DE3903148A1 - Antrieb fuer gurtstrammer - Google Patents
Antrieb fuer gurtstrammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurtaufroller
mit Strammvorrichtung bestehend aus einem im Auslösefall
aktivierten Antrieb, der mit räumlichem Bezug zur
Gurtaufwickelwelle des Gurtaufrollers angeordnet und
im Auslösefall über eine Kupplung mit dieser verbindbar
ist, wobei an einer angetriebenen Scheibe ein Sperrglied
exzentrisch gelagert ist, welches im Auslösefall radial
bis zum Eingriff in eine Verzahnung eines mit der
Gurtaufwickelwelle verbundenen Kupplungsteiles aus
schwenkt.
Ein Sicherheitsgurtaufroller der vorgenannten Gattung
ist in der DE-OS 34 07 378 beschrieben; danach ist
als Antriebsvorrichtung für die Gurtaufwickelwelle
ein Seiltrieb vorgesehen, bei welchem ein auf einer
Seilscheibe aufgewickeltes Seil durch die lineare
Bewegung eines mit dem Seil verbundenen Kolbens in
einem Zylinder das Seil von der Seilscheibe abgezogen
und somit die Seilscheibe in Drehung versetzt wird.
Die Kopplung der Seilscheibe mit der Gurtaufwickelwelle
geschieht dabei über ein an der Seilscheibe gelagertes,
aufgrund der wirkenden Trägheitskräfte radial ausschwenk
bares Sperrglied, das in Eingriff mit einer Verzahnung
einer wellenfesten Kupplungsscheibe gerät, wodurch
eine kraft- und drehmomentübertragende Verbindung
zwischen der Seilscheibe und der Gurtaufwickelwelle
hergestellt ist.
Mit der bekannten Anordnung ist der Nachteil verbunden,
daß während des gesamten, durch die Drehung der Seil
scheibe festgelegten Strammweges die Zufuhr an Antriebs
energie auf dem Kolben andauern muß, da bei Nachlassen
der Antriebsenergie bzw. bei deren Verbrauch der Kolben
die Seilscheibe nicht mehr in Drehung hält, so daß
die vorgeschriebene Strammwirkung mit Aufwickeln einer
vorgegebenen Länge an Gurtband auf der Gurtaufwickel
welle nicht erreicht wird. Hieraus ergibt sich der
Nachteil, daß der Antrieb für die Seilscheibe ver
gleichsweise groß baut, weil ein dem Einzug an Gurt
band entsprechender Kolbenweg im Bereich des Antriebes
vorgesehen werden muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Sicherheitsgurtaufroller mit Strammvorrichtung der
eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß die
antriebsseitigen Abmessungen zur Erreichung des Stramm
weges verringert sind.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen
aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser
Beschreibung vorangestellt sind.
Die Erfindung beinhaltet den Grundgedanken, daß die
Scheibe als von dem Antrieb in Drehung zu versetzende
Massenschwungscheibe ausgebildet ist. Hiermit ist
der Vorteil verbunden, daß der Schwungscheibe nunmehr
nur noch auf kurzem Wege ein ausreichendes Maß an
kinetischer Energie vermittelt werden muß, so daß
sich die Schwungscheibe auch bei nachlassender bzw.
fortfallender Antriebsenergie weiter dreht und so
den Einzug des Gurtbandes in den Gurtaufroller über
den vorgegebenen Strammweg von beispielsweise
100-140 mm sicherstellt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
geht von der Ausbildung des Antriebs als gasdruckbe
tätigte Zylinder-Kolben-Einheit aus und sieht dafür
vor, daß der Kolben über eine Pleuelstange mit der
Schwungscheibe verbunden ist, so daß die lineare Kolben
bewegung in eine Drehbewegung der Schwungscheibe umge
setzt wird. Hiermit ist der Vorteil verbunden, daß
der Kolbenweg der Schwungscheibe baumäßig überlagert
sein kann, sich vorzugsweise über den Durchmesser
der Schwungscheibe erstreckt, so daß kleine Baugrößen
einer derartigen Antriebsvorrichtung für die Stramm
vorrichtung sich ergeben. In diesem Zusammenhang ist
nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorge
sehen, daß die Pleuelstange an dem Kurbelzapfen der
Schwungscheibe angreift, wobei der Kurbelzapfen in
Ruhestellung der Schwungscheibe um einige Winkelgrade
in Drehrichtung der Schwungscheibe versetzt hinter
dem oberen Totpunkt des Kolbens steht. Da der Kurbel
zapfen mit einem geringeren Radius zum Mittelpunkt
der Schwungscheibe als deren Außenradius an dieser
angeordnet ist, kann auch hierdurch der erforderliche
Kolbenweg verringert werden, über den die Schwungscheibe
in Drehung zu versetzen ist.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
erfolgt der Antrieb der Schwungscheibe über den Kolben
über einen Drehwinkel von ungefähr 180 Grad, wobei
die Masse der Schwungscheibe so groß gewählt ist,
daß die Schwungscheibe noch nach Erreichen des unteren
Totpunktes durch den Kolben um eine volle Umdrehung
weiterläuft, dabei die Gurtaufwickelwelle entsprechend
mitdreht und somit den erforderlichen Strammweg bewirkt.
