662A Withdrawn DE3904662A1 (de) | 1989-02-16 | 1989-02-16 | Faseroptische koppelanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3904662A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4028790C1 (de) * | 1990-09-11 | 1992-02-06 | Ant Nachrichtentechnik Gmbh, 7150 Backnang, De | |
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US6081639A (en) * | 1996-08-09 | 2000-06-27 | Kabushiki Kaisha Toyota Chuo Kenkyusho | Optical branching devices |
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-
1989
- 1989-02-16 DE DE3904662A patent/DE3904662A1/de not_active Withdrawn
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