DE4429731A1 - Getriebe zum Übertragen der Antriebsbewegung eines Gurtstrafferantriebs auf eine Gurtspule eines Sicherheitsgurtaufrollers - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Getriebe zum Übertragen der Antriebsbewegung eines Gurtstrafferantriebs auf eine Gurtspule eines Sicherheitsgurtaufrollers. Aus der EP 0 582 096 A1 ist ein Getriebe bekannt, mit dem die Linearbewegung eines Gurtstrafferantriebs über ein ins Schnelle übersetzendes Zahnradgetriebe trieb­ schlüssig mit der Gurtspule des Gurtaufrollers kup­ pelbar ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Getriebe der ein­ gangs genannten Art zu schaffen, das mit dem Gurt­ strafferantrieb in kompakter Bauweise kombinierbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Durch die Ausbildung des Getriebes als Umlaufgetrie­ be, insbesondere Planetengetriebe mit einem ortsfest angeordneten Hohlrad und wenigstens einem Planeten­ rad, auf das der Gurtstrafferantrieb wirkt, sowie mit einem Sonnenrad, das mit der Gurtspule drehfest ver­ bunden oder kuppelbar ist, läßt sich ein kompakter Aufbau erreichen bei der Kraft- und/oder Bewegungs­ übertragung vom Gurtstrafferantrieb auf die Gurtspule des Gurtaufrollers.

In vorteilhafter Weise kann durch das wenigstens eine angetriebene Planetenrad das für den Strammantrieb der Gurtwelle erforderliche Drehmoment erzeugt wer­ den. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß das Hohl­ rad mit einer Innenverzahnung ausgebildet ist, in die das wenigstens eine als Zahnrad ausgebildete Plane­ tenrad eingreift. Bei der Drehmomenterzeugung stützt sich das Planetenrad am ortsfest vorgesehenen Hohlrad ab und überträgt mit seiner Verzahnung auf das Son­ nenrad, welches im Getriebe das Abtriebsrad bildet, das für den Gurtspulenantrieb erforderliche Drehmo­ ment.

Für den Fall, daß das Sonnenrad mit der Gurtspule drehfest verbunden ist, wird in bevorzugter Weise für das als Zahnrad ausgebildete Planetenrad ein härteres Material verwendet als für das Sonnenrad, wobei die Verzahnung am Planetenrad sich für den Antrieb in das Material des Sonnenrades einschneidet. Wenn das Getriebe an die Gurtspule ankuppelbar ist, können herkömmliche Kupplungen verwendet werden. Es ist je­ doch auch möglich, eine druckbetätigte Kupplung zu verwenden, wie sie in der DE 44 18 438 A1 beschrieben ist. Eine derartige Kupplung bietet sich insbesondere dann an, wenn der Gurtstrafferantrieb pyrotechnisch arbeitet und als Antriebsmittel ein von einem Gasge­ nerator erzeugtes Treibgas bildet. Dieses Treibgas kann dann zur Betätigung der in der DE 44 18 438 A1 beschriebenen Kupplung verwendet werden.

Es können auch zwei oder mehr Planetenräder, die über eine Koppel, beispielsweise sternförmige Koppel, mit­ einander verbunden sind, verwendet werden.

Für den Antrieb des Planetenrades bzw. der mehreren Planetenräder eignet sich ein Antriebskolben, der das Planetenrad auf seiner Umlaufbahn anschiebt. Der An­ triebskolben kann durch ein pyrotechnisch erzeugtes Treibgas angetrieben werden. Bei mehreren Planetenrä­ der kann jedem Planetenrad ein Antriebskolben zuge­ ordnet sein.

Es ist jedoch auch möglich, das Planetenrad bzw. die Planetenräder an einem drehbaren Antriebsteil zu la­ gern, das durch den Gurtstrafferantrieb um eine Achse beim Strammantrieb gedreht wird. Es kann sich hierbei um eine Scheibe handeln, an der ein oder in gleichmä­ ßigem Winkelabstand voneinander mehrere Planetenräder gelagert sind.

Es kann auch ein Planetenrad verwendet werden, das an einem Flügel eines Drehkolbens, wie er beispielsweise aus der DE-AS 22 62 889 bekannt ist, gelagert ist bzw. mit dem Drehkolben in Antriebsverbindung steht.

Das Umlaufgetriebe besitzt insbesondere eine Überset­ zung ins Schnelle. Beim Normalbetrieb des Gurtaufrol­ lers wird das Planetenrad in einer nichtangetriebenen Ruheposition gehalten, in der es von der Gurtwelle entkoppelt ist. Dies kann in der Weise geschehen, daß die beispielsweise durch Druck betätigte Kupplung ausgerückt ist oder daß das als Zahnrad ausgebildete Planetenrad außer Eingriff mit dem Sonnenrad gehalten wird und beim Beginn der Antriebsbewegung tangential mit dem Sonnenrad in Eingriff gebracht wird.

Anhand der Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel; und

Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel.