In dem Zylinder sind erfindungsgemäß oberhalb der
unteren Totlage des Kolbens Überströmbohrungen in
der Zylinderwandung angeordnet, über welche das Rest
gas nach Erreichen des unteren Totpunktes durch den
Kolben abströmt, damit der von dem weiterdrehenden
Schwungrad dem Kolben vermittelten Aufwärtsbewegung
in den Zylinder kein Widerstand entgegengesetzt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die bevorzugte Antriebsweise
für das Schwungrad mittels einer Kurbelübertragung
beschränkt, vielmehr kann auch der Kolben über ein
Antriebsseil die Schwungscheibe über einen entsprechend
kurzen Weg in Drehung versetzen, wobei auch hierbei
die Antriebsenergie nur über einen gegenüber dem Stramm
weg stark verminderten Antriebsweg wirkt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er
findung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben
wird. Es zeigen:
Fig. 1 einen Gurtaufroller mit Strammvorrichtung
im Längsschnitt,
Fig. 2 den Gurtaufroller in einem antriebsseitigen
Querschnitt.
Ein Gurtaufroller 10 weist an seiner der sogenannten
Systemseite 11 mit gurtband- und fahrzeugsensitiver
Blockiervorrichtung gegenüberliegenden Seite eine
an seinem dort gelegenen Gehäuseschenkel 12 angeordnete
Antriebsvorrichtung 13 für die Strammung des Gurt
bandes 14 durch Aufwickeln desselben auf die Gurtauf
wickelwelle 15 auf. Die Systemseite 11 ist nicht Gegen
stand der hier vorliegenden Erfindung; insoweit wird
auf ihre Ausbildung und die Funktion der zu ihr ge
hörigen Einzelteile nicht weiter eingegangen.
Die Antriebsvorrichtung 13 weist zunächst einen Gas
generator 16 auf, der an einen Zylinder 17 mit einem
darin geführten Kolben 18 angeschlossen ist. An einem
mit dem Gehäuseschenkel 12 des Gurtaufrollers 10 fest
verbundenen Antriebsgehäuse 19 ist eine Massenschwung
scheibe 20 drehbar gelagert, die auf ihrer auswärts
gelagerten Fläche einen Kurbelzapfen 21 trägt, an
dem eine mit dem Kolben 18 verbundene Pleuelstange
22 angreift. Die Schwungscheibe 20 ist in ihrer Ruhe
stellung über Scherstifte 23 an dem Antriebsgehäuse
19 so festgelegt, daß der Kurbelzapfen 21 um einige
Winkelgrade in der vorgesehenen Drehrichtung der
Schwungscheibe 20 versetzt hinter dem oberen Totpunkt
des Kolbens 18 steht.
Wie sich insbesondere aus Fig. 2 entnehmen läßt,
sind im Zylinder 17 oberhalb der unteren Totlage des
Kolbens 18 Überströmbohrungen 24 angeordnet.
Aus Fig. 1 ergibt sich noch eine teilweise Ansicht
des an der der Gurtaufwickelwelle 15 zugekehrten Seite
der Schwungscheibe 20 gelagerten Sperrgliedes 25 sowie
der damit zusammenwirkenden Verzahnung 26, die ihrerseits
an einem mit der Gurtaufwickelwelle 15 zusammengefügten
Bauteil ausgebildet ist. Hinsichtlich des Zusammen
wirkens dieser Bauteile im Sinne einer Kupplung von
Schwungscheibe 20 und Gurtaufwickelwelle 15 wird auf
die DE-OS 34 07 378 im einzelnen Bezug genommen.
Die hier als Gegenstand der Erfindung zu nennende
Antriebsvorrichtung für den Strammvorgang arbeitet
folgendermaßen: Nach dem vorzugsweise elektrischen
Auslösen des Gasgenerators 16 treiben die daraus strömen
den Gase den Kolben 18 im Zylindergehäuse 17 von der
aus Fig. 1 ersichtlichen oberen Totlage nach unten;
durch diese lineare Kolbenbewegung wird über die Pleuel
stange 22 und den Kurbelzapfen 21 die Schwungscheibe
20 entgegen der Gurtauszugsrichtung in Drehung versetzt
und angetrieben, wobei die Schwungscheibe 20 sich
mit Beginn ihrer Drehbewegung an den Scherstiften
23 vom Antriebsgehäuse 19 löst.
