DE19545795C1 - Pyrotechnische Antriebsvorrichtung mit Überdrucksicherung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine pyrotechnische Antriebsvorrichtung für ein Sicherheitsgerät wie Strammvorrichtung oder dergleichen mit einem in einem Führungsrohr beweglichen Antriebsmittel und mit einem in einer mit dem Führungsrohr verbundenen Gasgeneratoraufnahme angeordneten und im Auslösefall aktivierbaren Gasgenerator zur Erzeugung von auf das Antriebsmittel einwirkendem und dieses im Führungsrohr vorantreibenden Gas.

Eine pyrotechnische Antriebsvorrichtung mit den vorgenannten Merkmalen ist beispielsweise in der DE 39 03 148 C2 beschrieben; derartige Antriebsvorrichtungen kommen insbesondere bei Strammeinrichtungen für Sicherheitsgurte zum Einsatz, die entweder an dem Gurtband angreifen oder zur Strammbewegung eines Verankerungsteils für ein Gurtschloß eingerichtet sind oder über eine geeignete Kupplung auf die Gurtaufwickelwelle eines zugeordneten Sicherheitsgurtauf­ rollers einwirken; bei der in der gattungsbildenden DE 39 03 148 C2 beschriebenen Antriebsvorrichtung für eine Strammeinrichtung ist das Zusammenwirken mit einem Gurtaufroller gegeben. Die bekannte Antriebsvorrichtung weist einen in einem Abschnitt eines Zylinders als Gasgeneratoraufnahme angeordneten Gasgenerator auf, der im Auslösefall Gase freisetzt, die einen in dem Zylinder als Führungsrohr angeordneten Kolben als Antriebsmittel vorantreiben.

Mit der gattungsgemäßen Antriebsvorrichtung ist der Nachteil verbunden, daß bei einem nicht auszuschließenden Verkeilen oder Verklemmen des Kolbens in dem Führungsrohr sich in dem zwischen Kolben und Gasgenerator befindlichen Abschnitt des Führungsrohres ein Überdruck aufbaut, der zu einer Zerstörung des Führungsrohres beziehungsweise der Gasgeneratoraufnahme mit einem Loslösen von Teilchen an der Bruchstelle führen kann.

Soweit in der US-PS 5 450 723 ein Sicherungsmittel zum Festsetzen des Antriebskolbens am offenen Ende des als Führungsrohr dienenden Zylinders vorgesehen ist, soll der vorgeschlagene plastisch verformbare Sicherungseinsatz ein Herausfliegen des Kolbens aus dem Zylinder bei Überbeanspruchung, beispielsweise auch bei Überdruck, verhindern. Eine Zerstörung des Führungsrohres durch gegebenenfalls entstehenden Überdruck kann jedoch mit dieser Maßnahme nicht verhindert werden.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit einer gattungsgemäßen Antriebsvorrichtung durch Anordnung einer wirksamen und einfach herzustellenden Überdrucksicherung zu verbessern.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Inhalt des Patentanspruches, welcher dieser Beschreibung nachgestellt ist.

Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß der Gasgenerator mit einer ihn einschließenden Gasgeneratorhülse versehen und die Gasgeneratorhülse in der Gasgeneratoraufnahme der Antriebsvorrichtung fixiert ist und daß die Gasgeneratoraufnahme mit einer in ihre Wandung eingebrachten und in ihrer Abmessung auf Wandstärke und Material der Gasgeneratorhülse derart abgestimmten Öffnung versehen ist, daß sich die Gasgeneratorhülse bei Überschreiten eines vorbestimmten Drucks unter Verformung in die Öffnung hineindrückt und selbst öffnet.

Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß sich das durch die in der Wandung der Gasgenertoraufnahme eingerichtete Öffnung in Verbindung mit der darauf abgestimmten Gasgeneratorhülse gebildete Überdruckventil im Überdruckfall nur in einem definierten Bereich, nämlich im Bereich der Öffnung, öffnet, so daß ein undefiniertes Bersten des Führungsrohres und damit ein Entweichen von Teilchen ausgeschlossen ist. Da daneben die Überdrucksicherung als gesonderte Maßnahme nur das Anbringen einer Öffnung in der Wandung der Gasgeneratoraufnahme erforderlich macht, ist die erfindungsgemäße Überdrucksicherung leicht und ohne großen Aufwand herstellbar; insbesondere ist die Anordnung von zusätzlichen Bauteilen damit vermieden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:

Fig. 1 eine teilweise Ansicht einer Antriebsvorrichtung mit dem zugeordneten Ende eines Führungsrohres und Gasgeneratoraufnahme,

Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einer Schnittansicht.

Aus Fig. 1 ist das Ende eines Führungsrohres 10 ersichtlich, welches einstückig in eine ausgeformte Gasgeneratoraufnahme 11 übergeht; in einer Erweiterung 12 der Gasgeneratoraufnahme 11 ist ein Gasgenerator 13 untergebracht und festgelegt.

Wie sich aus Fig. 2 im einzelnen ergibt, ist der Gasgenerator 13 mit einer in der Erweiterung 12 des Führungsrohres 10 sitzenden Gasgeneratorhülse 14 derart verbunden, daß die vom Gasgenerator 13 freigesetzten Gase zunächst die Gasgeneratorhülse 14 durchströmen und anschließend in das Führungsrohr 10 eintreten.

In die Wandung der Gasgeneratoraufnahme 11 ist eine Öffnung 15 eingebracht, die bei montiertem Gasgenerator von der Gasgeneratorhülse 14 verschlossen ist. Dabei sind die Abmessung der Öffnung 15 in der Wandung der Gasgeneratoraufnahme 11 und die Wandstärke und das Material der Gasgeneratorhülse 13 derart aufeinander abgestimmt, daß bei einer vorgegebenen Druckbeanspruchung sich die Gasgeneratorhülse 14 unter Verformung in die Öffnung 15 hineindrückt, bis die Gasgeneratorhülse 14 im Bereich der Öffnung 15 sich öffnet. Kommt es also im Abschnitt zwischen einem nicht dargestellten, im Führungsrohr 10 beweglichen Antriebsmittel und dem Gasgenerator 13 zu einem Überdruck, der den eingestellten Grenzdruck überschreitet, öffnet sich die über die Gasgeneratorhülse 14 in Verbindung mit der in der Gasgeneratoraufnahme 11 ausgebildeten Öffnung 15 eingestellte Überdrucksicherung, so daß das unter Überdruck stehende Gas über die dann freigegebene Öffnung 15 in die Atmosphäre abströmen kann.

Wie nicht weiter dargestellt, kann die Gasgeneratoraufnahme als gesondertes Bauteil ausgebildet und mit dem Führungsrohr 10 verbunden sein.

Claims (1)

1. Pyrotechnische Antriebsvorrichtung für ein Sicherheitsgerät wie Strammvorrichtung oder dergleichen mit einem in einem Führungsrohr beweglichen Antriebsmittel und mit einem in einer mit dem Führungsrohr verbundenen Gasgeneratoraufnahme angeordneten und im Auslösefall aktivierbaren Gasgenerator zur Erzeugung von auf das Antriebsmittel einwirkendem und dieses im Führungsrohr vorantreibenden Gas, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (13) mit einer ihn einschließenden Gasgeneratorhülse (14) versehen und die Gasgeneratorhülse (14) in der Gasgeneratoraufnahme (11) der Antriebsvorrichtung fixiert ist und daß die Gasgeneratoraufnahme (11) mit einer in ihre Wandung eingebrachten und in ihrer Abmessung auf Wandstärke und Material der Gasgenerator­ hülse (14) derart abgestimmten Öffnung (15) versehen ist, daß sich die Gasgeneratorhülse (14) bei Überschreiten eines vorbestimmten Drucks unter Verformung in die Öffnung (15) hineindrückt und selbst öffnet.