Das in der Fig. 1 dargestellte Getriebe zum Über­ tragen der Antriebsbewegung bzw. Antriebskraft eines Gurtstrafferantriebs auf eine Gurtspule eines Sicher­ heitsgurtaufrollers ist als Umlaufgetriebe, insbeson­ dere Planetengetriebe, ausgebildet. Es besitzt ein Hohlrad 2, das in das Getriebegehäuse integriert sein kann. Dieses Hohlrad ist ortsfest am Rahmen des Gurt­ aufrollers oder am Fahrzeugaufbau befestigbar. An seiner Innenseite besitzt das Hohlrad 2 eine Verzah­ nung 9. Mit der Verzahnung 9 ist ein Planetenrad 1 in Eingriff bringbar. Beim dargestellten Ausführungsbei­ spiel können zwei Planetenräder 1 vorgesehen sein. Die beiden Planetenräder 1 besitzen einen Winkelab­ stand von 180° voneinander. Die beiden Planetenräder können durch eine Koppel 4 miteinander verbunden sein. Die beiden Planetenräder 1 befinden sich in ihrer Ruheposition und werden beim Strammantrieb in strichliert dargestellte Endposition bewegt.

Der dritte Bestandteil des Planetengetriebes wird von einem Sonnenrad gebildet. Dieses Sonnenrad 3 kann drehfest mit der Gurtspule des Gurtaufrollers verbun­ den sein. Es ist jedoch auch möglich, zwischen dem Sonnenrad 3 und der Gurtspule eine Kupplung vorzuse­ hen, wie sie beispielsweise in der DE 43 27 134 A1 oder in der DE 44 18 438 A1 beschrieben ist.

Die Umfangsfläche des Sonnenrades 3 kann eine Außen­ verzahnung aufweisen, in die das Planetenrad 1 mit seiner Verzahnung in Eingriff kommen kann. Es ist jedoch auch möglich, das Material des Sonnenrades 3 aus einem weicheren Material herzustellen als das Planetenrad 1, so daß die Verzahnung des Planetenra­ des 1 sich in das Material an der Oberfläche des Son­ nenrades 3 für die Drehmomentübertragung einschneiden kann.

Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei­ spiel erfolgt der Antrieb des Planetenrades 1 bzw. der beiden Planetenräder mit Hilfe eines Antriebskol­ bens 5, der von einem Gurtstrafferantrieb 6 angetrie­ ben wird. Der Gurtstrafferantrieb 6 kann als Gasgene­ rator ausgebildet sein, der über einen Treibgaskanal 10 den Kolben 5 antreibt. Der Kolben 5 ist über eine Schubeinrichtung 11 mit der Planetenradachse verbun­ den und schiebt das Planetenrad 1 entlang seiner kreisförmigen Umlaufbahn bis zur strichliert darge­ stellten Endstellung. Durch die Schubbewegung und den Zahneingriff in die Verzahnung 9 des ortsfesten Hohl­ rades 2 erzeugt das Planetenrad 1 ein Drehmoment, welches auf das Sonnenrad 3 und auf die drehfest oder über die Kupplung verbundene Gurtspule.

Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbei­ spiel ist das Planetenrad 1 an einem drehbaren An­ triebsteil 7 gelagert. Das drehbare Antriebsteil 7 kann einen Flügel 12 aufweisen, an welchem das Plane­ tenrad 1 gelagert ist bzw. mit welchem das Planeten­ rad 1 verbunden ist. Der Flügel 12 und das drehbare Antriebsteil 7 können als Flügelrad oder Drehkolben ausgebildet sein. Der Gurtstrafferantrieb 6 kann ebenfalls von einem Gasgenerator gebildet sein, des­ sen Treibgaskanal in einen Expansionsraum 13 mündet. Die im Expansionsraum 13 auf den Flügel 12 wirkenden Treibgase treiben das drehbare Antriebsteil 7 um sei­ ne Achse 8, so daß das Planetenrad 1 im Uhrzeigersinn auf seiner kreisförmigen Umlaufbahn bewegt wird. Die Drehmomenterzeugung und die Übertragung des erzeugten Drehmomentes auf die Gurtspule erfolgt in der glei­ chen Weise wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1.

Claims (9)

1. Getriebe zum Übertragen der Antriebsbewegung eines Gurtstrafferantriebs auf eine Gurtspule eines Sicherheitsgurtaufrollers, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe als Umlaufgetriebe mit einem Hohlrad (2), wenigstens einem Planetenrad (1) und einem Sonnenrad (3) ausgebildet ist, daß das Hohlrad (2) ortsfest angeordnet ist, daß das wenigstens eine Planetenrad (1) durch den Gurt­ strafferantrieb (6) angetrieben ist und daß das Sonnenrad (3) mit der Gurtspule drehfest verbun­ den oder kuppelbar ist.

2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß durch das wenigstens eine angetriebene Planetenrad (1) das für den Strammantrieb der Gurtwelle erforderliche Drehmoment erzeugt wird.

3. Getriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens zwei Planetenräder (1) über eine Koppel (4) miteinander verbunden sind.

4. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Planetenrad (1) von einem Antriebskolben (5) des Gurtstrafferantriebs (6) auf seiner Umlaufbahn angetrieben wird.

5. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Planetenrad (1) an einem drehbaren Antriebsteil (7) gelagert ist, das durch den Gurtstrafferan­ trieb (6) um eine Achse (8) gedreht wird.

6. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß das Umlaufgetriebe eine Übersetzung ins Schnelle aufweist.

7. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, das wenigstens eine Plane­ tenrad (1) in seiner nichtangetriebenen Position von der Gurtwelle entkoppelt ist.

8. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Planetenrad (1) in seiner nichtangetriebenen Position vom Sonnenrad (3) entkoppelt ist.

9. Getriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß das Sonnenrad (3) aus weicherem Material besteht als das wenigstens eine als Zahnrad ausgebildete Planetenrad (1).