Der Antrieb der Schwungscheibe 20 durch den Kolben
18 mit Pleuelstange 22 erfolgt über einen Drehwinkel
von ca. 180 Grad, bis der Kolben 18 seine untere Tot
lage in dem Zylindergehäuse 17 erreicht hat; in dieser
Stellung werden - wie aus Fig. 2 ersichtlich - Über
strömbohrungen 24 frei, durch welche das überschüssige
Gas aus dem Zylindergehäuse 17 entweichen kann, damit
bei der nun aufgrund der Eigendrehung der Schwungscheibe
20 erzeugten Bewegung des Kolbens 18 in Richtung seiner
oberen Totlage kein Gegendruck durch etwa überschüssiges
Gas ansteht.
Durch die schlagartig in Rotation versetzte Schwungscheibe
20 wird das an der Schwungscheibe gelagerte und in
seine Ruhestellung federbelastete Sperrglied 25 radial
zum Auslenken in die Innenverzahnung 26 eines mit
der Gurtaufwickelwelle 15 verbundenen Bauteiles gebracht,
so daß über diese Kupplungsverbindung die Drehbewegung
der Schwungscheibe 20 auf eine gleichsinnige Drehbewegung
der Gurtaufwickelwelle 15 übertragen wird. Aufgrund
der kinetischen Energie der Schwungscheibe 20 dreht
sich diese über den Antriebsbereich von etwa 180 Grad
hinaus um noch eine volle Umdrehung weiter, so daß
somit der erforderliche Strammweg bezüglich des Gurt
bandes 14 erreicht ist.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungs
beispiel beschränkt; durch eine geänderte Anordnung
von Gasgenerator und Antriebszylinder kann eine weitere
Reduzierung der Baumaße für die Antriebsvorrichtung
13 erreicht werden; weiterhin sind andere Alternativen
mit als Gegenstand der Erfindung anzusehen, durch
welche die Schwungscheibe 20 in eine anfängliche Drehung
versetzt wird; beispielsweise seien hierzu eine turbinen
artige Ausbildung der Schwungscheibe oder aber auch
die Vermittlung der Rotationsenergie über einen Seil
trieb genannt, wobei bei letzterem nur eine kurze
Seillänge auf der Schwungscheibe 20 aufgewickelt sein
müßte.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan
sprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen
barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen
können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
untereinander für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Claims (8)
1. Sicherheitsgurtaufroller mit Strammvorrichtung
bestehend aus einem im Auslösefall aktivierten
Antrieb, der mit räumlichem Bezug zur Gurtauf
wickelwelle des Gurtaufrollers angeordnet und
im Auslösefall über eine Kupplung mit dieser ver
bindbar ist, wobei an einer angetriebenen Scheibe
ein Sperrglied exzentrisch gelagert ist, welches
im Auslösefall radial bis zum Eingriff in eine
Verzahnung eines mit der Gurtaufwickelwelle ver
bundenen Kupplungsteiles ausschwenkt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scheibe als von dem An
trieb (16, 17, 18) in Drehung zu versetzende Massen
schwungscheibe ausgebildet ist.
2. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 1, wobei
der Antrieb als gasdruckbetätigte Zylinder-Kolben-
Einheit ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (18) über eine Pleuelstange (22)
mit der Schwungscheibe (20) verbunden ist.
3. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pleuelstange (22) an einem
Kurbelzapfen (21) an der Schwungscheibe (20) an
greift, wobei der Kurbelzapfen (21) in Ruhestellung
der Schwungscheibe (20) um einige Winkelgrade
in Drehrichtung der Schwungscheibe (20) versetzt
hinter dem oberen Totpunkt des Kolbens (18) steht.
4. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbelzapfen
(21) mit einem geringeren Radius zum Mittelpunkt
der Schwungscheibe (20) als deren Außenradius
an dieser angeordnet ist.
5. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Weg des
Kolbens (18) zwischen oberem und unterem Totpunkt
des Zylinders (17) einem Drehwinkel des Kurbel
zapfens (21) von 180 Grad entspricht.
6. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
der unteren Totlage des Kolbens (18) im Zylinder
(17) Überströmbohrungen (24) in der Zylinderwandung
angeordnet sind.
7. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwung
scheibe (20) über Scherelemente (23) in ihrer
Ruhelage gehäusefest festgelegt ist.
8. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 2 oder
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwungscheibe
(20) mit dem Kolben (18) über ein Antriebsseil
verbunden ist.
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